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Mein Februar: Unterwegs


Das war er also, der Februar. Den mag ich nicht allzu gern, denn er ist der letzte richtige Wintermonat und den Winter mag ich eben auch nicht allzu gern. Ja, ich weiß. Den Winter nicht zu mögen ist vermutlich wahnsinnig uncool, weil das heftig darauf hindeutet, dass man sein Leben nicht richtig liebhat. Aber glaubt mir: Ich liebe mein Leben, ich liebe mich und ich bin im Prinzip sogar ein sehr ausgeglichener Mensch. Aber so ein dunkler, kalter, nasser Winter, der setzt mir halt zu und je länger er dauert, umso mehr setzt er mir zu.

Also habe ich mir den Februar mit diversen Ausflügen möglichst hübsch gemacht. Anfang Februar ging es für ein Wochenende nach Berlin. Da hat es übrigens fast pausenlos geregnet *grins*. Es war trotzdem klasse, vor allem der Sonntag in Köpenick. Da war ich vor vielen, vielen Jahren zuletzt, nämlich während der obligatorischen Berlin-Klassenreise in der 10. Klasse, also 1981 - lange vor der Wende. Ein Tag in Ostberlin war damals genauso obligatorisch wie die gesamte Reise. Und weil unser Klassenlehrer uns Köpenick ans Herz gelegt hatte, sind wir halt in die Straßenbahn nach Köpenick gestiegen und fanden es wunderhübsch. Abgesehen davon hat uns ein gewiefter Wirt in Köpenick damals mit Weißwein abgefüllt. Da man 1981 als 16-Jährige noch nicht ganz so trinkfest war wie heutzutage und man den Zwangsumtausch von 25 Mark ja irgendwie versilbern musste, war das sehr lustig :-) Ich hatte Köpenick also in allerbester Erinnerung, auch wenn ich diesmal bei Kaffee blieb.

Der Hauptmann und ich

Soso. Adrette Bedienung also. Gibt es so vermutlich nur in Berlin.

Milchkaffee geht immer. Irgendwann zähle ich mal, wie viele ich pro Monat vernichte. Vermutlich würde sich die Haltung einer Kuh auf der Terrasse lohnen,

Mitte Februar ging es an die Nordsee, mit Sturm und Regen im Gepäck. Aber immerhin gab es jede Menge Meer und einen großen Hotelpool für mich ganz allein. Sehr entspannend, so ein Wochenende an der Nordsee. Ich werde definitiv noch einmal im Frühling oder Sommer zurückkommen und einen der Pfahlbauten stürmen. Die waren nämlich wegen Winter geschlossen.


Eine Hotelempfehlung hätte ich für SPO auch: Das Aalernhüs.

Ein Pool ganz für mich allein :-)


Und als der Winter-Überdruss den Zenit erreicht hatte, kam Kind, groß, auf die Idee, wenigstens knapp drei Tage Sonne in Barcelona zu genießen. Meine erste Reaktion war ja: „Kind, du bist verrückt“. Meine zweite Reaktion war: „Ich komme mit, keine Frage“. Und es war eine großartige Idee. Kein Wunder, ist ja auch mein Kind, das so gute Ideen hat :-) Wir haben die Sonne genossen, am Hafen gesessen, sind nachts durch die Altstadt gestreift und brauchten keine Winterjacke. Damit endete der Februar nicht nur mit einem geschenkten Tag sondern sogar mit einem Tag, den ich für mich ganz allein so gewinnbringend wie möglich genutzt habe. Einen ähnlichen Ausflug für das nächste Jahr haben wir schon auf den Kalender gesetzt, der darf dann aber ein paar Tage länger dauern.

Der Arc de Triomf. Wenn ich da sitze, bin ich quasi zuhause.

Jeder sollte einen Fotocrasher haben. Dieser darf das, die hab ich nämlich lieb.

Ein Tänzchen in der Nacht, bei 16 Grad :-)

Das Tänzchen geht aber auch tagsüber :-)


Noch eine Hotelempfehlung: Das REC Barcelona.

Der beste Frühstücksplatz ever.
Zwischendurch habe ich im Park nebenan nach den ersten Blumen gesucht und sie gefunden, habe „meine“ Enten genossen, die von Regen auch die Nase voll haben und nach einem trockenen Platz zum Brüten suchen, habe lecker gegessen, in jeder denkbaren Lebenssituation und zu jeder Gelegenheit Milchkaffee getrunken und wieder mal ziemlich viel gearbeitet. Nach vier Wochen mit einer neuenn Struktur und neuen Arbeitsabläufen lautete das Fazit der gesamten Redaktion: Es funktioniert, allen Unkenrufen zum Trotz, hervorragend und wir machen weiter. Das Ganze gab einen wunderbaren Motivationsschub, der dafür sorgt, dass in allen Ecken die Spinnweben, die hier und da noch hängen, mit Nachdruck entsorgt werden. Ich freu mich riesig, dass es funktioniert, dass mein Konzept tragfähig ist und dass nicht einmal die Tatsache, dass da eine Frau eine Horde Männer führt, irgendwie problematisch ist. Ein Gleichberechtigungsproblem gibt es definitiv in unserer Redaktion nicht. Ich find`s toll.

Beim Basketball war ich natürlich auch.


Und auf der Jagd nach dem Frühling.

Bestes Curry der Hood gibt es im Schankraum.

Den Enten wurde es zu nass im Dauerregen und sie flüchteten auf die Terrasse.


Und was kommt im März? Hoffentlich der Frühling. Ich stehe auf jeden Fall schon in den Startlöchern. Am kommenden Wochenenden sind die Terrasse und der Balkon an der Reihe. Da muss der Winterschmuddel weggeschrubbt werden, anschließend wird geölt und dann werde ich wohl ein Gartencenter überfallen und das Auto voller Grünzeug laden. Dann wäre da noch ein Familientreffen für einen unrunden Geburtstag, ein Theaterbesuch, mindestens ein Bummelnachmittag mit den allerliebsten Töchtern und die Sommerzeit sorgt dafür, dass ich hoffentlich abends draußen sitzen kann - meinetwegen auch in Winterjacke und mit Decke.

Und ich drücke mir die Daumen, dass die geplante Reise nach England im April stattfinden kann. Nicht dass die Insel wieder mal „splendid isolation“ spielt… Und nein, ich halte Reisen in Zeiten von Corona nicht für wagemutig oder irgendwie spektakuär. Mein Immunsystem hat den ganzen Winter durchgehalten, da wird es wohl in den nächsten Monaten auch noch funktionieren. Virologen prognostizieren, dass das Virus uns in den nächsten ein bis zwei Jahren begleitet. Wer die ganze Zeit zuhause bleiben möchte, soll das tun. Ich kann das nicht.

Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Mein zug ist wieder fast leer. Die Schulen sind wegen Corona geschlossen. Die Mütter die ein Coronaschulkind haben, dürfen Homeoffice machen oder die Dienstbefreiung für kranke Kinder in Anspruch nehmen.
    .
    Die Kunst ist es kollegial und wertschätzend zu führen. Jeder trägt Anteil am Teamerfolg. Dann kann einer der MA auch der Kaiser von China sein. 😂😂😂
    .
    BG nach Hamburg
    Sunny

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  2. Liebe Fran, du machst es richtig, einfach dem Winter ein Schnippchen schlagen, ein bisschen unterwegs sein und schließlich mit deinen Töchtern ein paar schöne Tage in Barcelona verbringen wie wir ja auch auf den Fotos sehen können ;-). Bei mir ist die Situation zurzeit ähnlich – ich bin ja auch kein Winterfreund und so gab es im Februar das Familientreffen in den wärmeren Gefilden und es wurde einheitlich beschlossen, dass wir das für die nächsten Jahre so beibehalten wollen. Reise nach England habe ich keine geplant, sondern es soll/sollte Anfang Mai zu unserem Familienmitglied in Japan gehen. Corona sei Dank, habe ich dies vorerst mal auf Eis gelegt und plane gegebenenfalls einen Schnellschuss, falls sich die Situation bis dahin beruhigt hat. Es freut mich natürlich auch total für dich, dass du die Männer in deiner Redaktion so im Griff hast und dein Konzept wunderbar funktioniert.
    Hab einen wunderbaren Tag und alles Liebe

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  3. Schön, dass Du dem Winter ein wenig entfliehen konntest. Ein bisschen Sonne tanken tut gut.

    Bei uns im Betrieb ist auch nichts von Ungleichbehandlung zu spüren. Da gibt es genug Frauen in einer Führungsposition.

    Die Reiselage ist allerdings etwas angespannt. Die Frau eines Kollegen versucht gerade, aus Italien wieder nach Hause zu reisen. Die Corona-Lage dort hat sich schneller zugespitzt als erwartet. Ich schätze, die Quarantäne ist sicher nach Ankunft.

    Liebe Grüße Sabine

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  4. :-) Liebe Fran,

    ganz richtig, was Du da machst bzw. gemacht hast! Verreisen geht immer. Allerdings weiß ich nicht wie lange noch...

    Die östlichen Nachbarn haben die Grenzen dicht gemacht. Theater und Museen sind in Österreich schon geschlossen. Unis und Schulen schließen in den nächsten Tagen. Zentral-Abi wurde verschoben.

    Im Job sind 50% der Leute in der Firma, die anderen 50% Zuhause (mit Laptop, machen Home-Office). Das ist bei uns ganz problemlos gegangen. In der Kantine fehlt die Hälfte des Mobiliars, so dass immer nur wenige KollegInnen zeitgleich essen gehen können. Dafür wurden die Öffnungszeiten verlängert. Ja. Ist eine komische Zeit. Vieles relativiert sich wieder. Den ganzen "Wichtigen" ist plötzlich die Luft ausgegangen. Auch gut. Sogar die jährlichen Tarifverhandlungen wurden für unseren Zweig innerhalb von 24 Stunden einvernehmlich unterschrieben. Geht doch.

    Auf meiner Terrasse habe ich schon angefangen das Unkraut zu entsorgen und ich freue mich auf ein paar schöne Stunde mit einem guten Buch und einem Kaffee zwischen ein paar bunte Blümchen.

    In diesem Sinne - der nächste Frühling kommt bestimmt! Genieß ihn!

    Liebe Grüße
    Claudia

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  5. Die Welt ist klein geworden. Und ehe man sich´s versieht hat ein Virus die ganze Welt im Griff. Mit dem Reisen mal eben hier oder dort hin ist wohl im Moment nicht möglich. Grenzen werden dicht gemacht. Schulen, Kindergärten und Ämter so weit wie möglich geschlossen.
    Hätte mir das einer vor Wochen gesagt, hätte ich nur fragend geguckt. Ich bin mehr als gespannt wie es weiter geht. Sehe das übrigens im großen und ganzen sehr entspannt.
    Mal sehen wie lange wir noch arbeiten dürfen .
    LG heidi... die sich sicher nicht zu Hause langweilen wird . Alles wichtige ist Daheim :))

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  6. Toll, dass du den Monat mit einigen Ausflügen genießen könntest. Ich drücke dir die Daumen, dass deine Reise nach England im April stattfinden kann, aber...... Na ja, abwarten.... Und Ja, der Frühling kommt, heute war ein schöner Tag!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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