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Mein Dezember: Weihnachtsstimmung mit ganz viel Sonne



Es ist also soweit: Das Jahr 2022 ist nahezu abgeschlossen. Ein Jahr, das für mich eine Achterbahnfahrt war. Nicht nur wegen der weltpolitischen Entwicklungen - wobei die schlimm genug waren. Immerhin hat mein Jahr einen Abschluss genommen, den ich mir schöner nicht hätte vorstellen können. Ich habe ein Kapitel letzendlich mit leichtem Herzen geschlossen und werde in den kommenden Tagen mit viel Neugier und Freude ein Neues öffnen. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr. Heute gehört der Post dem Dezember.


Der hätte nicht schöner starten können als mit unserer traditionellen Punsch-Party, zu der sich im Advent alle Freunde die Klinke in die Hand geben, und zwar sowohl die der „mittelalten“ Bewohner als die der Kinder. Das ist einfach ein riesengroßer Spaß. Tage vorher läuft der Backofen auf Hochtouren, die Lounge wird in ein Weihnachts-Wonderland verwandelt, der Weihnachtsbaum wird aufgestellt und Zutaten für Dutzende von Litern Ginpunsch gekauft.


Und wenn sich dann Dutzende Menschen zwischen 20 und 65 im Haus tummeln, die man zum Teil lange nicht gesehen hat, gemeinsam essen und trinken, reden, sich kennenlernen und ab einer gewissen Uhrzeit Weihnachtslieder schmettern, dann ist das jede Vorbereitungsmühe wert und einfach nur ein wunderschöner Tag.







Anschließend braucht man dann allerdings ein paar Tage, um sich zu erholen - inklusive eines wahnsinnig spannenden Basketballspiels, bei dem 1000 israelische Fans für so viel Stimmung sorgten, dass uns unterkühlten Hamburgern die Klappe fiel. Und in meinem Fall hieß es, die Koffer zu packen. In der Adventszeit zehn Tage in der Sonne bei 25 Grad zu verbringen klingt für viele Menschen vermutlich ein wenig absurd, aber ich habe es in diesem Jahr einfach mal gemacht. Das Wetter ab Mitte November war einfach nur trostlos und ich hatte die Sonne schon viel zu lange nicht mehr gesehen. Nur Wolken, Nieselregen und Dunkelheit…





Also ging es in den Süden ans Meer. Mit neun Stunden Sonne täglich, fünf Meter hohen Atlantikwellen, irre gutem Essen und jeder Menge Sport und danzwischen nichts als Entspannung. Ihr glaubt nicht, wie das die normalerweise so stressige Vorweihnachtszeit entschleunigt hat. Weihnachtsbeleuchtung geht nämlich auch an Palmen hervorragend :-)











Ok, der Temperaturschock war dann ziemlich groß, zumal das Gewässer, „in“ dem ich wohne, bei der Rückkehr so gefroren war, dass man mit Schlittschuhen darauf herumflitzen konnte. Nur unter Brücken sollte man vorsichtig sein, habe ich mir von einem Nachbarn sagen lassen, der die Probe aufs Exempel gemacht hatte und einen sehr, sehr nasskalten Heimweg gewann…


Dummerweise taute das Eis mit meinem Eintreffen ziemlich schnell dahin, so dass ich mich nicht mehr raufgetraut habe. Mir hat es gereicht, unseren Fischreiher rutschen zu sehen. Wusstet ihr, dass Fischreiher genauso malerisch auf den Hintern plumpsen können wie Menschen? Ich weiß es jetzt. Leder habe ich kein Foto von der Szene, aber sie war göttlich :-)


Tja, und weil ich aus dem Urlaub eine hübsche Erkältung mitgebracht habe, die mich genau bis Weihnachten in Schach hielt, war auch der Rest der Weihnachtszeit unglaublich entschleunigt. Ich habe literweise Tee getrunken, das eine oder andere Buch gelesen, ein wenig gelernt, ganz viel Achtsamkeit geübt und es mir einfach gut gehen lassen.


Pünktlich zu den Weihnachtstagen war ich dann auch wieder gesund :-) Die haben wir wie ihr wohl alle essend, spielend, lesend und lachend verbracht, denn das große Kind hatte in diesem Jahr ausnahmsweise keinen Dienst und musste niemanden notfallmedizinisch versorgen. Und deshalb haben wir es zum ersten Mal seit Jahren wieder alle gemeinsam geschafft, pünktlich am zweiten Weihnachtsabend in der Staatsoper den Nussknacker zu genießen. In den letzten Jahren fiel er Corona zum Opfer, aber in diesem Jahr gab es ihn endlich wieder. Und es war ein echter Genuss! Soooooo schön.







Tja, und dann war Weihnachten schon vorbei und ich hatte eine echte Mutprobe auf dem Zettel. Ich hatte euch ja schon im November-Rückblick erzählt, dass ich all meinen Mut zusammengenommen hatte und wieder mal beim Zahnarzt war. Ich bin ein absoluter Zahnarzt-Phobiker und er hatte die denkbar schlechtesten Nachrichten im Gepäck: Zwei Zähne mussten raus. Ich habe überlegt, einfach in einem Mauseloch zu verschwinden oder einen Termin beim Kieferchirurgen zu machen. Es wurde Letzteres und zwar gleich nach Weihnachten. Eine Vollnarkose war leider nicht drin, obwohl ich die vorgezogen hätte. Aber das hätte erst Mitte Januar geklappt und Eile war geboten. Also habe ich mir todesmutig mit örtlicher Betäubung zwei Zähne ziehen lassen. Ha, und ich konnte die Nacht vorher sogar schlafen! Das Fazit: Es war absolut nicht schlimm. Selbstverständlich habe ich die Gelegenheit genutzt, mich einen ganzen Tag auf dem Sofa einzumummeln und zu lesen. Aber weh getan hat absolut nix. Tut es bis jetzt nicht. Aber verratet es nicht den Kids, die müssen für ihre zahnkranke Mutter die Putzarbeiten übernehmen ;-)


Was gab es noch? Eine Mail, die mir einen ausgedehnten Freudentanz entlockte :-) Ich hatte in einer persönlichen Angelegenheit einfach mal - weil es sich gut anfühlte - alles auf Risiko gesetzt. Das Ergebnis hätte entweder ein großartiger Erfolg sein können. Oder jede Menge Probleme im Januar. Zwischendurch war mir arg blümerant, weil die Sache nicht ganz so schnell ging wie ich es mir erhofft hatte. Aber wenige Tage vor Weihnachten kam dann die erwähnte Mail und bescherte mir ein unglaubliches Glücksgefühl. Manchmal ist es einfach schön, wenn man einen kleinen Kampf gegen sehr toxische Menschen gewinnt und jede Menge Auftrieb fürs Ego gibt es gratis dazu.


Insgesamt war die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr so entspannt wie selten in meinem Leben. Bis auf die große Punsch-Party gab es kein einziges „Muss“, sondern nur ganz viel „Kann“. Ich habe Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt genossen, die vielen Lichter in der Hamburger Innenstadt bewundert, habe einen weihnachtlichen Bummel-Ausflug genossen und hatte erstmals seit vielen, vielen Jahren null Geschenke-Stress, weil mir sämtliche Geschenke ohne viel Nachdenken quasi in die Hände gefallen sind. Ach, es war einfach ein wunderschöner Dezember :-)


Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Liebe Fran, das klingt alles wirklich richtig toll. Ich gratuliere. Zu allem. Und bin gespannt, was Du berichtest.
    Mein Dezember war anstrengender als erhofft. Aber was man anging, weil ein anderer was angezettelt hatte, muss man durchstehen. Mal sehen, wann ich vom Abschluss berichten kann.
    BG Sunny

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    1. Anstrengender als erhofft klingt nicht sooo toll. Und wenn man den Kram anderer auslöffeln muss, macht das ja meist schlechte Laune. Das tut mir sehr leid. Ich hoffe, du konntest wenigstens zwischen den Jahren etwas Ruhe genießen?

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  2. Das hört sich alles wunderbar an! Ging's auf die Kanaren? Jedenfalls war dein Dezember trotz Entspannung doch ziemlich ereignisreich...! Wie gut, dass du deine Zahnarzt-Phobie überwinden konntest, Chapeau! Ist bestimmt nicht so einfach, kann es tendenziell gut verstehen...!
    Liebe Grüße und einen genauso gelungenen Start in 2023, wie du das alte Jahr hast ausklingen lassen...!
    Maren

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    1. Stimmt, es waren die Kanaren. Und es war herrlich. Herrlich faul. Ich habe außer Lesen und viel Sport und noch mehr Essen nicht so schrecklich viel gemacht. Hat viele Jahre gedauert, bis ich das überhaupt konnte und jetzt genieße ich es.
      Das mit dem Zahnarzt war, wie vieles, vor dem man so gemeinhin Angst hat, gar nicht so schlimm wie befürchtet. Das ist so typisch Angst vor der Angst. Und ich hatte mit meiner Therapeutin gewettet, dass ich das schaffe. Hab gewonnen :-)

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  3. Klingt bestens. Die Wellen hätten mir auch gefallen. Der Temperaturschock mit Erkältung nicht, deshalb bleibe ich im Winter lieber im Norden.

    Einen guten Start ins neue Jahr, in dem Deine Pläne aufgehen, wünscht Dir
    Ines

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    1. Die Erkältung war meine eigene Schuld. Ich hätte ja einfach mehr anziehen können... naja, jetzt ist egal. Die Wellen waren großartig. Die konnte man sich stundenlang einfach nur angucken :-)

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  4. Da will man doch echt laut rufen „Alles riiiiichtig gemacht!“ 😁 Punschparty und ab in den Süden. Klar bin ich jetzt gespannt was sich so getan hat bei Dir, mit was Dein Mut belohnt wird, 😁
    Einen guten gesunden Rutsch wünsche ich Dir, liebe Grüße Tina 🥂

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    1. Der Mut wurde ganz prosaisch mit schnödem Geld belohnt ;-) Es ging um "Kündige ich" oder "Pokere ich um eine Abfindung". Hab gepokert. Und gewonnen :-)

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    2. ha… du ziehst nach Barcelona und machst dort was….hm… entspanntes….

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    3. du gibst Seminare in HH und bist selbstständig

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    4. Barcelona - das wär was. Muss aber nun noch zwei Jahre warten, bis die Ausbildung fertig ist. Aber dann!

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  5. Ahh und das ist ja fast unvorstellbar, dass ich noch keinen Ginpunsch gemacht habe, Sowas. Und jetzt hat es mit total der Appleton Mule angetan, der wird aber kalt getrunken und hat karibischen Flair. hm…. wsrm würde der wohl auch gehen. 😂🤭
    Liebe Grüße nochmal, Tina

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    1. Appleton Mule klingt lecker! Muss ich gleich mal googeln.

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    2. oder ein veganes Café mir dem besten veganen Latte …
      Sorry muss der Appleton sein, bin müde und warte auf 2023🤭🍹

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  6. Wow, ein richtig richtig guter Dezember. Toxisch klingt doof, das Ergebnis gut. Und die Wellen, die sind schon Hachz beim Ansehen.
    Freue mich schlicht mit dir und an deinem feinen Dezember.
    Meiner war auch prima, mit allem, was dazugehört.
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Ich glaube, so ein Dezember wird erst richtig gut, wenn keine Kinder mehr im Haus sind. Dann kehrt endlich Ruhe ein.... hach schön.

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  7. Ich finde es könnte nicht besser sein, auch deine Erkältung hat dir nichts verdorben, wunderbar! Ich freue mich sehr für dich!
    Ich muss gestehen, ich war ein wenig neidisch auf die Fotos vom Meer und den Blick auf die Palmen... Sensationell!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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