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Behängt wie ein Weihnachtsbaum…


Immer, wenn ich irgendjemandem erzähle, dass ich Modeschmuck an mir nicht mag, bekomme ich einen fragenden Blick zurück. Ja, ist so. Ich mag weder drölfzig modische Ketten um den Hals tragen noch mir die Hanteln beim Workout sparen, weil bereits vierundachtzig Armbändchen am Handgelenk hängen. Egal, wie oft ich das bei Instagram unter die Nase gehalten bekomme. „Arm candy“ nannte man diesen Trend vor einigen Jahren. Vielleicht heißt er heute auch noch so? Ich habe offen gestanden keinen blassen Schimmer. Und die drölfzig Ketten, heißen die eigentlich neck candy?


Es gab durchaus auch Zeiten, in denen ich Modeschmuck an mir mochte. Da war es mir reichlich egal, ob das Schmuckstück gerade aus versilbertem Blech bestand oder der funkelnde Stein per Chemiebaukasten entstanden war. Letzendlich ist das auch egal. Wobei: Wenn mir den Goldpreis während der Corona-Krise ansehe, ist es doch vielleicht nicht ganz egal. Der kletterte nämlich auf ein absolutes Hoch. In Krisenzeiten hängen wir scheinbar mehr an Werten, die wir wegtragen können. Wie auch immer: Irgendwann sagte tatsächlich eine Freundin mal den Titelsatz zu mir. Da hatte ich das wohl mit dem Modeschmuck ein ganz klein wenig übertrieben. Weihnachtsbaum eben.






Aber zurück zum Thema: Ich habe jahrelang außer meiner Uhr überhaupt keinen Schmuck getragen. Nix, nada, niente. Irgendwann habe ich mal geschrieben, dass ich Ohrschmuck solange boykottiere, bis ich mir Brillantohrringe leisten kann und will. Inzwischen habe ich sie, die Ohrringe mit den Brillanten. Die Größe der Brillanten ist zwar noch ausbaufähig, aber irgendwas ist ja immer ;-)  Immerhin passen sie zu meinen Armreifen, die ich immer zu zweit trage und sehr liebe. Sie sind so schlicht wie es schlichter kaum geht und außer Weißgold und Brillanten ist nix dran. Kein Tüddel, kein Schnickschnack. Aber gerade das macht sie für mich perfekt.






A propos Weißgold: Ich habe lange Zeit absolut kein Gelbgold getragen. Gelbgold fand ich doof und fertig. Inzwischen ist mir aufgegangen: Geldgold ist gar nicht doof. Könnt ihr mal sehen, man lernt auch mit Mitte Fünfzig noch dazu. Begonnen hat es mit dem Armband, das mir ein sehr lieber Mensch schenkte. Als Erbstücke gesellten sich dann die Ringe, bei dem zumindest bei einem Exemplar die Größe des Brillanten kaum mehr ausbaufähig ist, und eine Kette, die leider nicht mit aufs Foto wollte, dazu. Ketten habe ich lange Zeit gehasst wie die Pest, weil ich das Gefühl nicht mochte, dass irgendetwas an meinem Hals hängt. Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass ich in einem meiner früheren Leben Bekanntschaft mit einer Schlinge am Hals gemacht habe *grins*. Aber wer weiß da schon so genau? Und vor gut einem Jahr komplettierten dann die Creolen die Abteliung Gelbgold. Creolen und ich - das fand ich anfangs seeeeeehr gewöhnungsbedürftig. Aber probieren geht über studieren und inzwischen bin ich ein absoluter Fan.





Während ich also bis vor zwei Jahren in der Regel völlig ungeschmückt durchs Leben ging, hat man jetzt tatsächlich an einem ganz normalen Tag die Gelegenheit, mich mit Schmuck zu erwischen. Nur Modeschmuck, den mag ich an mir immer noch nicht, egal wie oft „vergoldet“ dransteht. Wenn schon, dann bitte ganz oder eben gar nicht.


Und als Ausgleich für die größeren Ausgaben beim Schmuck kann ich immerhin mit den gängigen Taschenmarken wenig anfangen. Dafür ein Monatsgehalt auf den Kopf zu hauen, das täte mir weh, weil ich so eine Tasche vermutlich in Nullkommanix verhunze, weil meine Kugelschreibersammlung Spuren hinterlässt. Eine Kette dagegen, die zu den Armreifen und den Ohrringen passt und eventuell einige Brillanten aufweist…. *hüstel*. Ich sollte meinen Verleger um eine Gehaltserhöhung bitten. Bei DER Begründung sagt er bestimmt ja :-)


Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Liebe Fran,
    an anderen mag ich (manchmal) Armcandy. An mir null. Ich halte es wie du: ich mag echten Schmuck, habe dafür weniger, aber trage ihn regelmäßig. Und ich mag alles: Weißgold, Gelbgold (wenn es nicht ZU gelb ist) und auch und besonders gerade Roségold.
    Und mit den Taschen bin ich auch bei dir, obwohl ich eine Kellybag schon toll finde. Aber bezahlen würde ich sie nie. Denn ich lebe mit meinen Taschen und dann sind die schnell- benutzt.
    Viel Spaß beim Schmücken.
    Schönen Sonntag und liebe Grüße
    Nicole

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    1. Es gibt Dinge, für die ich mein Geld gern raushaue. Für Schmuck oder für ein Fahrrad - eine Kellybag wäre mir das nicht wert. Liegt wohl daran, dass ich Taschen eher einen praktischen Wert zuspreche. Die müssen funktionieren und im Winter nutze ich häufig genug einfach meine Manteltaschen. Mir scheint da eine Gensequenz zu fehlen, anders kann ich mir diese schnöde Haltung nicht erklären ;-)

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  2. :)) Ich drück Dir die Daumen für die Gehaltserhöhung.
    Du kennst mich ja schon eine Weile und ich mag ja Modeschmuck aus allen möglichen Materialien sehr gern. Echten richtig teuren Schmuck habe ich nicht so gern, weil ich so wankelmütig im Stil bin. Wenn der mir nicht mehr gefällt liegt er nur noch im Schrank. Wobei ich täglich einen Ring trage, immer mal abwechselnd (Ehreringe haben wir mittlerweile beide nach fast 35 Jahren verloren) aus Gold, Bicolor oder Silber. Da mag ich es lieber echt. Aber meine Modeschmuckringe brauche ich natürlich auch :)
    Ich finde es schön wenn Du Dir wertige Sachen gönnst. Auch wenn es keine Taschen sind ,). Deshalb mag ich keine minderwertigen Taschen mehr kaufen, sondern achte da auf Qualität, nicht unbedingt auf einen berühmten Namen. Meine Lieblinge sind oft gar nicht so berühmt. Aber die Qualität ist oft traumhaft. Das macht mich glücklich. Und ich denke das funktioniert bei Dir mit hochwertigem Schmuck.
    Ich wünsche Dir einen underschönen Sonntag, herzliche Grüße Tina

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    1. Bei Schmuck habe ich schon vor langer Zeit die Erfahrung gemacht, dass ich die wirklich wertvollen Stücke über Jahrzehnte tragen kann, ohne dass ich ihrer überdrüssig werde, anders als bei dir. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die Armreifen irgendwann stilmäßig nicht mehr mag. Verspielt wird mein Stil in diesem Leben wohl nicht mehr, schätze ich.
      Qualität bei Taschen ist klasse, die Dinger müssen ja auch was aushalten - bei mir jedenfalls. Aber eine Tasche zu kaufen, nur weil ein Markenname dran steht, würde mir nicht einfallen. Zumal ich dann ständig aufpassen müsste, dass ich sie pfleglich behandle. Das tu ich nämlich nicht immer.

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  3. Momentan stehe ich bei Schmuck auf weniger ist mehr. Nachdem meine Schmuckbastelei nachgelassen hat, behänge ich mich selbst kaum noch. Armbänder stören mich beim Tippen und Ketten kommen mit dem Headset in Konflikt. Ohrringe mögen die Masken nicht. Dabei liebe ich zumindest meine Ohrringe.

    Dein Echtschmuck ist sehr hübsch. Ich mag aber auch Modeschmuck, wenn er gut gemacht ist.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Stimmt, Ohrringe und Masken sind mies. Ich trage nur noch die Stecker, die gehen. Mit den Kreolen gibt das ein Massaker...

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  4. Ich verstehe Dich gut, Fran, ich mag es auch lieber echt und schlicht eh.
    Lediglich wenn ich so ein bisschen Hippie mache, greife ich zu den langen Ketten mit solchen Halbedelsteinen...
    Weniger ist mehr.
    Die Armreifen gefallen mir super gut. Wär auch genau meins.
    LG und schöne Woche,
    Nicole

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    1. Siehste, den Hippie mach ich nie. Den habe ich in meiner Jugend derart ausgelebt, dass das für ein Leben reicht.

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  5. Wir kenne uns ja auch schon eine gute Weile. Und mit dem älter werden haben sich meine Schmuckgewohnheiten schon das eine oder andere Mal geändert. Gold mochte ich eigentlich noch nie. Es ist mir einfach zu golden. Und ich bin auf Grund von Größe und Statur auch einfach nicht der Typ für zierlichen Schmuck. An anderen mag ich ihn, an mir eher nicht.
    Ich mags am liebsten groß und eher im ethno-hippie Styl bzw. groß und geometrisch. Dein Schmuck gefällt mir gut. Als Schmuck. Aber ich würde mich damit nicht "eins" fühlen. Ich habe einiges an echtem Goldschmuck von Mutter, Oma und Tante "geerbt". Ich hebe ihn auf. Er ist schön. Aber einfach nicht mein Stil.
    BG Sunny

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    1. Gold fand ich viele Jahre auch doof, inzwischen gar nicht mehr. Und mir geht es bei Ethno oder Hippie-Style so wie dir bei meinem Schmuck. Das bin ich nicht. Mit einer langen, geometrischen Kette wirst du. mich wohl nie sehen. Das passt einfach nicht.

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  6. Gold entdeckte ich gerade, nach über 20 Jahren, wieder für mich. Der Schmuck hat tatsächlich die ganze Zeit brav in der Schmuckschatulle gewartet. Jetzt passt er wieder zu mir.
    Deine Armreifen finde ich wunderschön. Ich mag beim Tippen aber keine Reifen am Handgelenk und hadere noch mit mir, ob ich eine solche Investition tätigen soll, wenn mich das Schmuckstück bisweilen stört. Bisher hat die Vernunft noch gesiegt. Modeschmuck trage ich bisweilen gerne, aber neues ist in den letzten Jahren nicht dazu gekommen. Die Ketten, die mir vor 10-20 Jahren gefallen haben, tun immer noch ihren Dienst als kleiner Farbtupfer. Zu viel passt nicht zu mir.
    Schöne Grüße
    Andrea

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    1. Beim Tippen auf einer ganz flachen Apple-Tastatur, die ich im Büro habe, nerven die nicht. Bei einer normalen Tastatur allerdings schon. Und klar hast du Recht - dann lohnt die Investition einfach nicht.

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  7. :-) Liebe Fran,
    Deine Armreifen sind traumhaft schön. Die haben mir schon damals gefallen, als Du sie ganz neu hattest und sie uns gezeigt hast. Totales Understatement und Hingucker zugleich.
    Ich kann mich noch gut an die Cabochon-Armbänder erinnern (1990er Jahre?) - man sieht sie in Hamburg immer noch hier und da (oder schon wieder?). Früher habe ich sie täglich getragen. Irgendwann bin ich auf Bi-Color umgestiegen und mag das immer noch sehr gern, weil ich ein paar Jugenstil-Ringe habe, die oftmals ein Gemisch aus Weißgold/Platin und Gelb-/Rotgold sind. Das fügt sich mit Silber und einem Hauch von Gold schön zusammen.
    Grundsätzlich mag ich echten Schmuck auch lieber als unechten. Was ich inzwischen auch gern trage sind Ketten oder Anhänger aus Horn und Armbänder aus farbigem Leder. Mit Arm Candy kann ich noch immer dienen. Aber seit Corona - und dem damit verbundenen ständigen, gründlichen Händewaschen - binde ich mir einfach viel weniger um die Handgelenke.
    Ich wünsche Dir eine saftige Gehaltserhöhung, die hast Du Dir redlich verdient!
    Bleib gesund und liebe Grüße
    Claudia :-)

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    1. Bin gespannt, ob das mit der Gehaltserhöhung klappt ;-) Ich habe keine Ahnung, von wann das Armband ist. Ich habe es geerbt und allein deshalb ist es mir sehr, sehr lieb. Im Prinzip könnte es auch aus einem Kaugummiautomaten stammen, ich hätte es noch immer lieb. Ich habe es aber kürzlich tatsächlich bei einem Juwelier im Schaufenster entdeckt und bin bei dem Preis fast umgefallen...

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  8. Ich bin eine Schmuckelster. mag ich was, wünsche ich es mir. Modisch geht auch. Aber eher selten. Ich trage ihn gerne , aber immer dezent. Ich halte mich immer an die 7 Teile Regel. Jeder Ohrring zählt einzeln . Denn mehr als 7 Teile sollte man nicht tragen sonst sieht man schnell wie ein Weihnachtsbaum aus.
    Daumen drück für die Gehaltserhöhung.
    LG heidi

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    1. Zählen Schuhe da auch einzeln? Frage für einen Freund ;-)

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    2. Ha, und was ist mit Socken? Ich kriege gerade Angst und zähle (mit Schuhen und Socken, Leggings unter der Hose, Bluse, Strickjacke, Uhr und drei Ohrsteckern) zwölf. Viel zu viel also. Gilt die Regel auch im Winter? Frage über Fragen ;-)

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  9. Sehr schöne Schmuckstücke hast du, ganz viel Freude beim Tragen! Und auf jeden Fall ein perfektes Argument für deine Gehaltserhöhung!
    Meine Zeit, viel Schmuck und/oder Modeschmuck zu tragen, ist vorbei - an jedem Finger ein Ring, Armbänder, Ohrringe, passende Halsketten usw. Ganz zu schweigen von den Uhren, eine von jeder Farbe. Heutzutage trage ich täglich meinen Ohrringen und meiner Uhr und rund um die Uhr, meine filigrane Goldkette mit Kreuzanhänger an. Ich habe viele Schmuck, einschließlich Erbschaften, die ich zu besonderen Anlässen trage, sowie unzählige Modeschmuck Stücke, von denen einige so perfekt sind, dass sie wie Juwelen aussehen.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Meine Uhr trage ich inzwischen Jahr für Jahr für Jahr. Dabei ist es eine schnöde Apple Watch. Sie ist halt irre praktisch, weil ich sie für alles mögliche nutzen kann.

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