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Berge oder Meer? Warum eigentlich ODER?


Die Frage wird etwa genauso häufig gestellt wie die Frage, ob man lieber einen Hund oder eine Katze als Haustier hätte. Was soll ich sagen? Ich hatte Hund UND Katze und habe beide sehr geliebt. Bei der Frage nach Bergen oder Meer kann ich genauso frank und frei antworten: Beides.

Bis vor einigen Jahren war das anders. Wer mir damals mit Bergen kam, den habe ich allerhöchstens komisch angeguckt. Berge? Och nö. Lass mal. Nicht mit mir. Ich habe zwischenn vier und 18 Jahren jedes Jahr drei Wochen Urlaub in Österreich genossen. Ich bin gewandert und später Berge raufgeklettert wie ein Weltmeister. Ich fand Berge damals durchaus faszinierend. Als Teenie fand ich österreichische Bergdörfer aber auch ziemlich ätzend. Discos? Gab es in der Regel nicht. Irgendwelche anderen, teeniegerechten Vergnügungen? Fehlanzeige.


Dafür Dreitausender in Serie ;-) und ich erinnere mich durchaus daran, dass der Rückweg mit der Seilbahn angetreten werden sollte. Dummerweise war die letzte Seilbahn schon weg, als wir kamen… Also zu Fuß runter.


Ich wäre damals unglaublich gern einfach mal ans Meer gefahren. Meer fanden meine Eltern aber nicht so prickelnd. Zuhause bleiben war keine Option. Also ging es im Folgejahr wieder nach Österreich. Mit 18 bin ich in Richtung Studium ausgezogen und fortan selbst für meine Urlaube zuständig. Die gingen ans Meer. Nicht mehr nach Österreich.


Das blieb viele Jahre lang so. Und dann kam Corona. In den Urlaub fliege wollte ich im vergangenen Jahr nicht. Also blieb alles, was mit dem Auto erreichbar war. Ostsee hatte ich schon im Jahr davor für drei Wochen. Es wurde deshalb Südtirol. Ein Experiment quasi. Immerhin nicht Österreich ;-)


Südtirol war wunderschön. Und auf wundersame Weise weckte es meine Leidenschaft für Berge. Auf dem Rückweg landete ich in Sölden. Und da hat es mich dann endgültig gepackt. Ich wollte immer höher hinaus und war völlig fasziniert von dem Gefühl, auf einem Berg zu stehen, Berge rund um mich herum. Nur Felsen, vielleicht ein Bergsee, Murmeltiere. Das ist ein so großartiges Gefühl und der Anblick erdet mehr als alles andere, was ich bisher erlebt habe.







Genauso gern bin ich am Meer - und ich bin da ziemlich wahllos, welches Meer es sein soll. Wobei mir eine anständige Brandung ehrlich gesagt besser gefällt als ein seichtes Geplätscher. Am Meer zu sitzen und der Brandung zuzuhören ist genauso schön wie auf einem Berg zu stehen. Und abends bei geöffnetem Fenster mit dem Geräusch der Wellen einzuschlafen ist einfach nur traumhaft. Das könnte der Grund dafür sein, dass ich ständig Hotels direkt am Strand mit Meerblick buche. Aber das ist es mir wert.








Ihr seht: Man kann beides lieben. Warum soll ich mich zwischen Bergen und Meer enntscheiden, wenn ich doch beides haben kann? Am Meer bin ich allerdings ein wenig öfter, weil es schlicht und ergreifend näher liegt. Ich fahre eine Stunde bis an die Ostsee und etwas länger an die Nordsee. Bis in die Alpen sind acht Stunden Autofahren angesagt. Das lohnt nicht unbedingt für einen Wochenendausflug.


Also wird es künftig wohl so aussehen, dass ich die Wochenenden am Meer verbringe und immer mal eine Woche in den Bergen einschiebe. Allerdings stehen auch noch Dutzende anderer Ziele auf meiner „möchte ich unheimlich gern sehen und erleben“-Liste. So viel Urlaub hat dummerweise kein Mensch…


Und ihr? Berge oder Meer oder auch beides?

Liebe Grüße

Fran




Kommentare

  1. Liebe Fran,

    mittlerweile fast beides. Aber Meer ein bisschen mehr. Warum? Wie du liebe ich das Rauschen und es ist immer so, als würde etwas abfallen von mir. Klingt vielleicht komisch, aber es lässt mich atmen. Wann immer es geht, habe ich auch gern Zimmer mit Meerblick. Das ist mir nicht jeden, aber einen höheren Preis wert. Denn ich finde es wunderschön mit dem Blick aufs Meer aufzuwachen. Und irgendwie würde ich auch gern an einem leben...

    Zu den Bergen: Ja, sie haben mich auch ein bisschen (sehr) gepackt. Weil es einfach irre ist. Aber Berge lassen mich staunen, bewundern, ehrfürchtig werden. Das ist nicht anders zu erklären.

    Toll, dass dich beides so packt..
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Das verstehe ich sehr gut. Beim Anblick von Bergen wird man ehrfürchtig. Auch, wenn man oben steht. Gleichzeitig ist das ein ungeheures Glücksgefühl, wenn man auf den eigenen Füßen raufgekommen ist. Und Berge sind nicht so verbaut wie die meisten Küstenorte...
      Und ja, das Gefühl, dass am Meer etwas abfällt, kenne ich gut. Nicht entspannt mich so sehr wie das Rauschen des Meeres.
      Den schönsten Blick aufs Meer beim Aufwachen hatte ich übrigens im Hotel Continental Valdemossa. Das kann ich sehr, sehr empfehlen. Allerdings kein Strand in Sicht, dafür eine spektakuläre Steilküste.

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  2. Das Meer liebe ich schon deswegen, weil ich es gar nicht anders kenne. In den echten Bergen war ich noch nie. Daher kann ich keinen Vergleich ziehen. Vielleicht sollte ich es mal nachholen.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Berge haben definitiv was. Aber das sieht vermutlich jeder anders. Wenn du es mal ausprobieren willst, würde ich Südtirol empfehlen. Das ist so schön - wie gemalt.

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  3. Meine ganze Kindheit und Jugend in Brasilien habe ich in einer Wohnung am Meer gelebt. Erst als ich nach Sao Paulo gezogen bin, hatte ich das Meer nicht mehr vor der Tür - trotzdem gab es ein Strandhaus, in das ich jedes Wochenende ging.
    Wandern in den Bergen hat in meinem Leben hier in Deutschland angefangen. Heute kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr.
    Kurz gesagt - ich vermisse beides. Und ich freue mich für dich, dass du beides hast. Genieße wann immer du kannst! :)
    Liebe Grüße und schönes Wochenende!
    Claudia

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    1. Haus am Meer, Strandhaus - das klingt traumhaft! In einem Haus am Meer würde ich auch gern irgendwann leben. Das darf dann aber gern irgendwo sein, wo es wärmer ist als in Deutschland.
      Wollt ihr eigentlich irgendwann in Brasilien leben? Wäre ja auch denkbar. Wobei dein Sohn dann ja weit weg wäre...

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  4. Meer ist mir inzwischen lieber. Leider auch weiter weg. Obwohl die Berge auch nicht um die Ecke sind.
    Aber mein Mann ist Salzburger (oh, schönes Österreich!???) und so kommen wir doch ab und an in diese Gegend. Die ganz hohen Berge mag ich nicht mehr so. Die beeindrucken mich zwar sehr - so wie Deine ganz tollen Fotos!! - aber ich fremdle ein bisschen mit Ihnen je älter ich werde.
    Nächstes Jahr also wieder Dänemark und Ostsee - ist schon gebucht!
    Und jeden Winter ein klitzekleines Urläubchen im Schnee in den Bergen oder im Bay. Wald.
    Zählen diese Berge auch bei Dir?
    Herzlich, Sieglinde

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    1. Bei mir zählt jeder Hügel - hier in Hamburg habe ich ja auch nicht die ganz große Auswahl :-) Im bayerischen Wald war ich vor vielen Jahren mal und fand es sehr, sehr schön da.
      Ich fürchte, mit 70 werde ich Berge nicht mehr ganz so prickelnd finden, weil ich nicht mehr raufkomme. Also muss ich bis dahin wohl noch ein paar sammeln!

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  5. Hallo Fran,
    tolle Bilder, vorallem die von der Bergwelt, faszinierend. Obwohl ich ein "Meerkind" bin. Das Rauschen der Wellen, der Geruch von salzigen Meerwasser, das Gekreische der Möwen und das Gefühl mit nackten Füssen im Stand zu stehen, ich liebe es und meine Familie genauso. Ein Hotel am Strand oder unmittelbarer Nähe mit Meerblick muss sein, zumindest, dass man wenigstens ein Blick erhaschen kann. Ein schönes Wochenende und viele Grüße. Grit

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  6. Ich mag Beides gern, fahre aber lieber ans Meer. Auf Berge kraxle ich eh nicht, dafür gibts die Seilbahn. Ich war wirklich noch nie sportlich. Und ich bin nicht schwindelfrei was mich in den Bergen hemmt. Aber es ist irre so einen Blick zu haben und tief einzuatmen. Wie am Meer auch. Und ich liebe Städte. Gerade wieder festgestellt. Paar Tage im Jahr ist das einfach toll, wenn man sonst sehr ruhig am Stadtrand/ Wald lebt wie wir.
    Tolle Fotos ☺️
    Liebe Grüße Tina

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  7. Naja, ich heiße Mare-n, mein Großvater war Seemann, meine halbe Familie stammt von der Küste und auch ich liebe beides!!! Bei mir ist es genau umgekehrt: am Wochenende sind die Berge näher - und die Ostsee von hier aus weiter weg als das Mittelmeer.
    Also ich kann das nachvollziehen, außerdem: weshalb kann man nicht alles lieben? Sonne und Mond, Sommer und Winter, Berge und Meer, Hund und Katze? Geht doch!
    Liebe Grüße, Maren

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  8. Weiß ich auch nicht. Also warum.
    Berge sind für mich weiß, da fahr ich nur zum Skifahren hin, oder drüber, wenn ich nach Italien will. Berge sehe ich das ganze Jahr.
    Wenn ich also in Urlaub fahre, möchte ich alles das, was ich zu Hause nicht habe.
    Konstante, echte Sommertemperaturen und ein schönes, türkisblaues Meer. Und gutes Essen. Am liebsten Griechisch.
    BG Sunny

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