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Das ist doch alles nicht mehr ehrlich


Seitdem der gemeine Influencer den gemeinen Blogger (für Unkundige: mit „gemein“ ist hier nicht das Synonym für „niederträchtig“ gemeint, sondern es ist lediglich ein anderer Ausdruck für „durchschnittlich“) auf der rechten Spur der Datenautobahn überholt hat, heißt es in Sachen Instagram von Seiten der Blogger regelmäßig, dass dieser ganze Instagram-Kram doch gar nicht mehr ehrlich ist. Gekaufte Follower waren nur der Anfang, inzwischen kauft man sich Likes und Kommentare und was weiß ich. Unehrlich, das Ganze.

Stimmt. Aber mal ganz ehrlich: Wann war Instagram das letzte Mal ehrlich? Dass die hübschen Bildchen, die wir alle tagtäglich mit einem Herzchen belohnen, das „ehrliche“ Leben zeigen - äh ja. Wer das glaubt, der glaubt wohl auch, dass Grimms Märchen ein Tatsachenbericht sind, quasi eine Chronik des 19. Jahrhunderts. Sollte das tatsächlich jemand für bare Münze nehmen, muss er jetzt ganz stark sein. Genausowenig wie im Mai 1833 die böse Fee das arme Dornröschen in den hundertjährigen Schlaf schickte wacht ein Instagram-Star jeden Morgen in schneeweißer, frisch gebügelter Bettwäsche auf, ist wie durch Zauberhand voll geschminkt (Menno, er hat doch gestern abend noch die Abschmink-Routine mit dem ganz neuen, irre tollen NDMQXY-Produkt gezeigt) und bekommt von seinem Foto-Sklaven den perfekten Latte Macchiato mit Kakaoherzchen gereicht.

Nein, im Mai 1833 passierte etwas ganz anderes: Die erste deutsche Illustrierte erschien. Witzigerweise punktete das Massenblatt mit Illustrationen. Wenn das mal nicht Realsatire ist :-) Abbildungen seien, so sagte damals der Chefredakteur des bahnbrechenden Magazins, das schönste Geschenk, das man seinem Jahrhundert machen könne. Nun, immerhin wissen wir, das sich das bis heute nicht geändert hat.

Dabei fällt mir gerade ein: Wenn man doch Follower, Likes und Kommentare kaufen kann, kann man dann eigentlich auch bunte Bildchen kaufen? Natürlich gibt es Foto-Datenbanken. Aber verkauft eigentlich irgendjemand optimierte Insta-Bildchen, mit denen ich meinen Account anhübschen könnte? Ich hab das nämlich sowas von gar nicht drauf, regelmäßig für Nachschub zu sorgen, der dazu noch in Sachen Bildsprache, Farbgebung und was-weiß-ich in meinen Feed passt. Wobei Feed für meine zugegebenermaßen eher kleine und nicht sonderlich stilvolle Bildersammlung mit irgendwas um 50 Followern sowieso ein Euphemismus ist. Und sein wir mal ehrlich, von den 50 Followern sind 30 sowieso nur da, weil ich ihnen auch folge und die freuen sich vermutlich, wenn von mir nix kommt und die restlichen 20 sind vermutlich längst gestorben, ihre Erben haben aber das Insta-Passwort nicht und können den Account folglich auch nicht löschen. Und wäre es eigentlich sinnvoll, anstatt Followern gleich die Bilder zu kaufen, mit denen man garantiert Follower generiert? Dann kauft man gefakte Bilder, die man postet, damit die gekauften Follower gekaufte Likes und Kommentare hinterlassen. DAS würde doch die Sache erstmal richtig rund machen. Also nicht wirklich rund. Aber eben zu einem kompletten Fake.

Was zieht auf Instagram überhaupt? Eher eine stylishe Wohnumgebung mit Ranunkeln im Hintergrund, weil Tulpen echt jeder hat? Oder nicht doch besser nacktes Fleisch? Wenn ich mir die Suchbegriffe angucke, mit denen die Menschen in letzter Zeit gern auf diesem Blog landen, dann wäre Lack und Leder vermutlich ganz hilfreich. Es gibt immerhin ganze Blogs, die davon leben, dass Damen unbestimmbaren Alters sich in Lack und Leder auf der Ledercouch räkeln. Na gut, das mit dem unbestimmbaren Alter kriege ich nicht hin. Meines sieht man. Also bleibe ich dann doch lieber bei meinen 50 treuen Followern und poste alle Jubeljahre mal ein Bildchen von irgendwas, das weder farblich noch thematisch irgendwie passt.

Aber zurück zur Ehrlichkeit: Für so ein Instagram-Bild wird optimiert, dass die Schwarte kracht. Aber wo ist eigentlich die Grenze zwischen Optimierung und Unehrlichkeit? Gibt es da überhaupt eine? Wenn ich meine Falten wegretuschiere (und die unter den Augen gehen mir echt auf die Nerven gerade, da überlege ich schon, ob ich nicht einfach das Lachen einstellen und nur noch streng gucken sollte, was wiederum hervorragend zu der Lack & Leder-Nummer passt), ist das Optimierung. Wenn ich zusätzlich meine Beine eben mal 20 Zentimeter länger und ein winzigkleines bisschen schlanker ziehe und bei der Gelegenheit auch gleich ein wenig Oberweite ergänze - ist das dann unehrlich? Wenn ich das halbe Haus umräume, um ein Eckchen meines Lounge-Bereiches (aka Wohnzimmer) ins rechte Licht zu rücken, ist das dann unehrlich? Den Originalzustand zu posten wäre riskant. Irgendjemand würde mir garantiert Tine Wittler auf den Hals hetzen.

Herrje, digitales Leben ist echt nicht einfach. Ich bleibe einfach dabei, auf Instagram durchschnittlich maximal 20 Fotos pro Jahr zu posten, meinen 50 Followern ansonsten nicht auf den Sack zu gehen und mir periodisch anzugucken, was der Rest das so macht. Ich brauche nämlich nach im Schnitt fünf Tagen Instagram eine Pause von zwei Wochen, weil ich sonst heimlich anfange, die Telefonnummer von Tine Wittler zu recherchieren. Und das, da bin ich sicher, wollen wir alle nicht.

Das Pfennig-Magazin hat übrigens nur gut 20 Jahre überlebt. Es starb, weil die Leser die Unterhaltung vermissten. Dieses Schicksal immerhin dürfte Instagram erspart bleiben. Denn auch wenn das alles unehrlich ist, unterhaltend ist es durchaus :-)

Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Fran Du must einfach warten , bis der Trend sich umkehrt . Also wenn es darum geht das wirklich Leben zu zeigen . Sein ein bisschen geduldiger und sammel Deine Schnappschüsse für solche Zeiten ... Dann kannst mächtig Punkten *gg
    LG Heidi ( die sich leider bis Dato mit keiner anderen sozialen Plattform beschäftigt )

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    1. Vermutlich kriege ich das dann nicht mit, habe aber bis dahin gelernt, tolle Fake-Fotos von meinen Beinen in frisch gebügelter Bettwäsche mit einem kunstvoll drapierten Kaffee zu machen. Und dann ist all die Mühe umsonst. Ich bin zu alt für sowas, fürchte ich.

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  2. ich kann dir ja - um deinen account zu puschen - lisbeth-fotos verkaufen :-D
    und fotos vom garten. accessoires- und klamottenstillleben kann ich auch gut. noch ein paar mehr "kundinnen" und das neue auto ist geritzt - das alte siecht mächtig dahin........
    ;-)
    ich weis schon warum ich mir insta nicht angucke. wäre für mich reine zeitverschwendung. ich habe so viele jahre hochglanzbilder produziert. wenn ich wöllte..... aber es interessiert mich nicht. hat es schon damals nicht. musste aber sein fürs geschäft. das ist nun geschichte.
    xxxxx

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    1. Also Lisbeth, die würde ich nehmen, jederzeit :-) Ansonsten bin ich ganz glücklich mit meinem Account. Der braucht keinen Push. Der kommt irgendwann sowieso in die Tonne wegen Erfolglosigkeit ;-)

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  3. Tja, da habe ich eine Enttäuschung für Dich: Ich bin so unkreativ, dass meine Instabilder und Follower ehrlich sind. Alles andere kann ich nämlich nicht.

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    1. Das ist ja langweilig. So wirste aber auch nie berühmt. Echt jetzt.

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  4. Was??? Märchen sind nicht real??? AAHHH..... das mit den Influencern ist mir wurst :D Instagram ach ja .. mir auch wurst. denke das meiste ist eh fake bzw. das problem ist ... das meiste verschwindet doch auch wieder. für mich ist das kein blog ersatz und wirds auch nie. das die alle gerade auf irgendwelchen wellen schwimmen .. ja bitte :D

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    1. Das ist ein schöner Satz: Das meiste verschwindet doch auch wieder. Recht hast du vermutlich :-)

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  5. Hihi Fran ich muss schon wieder die ganze Zeit schmunzeln. Also an Proportionen schummeln ist für mich natürlich unehrlich. Ich würde die Menschen dann im realen Leben nicht erkennen. Das fände ich irre peinlich. Aber manche Menschen verlieren da glaub die Realität für. Die tun mir fast ein wenig leid. Denn man merkt das sehr wohl.
    Liebe Grüße Tina

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    1. In dem Moment, in dem ich mich selbst morgens nicht mehr im Spiegel erkenne, weil das Instagram-Selfie ganz anders aussah, lösche ich die App, ich schwöre :-)

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    2. *gnihihihi* Bei dem geschönten Selfie muss ich jetzt doch lachen. Es gibt ein Bild von mir (Schnappschuss, den ich selbst gemacht habe und nein, das Bild habe ich nicht im Blog - ist zu schön und somit irreführend), das so unfassbar gut aussieht (also ich auf dem Bild), dass ich das Ding immer nur kopfschüttelnd anstarre. Und da habe ich nicht mal mit Filter gearbeitet - das kam erst später, du willst dann ja mehr und mehr. *g* Wenn ich konsequent nur auf dieses Bild gesetzt hätte, dürften IRL beim Treffen auch einige Kinnladen runterklappen, es sei denn, wir treffen uns in einem nur mit Kerzenlicht beleuchteten Irgendwas. Darum habe ich das Bild einfach nur für mich auf'm Handy gespeichert. Das hält mich an diesen "Wer ist das gruselige Ding da im Spiegel?"-Tagen aufrecht. ;)

      Und Fran... Kit Harrington? Ich habe den gerade ergoogelt. Ja aber... der braucht doch noch Windeln?! Verdammt. Nun fühle ich mich alt, weil der nur meinen Mutterinstinkt anspricht. *schluchz*

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  6. Wo die Grenze zwischen Optimierung und Unehrlichkeit liegt? Ich sag's mal so: Die Wahrheit ist das, was ich dafür halte. Ein aufgeräumter Schreibtisch entspräche bei mir also durchaus der Wahrheit, weil ich das sonst herrschende Chaos ja für ebendieses Foto beseitigt hätte - zumindest partiell. Und es steht ja auch nirgendwo geschrieben, dass du die Wahrheit zu 100% abbilden musst. *räusper*

    Fakt ist allerdings, dass ich derzeit auf Insta weder Wahrheit noch Fake abbilde. Bin ganz kurz davor, die App zu deinstallieren. Allerdings hilft sie mir ganz wunderbar dabei, mich selbst ein bisschen zu quälen. Nichts lässt mich schneller mal eben 30 Squats beim Zähneputzen machen, wie der vorherige Besuch der süßen Fitnesshäschen auf Instagram. Früher hat man sich Motivationsbildchen an den Kühlschrank gepinnt, heute schaust du ne Runde auf Instagram vorbei. Aber Spaß geht anders. *g*

    Lieben Gruß!

    P.S: Märchen sind nicht real?! Böse Frau. Erst steckt mir der KK, dass es keine Einhörner gibt und nun machst du mir die Märchen kaputt! Jetzt erzähl mir bloß nicht, dass Sex and the City auch ein Märchen ist und dass ich all die Jahre ein Fake-Liebspaar (Carrie u. Mr.Big) angehimmelt habe... *schluchz*

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    1. Du musst jetzt ganz stark sein: Sex and the City ist keine Doku, das ist erfunden *schauder*. Aber irgendwo auf der Welt gibt es eine Carrie, die nach Mr Big sucht. Genauso sicher wie Kit Harington gerade auf der Suche nach mir ist ;-)
      Und tatsächlich? Die Fitnesshäschen wirken bei dir? Ich bin dagegen völlig immun. Die lassen mich echt kalt. Die Squats beim Zähneputzen mache ich trotzdem. Ganz ohne Instagram :-)

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  7. Insta für mich auch kein muss. Klar lade ich damit Leute ein, meinen Blog zu besuchen. Indem ich mit einem Bild aus dem aktuellen Beitrag meinen Post bewerbe. Mehr aber auch nicht.
    Außerdem dokumentiere ich dort mein Sportprogramm und hin und wieder fotografiere ich mein Essen. Wenn mir langweilig ist oder wenn es besonders hübsch bunt leuchtet.

    LG Sunny

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    1. Mein Essen ist in der Regel viel zu schnell aufgegessen. Da bleiben fürs Foto nur noch Krümel.

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  8. Mir ist es vollkommen egal, was andere auf Instagram so machen mit gefakten Likes, Followern und Co., bzw. nein, so ganz vollkommen egal ist es mir nicht mehr, denn überhaupt nicht mögen tu ich:

    - Geklaute Bilder
    - Gekaufte Bilder oder Bilder aus Datenbanken, die als eigene ausgegeben werden (Bilder aus Datenbanken mag ich übrigens auch auf Blogs nicht besonders - selbst wenn ordentlich gekennzeichnet!)
    - gefakte Followerzahlen, gefakte Likes, gefaktes Alles-mögliche, wenn nicht zugegeben wird, dass es gefakted ist = Verlogenheit.
    - die Enttäuschung usw., wenn ich herausfinde, dass Leute, denen ich all diesen Mist nicht zugetraut hätte, all das eben doch getan haben.

    Ansonsten mag ich nach wie vor gerne Insta-Bildchen anschauen, weil sie mich unterhalten. So einfach ist das. Vor allem von Menschen, die ich mag - so auch von Dir!

    Liebe Grüße
    Gunda

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    1. Naja, die Verlogenheit steht ja nicht in großen Lettern dran. Ich schätze, wenn sie es täte, gäbe es herzlich wenig Bilder so ganz ohne Aufschrift. Ich muss gestehen, ich bin da irgendwie raus aus dem Spiel. Ich habe da seit Wochen kaum reingeguckt und mir fehlt erstaunlicherweise nix.

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  9. pufff...Seifenblase geplatzt! Ganz schön gemein und Insta und Co, damit habe ich nichts am Hut! Ich bin real und bei mir kann man keine Bilder kaufen. Toller Beitrag! Liebe Grüße Patricia

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    1. Ich finde Instagram einfach nur noch ermüdend. So viel Perfektion wie dort ist irgendwann todlangweilig. In dem Stadium befinde ich mich gerade. Bin gespannt, was danach kommt.

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  10. Guck einfach wie Kim Kardashian. Ich hoffe, ich habe jetzt den Namen richtig geschrieben:)

    Ich liebe Insta, weil es super ist für alle, die Fotos lieben wie ich. Weißt du, wann ich die meisten likes und Follower mir eingehandelt habe? Als ich in Kalifornien war.. die Uhrzeit passte offenbar, was mich nach meiner Rückkehr etwas deprimierte :(

    Und zu gefakten Zahlen sag ich nix öffentlich...;-) LG und nix gefakte von Sabina

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    1. Argl, ich müsste jetzt recherchieren, wie die guckt, die Kim. Also gucke ich einfach weiter wie Fran. Das kann ich. Dass jetzt auch noch die Uhrzeit eine Rolle spielt - ok, wenn`s schee macht... Ich guck mir gern Fotos an. In der Geo. Aber diese typischen Influencer-ich-hab-nen-großartiges-Leben-voller-Sonnenschein-Fotos, die finde ich inzwischen einfach nur grottenlangweilig.

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  11. Ich schließe mich voll und ganz der Meinung von Gundas an!Klar, Insta ist nur eine App, die schöne Instagram-Scheinwelt zeigt, aber für uns Blogger ist es auch ein Weg einen neuen Blog-Artikel bekannt zu machen! Ich sehe das alles nicht so eng!
    Das Leben ist einfach viel zu kurz um sich wegen dieser Kleinigkeiten zu ärgern!
    Ich gehöre da ja eh noch zu den winzigen, ich werde sicher nie Follower oder likes kaufen, aber ich werde auf jeden Fall weitermachen bis es mir keinen Spaß mehr macht! :)
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Ach, ärgern tu ich mich über ganz andere Dinge. Ich amüsiere mich eher. Und diese Scheinwelt finde ich halt einfach nur noch langweilig. Da ist mir eine Portion richtiges Leben doch irgendwie lieber.

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  12. Wieder so ein Schmunzelartikel liebe Fran. Instagram finde ich lustig, weil ich mal eben schnell zwischendurch schauen kann, was bei anderen Bloggern so passiert. Wenn ich jemandem auf Instagram folge, der ein Hochglanzmagazinleben präsentiert, so nehme ich das nicht wirklich ernst. Soll er/sie doch wenn's ihm/ihr Spaß macht. Die Unehrlichkeit wird ja dann nicht nur den anderen präsentiert sondern auch sich selbst. Ich kaufe keine Follower und werde kaum einen Volkshochschul Kurs in Retusche besuchen, um meine Fotos auf Instagram oder sonstwo zu faken. Da verbringe ich meine Zeit lieber damit, bei netten Bloggerkolleginnen die Beiträge zu kommentieren ;). Nachvollziehen kann ich deinen Standpunkt voll und ganz. Liebe Grüße und einen entspannten Abend Ursula

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    1. Ich kann ja sogar nachvollziehen, dass man Follower kauft, um im Geschäft zu bleiben. Aber die Absurdität des ganzen Kreislaufes ist inzwischen schon beeindruckend.

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  13. Ich mag Instagram lieber als Facebook, weil es dort keinen Shitstorm gibt. Auch wenn viel gefaked wird und Likes gekauft. Sollen die doch machen. Bei mir gibt es weiterhin #Selfiesanderbushaltestelle

    Ich gehöre zu den Micro-Influenzern.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Facebook ist in der Tat noch schlimmer, mir reicht das, was ich täglich im Job da sehen muss. Und weil ich in diesem Leben wohl nicht mal mehr ein Micro-Influencer werde ;-), darf ich meine 50 Instagram-Follower pflegen. Oder auch nicht *grins*

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  14. Ich bin ehrlich, eine größere Insta Community hätte ich schon gern. Mein Blog ist so ein Mischding und ich bekomme ab und an auch Anfragen von Firmen. Das ich auf meinem Blog intensiv und ehrlich über Dinge berichte und das meine Leser deswegen einen echten Mehrwert haben interessiert mittlerweile nur leider fast keinen mehr. Oft ist die einzige Frage: Wieviele Insta-Follower hast Du? Tja, und dann ist man schneller raus als man schauen kann ;). Aber egel. Bei sieht zumindest auch ein Blinder mit dem Krückstock dass ich echte Follower habe :D!

    Ganz liebe Grüße aus der EDELFABRIK Chrissie

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    1. Dass Insta-Follower einen derart großen Stellenwert bei Kooperationen haben - ich kann es auch nicht nachvollziehen und halte das für Blödsinn. Ich sag ja, ich kann nachvollziehen, dass man da einfach nachhilft.

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  15. Huhu Fran,
    jetzt ist es aber mal gut mit dem Foto-Bashing. Überall hört man das Rumgeunke von inszenierter Unehrlichkeit und potentieller Täuschung auf Insta. Weil es eben eine Foto-Plattform ist und Fotografie eben so funktioniert, dass man sie so oder so einsetzen kann.

    Wer glaubt, Fotografie hat einen dokumentarischen Charakter, weiß es eben nicht besser. Fotografie war, ist und bleibt Fiktion, eine Fälschung und Imitation, weil sie alles auf einen einzigen, winzigen, nicht wiederholbaren Moment und einen bestimmten Blickwinkel reduziert. 5 cm höher und 5 Sekunden später kommt etwas völlig anderes dabei heraus.
    Wie kannst man diese Veränderung für "natürlich" halten?

    Du bist überzeugt, liebe Fran, deine Fotos sind "natürlich", aber das sind sie eben nicht. Du wählst beispielsweise sehr bewusst die Umgebung aus, um deine Fashion-shots wirken zu lassen. Bereits das Weglassen von etwas ist schon ein massiver Eingriff, der weit weg von Natürlichkeit ist.

    Viele können Fotografie eben nicht besser einsetzen, als eben so, wie sie es tun, und das ist auch völlig in Ordnung. Die Kamera ist ein Werkzeug, wie der PC oder das Auto, und nur so gut, wie man sie eben bedienen kann. Aber: das Medium Fotografie nicht anders als eben "nur so" einzusetzen, macht das Ergebnis nicht unbedingt ehrlicher, sondern nur ein bißchen weniger falsch.

    Herzliche Grüße von "never trust a pic" Edna Mo

    Nachklapp: in ersten Semester meines Fotostudiums tauchte die Frage auf, wie man die Rolle als Fotograf in einem Krisengebiet definiert. Wie man damit umgeht, beispielsweise notleidenden Menschen zu begegnen. Ob man seine Jacke verschenken soll, an jemanden, der friert. Und das ist die Rollenverteilung: als Fotograf fotografiert man den frierenden Menschen und behält seine Jacke. In dem Moment, wo man seine Jacke verschenkt, ist man kein Fotograf mehr, sondern ein Entwicklungshelfer. Da muss man sich entscheiden.
    Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich am Ende doch kein "natürlicher" Fotograf geworden bin.

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    1. Das ist doch gar kein Foto-Bashing. Das ist ein Text über die Absurdität von gefakten "Schnappschüssen", die von gefakten Follower mit gefakten Herzchen versehen werden :-)
      Die Auswahl der Hintergründe ist bei mir häufig genug dem Zufall geschuldet, ob die jetzt irgendwas wirken lässt, darüber denke ich in den wenigsten Fällen nach. Ich bin absolut kein Bild-Mensch, was ich manchmal durchaus bedaure.
      Aber trotzdem glaube ich, dass Fotografie doch eine dokumentarischen Charakter hat, zumindest in einem sehr beschränkten Rahmen. Natürlich ist ein Foto abhängig von der Position des Fotografen, und damit meine ich nicht nur die geografische Position. Aber wer wollte dem Hiroshima-Foto den dokumentarischen Charakter absprechen?
      Dein Beispiel aus dem Studium verstehe ich allerdings nicht ganz. Meine Schwester war, lang ist es her, als Journalistin während des Bürgerkrieges in damaligen Jugoslawien. Und ja, sie hat den Menschen in ihrer Not gegeben, was sie geben konnte. Ohne zum Entwicklungshelfer zu werden, nachdem sie ihren Job gemacht hat. Sie ist nicht selten in solchen Situationen und handelt ähnlich. Das macht sie in meinen Augen nicht zu einer schlechten Journalistin.

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  16. Himmel, Fran, streng gucken geht GAR nicht!! Das macht Stirnfalten!! Ehrlich! ;)
    Ich leg über meine Insta-Bilder höchstens mal einen Filter, um den Effekt etwas zu ändern. Sonst nix. Aber warum auch sollte ich mein Essen schlanker machen? Von mir gibts keine Bilder bei Instagram!
    (Eine Kollegin von mir veröffentlicht täglich ein neues Selfie von sich auf Insta, auf dem sie so retuschiert ist, dass ich mich jedes Mal frage, wer das wohl ist... denn erkennen kann man sie absolut nicht auf den Fotos. Das ist schon ein running gag zwischen mir und meiner anderen Kollegin *hihi* (nein, das ist nicht gemein! Finde ich! ;) )

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    1. Stirnfalten hab ich doch längst :-) Vermutlich weil ich meine Kinder immer so streng angucke. Und wer sich auf einem Foto so unkenntlich macht, das ihn selbst seine Kollegen nicht erkennen, der muss damit rechnen, dass darüber gespottet wird. Muss ja nicht böse gemeint sein.

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    2. Ach, DAHER kommen meine Stirnfalten... hat zwar nichts genutzt, es ist trotzdem was aus ihnen geworden, aber die Falten hab ich jetzt! Hmpf.

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  17. Liebe Fran,
    du hast natürlich Recht und ich mußte mal wieder über deinen Text schmunzeln. Aber leider muss ich sagen, dass ich Instagram cool finde. Mir gefallen die Fotos und wenn jemand mit seiner Reichweite trickst stört mich das nicht.
    GLG Natascha

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    1. Warum leider? Wenn du Instagram cool findest, ist das doch kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich finde auch Dinge cool, die andere Menschen vermutlich fürchterlich anöden. Mir ist es ehrlich gesagt auch wurscht, wer womit trickst. Aber wenn man seinen Lebensunterhalt mit bloggen verdient, ist das vermutlich eine ganz andere Sache.

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