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Meine Nase ist zu kurz…


… musste ich gestern feststellen, nachdem auch ich jetzt im Besitz eines Mund-Nasen-Lappens bin. Ihr wisst schon, die mehr oder minder hübschen Masken, die zum Einkaufen dringend empfohlen werden. Und nachdem ich hier regelmäßig Futter für drei Personen heranschaffen müssen, von denen zwei ganz schön viel essen können, habe ich tatsächlich einen Lappen erstanden. Dummerweise bekriegt sich das Ding übelst mit meiner Brille. Nicht nur, dass die Brillengläser ständig beschlagen. Nein, die Brille rutscht wie blöd, weil der Nasensteg sich nicht so richtig mit dem Stoff der Maske anfreunden mag. Und weil meine Nase eher kurz ist, kann ich die Maske nicht so drapieren, dass der Nasensteg plus Maske friedlich nebeneinander auf der Nase sitzen. Ist also künftig Einkaufen im Blindflug angesagt? Aber nein, der kluge Mensch baut vor und hat irgendwo noch Kontaktlinsen :-) Und weil ich vor dem Umzug alles, aber wirklich alles aufgeräumt habe, weiß ich sogar, wo die sind. Dem Einkaufsvergnügen steht also nix mehr im Wege. Wobei das Vergnügen wohl ein eher zweifelhaftes sein wird.

Und schwupps, bin ich schon beim nächsten Thema. Am Montag dürfen Läden unter 800 Quadratmetern Verkaufsfläche wieder öffnen. Ganz ehrlich? Ich freue mich. Kann ich dann doch meinen Milchschäumer ersetzen, der ausgerechnet mitten in Corona-Zeiten kaputt ging. Und ja, ich bin ein Weichei. Ohne Milchschäumer kann ich nicht leben, zumindest solange nicht, wie ich nicht im Café nebenan einen Milchkaffee kaufen kann. Für den Notfall tut es gerade so ein Hand-Dingsbums, das sich wie ein Mini-Mixer durch die Milch pflügt. Aber wirkliche Freunde sind wir nicht, das Hand-Dingsbums und ich. Der beim großen A bestellte Ersatz hängt irgendwo in der Lieferschleife fest und bewegt sich seit Tagen nicht. Also bin ich durchaus dankbar, wenn ich in der kommenden Woche einen ordentlichen Milchschäumer vor Ort kaufen kann - mit Mund-Nasen-Lappen selbstverständlich.

Vermutlich werde ich damit zu einem Feindbild für diverse Menschen, die sich gestern in den sozialen Medien ganz furchtbar echauffierten, dass ab Montag dann ja wieder „die Risikogruppe flanieren geht“. Und das in einem Ton, der sich ziemlich ätzend las. Etwa so ätzend wie die Beschwerden über Menschen, die tatsächlich zu dritt oder gar zu viert unterwegs sind, über Kinder, die nicht allein ruhig vor sich spielen, während Mutter schnell zum Einkaufen huscht oder Teenies, die die Frechheit besitzen, sich zu dritt zu treffen. Das Pesten gegen solche Regelverstöße gehört scheinbar im Moment zum guten Ton. Und weil das scheinbar nicht reicht, verzeichnen die Polizeireviere eine nie gekannte Anzahl von Anrufen von Denunzianten. Vor einigen Wochen riefen gar nicht wenige Menschen in den sozialen Medien nach einer kompletten Ausgangssperre, um diese ungeheuerlichen Regelverstöße zu verhindern. Dazu gab es einen wirklich lesenswerten Essay von Sascha Lobo: Hier.

Das Thema strenge Ausgangssperre ist gottseidank vom Tisch, aber ab Montag wird der eine oder andere vermutlich das Einkaufsgeschehen in den Innenstädten, in denen die Läden schrittweise wieder öffnen, genau im Blick haben und dringend, selbstverständlich kopfschüttelnd, kommentieren müssen. Vielleicht sollte er sich aber auch einfach an die eigene Nase fassen. Also natürlich erst, nachdem er wieder zuhause ist und 20 Sekunden lang die Hände gewaschen hat. Ach ja, die Maske darf zuhause abgenommen werden. Ebenso beim Spaziergang im Wald. Bäume husten nicht. 

Ich empfinde diese kopfschüttelnde Kommentierung durch Menschen, die sich wenig Sorgen um ihr eigenes Leben machen müssen, weil sie finanziell abgesichert im gestylten Ambiente des gehobenen Mittelstandes zuhause sind, im besten Fall vom Gatten finanziert, als sehr von oben herab. Wer eine schöne, große Wohnung oder gar ein Haus mit Garten hat, tut sich wohl leichter damit, Kinder zu beschäftigen, als eine Familie, die zu viert auf 60 Quadratmetern ohne Balkon hockt. Wer einen Teenie mit Leidenschaft fürs Homelearning großgezogen hat, der über die notwendige Infrastruktur wie Macbook, iPad, Drucker, Glasfaserleitung plus Mutter mit schulischem Ehrgeiz verfügt, tut sich wohl leichter damit, zuhause den Unterrichtsstoff zu pauken und eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen als jemand, der all das nicht hat, sondern zwei jüngere Geschwister, die am gemeinsam genutzten Küchentisch basteln wollen und eine Mutter, die nicht weiß, ob das Kurzarbeitergeld bis Ende des Monats reicht. Und wer über soziale Medien und Skype mit Familie und Freunden verbunden ist, tut sich wohl leichter damit, zuhause zu bleiben als die ältere Dame von nebenan, der nur das Telefon bleibt, die aber niemanden hat, den sie anrufen kann. Diese alte Dame wird vielleicht am Montag einfach rausgehen und ihren Gehwagen durch die Straße schieben, um wieder Leben um sich herum zu verspüren. Und sie hat es einfach nicht verdient, als flanierende Risikogruppe abgestempelt zu werden.

Dass ausgerechnet in der Bloggerszene, in der doch das allgemeine Gebot herrscht, einfach nichts zu sagen, wenn man nichts Positives zu sagen hat, im Moment so sehr über Menschen geurteilt wird, die sich nicht an „die Regeln“ halten, hat mich sehr erstaunt. Aber die Regeln, nichts zu sagen, wenn man nichts Positives zu sagen hat, beschränkt sich wohl auf die eigene Blase und keinesfalls auf die renitenten Alten oder Teenager, die einfach nicht zuhause bleiben wollen.

Ich würde ja vorschlagen, dass einfach alle weiterhin zuhause bleiben, die die Lockerungen für übertrieben/gefährlich/unverantwortlich halten und sich einfach mal ein Urteil darüber verkneifen, was andere tun oder lassen. Ich versuche dann im Gegenzug, die Sache mit dem Lappen und der Brille auf die Reihe zu kriegen :-)

Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Beim Thema Corona sind wir uns oft einig. Manchmal aber auch nicht.
    Vielleicht geht es aber auch weniger um Corona an sich. Corona bringt jetzt nur Dinge, Verhaltensweisen und Lebensstile ans Licht.
    Dummerweise ist dieser Virus aber nicht gerecht. Und nur zu oft sterben Leute daran, die das NICHT verdient haben.
    Und ja. Es wohnt nicht jeder "großzügig". Es war auch nicht jeder fleißig genug, sparsam genug, sich das erarbeiten zu wollen. Warum auch, wo einem die gebratenen Tauben doch in den Schoß fallen.
    Ich war schon immer der Meinung, dass nichts im Leben umsonst ist. Selbst der Tod nicht..... Und "ohne Fleiß kein Preis" oder "wie man sich bettet, so liegt" man.
    Ich habe mich bewusst dazu entschieden auf dem Land zu leben. Mit der ganzen Familie, in einem Drei-Generationen-Haushalt. Mit allen Vor- und auch Nachteilen. Ich habe bewusst meinen Arbeitgeber ausgewählt (womit macht er sein Geld?). Und hingenommen, dass ich bei Siemens, MBB, BMW, Krauss Maffei oder der HVB seit 30 Jahren ein Vielfaches an Kohle hätte verdienen können als das, was mir die Stadt seit 30 Jahren bezahlt.
    Jeder entscheidet nach seiner Moral und seinen Werten. Und wenn jemand diesen Virus fröhlich verteilt und den Tod von vielen Menschen in Kauf nimmt, dann sagt mir das durchaus ziemlich viel über die Werte und die Moral einer Person. Ich schäme mich für diese Menschen, ich schäme mich für deren Eltern, die egoistische Zecken erzogen haben.
    BG und bleib gesund Sunny

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    1. Jup so ist es, wenn mir heute einer sagt ich habe es gut , nicke ich. Denn ich habe über 30 Jahre die 4 Buchstaben zusammen gekniffen und geschaut das ich dahin komme wo ich derzeit bin. Das war selten lustig oder gar günstig. Es hat von allem viel gekostet. Geschenkt wurde uns nichts, wirklich gar nichts. Wo andere sich den Lenz gemacht habe, hatten wir zusammen 5 Job´s , 3 Kinder mit Haus , Garten und jeder Menge Termine für jeden. Und nein Kinderfrau, Studium oder ähnliches war für mich nicht drin. Einzig der Fleiß und viel Verzicht hat uns nach vorne gebracht ;)

      Hast Du einen alten Heftsteg ? Oder Pfeifenreiniger ? Draht geht notfalls auch . Dann mach eine kleine Öffnung und schieb diesen in den Tunnel . Dann kannst Du die Mundmaske formen wie Du es brauchst.
      LG Heidi

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    2. Ich glaube, das ist etwas zu einfach gedacht. Wir haben schonmal diverse große Vorteile: Unsere Muttersprache seit Generationen ist deutsch und wir haben Eltern, denen etwas daran lag, was aus uns wird. Und genau diese Vorteile haben andere Menschen nicht.
      Das hat nicht viel mit "sparsam" oder "fleißig" zu tun, ebensowenig wie mit bewussten Entscheidungen. Als Einwanderer kannst du so fleißig sein wie du willst, aber gehobener Mittelstand ist für die meisten nicht drin. Nicht anders sieht es in Sachen Bildung aus: Es ist in Deutschland nun mal so, dass, wenn deine Eltern Hartz 4 beziehen, deine Chance, selbst da rauszukommen, sehr gering ist. Wenn Eltern keinen Wert auf Bildung legen, dann sind die Kinder die Gekniffenen. Die Weichen werden gestellt, wenn die Kinder zehn Jahre alt sind. Wer entscheidet in diesem Alter, dass er Abitur machen möchte? Wieviele Zehnjährige kennt ihr, die das tun?
      Und ja, mein Studium war teuer, Heidi. Ich habe es mir zu einem großen Teil selbst erarbeitet. Semesterferien? Da wurde gejobbt, ebenso wie an einem Tag pro Woche. Von irgendwas musste ich eben meine Miete zahlen.
      Sunny, du wohnst mietfrei. Klar, da kannst du dir leisten, dir einen Arbeitgeber auszusuchen, der dir wenig zahlt. Wer nicht das Glück hat, Eltern zu haben, die ihm eine Wohnung mietfrei überlassen, der kann das eher nicht. Der muss halt gucken, wie er rumkommt. Und wenn es doof läuft, dann ist das halt eine 60-Quadratmeter-Wohnung ohne Balkon. Das hat nicht notwendigerweise etwas zu tun damit, dass er nicht sparsam ist oder auf der faulen Haut liegt. Kinder solcher Menschen als Zecken zu bezeichnen - nee, ich weiß nicht.
      Mir wurde eine ganze Menge geschenkt: Eltern, denen Bildung wichtig war und die mir eine ganze Menge Werte mitgegeben haben. Die Tatsache, dass ich als Kind von Deutschen in Deutschland geboren wurde. Dafür bin ich unendlich dankbar, denn aus diesem Grund bin ich da, wo ich heute bin.

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    3. Liebe Fran da hattest Du mächtig Glück . Ich hatte es nicht.
      Ich möchte hier jetzt nicht weiter ins Detail gehen weil das mehr als Privat ist. Das zu teilen würde zu weit führen. Von daher bleibt diese Schublade komplett verschlossen ;) Ich hoffe du verstehst.

      Aber so wie ich eine Vergangenheit haben, haben das sehr viele. Und von denen haben wir keine Ahnung, wie es bei den meisten wirklich hinter den Fassaden aussieht. Von daher würde ich niemals etwas pauschalisieren .Die Realität schreibt schlimme Bücher . Es ist nicht immer nur das offensichtliche grausam. Das nebenan überragt es noch um Längen ;) Und ja das kannst du mir wirklich glauben . Das ist nichts für schwache Nerven. Und nur weil wir es nicht sehen , ist es trotzdem da .

      Klar haben wir Glück mitten in Deutschland , als Deutscher leben zu dürfen. Wir haben mehr als andere.... aber wir tun auch eine Menge dafür das es so bleibt wie es ist . Und das täglich.

      Und nu was nettes ... Ich wünsche Dir sonniges Wochenende :))
      LG heidi

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  2. Vielen Dank für diesen Post! Über die "Ungleichheit" der Familienverhältnisse, die Denunzianten und die Moralapostel hab ich mich ja bereits in meinem Blog mehrmals ausgelassen. Blöd nämlich, dass ich die andere Seite nicht nur kenne, sondern auch durch meinen Job täglich erlebe. Also, das was Du u.a. beschreibst. Familien, die 3 oder 4 Kinder zuhause auf 60 Quadratmetern haben - und inzwischen völlig am Rad drehen. Haben die das verdient oder sich selbst zuzuschreiben, so zu leben? Gilt "gleiches Recht für alle", wenn eine Alleinerziehende ihre Kinder nicht immer total "unter Kontrolle" hat und irgendwann "aufgibt"? Ganz schön zynisch, so zu denken.
    Ehrlich, ich kapier's nicht. Es muss doch möglich sein, sich soweit in andere hineinzuversetzen, dass man mal kurzzeitig vom eigenen Ego Abstand nimmt. Manche Menschen sind wahrlich die wiedergeborenen "Marie Antoinettes", Du weißt schon, sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben... hat sie nie gesagt, ich weiß).
    Ab nächster Woche betreue ich jedenfalls ein paar der Kids in einer "Notgruppe". Natürlich steigt dann auch die Gefahr der Ansteckung, aber ehrlich, ein Totalausfall der Eltern hätte schlimmere Folgen. Die sind jetzt schon echt am Anschlag.
    Im Internet hab ich gelesen, dass Brillenträger sich oben ein Stück Draht in die Maske "einbauen", und dieses dann an der Nasenwurzel "anlegen": keine beschlagene Brille mehr! Aber so hast Du's ja auch prima gelöst!
    Liebe Grüße, Maren

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    1. Eine Freundin hat genau diese Klientel unterrichtet. Und den Beruf irgendwann aufgegeben, weil sie das
      nicht mehr ertragen konnte. Weil diese Menschen es sich nämlich nicht selbst zuzuschreiben hatten, wie sie leben. Weil sie es nicht verdient hatten. Weil sie es einfach nicht geschafft haben, da rauszukommen, trotz drei Jobs und Arbeit bis zum Umfallen. Damit zu argumentieren, diese Menschen seien einfach nicht fleißig und sparsam genug, ist mir zu eindimensional. Das zeugt von einem sehr eingeschränkten Weltbild, sorry.
      Ich wünsche dir viel Kraft für deine Notgruppe. Aber was du tust, ist wirklich sinnvoll. Danke dafür.

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    2. Ja, ganz genau so seh ich es auch. Das ist dieses verquere "American Dream"-Denken a la: jeder ist seines Glückes eigener Schmied usw. Das ist aber nicht so... einige schaffen es, andere nicht. Es gibt nun mal auch ungleiche Voraussetzungen! Und es gibt (bei Flüchtlingsfamilien z.B.) auch sowas wie "Familientraumata". Auch nicht so prickelnd.

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    3. Ich bin vollkommen bei Euch beiden!! Hinzu kommen - auch in deutschen Familien - noch Schicksale somatischer oder psychosomatischer Form, was einen dann auch noch aus der - vielleicht sogar eigentlich ganz anders geplanten - Bahn werfen kann.

      Und bei den Amis sind ja nun plötzlich auch eigentlich alle anderen schuld ... haha ...

      Bei der "ältere Dame von nebenan" mit dem Telefon, aber ohne Kontakte musste ich gerade ziemlich schlucken, Fran. Aber genau so ist es leider ...

      Ach menno.

      Liebe Grüße von
      Gunda

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  3. Ob mit oder ohne Kontaktbeschränkungen. Es gibt immer welche, die sich nicht darum scheren. Wenn sich größere Gruppen versammeln kann ich verstehen, dass die Polizei eingreift. Zumindest sind die Leute bei uns im Großen und Ganzen vernünftig. Allerdings hasse ich dieses Gezeter in den sozialen Medien und auch das von oben Herabschauen und mit dem Zeigefinger auf andere Leute zeigen. Man sollte sich immer zuerst an die eigene Nase fassen.

    Ich hab mir erstmal einen Termin beim Frisör gesichert. Mit Auflagen versteht sich. Maske tragen ist dort Pflicht. Die Dinger sind echt gewöhnungsbedürftig. Bei mir kommen auch noch die Hörgeräte dazu, die im Weg sind. Ich hab aber mittlerweile einen Weg gefunden sie zu tragen. Wenn es nicht mehr ganz so kalt ist beschlägt die Brille auch nicht.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Größere Gruppe gab es hier genau einmal und die wurde von der Polizei sehr schnell aufgelöst. Teenies, die zu dritt statt zu zweit abhängen, weil sie nach vier Wochen Distanz einfach mal wieder Teenie sein wollen - ich kann es verstehen. Ich muss es nicht gutheißen, aber verstehen kann ich das. Deswegen gleich Zeter und Mordio zu schreien - naja.

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  4. Ich habe mir vorgenommen auf keinen Fall irgendjemanden zu denunzieren. Ich mag Petzen nicht. Das muss am Ende jeder selbst wissen was er macht. Ich gehe seit 2 Wochen mit chirurgischem Mundschutz einkaufen um Menschen vor mir zu schützen falls es mal weniger Abstand wird. Aber ich bin froh wenn ich die wieder absetzen kann. Respekt vor Menschen die beruflich Mundschutz tragen müssen. Ich kanns echt nur kurzfristig.
    Ich bin dankbar für Haus und Garten und klar musste und muss ich dafür arbeiten.
    Ich denke oft an Mensch oder Tier denen es nicht so gut geht, weshalb auch immer.
    Ich hoffe Du hast ein freies Wochenende, liebe Grüße Tina

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  5. Danke für diesen großartigen Post, Fran! Blockwarte und Häme sind genau das, was wir jetzt nicht brauchen. Respekt voreinander und die so oft zitierte Achtsamkeit - mal nicht auf die eigene Nase geschielt, sondern über den Tellerrand geschaut - wären angebracht. Ich lupfe den Hut vor den Eltern, die seit Wochen Ihre Kids bespassen und vor denen die einsam zuhause ausharren und gerade mal den Essen-Auf-Rädern-Lieferanten zu Gesicht bekommen. Klar fällt es mir leicht, ohne Verantwortung für Kinder oder Alte, mit genug Platz im und ums Haus, der Ausgangsbeschränkung sogar noch etwas gutes abzugewinnen. Trotz widriger Umstände, bei Verstand und Laune zu bleiben, ist die Herausforderung. Dass ich mich ihr nicht stellen muss, macht mich nicht zu einem besseren Menschen.
    Liebe Grüße
    Sabine

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  6. Vielen Dank für den tollen Post! Ich stimme jedem Wort zu! Ich habe Freunde mit Kindern mit einer geistigen und körperlichen Behinderung, die nicht verstehen was passiert, die ihre Freunde vermissen und keine Therapie machen können. Sehr traurig. Man sollte eine so surreale Situation nicht nur auf einer Seite sehen.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  7. Toller Post liebe Fran. Denunziantentum fand ich schon immer doof. Daran ändern auch Corona und die erteilten Anweisungen nichts. Denn andere anzuschwärzen, nur weil ich der Meinung bin, ich bin besser und kann alles besser als sie, das kann es ja nun mal so überhaupt nicht sein. Viel angebrachter ist da meiner Meinung nach Verständnis und Empathie. Werte die in unserer Ellenbogengesellschaft anscheinend vollkommen verloren gegangen sind. Und ja Geld, Geld regiert die Welt, so wie es scheint. Nur bröckelt es da gerade an manchen Stellen mehr als es vorher schon der Fall war. Und statt in komplizierten Zeiten zusammen zu halten, wird fleißig weiter aufeinander eingeprügelt. Den Traum von Chancengleichheit träumt so mancher auch weiterhin in unserer Gesellschaft, die doch vieles so gerne unter den Teppich kehrt und so tut als wären manche Dinge einfach nicht vorhanden. Das sind sie aber und waren es irgendwie schon immer. Nur zeigt sich das gerade viel extremer als noch vor einigen Jahren. Und nicht nur hier in unserer ach so tollen Wohlstandsgesellschaft. Wenn ich mal etwas weiter über den Tellerrand schaue, dann sehe ich das Länder die keine Sozialsysteme wie wir vorzuweisen haben, noch viel weniger von Chancengleichheit die Rede sein kann als hier. Denn dort gilt kein Job, kein Geld, keine ärztliche Versorgung, kein Essen, kein Dach über dem Kopf. Und das Virus, sowie die Ausgangsbeschränkungen verschärfen die Situation dort noch viel immenser als hier. Ob die Menschheit wohl mal irgendwann lernt, dass wir im Grunde genommen alle ohne Ausnahme auf der gleichen sinkenden Titanic sitzen? Da bin ich mir meistens nicht so sicher.

    Ich wünsche dir eine angenehme Restwoche. Liebe Grüße Ursula

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    1. Wow, Ursula - das hast auch Du wunderbar geschrieben! Hochsympathisch!

      Ich fürchte leider auch, dass am Ende die Arm-Reich-Schere noch weiter aufklaffen wird und die meisten derer, die eh schon viel (zu viel) Geld hatten, noch tiefer auf die anderen herabschauen werden.
      So traurig ...

      Liebe Grüße
      Gunda

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  8. "Weil diese Menschen es sich nämlich nicht selbst zuzuschreiben hatten, wie sie leben. Weil sie es nicht verdient hatten. Weil sie es einfach nicht geschafft haben, da rauszukommen, trotz drei Jobs und Arbeit bis zum Umfallen. "

    Bravo, liebe Fran! Mir geht das Gesülze auch mächtig auf den Keks. Das sind Leute, die sonst nichts anderes haben und nun als der ach so brave Bundesbürger sich endlich anerkannt fühlen (glauben sie) ...

    Liebe Grüße
    Sara

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