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Alles neu macht der Herbst oder: Adieu, Wasserhaus


 

Ok, eigentlich sagt man ja dem Mai nach, dass er für das Neue zuständig ist. Bei mir ist es der Herbst. Und nein, nicht alles wird neu in meinem Leben. Aber eine ganze Menge. Das war, zumindest zum Teil, auch der Grund, warum hier in den letzen Wochen nur sehr sporadisch von mir zu lesen war. Die Vorbereitungen für alles Neue waren immer zeit- und manchmal auch nervenraubend, so dass für den Blog einfach nicht genügend Zeit blieb. Ehrlich gesagt habe ich mich das eine oder andere Mal lieber mit eine Roman aufs Sofa zurückgezogen als mir Gedanken um Blogposts zu machen. Das nennt man Selbstfürsorge und die habe ich nicht nur gelernt, sondern auch verinnerlicht. Seid mir also nicht böse.


Punkt 1: Ich ziehe um. Ok, ich sehe gerade, dass sich bei der einen oder anderen unter euch ein riesiges Fragezeichen auf der Stirn abzeichnet. Warum zieht um, wenn man eine so schöne Wohnung hat? Tja, da gibt es eine Reihe von Gründen: 125 Quadratmeter über drei Etagen sind toll. Aber es sind einfach zu viele Quadratmeter für eine einzelne Person, selbst wenn manchmal eines der Kinder zu Besuch kommt. Und die Sache mit den drei Etagen ist zwar noch völlig problemlos zu meistern. Aber das wird wohl nicht für immer so bleiben. Und bevor ich den nächsten Umzug zu spät in Angriff nehme, nämlich dann, wenn das Kind tief im Brunnen sitzt (oder die Omma die Treppe nicht mehr raufkommt, leider zu oft in der Familie erlebt), mach ich es einfach jetzt.


Tja, und dann sind da auch noch diverse Dinge, die schlicht und ergreifend mit der Immobilie an sich zu tun haben. Und da geht es nicht nur darum, dass das Smart Home-Konzept unendlich problembehaftet ist und endet noch lange nicht damit, dass aus unerfindlichen Gründen Terrassentüren ihre Geist aufgeben oder plötzlich riesige Wespennester hinter der Fassadenverkleidung auftauchen…


Die Suche nach einem neuen Domizil war gar nicht so einfach, aber nun ist es geschafft. Und auch wenn ich mich mit einer Träne im Knopfloch vom Wohnen auf dem Wasser verabschiede, so freue ich mich doch sehr auf meine Dachterrasse in luftigen Höhen und den Blick auf mein neues Stadtviertel. Außerdem kann ich künftig mit dem Fahrrad zum Job fahren und das arme Ding wird endlich benutzt!


Momentan habe ich allerdings noch den Umzug vor der Brust. Und auch wenn den Hauptteil ein Umzugsunternehmen erledigen wird, dürfte der ganz schön stressig werden. Ich habe schon damit begonnen, ein wenig auszumisten. Betonung liegt bisher auf „ein wenig“. Aber eigentlich bin ich fest entschlossen, mich all der Dinge zu entledigen, die ich seit Jahren nicht gebraucht oder benutzt habe. Und davon gibt es vermutlich in Küche und Kleiderschrank das eine oder andere Stück… Es bleibt also genug zu tun und genau genommen freu ich mich sehr darauf.


Punkt 2: Ich habe einen neuen Job. Wie jetzt, hast du nicht zu Beginn des Jahres gerade einen neuen Job in der Universitätsverwaltung gehabt? Und dann noch den Zweitjob in Sachen Öffentlichkeitsarbeit für Schulen? Stimmt genau. Die Öffentlichkeitsarbeit mache ich weiterhin, die liebe ich und da wartet einfach jeden Tag etwas Neues. Manchmal ist Chaos, manchmal wird tagelang diskutiert, aber damit komme ich hervorragend klar.


Nur die Uni, die werde ich verlassen. Lasst es mich so ausdrücken: Nach 20 Jahren Journalismus und dem damit verbundenen Arbeitstempo bin ich für den öffentlichen Dienst nicht mehr so richtig geeignet. Mit Stress habe ich wunderbar umzugehen gelernt. Damit, an manchem Tagen vor Langeweile sterben zu müssen, komme ich einfach nicht klar ;-) Mit 60 noch einen neuen Job zu finden ist zwar gar nicht so einfach, und wenn man dann auch noch diverse Sonderwünsche hat, schon dreimal nicht Aber nun ist es vollbracht und ich stürze mich ab November in ein neues Betätigungsfeld, bei dem ich weniger Bürokratie, aber dafür sehr viele Menschen um mich haben werde. Und ich freu mich genauso drauf wie auf die neue Wohnung.


Aber sonst bleibt alles beim Alten. Sobald der Umzug vollbracht ist, werde ich endlich wieder Zeit zum Bloggen haben. Dann gibt es auch wieder die wöchentlichen Outfits (ich denke mit Schaudern daran, dass das dann wieder Daunenjacken und Co sein werden…) und die monatlichen Lernerlebnisse. Und alles, was mir sonst so einfällt. Aufzuhören mit dem Bloggen habe ich nämlich nicht vor. Schon allein deshalb nicht, weil so ein Leben mit 60 noch immer ganz schön aufregend sein kann. Und es wäre doch schade, wenn das keiner mitkriegt :-)


Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Schön mal wieder von Dir zu lesen. Ein bisschen Sorgen hatte ich mir ja schon um Dich gemacht. Ich bin froh, dass es Dir gut geht.
    Glückwunsch zum neuen Job und zur neuen Wohnung.
    Eine "passende" Wohnung zu finden scheint heute sehr schwierig zu sein, auch wenn man das nötige Kleingeld dafür hat.
    125m sind natürlich ein Luxus für eine Person. Irgendwie war ich gedanklich dabei Dich mit einem Partner in dieser Wohnung zu sehen, auch wenn die Mädels jetzt eine gemeinsame Wohnung am Studienort bewohnen.
    Schade, dass die Haustechnik nicht so recht klappen will. Die Lage der Wasser-Wohnung erschien mir immer sehr schön.
    BG und bis hoffentlich bald
    Sunny

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  2. Zu aller erst mal herzlichen Glückwunsch zum neuen Job und zur neuen Wohnung! Das klingt nach ganz viel positiver Veränderung und freut mich für dich. Was die Langeweile im Job angeht, kann ich dich gut verstehen. Mit sowas kann ich auch nicht gut umgehen, da komme ich nur auf "dumme" Ideen (wie mit 30 nochmal zu studieren 😁). Um das Wohnen auf dem Wasser habe ich dich ja schon etwas beneidet aber so viel Quadratmeter muss man auch erst mal mit Leben füllen (und sauber halten) - das wäre sogar für uns zwei zu viel. Wobei - wenn man hier den Keller mitrechnet.... Dachterrasse klingt auf jeden Fall auch sehr schön und neben all dem Umzugschaos schwingt da auch viel Vorfreude mit. Und treue Leser (wie mich) wirst du auch durch eine Blogpause nicht so schnell los.
    Liebe Grüße!

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  3. Ach das klingt doch alles gut und auch gut durchdacht. Glückwünsche zum neuen Job und der passenden Wohnung. Bin froh dass Du gesund und munter bist. Ich würde auch ausmisten, das muss dann alles schon mal nicht geschleppt werden. Dann wünsche ich Dir nicht zu viel Umzugsstress.😁
    Liebe sonnige Grüße aus Tunesien Tina

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  4. Als wenn ich es geahnt hätte :) Zumindest die neue Wohnung habe ich mir fast gedacht. Dass noch ein neuer Job dazu kommt macht das Ganze natürlich nicht weniger stressig. Aber lieber einmal kurz ein ordentlicher Stresslevel als dauerhaft. Gutes Gelingen!

    Liebe Grüße
    Sabine

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  5. Ich gratuliere: zu Job und Umzug. Möge alles dich mit Freude und Begeisterung erfüllen.
    Und ich gratuliere zu der Erkenntnis, ausmisten zu wollen. Seeehr wichtig!

    Falls die rosa Wickeljacke…

    Ich finde es wirklich schön zu lesen, was und wie du gut zu dir bist. Auch wenn das Wasserhaus schön war, du wirst es wieder schön haben. Denn da wohnst ja du. Ich hoffe, die Dachterrasse hat einen Fahrstuhl und du bist schnell wieder im Zuhausegefühl angekommen.

    Und der Gedanke an Daunen ist auch für mich mit ein bisschen urgs verbunden.
    Obwohl ich mich auch ein klitzekleines bisschen beim Umräumen meines Schranks an meinen kuscheligen Pullis erfreut habe.

    Ganz liebe Grüße zu dir. Schön, dass du zurück bist
    Nicole

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  6. Gute Entscheidung - soll sich bald jemand anders mit dem Wasserhaus herumtragen. Wird dir der Stadtteil fehlen?

    Deine Möbel, sind ja einige neue in dem Haus dazu gekommen, oder?, passen hoffentlich in die neue Wohnung. Dachterrasse klingt super. Das gefällt dir da bestimmt.

    Im Grunde kann echt alles weg, an das du in den letzten sechs Jahren nicht gedacht oder nicht benutzt hast. Macht den Umzug dann auch billiger, wenn weniger Müll mitumzieht. Fang bloß rechtzeitig an mit dem Entmüllen, das kostet Zeit, die in der Umzugsphase fehlen wird.

    Vielleicht hast du Lust nach dem Umzug irgendwann mal zu verbloggen, was die zweite Umzugsrunde nicht überlebt hat.

    Mit dem öffentlichen Dienst würde es mir wohl genauso gehen wie dir. Bin gespannt, was du neu beginnst - ich habe da so eine Ahnung, dass es mit den Ausbildungen der letzten Jahre zu tun haben könnte.

    Komm gut durch die nächsten Wochen!

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