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Fünf gar nicht ganz so geheime Geheimtipps für einen Trip nach Hamburg



Der Herbst ist DIE Jahrezeit für Städtetrips. Finde ich und finden ganz viele andere Menschen, wenn ich mir die Massen so ansehe, die gerade durch Hamburg laufen. Wobei der Herbst in Hamburg eine ganz schön nasse und trübe Angelegenheit sein kann. Hamburg ist trotzdem wunderschön. Und wenn dann doch die Sonne scheint, ist es noch schöner :-) 

Klar gehören die Hafencity mit der Elbphilharmonie, die Landungsbrücken und die Reeperbahn zum Repertoire eines Hamburg-Trips. Auf jeden Fall dann, wenn ihr zum ersten Mal dort seid. Aber es gibt auch viele andere, wunderschöne Ecken, die einen kleinen Abstecher von den ausgetretenen Pfaden wert sind.

Das Wichtigste zuerst: Der Hafen.


Die Landungsbrücken sind toll und ich habe dort jahrelang meine Mittagspause verlebt, weil ich in einem großen Verlagsgebäude gleich gegenüber gearbeitet habe. Blöderweise ist es an den Landungsbrücken fast immer irre voll. Weniger voll ist es auf der anderen Hafenseite. Und wie kommt man dahin? Durch den alten Elbtunnel. Den muss man sowieso mal gesehen haben und allein die Fahrt mit dem riesigen Fahrstuhl ist klasse :-) Zu Fuß geht es unter der Elbe durch und auf der anderen Seite wieder hoch. Von da hat man nicht nur einen tollen Ausblick, sondern auch die Gelegenheit, mal durch den „richtigen“ Hafen zu streifen.

Am besten funktioniert das per Fahrrad. Wer Lust und Zeit hat, kann eine Runde über den kleinen Grasbrook und die Veddel drehen und via Hafencity wieder zurück an die Landungsbrücken. Wenn ihr kein Rad dabei habt, ist das kein Problem. Überall in Hamburg gibt es die roten Stadträder, die man für wenig Geld ausleihen kann. Kreditkarte reicht.







Und dann? Elbe!

Strandperle? Och nö. Für mich viel zu voll und viel zu viele Touristen, dank der Tatsache, dass die Strandperle seit ungefähr 25 Jahren - damals bin ich nach Hamburg gezogen und habe nicht weit entfernt im Fischereihafen gearbeitet - als „Geheimtipp“ gehandelt wird. Geheim war schon damals nix ;-)

Viel schöner finde ich es im Entenwerder 1. Das Essen ist besser. Wenn es zu kalt ist, kann man sich mit ein bisschen Glück und freien Plätzen nach drinnen verziehen und die Elbe ist noch näher, weil man quasi draufsitzt. Man kommt allerdings nicht ganz so einfach hin. Wer es trotzdem versuchen möchte: Nehmt die S2/S21 in Richtung Bergedorf und steigt in Rothenburgsort aus. Von dort aus geht es zu Fuß gut einen Kilometer weit in Richtung Elbe.




Wer es lieber noch ein bisschen weniger überlaufen und garantiert norddeutsch-einheimisch haben möchte, geht in die Strandhalle in Over auf der niedersächsischen Elbseite, nicht weit von Harburg entfernt. Dazu braucht ihr allerdings ein Auto, denn die Busverbindung ist eher suboptimal. Falls ihr ein Auto habt: Nehmt die Brücke des 17. Juni von Wilhelmsburg aus in Richtung Harburg und biegt gleich nach der Elbquerung links ab. Dann folgt ihr der Straße am Elbufer rund 10 Minuten lang und landet in einem Örtchen, das Over heißt. Parkt am besten in Höhe des Fußballplatzes und geht über den Deich. Da findet ihr eine winzige Ferienhaussiedlung und mittendrin die Strandhalle. Bei schönem Wetter ist das ein grandioses Plätzchen direkt am Elbufer!


Kaffee mit Ausblick: Der Energiebunker.

Man kann sich in der Kaffeerösterei in der Speicherstadt gleich neben dem Hamburg Dungeon mit ganz vielen anderen Menschen um einen freiwerdende Tisch schlagen. Der Kaffee dort ist wirklich gut. Man kann auch ins Wasserschloss in die Speicherstadt gehen, um Kaffee zu trinken. Da ist das Frühstück absolut zu empfehlen! Wem allerdings nicht nach Massenbetrieb ist und wer es lieber etwas ruhiger, aber dafür einen tollen Ausblick hat, der ist im Energiebunker in Wilhelmsburg richtig. Hier gibt es leckeren Kaffee, grandiosen Kuchen und einen Ausblick gratis dazu. Der Bunker ist aus dem letzten Weltkrieg übriggeblieben und wird da wohl die nächsten paar Hundert Jahre stehen, denn eine Sprengung ist nicht möglich, ohne das halbe Stadtviertel in Schutt und Asche zu legen.

Der Energiebunker ist leider kein ganz geheimer Geheimtipp mehr, daher würde ich zumindest am Samstag und am Sonntag einen Tisch reservieren. Geöffnet ist außerdem jeden Freitag.



Und nochmal Aussicht: Ab auf den Michel

A propos Aussicht: Die Terrasse der Elbphilharmonie ist ein Muss. Dummerweise ein Muss für jeden Touristen. Daher gibt es da eigentlich keinen Zeitpunkt, in dem man sich nicht mit Tausenden anderer Touristen dort drängelt. Etwas ruhiger geht es am Altonaer Balkon zu. Und wer das nächtliche Hamburg von oben sehen und dabei einen wirklich teuren Cocktail trinken möchte, dem sei die Skyline Bar 20up ans Herz gelegt. Wer auf Cocktails keinen Wert legt, ein kleines wenig sportlich ist und in Ruhe in alle Himmelsrichtungen von ganz oben gucken will, der kann auch Turm des Michel besteigen. Kostet fünf Euro und, je nach Grad der Fitness, einen mächtigen Muskelkater am nächsten Tag. Aber die Aussicht ist ein Traum. Turmführungen gibt es übrigens jeden Sonntagnachmittag.



Hamburg für Radfahrer: Critical Mass


Hamburg ist für Radfahrer fast überall ein Alptraum. Autos haben bis auf eine wunderbare Radstrecke zwischen Wilhelmsburg und der Veddel fast überall Vorfahrt. Am letzten Freitag eines Monats allerdings wird es interessant. Dann startet irgendwo in Hamburg um 19 Uhr (naja, meist eine halbe Stunde später) die Critical Mass. Da treffen ich ein paar Hundert (im Winter) bis ein paar Tausend (im Sommer) Radfahrer ganz zufällig und unternehmen gemeinsam eine Tour durch die Stadt. Und weil die Menge an Radfahrern die kritische Masse erreicht, haben die Zweiräder diesmal Vorfahrt - unter Polizeischutz sogar. Es geht durch die schönsten Ecken der Stadt, ganz gemächlich und mit viel Musik und guter Laune. Den Kurs bestimmen die, die vorn fahren. Mit ein wenig Glück geht es über die Reeperbahn und am Hafen längs. Mit noch mehr Glück bei Sonnenuntergang. Vom uralten Drahtesel bis zum Carbon-Rennrad, vom Kleinkind im Kindersitz bis zum Rentner ist eigentlich alles vertreten, was auf ein Rad passt. Wer also ganz zufällig am letzten Freitag eines Monats in Hamburg ist, sollte das auf keinen Fall verpassen. Wo es losgeht, erfährt man  ein paar Tage vorher auf Twitter oder auf Facebook.


Liebe Grüße
Fran


Kommentare

  1. Danke für die Tipps. Wann ich die mal in Natura sehen kann, bleibt abzuwarten, Hamburg steht gerade nicht auf der Liste und ist leider ein bisschen weit weg.
    Ich habe mich in diesem Herbst für einen Urlaub am Meer entschieden. Das war angenehm leer weil badeuntauglich. Also alles bestens. Und viel Ruhe hatte ich auch.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Stimmt, von Euch aus ist es irgendwie die falsche Ecke Deutschlands. Ehrlich gesagt würde ich da auch lieber in Richtung Süden fahren :-)

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  2. Auch wenn Hamburg jetzt nicht geplant ist lese ich Deine Tipps gerne. :)
    Wünsche einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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  3. Sorry aber Hamburg fahre ich nur durch. Ich habe nur eine Hand voll Erinnerungen an diese Stadt und die beste war , die Curry -Wurst ...*gg .
    LG heidi

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    1. Currywurst können die Hamburger selbstverständlich auch ;-) Aber erzähl: Warum hast du schlechte Erinnerungen an Hamburg?

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  4. Mal sehen, was ich das nächste Mal davon beherzigen kann, wenn ich in Hamburg bin. Durch den alten Elbtunnel muss ich auf jeden Fall einmal.

    Liebe Grüße Sabine

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