Mit Verspätung: Die Kleiderstange, Urlaubs-Edition

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das nun jemand ein paar Tage vor Weihnachten sehen möchte, aber wer nicht mag, darf genau jetzt wegsehen :-) Das Kleiderstangen-Experiment wurde nämlich quasi als Koffer-Experiment im Urlaub weitergeführt und mit einem Tag Verspätung gibt es sie jetzt hier.

Ich kann wunderbar für drei bis vier Tage mit Handgepäck verreisen, auch im Winter. Aber kaum dauert eine Reise mehr als eine Woche und geht womöglich auch noch in die Sonne, werde ich ein wenig maßlos, packe viel zu viel ein und schleppe etwa die Hälfte des Kofferinhalts ungenutzt wieder nach Hause. Das wollte ich diesmal vermeiden und immerhin hatte ich ja in den vergangenen Wochen reichlich geübt, mit relativ wenigen Kleidungsstücken über die Woche zu kommen und sie halt immer wieder anders zu kombinieren.

Das hat eigentlich auch ganz gut geklappt. Bis auf die Tatsache, dass ich 22 bis 23 Grad Tagestemperatur hemmungslos überschätzt und diverse Tops und Kleider eingepackt hatte, die zwar zwischen 12 und 15 Uhr zur Temperatur gepasst hätten, aber in denen ich den Rest des Tages gebibbert hätte. Also durften die ungetragen wieder mit nach Hause. Gereicht hat der Kofferinhalt trotzdem. Lediglich einen Hoodie habe ich vor Ort gekauft, weil ich doch irgendwie nicht damit gerechnet hätte, dass 18 Grad morgens und abends sich irgendwie kalt anfühlen, wenn es windig ist… Und auf Lanzarote ist es halt fast immer windig.

Grundsätzlich haben für neun Tage aber dann drei lange Hosen, zwei Shorts, diverse Oberteile und ein Rock mehr als ausgereicht, zumal im Prinzip alles mit allem kombinierbar war und ich das auch weidlich ausgenutzt habe. Fotografiert haben wir nicht jedes Outfit, weil wir es manchmal einfach vergessen haben. Aber ich schätze, ihr könnt euch den Rest auch so vorstellen :-)

Was trägt man eigentlich am Reisetag, der in Hamburg bei Minusgraden startet und auf Lanzarote bei 23 Grad endet, wenn man keine Lust hat, Jeans oder Pullover mitzunehmen und sich spätestens nach der Landung unauffällig aller Kleidung entledigen möchte, die zu warm ist? Knifflige Aufgabe, aber ich habe sie gelöst :-) Unter dem kurzärmligen Jeanshemd befindet sich ein Langarmshirt aus Merinowolle, unter dem Rock eine Thermoleggings. Dazu gibt es Sneakers und dicke Socken. Am Zielort kommen das Langarmshirt, die Leggings und die dicken Socken weg, die Sonnenbrille dazu und fertig ist das Outfit, das auch bei warmen Temperaturen hervorragend funktioniert.

Los geht es dann an Tag 2 mit der Hose, die ihr schon vom Sonntag kennt. Weiße ärmellose Bluse dazu und fertig. Man beachte den zu allem passenden Rucksack dazu :-) Der hat mich den ganzen Urlaub begleitet, auf eine Handtasche habe ich verzichtet, weil ich lieber meine Schwimmflossen mitnehmen und keinen großen Koffer mitnehmen wollte.

Der gleiche Rucksack, aber eine andere Hose (wobei der Schnitt der gleich ist, nur die Farbe wechselt), andere Schuhe und eine andere weiße Bluse. Ohne weiße Blusen geht halt bei mir gar nix. Farbe bringt dann die Lackierung des Leihwagens :-) Erwähnte ich, dass ich seit Jahren Automatik fahre und bei Leihwagen immer Schaltwagen bekomme? Das ist nicht wirklich tragisch. Nur beim Anfahren am Berg ist es echt doof. Und es gibt eine Menge Berge auf Lanzarote. Grumpf.

Zur Abwechslung mal Shorts, wieder mit weißer Bluse und morgens und abends mit Hoodie. Und in diesem Fall sieht beige gar nicht nach Rentner aus, finde ich ;-) Die Shorts ging übrigens auch ganz vorzüglich mit dem Jeanshemd. Und eigentlich mit einem weißen Top. Aber das war mir dann doch ein wenig zu frisch…

Dann war eine Expedition zu Fuß zu einem wunderbar gelegenen Strand angesagt. Ok, man hätte auch mit dem Auto über eine Schlaglochpiste fahren anstatt über ein Lavafeld kraxeln können. Aber das wäre ja langweilig gewesen. Und zur Belohnung für die etwas anstrengende Wanderung gab es dann beim ausgelassenen Spaziergang am Strand nasse Hosenbeine. Das steckt die Hose aber spielend weg. Ach, und ihr seht: Das Jeanshemd geht immer.

Shorts Nummer 2 ist grüner als beige, mag aber auch weiße Blusen. Von denen kann man nämlich gar nicht genug haben. Ich hatte drei ohne Ärmel und zwei mit kurzen Ärmeln dabei und war damit absolut ausreichend ausgestattet.

Und dann war da noch der Rock vom Hinflug, der natürlich auch im Urlaub getragen werden wollte. Mit - tadaaaaa - weißer Bluse. Und farblich passenden Birkenstocks, die eigentlich als Badelatschen fungierten. Das sind die Kunststoff-Modelle, die ich für den Urlaub wirklich schätzen gelernt habe. Sie sind superleicht, sehr weich und damit absolut bequem. Ich war ja erstmal skeptisch, aber inzwischen sind die ein must-have für den Urlaub. Und wenn sie mal schmutzig werden, spült man sie einfach ab. Ich mag die Dinger.

So, und jetzt dürft ihr euch alles nochmal querbeet getauscht und kombiniert vorstellen und wisst dann, wie man mit drei langen Hosen, zwei Shorts, einem Rock, diversen weißen Blusen, einem kurzärmeligen Jeanshemd, Sneakers und diversen Schlappen problemlos durch neun Tage Urlaub kommt. Und für den Rückflug war dann auch noch genügend Platz für Turron im Koffer.

So, das war die Koffer-Edition der Kleiderstange. In der nächsten Woche geht es mit deutschem Winter weiter, aber ganz vielleicht wird es ein wenig glitterig ;-) Pailletten werden aber nicht dabei sein, fürchte ich. Die hängen noch im Laden und falls es mich nicht unverhofft überkommt, bleiben die auch da.

Liebe Grüße

Fran