Gelernt im April: Von Sneakersocken, Osterhasen und Kleiderschränke

Ich bin tatsächlich schon Menschen begegnet, die behaupten, sie seien stolz darauf, nichts mehr lernen zu müssen, weil Lernen doof sei. Ich lerne gerne. Jeden Tag, so ganz nebenbei. Manchmal ist das Gelernte nützlich, manchmal ist es überflüssig oder gar langweilig und manchmal ist es amüsant. Und wenn man erst einmal anfängt, sich abends Gedanken darüber zu machen, was man am Tag gelernt hat, dann ist das bei mir jeden Tag eine ganze Menge.

Ines lernt übrigens auch täglich. Sie war diejenige, die auf die Idee gekommen ist zu notieren, was sie so in einem Monat lernt. Tina lernt ebenfalls jeden Monat viel neue Dinge und Nicole ebenfalls.

1. Ich falle auf keinen Aprilscherz mehr rein.

2. Was meine Kinder im Laufe des Tages essen, überfordert mich. Das kriege ich an zwei Tagen nicht runter.

3. Wenn man am Leipziger Flughafen einen Parkplatz bucht, der angeblich 500 Meter vom Check-In entfernt ist, dann handelt es sich um einen Trick. Nicht erwähnt wird nämlich, dass man vom Check-In bis zur Sicherheitskontrolle noch einmal geschätzt einen Kilometer unterwegs ist.

4. Die Rooftop-Bar des Hotels Garonda an der Playa de Palma ist wirklich, wirklich schön und bietet einen phantastischen Blick über die gesamte Bucht.

5. Es gibt in Palma wunderschöne Rooftop-Bars. Um in jeder einen Aperol zu trinken, sollte man allerdings jünger als 30 sein.

6. Rückflüge um 9 Uhr morgens sind anstrengend, vor allem wenn man anschließend noch fünf Stunden lang im Auto sitzt. Wusste ich zwar schon, aber dieses Wissen war tief verbuddelt.

7. In Hamburg gibt es scheinbar keine Bäckerei, die Ensaimadas verkauft. Schade.

8. Sneakersocken sind total out. Wer sie trotzdem trägt, läuft Gefahr, von der Modepolizei verhaftet zu werden. Angesagt sind Tennisssocken. Übrigens auch zu Shorts. Nur dass ihr Bescheid wisst!

9. In Haddeby in Schleswig-Holstein gibt es jetzt neue Ampelmännchen: Wikinger.

10. Laut Apple arbeiten in den Firmen, die für die Herstellung des iPhones arbeiten, etwa 1,4 Millionen Menschen weltweit. Klar, dass man eine solche Produktion innerhalb weniger Wochen einfach mal so in die USA verlagern kann ;-)

11. Hunde dürfen in manchen Gegenden mit Herrchen oder Frauchen, die ein Deutschlandticket haben, umsonst Bahn fahren. Anderswo benötigen sie ein Zusatzticket. Und im Fernverkehr kostet eine Hundefahrkarte die Hälfte dessen, was eine Fahrkarte für einen Menschen kostet. Ach ja, eine Bahncard für Hunde gibt es nicht.

12. Vegane Osterhasen zu bekommen ist gar nicht so einfach. Abe nach vier Läden war ich erfolgreich!

13. Die Lehrpläne der medizinischen Fakultäten werden von der Pharma-Industrie geschrieben, um uns alla krank zu machen und damit den Profit der Firmen zu erhöhen. Daher sollte man niemals zu einem Arzt gehen. Jawoll. Habe ich auf Instagram erfahren, nämlich. Und diejenigen, die sowas verbreiten, geben dann Tipps, wie man gesund alt wird. Fachliche Expertise? Keine. Mal ein Buch gelesen… Ich sollte Instagram nichtmal mehr in homöopathischen Dosen genießen.

14. Wenn ich mein Mailaufkommen am Montag so betrachte, scheinen wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren das Wochenende durchzuarbeiten.

15. Es gibt tatsächlich Menschen, die Schlachten aus dem 2. Weltkrieg „nachspielen“. So richtig mit detailgetreuen Uniformen, natürlich samt Hakenkreuz.

16. Viele Menschen möchten kurz vor Ostern gern noch drölfzig Dinge erledigt haben, aber ich bin ziemlich gut darin geworden, sie daran zu hindern, diese Dinge ausgerechnet auf meinen Schreibtisch zu kippen. Bin ich stolz drauf.

17. Wenn man mit hängender Zunge kurz vor Schließung endlich nach diversen Überstunden auf dem Wochenmarkt eintrifft, wird man belohnt. Dann bekommt man nämlich die drei Kilo Spargel, die der Gemüsestand der Wahl noch hat, zum Sonderpreis. Ich bin froh, dass ich den Spargel noch bekommen habe und der Gemüsemann ist froh, dass er ihn nicht zurückschleppen muss. Win Win.

18. Meine Nachbarn besitzen eine sehr laute Bohrmaschine.

19. Berlin und Bremen sind in Sachen Tanzverbot am Karfreitag die liberalsten Bundesländer. In beiden darf ab 21 Uhr getanzt werden.

20. Kind, groß, ist eine Meisterin am Grill. Oder, wie Kind, klein, anmerkte: Ein Feuerteufel.

21. Herr Trampel kann sich nicht benehmen. Definitiv nicht. Oder finde nur ich, dass eine Äußerung wie „ich komme zur Beisetzung und freue mich, dabei zu sein“ völlig daneben ist?

22. Meine Töchter hatten schon immer Recht. Die klettern und balancieren ja auf allem beziehungsweise über alles, was sie am Wegesrand finden. Und das hat jetzt sogar einen Namen: Tantparkour. Und ist in Schweden ein neuer Trendsport. Gebildet aus Parkour - kennt in der etwas waghalsigeren Variante wohl jeder. Tant allerdings heißt auf schwedisch wohl „älteren Frau“ (danke auch). Und wenn also ältere Frauen auf einem Spaziergang eher ungefährliche Hindernisse zum Rüberklettern, Balancieren oder Untendurchkrabbeln suchen, dann ist das eben Tantparkour.

23. Fürs Kranksein bin ich nach wie vor nicht so wirklich gemacht, aber ich habe immerhin gelernt, den ganzen Tag im Bett zu verbringen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

24. Man kann sich beim Husten die Rippen brechen. Nein, das habe ich nicht ausprobiert. Aber man sagt so.

25.  Im Gegensatz zum meinem Hausarzt hat mein Zahnarzt ein hervorragend funktionierendes Terminsystem. Wenn man einen Termin um 15 Uhr hat, ist man auch um 15 Uhr dran. Was ich sehr beruhigend finde, denn Warten beim Zahnarzt ist noch schlimmer als Warten bei jedem anderen Arzt. Zahnarztbesuche mit Husten sind trotzdem doof.

26. Das Café im Park ist endlich wieder geöffnet, aber die neuen Betreiber sind mächtig chaotisch und liegen im Clinch mit der Kaffeemaschine. Also trinke ich meinen Kaffee zuhause auf der Terrasse.

27. Ich kriege es noch immer nicht hin, beim Ausräumen des Kleiderschrankes die Motivation bis zum Schluss hoch zu halten. Die letzte Stunde ist immer eine Qual. Aber immerhin ist er nun weit übersichtlicher als in den vergangenen Jahren und Kisten, in denen ich die Winterpullover lagere und die ich unter dem Bett verstaue, gibt es auch nicht mehr - im Gegenteil, ein Meter Kleiderschrank ist inzwischen fast leer. Bin also in Sachen Konsum durchaus lernfähig.

28. Auberginen enthalten Nikotin. Frage für einen Freund: Kann man die rauchen?

29. Ich sollte mir einen Lageplan machen, wenn ich den Kleiderschrank neu einräume. Andernfalls kann es vorkommen, dass ich längere Zeit suchen muss.

30. SO fühlen sich 25 Grad an. Sorry, aber ich hatte es tatsächlich vergessen.

Und was habt ihr so gelernt?

Liebe Grüße

Fran