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Mein Mai - Von @home bis an die Ostsee



Das Leben mit der Pandemie gerät ganz langsam wieder in alltäglichere Bahnen. Meines zumindest. Klar könnte ich den ganzen Tag „Fuck Corona“ rufen, weil natürlich auch mein für Mai geplanter Urlaub auf Mallorca nicht stattfand. Aber die Frage ist, wer davon etwas hat. Ich nicht. Und alle andere wohl auch nicht. Und da der Frühling meine liebste Lieblings-Jahreszeit ist (gleich gefolgt vom Sommer, der Rest kann gern weg), habe ich ihn nach Kräften genossen, und zwar vor allem draußen.


Ich laufe jeden Morgen meine Runde durch den Park und bin täglich entzückt angesichts des tierischen Nachwuchses, der mir dabei begegnet. Der kleine Enton ist inzwischen umgezogen und lebt in einer Kükengruppe des Tierschutzes, wo er mit anderen Enten groß wird. Ich habe ihn mit einer kleinen Träne verabschiedet, aber Entengesellschaft ist für eine Ente nun mal besser als menschliche Eltern. Als Ausgleich tummeln sich rund um meine Terrasse glückliche Enten- und Gänsefamilien, Blässhühner samt Kinderstube, ein Graureiher und neuerdings ein Nutria. Mit soviel tierischen Mitbewohnern hatte ich nicht gerechnet, als ich vom Deich hierher in die Großstadt gezogen bin, aber ich muss feststellen, dass ganz viel Wasser und ein Park vor der Haustür durchaus artenreich sein können.






Wenn ich nicht gerade durch den Park gelaufen bin, habe ich viele Kilometer auf dem Fahrrad heruntergespult und sogar mein blaues Bike wieder entstaubt. Inzwischen kenne ich die Elbinsel wie meine Westentasche und der Hafen, den ich immer furchtbar groß und verwirrend fand, wird mir auch so langsam vertraut. Ich genieße es noch immer unglaublich, endlich wieder in der Stadt zu leben und will hier definitiv nicht wieder weg. 30 Jahre Landleben waren wohl doch genug für mich. Das hätte ich vor zwei Jahren niemals geglaubt. Zwar ist in Sachen Kunst & Kultur noch immer eher Stillstand angesagt, aber immerhin habe ich es schon bis ins Museum geschafft. Nachdem die Kunsthalle noch geschlossen war, habe ich ein bisschen Hamburgische Geschichte erkundet und dabei sogar Retro-Mode entdeckt :-) Die Constanze kannte ich sogar, die hat meine Mutter gelesen und aufbewahrt und ich habe die uralten Hefte fasziniert durchgeblättert.



In Sachen Job normalisiert sich der Status Quo ganz allmählich. Was mich dabei freut ist, dass viele Menschen als Folge von Verschwörungsideologien und fragwürdigen „Informationen“ via Social Media tatsächlich wieder auf die gute, alte Zeitung zurückgreifen. Die machen meine Kollegen und ich jeden Tag mit ganz viel Herzblut und Leidenschaft und haben dank Corona Zeit und Gelegenheit, längere Geschichten zu recherchieren und zu schreiben. Homeoffice auf der Terrasse wechselt sich mit Innendienst ab und ich genieße es, zuhause konzentriert arbeiten zu können, währenddie Tage in der Redaktion meist ziemlich turbulent sind. Die Mischung macht`s und das ist definitiv eine Erfahrung, die wie ohne die Pandemie nicht gemacht hätten.




Und sonst so? Ich entwickle scheinbar tatsächlich langsam einen grünen Daumen und habe gerade eine Orchidee, die alle für tot hielten, zu neuem Leben erweckt. Meine Terrasse und mein Balkon blühen tatsächlich vor sich hin, trotz meiner Pflege ;-) Meine Fähigkeiten in der Küche habe ich dagegen nicht weiter entwickelt, nach den Back-Katastrophen aus dem April. Aber zum Muttertag gab es gleich zwei Toren von den lieben Kindern. Die kochen und backen ohnehin besser als ich. Zur kulinarischen Katastrophe des Monats wäre fast das Himmelfahrts-Grillen geworden. Der gerade gekaufte Elektrogrill, für den ich viele, viele Euros bezahlt hatte, um nie wieder mit Holzkohle hantieren zu müssen, sollte seinen großen, ersten Auftritt haben. Dummerweise funktionierte das gute Stück nicht. Gemerkt haben wir das, als der Tisch bereits gedeckt, das Grünzeug geschnibbelt und die Salate vorbereitet waren. Wie gut, wenn man Nachbarn mit einem Grill samt Holzkohle hat :-) Noch besser, wenn die ihren geplanten Grillabend ein paar Stunden nach hinten schieben und helfen, den Riesengrill auf unsere Terrasse schleppen.

Außerdem wird aus mir ganz sicher noch ein Interior-Spezialist, denn ich habe seit ein paar Tagen in jedem Raum Lampen :-) Herrje, war das schwierig… Und damit meine ich nichtmal das Installieren. Das haben Fachleute gemacht. Aber nun ist es vollbracht.






Und dann war da noch der Ausflug an die Ostsee, mit dem ich denn Mai beendet habe. Ostseeluft, Strand und Sonne – soooooo schön :-) Mehr dazu, wie Urlaub sich mit einer Pandemie im Schlepptau anfühlt, gibt es demnächst hier. Mein Fazit: Trotz Pandemie war es ein wunderbarer Mai. Möge der Juni es ihm gleichtun.


Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Hatte ich bereits erwähnt, dass ich Dich um Deine Wohnung beneide? Es ist schon erstaunlich, wie viele Tiere sich in der Großstadt tümmeln.

    Ostsee geht bei mir auch immer :)

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Ich habe einen riesigen Park gleich nebenan, der sorgt zusammen mit dem Wasser glücklicherweise für ganz viele Tiere :-)

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  2. Oh Du wohnst sooo hammermäßig! Ich freu mich immer über Fotos. Ostsee... Meer darauf freu ich mich auch.
    Klasse dass. die Zeitungsarbeit richtig gut läuft.
    Ach und das Nutria ❤️sehr süß.
    Liebe Grüße Tina

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    1. Die Wohnung war tatsächlich ein Sechser im Lotto. Ich warte immer noch auf den Haken ;-)

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  3. Unbedingt. Trotz, dass es eine Stadtwohung ist, kommt es mir nicht so vor. Stadtwohnungen wirken immer so begrenzt. Durch die Lage im Erdgeschoss und das Grün und die Tiere vor der Terrasse wirkt es "befreit". Die Wohnung hast Du definitiv gut ausgesucht.
    BG Sunny

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    1. Zusätzlich zum Erdgeschoss gibt es noch zwei weitere Etagen. Weitläufig wirken die Räume vor allem durch die riesigen Fensterflächen. Die Räume sind an zwei Seiten jeweils voll verglast.

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