Die Kleiderstange: Spätsommer zwischen Strickjacke und Shorts

Aber ja, es gibt mich noch :-) Momentan eher sporadisch, leider. Aber immerhin habe ich es geschafft, endlich mal wieder eine Outfit-Woche zusammen zu stellen. Und ich bin fest entschlossen, die gute alte Kleiderstange wieder Woche für Woche zu füllen. Denn aus unerfindlichen Gründen ist die Sache mit dem Sommer ja nun leider fast vorbei. Stellt euch an dieser Stelle einfach ein paar schluchzende Geigen vor ;-) Es ist schon um acht Uhr abends stockduster und wenn ich morgens um halb sieben meinen ersten Kaffee draußen trinken will, dann ist eine Jacke schon wieder Pflicht. Der Tiefpunkt der vergangenen Woche lag tatsächlich bei acht Grad. Schauder.

Das war am vergangenen Sonntag und weil ich ja sehr, sehr weise bin - oder eventuell, weil meine Uhr mir sagt, wie warm oder kalt es ist -  habe ich trotz Sonnenschein eine Jeans und eine Strickjacke rausgekramt. Ich meine: Hallo? Jeans und Strickjacke habe ich zuletzt im Juni getragen, glaube ich. Wobei: Genau genommen mag ich Jeans und Strickjacke sehr gern. Vor allem, wenn die Strickjacke so lang und kuschelig ist wie dieses Exemplar. Und am Nachmittag, bei einem Bummel entlang der Landungsbrücken, durfte sie sogar weichen, denn es wurde trotz der morgendlichen Kälte noch durchaus angenehm warm. Und bitte erinnert mich daran, dass ich nie wieder an einem Sonntag im September in Richtung Landungsbrücken aufbreche. Ungefähr drölfzig Milllionen Touristen hatten nämlich die gleiche Idee. Immerhin konnte ich mich gerade noch stoppen, eine Hafenrundfahrt machen zu wollen. Der Spaß kostet inzwischen atemberaubende 25 Euro. Ich bin sehr, sehr alt und kann mich noch an eine Zeit vor ungefähr 25 Jahren erinnern, als ich am Baumwall gearbeitet habe und wir in der Mittagspause öfter mal eine Hafenrundfahrt gemacht haben - für sieben Mark. Und nein, früher war nicht alles besser. Nur die Hafenrundfahrten, die waren billiger.

Nun aber mal fix zum Montag. Da stand Outlet-Shopping mit Mama auf dem Programm. Ich war die Mama aka wandelnde Kreditkarte ;-) Das Kind hatte tatsächich mal einen Klinik-freien Tag und brauchte dringend neue Sportklamotten. Und was geschah? Kind findet gerade mal ein Langarmshirt und Mutter ist im Anschluss glückliche Besitzerin neuer Stiefel und einer unglaublich bequemen Sporthose, die gar nicht so sehr nach Sporthose aussieht samt der passenden Jacke. Ok, auf die Jacke hat das Kind ein Auge geworfen und ich vermute, sie wird ab Oktober in Jena wohnen, die Jacke. Das macht aber nix, weil ich kürzlich das große Kind besucht habe und mir anlässlich dieses Besuchs einen neuen Blazer gekauft habe - den ich prompt in Jena vergessen habe. Nun bringt, so Gott will, das große Kind mit demnächst just diesen Blazer mit und dafür verzichte ich großmütig auf die Sportjacke. Klingt kompliziert? Ist es für Außenstehende vermutlich auch. Hier wird ständig munter Kleidung durchgetauscht, so dass man manchmal nicht so ganz genau weiß, was nun wem gehört….

Ach ja, das Shopping-Outfit bestand aus einer olivfarbenen Hose, der unvermeidlichen weißen Bluse und einem kurzen Jeanshamd statt Jacke. Und Sneakern, weil die Zeit für Stiefel hoffentlich noch lange nicht gekommen ist. Die Stiefel dürfen bis dahin in ihrem Karton im neuen Schuhschrank wohnen. Die kriegt ihr hoffentlich nicht vor November zu sehen.

Nach so viel Action ging es dann am Dienstag etwas ruhiger zu, und zwar im Büro. Nachdem ich am Montag noch behauptet hatte, dass ich Hose und Jacke nun wirklich nicht zum Arbeiten tragen kann, habe ich genau das ausprobiert. Bluse mit passendem Nadelstreifen dazu und schon kam keiner auf die Idee, dass es sich eigentlich um ein Sport-Outfit handelt. Und die Hose ist einfach ultra-bequem. Die Jacke vermutlich auch, aber die brauchte ich nur am Morgen.

Das Experiment habe ich dann gleich am Mittwoch wiederholt und die Hose zum schwarzen Blazer kombiniert, weil die Verabschiedung des langjährigen Geschäftsführers anstand. Und dank der ultrabequemen Hose konnte ich mich dann auch problemlos in alle möglichen Positionen begeben, um das Event zu fotografieren. Fazit: Fotos sind toll geworden, Text auch und ich hab mich pudelwohl gefühlt.

Am Donnerstag war er dann wieder da, der Spätsommer. Und ich habe natürlich gleich wieder eine Shorts aus dem Schrank geangelt. Wer weiß schon, wie oft man die in diesem Jahr noch tragen kann? Dazu gab es - so richtig Sommer ist halt doch nicht mehr - einen Hoodie, diesmal allerdings in der Sommerversion aus Leinen. Den habe ich mir im Juni gekauft und ich liebe ihn heiß und innig. Und Leinenstrick hat den Vorteil, dass er so gar nicht knittert.

Die Kombination aus Shorts und Hoodie mag ich übrigens sehr gern. Also kam sie auch am Freitag noch einmal an die Frau, diesmal aber mit etwas mehr Farbe. Wirklich spektakulär war der Freitag dann auch nicht. Job, ein ausgedehnter Spaziergang und Sonne genießen standen auf dem Programm.

Und mit dem Samstag sind wir dann auch schon am Ende der Woche angelangt. Der erfreute mich nicht nur mit dem großen Vergnügen des Wochenendeinkaufes, sondern auch mit dem Korrekturlesen einer Hausarbeit des großen Kindes. Ich habe mich also durch ungefähr 25 Seiten gearbeitet, kenne wieder mal alle Kommaregeln mit Vornamen und wundere mich darüber, wie man schnöde Paragraphen so auslegen kann, wenn man will. Wer nämlich denkt, die seien eindeutig, ist eindeutig auf dem falschen Dampfer. Immerhin weiß ich jetzt alles über Vorsatz und Fahrlässigkeit, was man so wissen kann! Und weil man bei „sowas“ ja seriös aussehen will, durfte wieder ein Blazer an die Luft. Ok, Letzteres stimmt gar nicht. Ich habe mich nur gefreut, dass man im Spätsommer wieder Blazer tragen kann und das gedenke ich in den nächsten Wochen auch zu nutzen. Ich mag die Dinger einfach.

So, das war sie nun, die vergangene Woche in Outfits. Morgen bleibt es noch sonnig und dann steht ganz viel Regen auf dem Programm, wenn ich meiner Wetter-App glauben darf. Einmotten werden ich die Shorts aber noch nicht ganz, weil ich eventuell demnächst noch eine Woche Sonnenschein pur vor mir habe :-)

Liebe Grüße

Fran