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Von Bomberjacken, roten Taschen und gap years

Jacke, Pullover: Sandro, Jeans: & other stories, Tasche: Ralph Lauren, Schuhe: Adidas

Heute kriegt ihr meine neue, rote Tasche mal in Aktion zu sehen, und zwar mit meiner neuen Lieblingsjacke, die ich Euch hier schon gezeigt habe. Das Rot der Tasche passt nämlich genau zum Rot der Rosen auf der Jacke :-) War nicht beabsichtigt, hat mich aber sehr gefreut.

Etwas skeptisch bin ich dagegen bei einem Trend, der nix mit Mode zu tun hat, dafür aber mit jungen Menschen jenseits des Abiturs. Dank Turbo-Abi, das zum Teil mit 17 gemacht wird, verbringen inzwischen wohl rund 60 Prozent der Abiturienten ein gap year. Was das ist? „Ein Jahr zum Reifen“, sagen die einen. „Ein Faulenzer-Jahr“, sagen die anderen. Ich würde sagen: Irgendwas dazwischen.

Es sei ihnen gegönnt, den frisch gebackenen Abiturienten. Zwölf Jahre lang büffeln - und die letzten zwei sind echt hart. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, für die Abiturprüfungen gelernt zu haben. Mit Deutsch und Englisch als Leistungskurs war das auch nicht wirklich nötig. Typische Laberfächer eben. Mathe war als drittes Fach sowieso eine Katastrophe, da hätte auch Lernen nicht geholfen. Und Erdkunde - äh ja. Erdkunde war Erdkunde und dafür brauchte man Anno Tuck eh nicht zu lernen. Das ist heute anders. Kind, groß, hat monatelang gelernt bis zum Abwinken. Und Kind, klein, fängt gerade damit an.

Wo ich massenweise Zeit hatte, mir darüber Gedanken zu machen, was ich mit dem Abitur anfange, kommen die Jugendlichen heute kaum mehr zum Luftholen. Nur die Wenigsten wissen, was genau sie nach dem Abitur machen wollen. Der eine oder andere hat schon einen Ausbildungsplatz. Da ist die Richtung dann klar. Wer studieren möchte, bewirbt sich um einen Studienplatz und macht die Erfahrung, dass „irgendwas mit Medien“ meist einen recht hohen NC hat und der Abischnitt nicht reicht.

Also erstmal ein gap year. Da kann man entweder nach Australien oder Neuseeland fliegen und es mit travel & work versuchen. Oder in einem südafrikanischen Township eine Schule renovieren. Oder - völlig unspektakulär - eine freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus. Die Auswahl ist etwa so groß wie das Portemonnaie der Eltern.

Im Abi-Jahrgang von Kind, groß, ist so gut wie alles vertreten: Von einem Jahr Au Pair über erstmal jobben und dann Weltreise bis zum 450-Euro-Job bei H&M und ansonsten ausschlafen. Es sei ihnen von Herzen gegönnt. Blöd nur, dass die meisten gap-yearler immer noch keinen Schritt weiter sind, was die berufliche Zukunft angeht. Wie sagte der freundliche Mensch von der Berufsberatung kürzlich: „Es gibt die Auswahl zwischen über 1000 Studiengängen allein in Deutschland. Da findet jeder was“. Hm. Vielleicht ist die Auswahl einfach zu groß? Ich bin ganz froh, dass ich mich nur zwischen ungefähr 300 Studiengängen entscheiden musste. Und im ersten Anlauf habe ich auch daneben gegriffen…

Nicht daneben gegriffen habe ich mit meinem Outfit von heute. Finde ich auf jeden Fall. Weiße Jeans trage ich auch im Winter - aber bitte nur an richtig schönen Wintertagen mit viel Sonne. Andernfalls wäre die Jeans wohl nicht lange weiß. Es war dank strahlendem Sonnenschein sogar warm genug für nackte Knöchel und Sneakers. Und natürlich für die Bomberjacke und den ersten Auftritt der roten Tasche :-) Den Kaschmirpullover unter der Jacke ist ein ebenfalls neues Lieblingstück von meiner Liebingsmarke. Den zeige ich Euch zusammen mit seinem hellblauen Bruder demnächst nochmal genauer.






Und? Was sagt ihr zu weißen Jeans mitten im Winter? Und habt ihr jemals ein gap year eingelegt?

Liebe Grüße
Fran



Kommentare

  1. Meine Tochter macht gerade Abi, den Lernwahnsinn kann ich nur bestätigen. Das ist heute schlimmer als einst-zumindest gefühlt. Was sich leider nicht geändert hat, ist Lehrerungerechtigkeit. Aber das ändert sich ja im Studium. Meine Tochter weiß erstaunlich genau, was sie will und das nach nur 11 Schuljahren, da eine übermotivierte Lehrerin zum Überspringen einer Klasse in der Grundschule geraten hat. Da wir aber wissen, dass der NC für Medizin zu hoch ist, wird es Bio werden - wenn es nach den Wünschen meiner Tochter geht. Wenn sie dann daneben greift, ist sie jung genug, um noch mal zu wechseln. Das würde ich ihr gönnen. Viele andere aus ihrer Stufe sind aber unentschlossen. Eine Ausbildung wollen übrigens die wenigsten machen. Das war bei uns noch ganz anders. Ich war übrigens auch eher orientierungslos bei der Berufswahl. Da hat mein Vater dann nachgeholfen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Lehrerungerechtigkeit habe ich eigentlich nie wirklich erlebt. Klar, es gibt Lehrer, mit denen man besser klarkommt und solche, mit denen das nicht so gut funktioniert. Aber wirkliche Ungerechtigkeiten? Nein, weder in meiner Schullaufbahn noch in er meiner Kinder.
      Wenn ich auf meine Eltern gehört hätte, wäre ich jetzt an einem ganz anderen Punkt. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich das nicht getan habe ;-) Aber wer weiß, vielleicht wäre es ja auch der ganz große Wurf gewesen.

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  2. Guten Morgen Fran, weiße Hosen sehen klasse aus zur roten Tasche und der dunklen Jacke. Ich trage im Winter irgendwie nie weiß.
    Ich hatte nie ein freies Jahr. Sarah schon. Als sie mit dem Abi fertig war und ihr Zeugnis hatte war es an vielen Unis zu spät zum bewerben. Timo war damals ganze 6 Wochen früher fertig und hatte mehr Zeit.
    Sie wusste auch nicht was sie studieren wollte und IBA ist es auch nur geworden weil ihr nix anderes einfiel. Medizin ist es zum Glück nicht geworden, ich hab ihr die Tatsachen in diesem Beruf wohl zu deutlich gemacht.
    Jetzt ist sie fast fertig, muss nur noch die Bachelorarbeit schreiben. Mal sehen wo es beruflich dann hingeht. Jetzt erstmal zum "schnuppern" und Geld verdienen nach Stuttgart zu Mercedes.
    Schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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    1. Ich trage im Winter eigentlich relativ oft weiß - gerade wenn es wirklich mal trocken und sonnig ist. Dann ist mir alles Andere zu dunkel.
      Ein freies Jahr finde ich toll. Mit 23 einen Master und ab in den Beruf, für die nächsten mehr als 40 Jahre? Och nö. Wenn es nicht sein muss, dann eher nicht. Zumal nicht bei dem Lernpensum an Schule und Uni, das heutzutage herrscht.
      Glückwunsch zum fast fertigen Kind!

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  3. Liebe Fran,
    da kann ich gar nicht mitreden. Weder habe ich studiert noch habe ich Kinder. Aber der Gedanke einen Handwerksberuf zu lernen UND zu studieren würde mir irgendwie gefallen. Das wäre doch mal eine vielschichtige Ausbildung.
    Wo ich aber mitreden kann ist bei deinem Outfit. Die Jacke ist mega und der Spruch top!
    LG Natascha

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    1. Die Kombination aus Handwerk und Studium finde ich großartig. Das hat der Mann einer Freundin so gemacht und es war definitiv eine gute Idee.

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  4. Weiße Jeans im Winter finde ich mutig liebe Fran. Im Winter kann ich nur mit einer Hose in Currygeld dienen und das auch nur weil ich gerade dann der ganzen dunklen Farben irgendwie überdrüssig bin. Gap year, ähm, nein eigentlich nicht. Ich hätte zwar nach dem Fachabi die Möglichkeit gehabt ein Jahr als Au-pair ins Ausland zu gehen, habe mich aber dagegen entschieden und stattdessen ein schlecht bezahltes Praktikum in einem Reisebüro gemacht. Geschadet hat mir das nicht. Wenn ich mir so manche Leute im Studium anschaue, dann würde es dem Einen oder Anderen auch nicht schaden erst mal eine Ausbildung zu machen. Mit der Einstellung zum Leben und zur Arbeit die da so mancher hat, graut mir schon ziemlich vor einigen Leuten die in Zukunft die Geschicke so mancher Unternehmen lenken werden. Liebe Grüße Ursula

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    1. Echt? Ist eine weiße Jeans mutig? So habe ich das noch nie gesehen ;-) Und sich in der Arbeitswelt umzugucken hat wohl noch nie jemandem geschadet - schützt auch vor unliebsamen Überraschungen nach dem Studium *grins*

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  5. Klasse Outfit Fran! Ja, wenn es trocken ist, trage ich auch im Winter weiße Jeans. Warum auch nicht?
    Zum Abi.
    Ich finde den Stoff heute umfangreicher. Die Lehrer weniger engagiert. Das Niveau (gerade bei Sprachen und in Mathe) hat angezogen. Mein Sohn war auf dem selben Gymmi, wie ich.
    1979 sind von 35 Leuten 5 aufs Gymnasium. 2006 sind von 22 Schülern 18 gewechselt. Ich habe immer nur das nötigste gemacht. Ehrgeizig war ich nicht und bin ich auch heute nicht. Ich lebe einfach in der Gewissheit, dass das für mich passende sich fügen wird. Ich bin immer gut durchgekommen. Keine 5er. Und trotzdem habe ich bei den Abiprüfungen total verkackt. Keine Ahnung. Der Stoff von 2 Jahren ist einfach nicht der, den man sich mal eben für eine Schulaufgabe reinpfeift. Also habe ich mir das Jahr zum Durchfallen ausgesucht, wo man die längsten Ferien hat. Meine Mutter hätte mir bei der Aussage beinahe den Kopf abgerissen.
    Viel fleißiger war ich bei der 2. Runde auch nicht. Aber letztlich spiegeln die 2,9 die Noten wider, die ich meine Ganze Schulzeit durch hatte. Nicht gut, aber auch nicht ganz schlecht.
    Und das hat mein Sohn auf alle Fälle von mir geerbt. Also die Faulheit, aber auch die Zuversicht. Allerdings hat er aufs erste den selben Schnitt gemacht.
    Aber ich war 20. Er 18. das ist für einen Burschen einfach viel zu früh. Er hatte wie ich in diesem Alter alles im Kopf, nur nicht Schule, lernen, Zukunft... :-)
    Ich würde sagen, mit 7 in die Schule und 2 Jahre Bund/Ziwi haben meinen männlichen Jahrgangsgenossen nicht geschadet. Jetzt ist meiner 21 und weiß was er will. Und da gibt er dann auch Gas. 1 Jahr das "falsche" studiert. Und ein Jahr bei "vorderer Orient" geparkt. Sehr interessant übrigens. Ich glaube da schreibe ich mich ein, wenn ich in Pension bin.
    LG Sunny

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    1. Dass das Niveau angezogen hat, kann ich nicht unbedingt bestätigen. In Sachen Fremdsprachen auf jeden Fall nicht. Aber was anders ist,: Heute wir viel mehr stur gebüffelt, während wir vor 35 Jahren eher dazu gebracht wurden, selbst zu denken.
      Und wenn man weiß, wofür man das tut, kann man viel besser Gas geben. Da ist ein Parkstudium nicht das Schlechteste, was einem passieren kann. Ich will übrigens Geschichte studieren, wenn ich mal alt bin ;-)

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  6. Deine Kombi gefällt mir echt gut. Kann mir vorstellen, dass de Deine neue Lieblingsmarke ist. Die Jacke ist echt der Knaller. Meine letzte weiße Hose habe ich entsorgt, weil sie leider in der Waschmaschine einen Gelbstich durch Selbstverschulden bekommen hat. Eine neue gibt es nicht.

    Heute wollen wirklich alle studieren. Da ist kaum noch Platz fürs Handwerk. Was ich wirklich schade finde. Meine Kinder haben beide zunächst eine Ausbildung gemacht und im zweiten Bildungsweg mit dem Studium begonnen.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Platz fürs Handwerk wäre schon, es müsste nur besser bezahlt werden. Von dem, was ein Handwerker verdient, kann man in einer Großstadt kaum noch leben. Da liegt wohl der Hase im Pfeffer.

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  7. Ich traue es mir gar, es zu sagen, aber ich habe mit 16 die Mittlere Reife absolviert und bin im Anschluss nach den damaligen Sommerferien an meinem Ausbildungsplatz (den ich mit 15 ergattert hatte) angetreten. Damit verdienen ich seitdem gutes Geld, werde gefordert und bei Bedarf gefördert und habe sogar die Möglichkeit, auch noch den Schritt in die Arbeits- (und Gehalts-)Ebene zu nehmen, in der bei uns die Abiturienten einsteigen. Ich finde, durch die vielen Gymnasiasten heutzutage wird es irgendwie übersehen, dass es nicht immer selbstverständlich ist, dass man erst bei Volljährigkeit damit beginnen kann, sich über den weiteren Lebensweg Gedanken zu machen. Und auch ein eingeschlagener Weg muss noch lange nicht bedeuten, dass dieser so für alle Zeiten bleiben muss. Grundsätzlich halte ich aber diese gap years für gar nicht so nicht schlecht, da es die Abnabelung fördert und die Jugendlichen im Idealfall Eigenverantwortung übernehmen und Erfahrungen zu sammeln können. Ob es hilft, sich etwas klarer über seine Interessen und Neigungen zu werden, hängt halt vom Einzelfall ab.
    So, und auch ohne Studium und Auslandsjahr kann ich feststellen, dass Du Dich wieder Mal klasse gekleidet hast ;-). Die Tasche ist das I-Tüpfelchen und die Jacke das Sahnehäubchen.
    Liebe Grüße
    Hasi

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    1. Da warst du ganz schön fix! Und mit 15 die richtige Entscheidung zu treffen halte ich für ganz schön schwer. Aber wie du sagst: Man muss ja nicht für alle Zeiten bei dem bleiben, was man mit 16 entscheidet. Aus Unentschlossenheit gar nix zu entscheiden halte ich auch für den falschen Weg. Dann lieber ein paar Umwege in Kauf nehmen.

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  8. Hallo Fran,
    ich finde, Auslandsaufenthalte, auch nur in den Ferien, gehören zum Erwachsenwerden und Abnabeln. Mit den ganzen Helikoptereltern heute um so wichtiger... Eine Freundin hat letztens einen Sprachkurs in Spanien besucht, bei dem 20-jährige Schülerinnen aus D von der Mutter morgens gebracht und nachmittags wieder abgeholt wurden (Horror!), damit sie auch ja brav ihre schriftlichen Hausarbeiten machen können. Ich würde sagen: Thema verfehlt... Zum Sprachkurs gehört vor allem sich auf eine neue Kultur einzulassen, auszugehen... Liebe Grüsse, A

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    1. Echt? Mutti bringt und holt noch mit 20? Wie niedlich ;-) Vielleicht ist das tatsächlich der Grund für die fehlende Entscheidungsfreude - die Eltern, die alle Fäden in der Hand behalten wollen. Ich hätte meiner Mutter eins gepfiffen...

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  9. Deine Tasche ist klasse Fran und Dein Outfit nicht weniger. Erinnert mich an Frühling und dass es noch ein Leben ohne Wintermantel gibt.
    Meine Kinder hatten auch ohne Studium ein Jahr Pause. Die Große ging für 4 Monate nach Australien reisen und arbeiten. Es hat ihr gut getan auf sich selbst gestellt zu sein. Seither ist sie sich ihrer Stärken viel besser bewußt. Der Kleine hat gechillt und im Discounter gejobbt. Ihm hat es die Erkenntnis gebracht, dass nix tun manchmal ganz schön langweilig sein kann. War auch kein Fehler.
    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Oh, es gibt ein Leben ohne Wintermantel! Und in zwei Monaten kommen die Dinger zurück in den Schrank, hoffe ich :-)
      Ein Jahr Pause ist in meinen Augen auch eine gute Idee - egal, ob Australien oder Aldi. Und wenn es neue Erkenntnisse bringt, umso besser.

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  10. Sehr cool, obwohl ich so neurotisch bin bei Weiß. Das würden meine Nerven nicht aushalten. Da ist doch wohl ein Spritzer oder eine Dreckstelle??? Du verstehst, was ich meine? Aber, ich finde solche Looks mega!!!

    Gap year? Puh. Erst irgendwann in den 30ern, wenn ich mich richtig erinnere. Als ich meinen Job gekündigt habe, keine Ahnung, was ich machen wollte, dann die Yogalehrerausbildung etc etc. Der Rest ist Geschichte.

    Nach dem Abitur war es so sehr mein Traum in die USA zu kommen, dass ich wie wild studiert habe für ein Stipendium. Gap year würde ich mein Leben in Kalifornien auch nicht nennen, weil ich ja neben dem Studium noch meinen Lebensunterhalt verdienen musste *lach* Das ist das schöne am jünger sein, Die Energie und Unbekümmertheit.

    So long und bis zum nächsten Mal. Ach, das Scones Rezept: du wolltest mir doch bestimmt so englische, kleine Dinger unterjubeln, was???? ;-) Viel mir dann noch ein....LG Sabina

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    1. Wenn da irgendwo ein Spritzer ist, ist es so. Damit kann ich leben :-)
      Dein Jahr Kalifornien war bestimmt großartig. Auch mit Lebensunterhalt verdienen und Studium. Wenn ich mir das Studium heute angucke, dann waren wir damals vergleichsweise vogelfrei. Heute ist das auch nur eine Verlängerung von Schule.

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  11. Tolles Outfit "Girls can dream". Weiße Hose im Winter? Trage ich zwar nicht, aber wenn, dann würde ich Winterschuhe dazu anziehen. ;-)

    Ich finde, die Kinder werden heutzutage alle viel zu sehr bemuttelt und betuttelt. Heutztage machen irgendwie auch alle Abi, wenn viele auch mit Hängen & Würgen, egal, welche Abschlussnote sie in der 10. Klasse hatten.

    Obwohl ich mit 1,4 bestanden habe, habe ich mich für eine Berufsausbildung anstatt Abitur entschieden.

    Bei uns war es damals in der DDR fast eine Ehre, Abitur machen zu dürfen, man musste wirklich sehr gute Noten haben. Jetzt kann man ja fast sagen, 12 Klassen sind Standard, zu unserer Zeit waren es 10 und zu den Zeiten von meinem Papa eben 8.

    Natürlich wussten wir damals mit 15/16 Jahren auch noch nicht, als wir uns in der 9. Klasse für eine Ausbildung bewerben mussten, was wir werden wollen, aber wir hatten Ideen, was Spaß machen könnte und was wir versuchen wollen.

    "Irgendwas mit Medien" kann ich so langsam nicht mehr hören. Wer bringt denn mal das Klo in Ordnung, wenn es verstopft ist? Sicher nicht der, der am PC sitzt.

    Den Begriff Gap Year kannte ich so noch gar nicht, aber habe schon von vielen gehört, dass sie ein Jahr frei machen. Ich weiß nicht, ob ich das gut finde oder nicht. Als Jugendlicher würde ich sagen, voll cool (oder was auch immer man heutzutage als moderner Jugendlicher sagt *lach*), aber als erwachsener Mensch denke ich, bitte nicht an´s Rumgammeln gewöhnen. Im Krankenhaus habe ich eine sehr sehr junge Frau kennengelernt, die dieses freie Jahr als soziales Jahr dort im Krankenhaus absolviert, weil sie danach Medizin studieren und Ärztin werden will. Das fand ich mal sehr ambitioniert und der Ehrgeiz hat mich beeindruckt.

    Liebe Grüße,
    Moppi

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    1. Gap year heißt ja nicht automatisch frei machen. Das kann eben auch ein freiwilliges soziales Jahr sein. Und Schulabschluss früher kannst du mit Schulabschluss heute wirklich nicht mehr vergleichen. Die jungen Damen und Herren sind nicht klüger, aber ohne Abitur wirst du heute nicht mal mehr Industriekauffrau. In der DDR war es vielleicht eine Ehre, Abitur machen zu dürfen. Hier war es manchmal einfach eine wirtschaftliche Entscheidung, ob drei Jahre Schule noch "drin" sind.
      Ha, und ich kann trotz "irgendwas mit Medien" ein verstopftes Klo reparieren :-) Auf jeden Fall notdürftig.

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  12. Gerade gestern teilte mir der Sohn beim Skypen mit, dass sein Gap Year (der Begriff war mir vollkommen neu, übrigens) das beste seines Lebens war und ihn extrem vorangebracht hat, was eigentlich alles betrifft. Obwohl ich nicht ahnte, dass er das SO extrem sieht, war ich schon immer der Meinung, dass dieses Jahr die Kids in Sachen Selbstständigkeit und Erfahrung total weit bringen kann und eine großartige Möglichkeit ist, etwas ggf. Außergewöhnliches zu tun, bevor einen das Erwachsenenleben einfängt.

    Das Auslandsjahr meiner Tochter war nicht so großartig wie das ihres Bruders, aber eine Erfahrung, die sie nicht missen möchte, war es dennoch.
    Beide haben übrigens ihr Geld in der Zeit selbst verdient - da mussten die Eltern überhaupt nicht ran. ;)

    Was das Büffeln und "selber denken" betrifft, bin ich auch nicht so ganz bei Dir. Meine Kinder haben schon in der Schulzeit recht gut mit dem eigenen Denken begonnen, einen eigenen Weg für sich ersonnen, nicht so richtig viel gebüffelt (und trotzdem ein gutes Abi hingelegt), während das bei mir *hüstel* leider komplett anders war. Abi naja und ich hatte zudem an nix außer an Typen und Parties wirklich Interesse. Das spiegelt sich in meiner "Karriere" (*heftiger Hustenanfall*) dann aber leider auch wieder.

    Also, ich würde sagen, es kommt - wie schon immer - auf die einzelnen Menschen selbst an. :)

    Liebe Grüße
    Gunda

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    1. Vielleicht liegt da der Schlüssel: Deine Kinder haben ihr gap year selbst finanziert und sind nicht einfach auf Kosten der Eltern durch Australien und Neuseeland gereist ;-) In solchen Fällen bringt so ein Jahr in Sachen Selbständigkeit und Erfahrung eine ganze Menge.
      Denken können die jungen Damen auch ziemlich gut. Manchmal besser, als mir lieb ist ;-) Nur die Schule hat aus meiner Sicht das selbständige Denken nicht unbedingt gefördert. Schönes Beispiel: Facharbeit von Kind, klein. Anwesenheit bei Besprechungsterminen (auch wenn nix zu besprechen ist...), Einhaltung der Formatierungsvorschriften und Richtigkeit der Literaturliste bringen 80 Prozent der Endnote. Da ist der Inhalt völlig nebensächlich. Hauptsache, der Rand hat die richtige Breite und das Erscheinungsjahr des Buches steht da. Da fehlen mir so ein bisschen die Worte. Und sowas heißt dann Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbeiten? Gute Nacht, Deutschland.

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    2. Oh. Das ist in der Tat ziemlich bescheuert! Von so einer extremen Form hatte ich bisher keine Kenntnis.

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