Kleiderstange im November: Manchmal ganz schön grau und „richtige“ Schuhe statt ewiger Sneaker

Etwas später als gewohnt kommt sie diesmal, die Kleiderstange. Das liegt daran, dass ich am Wochenende in einer Fortbildung war und im Anschluss nicht wie früher alles, was liegengeblieben habe, in aller Eile doch noch fertig gemacht habe, sondern mir einen Tee gemacht, mich aufs Sofa geworfen und ausgiebig gelesen habe. Also gibt es die Kleiderstange erst heute.

Mit dem Oktober hat sich leider auch die Sonne verabschiedet. Vor neun Tagen, also am Sonntag, hatte sie ihren letzten Auftritt. Seitdem ward sie nicht mehr gesehen und es wurde grau, grauer und noch grauer. Ich habe mich dann outfittechnisch gleich mal dem Wetter angeschlossen…

Aber vorher war da dieser unglaublich sonnige Sonntag. Haben wir alle beim Sams gelernt: Am Sonntag scheint die Sonne. Also manchmal. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin gleich mal durch das Naturschutzgebiet gleich ums Eck an der Elbe gestreunt, vermutlich zum letzten Mal in diesem Jahr. Wenn die Schlechtwetter- und Herbsturmflut-Saison beginnt, braucht man dafür nämlich Schwimmflügel oder zumindest Gummistiefel. Weil ich wusste, dass es auch jetzt nicht ganz matsch-frei abgehen würde, habe ich mal meine Winterboots rausgekramt und die weißen Sneaker lieber zuhause gelassen. Ansonsten leuchtete meine Strickjacke mit dem Himmel um die Wette und ich durfte noch einmal meine Sonnenbrille ausführen, bevor sie eingemottet wird. Man beachte übrigens die Socken: Die habe ich selbst gestrickt und sie bilden eine Farbklammer mit der Strickjacke. Ich erwarte an dieser Stelle tosenden Applaus.

Am Montag war es dann soweit: Sonne weg, Novembergrau da. Allerdings war mir noch nicht nach grau und ich griff zur Samthose, diesmal in Verbindung mit einem Blazer. Und weißen Sneakern. Pah, so leicht kriegt mich der November nicht klein!

Am Dienstag war dann klar: Sneaker gehen zu diesem Outfit nicht. Glücklicherweise hatte ich als Ersatz für die Loafer, in denen ich mir ein paar Tage vorher gleich zwei Blasen gelaufen hatte, ein Paar gekauft, die nicht zu meinem Füßen von vor drei Jahren, sondern zu denen von heute passen. Ihr erlebt also quasi eine Seltenheit: Fran in Loafern. Fand ich aber in der Tat recht bequem. Und die Wickelstrickjacke geht halt immer. Egal ob zur Samthose, zur Jeans oder eben zum Mini. Im Büro allerdings ist die Strickjacke ganz schön warm und wenn ich die Fenster aufreiße, ist es zum einen laut und zum anderen hauen mich meine Kolleginnen und Kollegen.

Am Mittwoch war dann der Höhepunkt des Grau erreicht und ich gab mich geschlagen: Ich rupfte die graue Hose und einen grauen Pullunder von der Kleiderstange, dazu eine schwarze Jacke und einen schwarzen Schal. Ein ganz klein wenig kämpfen noch die Sneaker und die Bluse um Helligkeit. Aber ich schätze, das Novembergrau wird mich demnächst völlig assimiliert haben…

Ganz ähnlich sah es dann am Donnerstag aus. Das war der wohl dunkelste Tag der Woche. Gefühlt wurde es den ganzen Tag nicht hell und es brauchte ein Treffen mit einer Freundin und ziemlich viel Tee, um mich gnädig zu stimmen. Und damit das Grau komplett ist, habe ich das Outfit einfach mal auf der Skaterbahn fotografiert. Skater waren eh nicht da, Denen war vermutlich zu kalt. Ich dagegen hatte a) Winterstiefel, b) eine Kaschmirstrickjacke, c) eine Daunenjacke und d) die Hose aus Schurwolle. Pah Herbst, nimm das!

Am Freitag war das Wetter ein bisschen freundlicher und schwupps - wurde die Hose prompt kürzer. Das Ding ist nämlich gar kein Rock, sondern eine Shorts. Streifen und Stiefel dazu, Bomberjacke drüber und fertig. Und mit dem Streifenshirt sieht es nichtmal allzu dunkel aus.

Wochenende! Diesmal allerdings mit jeweils sieben Stunden Fortbildung. Also musste ich ganz schön früh aufstehen, um vor Beginn noch meinen liebgewordenen Spaziergang durch den Park zu machen. Immerhin interessiert es bei der Fortbildung niemanden, wie man gekleidet ist, also darf Räuberzivil mit Jeans und Strickjacke her. Die habe ich gefühlt den halben Tag an- und wieder ausgezogen, weil ich mich mit mir nicht so ganz einigen konnte, ob es jetzt zu kalt oder zu warm war. Aber warten wir mal auf den Januar, dann wird diese Frage vermutlich auch geklärt.

Ihr seht, die Schuhwahl wird langsam winterlich. Aber in Sachen Jacke befinde ich mich noch immer im Herbst. Die richtige Winterdaune wartet noch im Schrank auf ihren Einsatz. Und wenn es nach meinen Wünschen geht, darf sie da auch noch eine Weile bleiben. Da kann sie mit den Wintermänteln kuscheln und vielleicht einen Daunenmantel zeugen. Oder so. Richtig kalt nehme ich auf jeden Fall nur in Verbindung mit Sonne, bitte. Ob wir die im November nochmal wiedersehen?

Liebe Grüße

Fran