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Homeoffice - zu nah am Kühlschrank



Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis. Sagt man so. Wenn es mir zu gut geht, geht ich besser nicht auf die Waage. Sage ich so. Als ich in der vergangenen Woche einen beigefarbenen Wickelrock aus dem Schrank fischte, musste ich leider eine höchst betrübliche Erfahrung machen. Nein, es waren keine Motten am Werk. Er war schlichtweg zu eng. Den Knopf zu schließen war selbst mit sekundenlangem Luftanhalten, vereint mit übelstem Baucheinziehen nicht möglich. Ich war schlicht und ergreifend zu dick geworden.

Seit mehr als zehn Jahren halte hielt ich mein Gewicht und passe passte in jedes Kleidungsstück in meinen Schrank. Auch, wenn das schon einige Jahre alt ist. Jetzt nicht mehr. Schuld ist natürlich dieses doofe Virus. Denn wenn ich im Homeoffice sitze, habe ich relativ wenig Stress und sitze gefährlich nah am Kühlschrank…. Abgesehen davon futtere ich vorzugsweise dann mächtig viel, wenn es mir so richtig gut geht. Ich bin quasi das Gegenteil von einem Frustesser. Wie auch immer: Die Nähe zum Kühlschrank in Tateinheit mit den Kochkünsten von Kind, klein, und der Tatsache, dass die Corona-Pandemie mich nicht so richtig hart getroffen hat, haben dafür gesorgt, dass der Rock zu eng ist.

Und ja, ich sehe schon, wie der eine oder andere jetzt eine Augenbraue hochzieht und sich denkt: „Boah, hat die Sorgen“. Und ja, die habe ich. Ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass Body Positivity angesagt ist und dass man heutzutage gefälligst seine Kilos zu mögen hat. Und in/nach den Wechseljahren ist es normal, dass man zunimmt und überhaupt muss man das akzeptieren und lieben lernen. Nö. Ich nicht.

Ich war mal dick. Nicht „ein bisschen pummelig“ oder mit „ein paar Kilochen zuviel gesegnet“. Nö. Ich war dick. Damals ging es mir nicht wirklich gut. Auch nicht schlecht. Also nicht schlecht genug, um abzunehmen. Aber ich war unbeweglich, unmotiviert und träge. Nicht nur physisch, sondern, das fand ich eigentlich noch schlimmer, auch im Kopf. Rückblickend würde ich es als eine Art Lethargie bezeichnen. Irgendwann wollte ich so nicht mehr sein und ich nahm ab. Aber ich nahm nicht nur ab, sondern streifte auch diese Lethargie ab. Und ganz ehrlich: Ich will weder die Kilos noch die Begleiterscheinungen jemals zurück haben.

Genau deshalb darf es in den nächsten Wochen in die andere Richtung gehen. In maximal sechs Wochen sind die Corona-Kilos gefälligst wieder weg. Vermutlich heisst das, dass ich ein Schloss an den Kühlschrank machen und künftig selbst kochen muss. Aber irgendwas ist ja immer. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten und sobald der Rock wieder passt, kriegt ihr ihn hier zu sehen.

Bis dahin langweile ich euch einfach weiterhin mit meinem Leorock, der eigentlich ein Jaguar ist. Der passt nämlich noch. Den Rock habt ihr schon ganz oft hier gesehen und vermutlich bekommt ihr ihn auch noch das eine oder andere Mal zu sehen. Sorry dafür. Aber da wir ja alle auf Nachhaltigkeit bedacht sind, dachte ich mir, dass das nicht so tragisch ist. Shoppen in Corona-Zeiten ist ohnehin out und Online-Shoppen nicht so mein Ding. Also trage ich den ollen Jaguar wohl noch öfter :-)

Kombiniert habe ich das gute Stück schon mit Blazern, mit einer Sweatjacke und mit einer Strickjacke. Eigentlich mag ich schwarz wirklich gern. Aber im Frühjahr bevorzuge ich helle Kombinationspartner und die Neoprenjacke ist mein neues Lieblingsstück für nicht ganz so warme Abende. Abgesehen davon mag ich zum schmalen Rock gern etwas großzügig geschnittene Oberteile. Bei einem engen Oberteil fühle ich mich dann doch eher wie Wurst in Pelle, aktuell sowieso - siehe oben. Für das nächste Mal verspreche ich euch dann auch, dass ich die Sneaker zum Rock mal weglasse und Sandalen anziehe. Wobei man mit Sandalen so schlecht auf Baumhäuser klettern kann. Und als ich beim abendlichen Waldspaziergang – der Jaguar wollte mal in seiner natürlichen Umgebung spazieren gehen – das Baumhaus entdeckte, gab es natürlich kein Halten :-) Wie gesagt: Beim nächsten Mal gibt es dann Sandalen und eine etwas urbanere Umgebung ohne Baumhäuser.







Aber vorher gibt es hier hoffentlich den Wickelrock zu sehen, der dann wieder passt…

Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Naja. Das bekommst Du schon wieder hin. Mir gehen meine 10 000 Schritte am Tag ab, die ich an einem normalen Bürotag zusammen bringe. Es ist nicht so, dass ich die 2,5 h dann in der Gegend rum latsche. Morgens schlafe ich eine Stunde länger und abends arbeite ich länger oder anders. Mehr Zeit habe ich nicht. Und mehr wie 3 Sporteinheiten pro Woche bekomme ich nicht zusammen.
    Ich esse zwar nicht mehr. Aber ich bewege mich weniger. Ich vermute also, ich habe auch zugenommen. Aber ich weiß darum und reiße mich am Riemen.
    Und so wirst Du das auch machen.
    BG Sunny

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    1. 10000 Schritte bringe ich definitiv täglich zusammen, ob Homeoffice oder Büro. Allerdings laufe ich jeden Morgen meine Runde. Daher sind mindestens sieben Sporteinheiten ohnehin drin. Das Problem ist, dass ich zu viel esse, wenn ich zuhause bin. Der Kühlschrank halt...

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  2. Guten Morgen Fran, was für tolle Fotos. Herrlich das Licht und die Stimmung. Ich freu mich auf den beigen Rock, klar passt Du da bald wieder rein. ;) Du weisst ja gut wie Abnehmen funktioniert.
    Den Jaguar mag ich auch gern sehen und auch mit Sneakern, die ich immer mag. Aber auch hier ist Sandalenwetter angesagt.
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

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    1. Ja, ich weiß, wie es funktioniert. Durchzuhalten ist trotzdem eine echte Herausforderung. Aber zwei Kilo sind immerhin schon verschwunden.

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  3. Ich kann das verstehen, ich mag es auch nicht, wenn Kleidung plötzlich nicht mehr passt.Weil ich eben an meinen Sachen hänge und mich mit dem Gewicht am wohlsten fühle, mit dem ich in die Sachen passe. Und ich weiß, dass ich mich (nur) gesund ernähren muss, um das Gewicht zu halten. Ein kneifender Hosenbund ist sozusagen mein Tritt in den Hintern, wenn ich nicht auf meine Ernährung achte.
    Ich bin ganz zuversichtlich, dass der Rock bei dir bald wieder passt. Auch ohne Stress.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Genauso geht es mir auch. Ich liebe meine Kleidung und wenn sie nicht mehr passt, ist das tragisch. Also trete ich eben auf die Futterbremse, auch wenn es schwerfällt.

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  4. Du bist eine starke Frau, liebe Fran, du schaffst das - Auf ein Blatt Papier schreiben und an der Kühlschranktür kleben. ;) Leider kann ich die Schuld für meine vielen zusätzlichen Kilos in den letzten Jahren nicht auf dieses doofe Virus übertragen - bei einigen gesundheitlichen Problemen muss ich Medikamente einnehmen, die zu einer Gewichtszunahme führen. Naja, ich kämpfe weiter dagegen, mal sehen, wer gewinnt!
    Ein richtig schönes Leo-Jaguar-Outfit, und du siehst so toll aus meine Liebe! Deine Bilder und die Location sind einfach richtig klasse!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Klar, ich schaffe das. Aber all das leckere Weingummi, das jetzt im Laden bleiben muss! Das ist doch auch traurig!
      Medikamente nehmen zu müssen, die zur Zunahme führen, könnte ich wohl nur schwer ertragen. Das ist gemein. Sehr gemein.

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  5. Dein Beitrag ist wirklich auch. Ich kenne das Problem, aber du siehst wirklich hammer aus in deinem Outfit.
    Liebe Grüße
    Luisa von https://www.allaboutluisa.com/

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  6. ne das Problem habe ich gar nicht. Vor allem im Moment nicht. Ganz im Gegenteil. Nur ganz minimal wird es bei uns ruhiger. Wir laufen uns gerade einen Wolf.
    Zu Hause bin ich oft viel zu bequem um was zu essen . Zumindest wo rauf ich Lust habe. Vieles vertrage ich wegen meiner Allergie gar nicht, was mir am Herzen gelegen hat.
    Wie die anderen schon geschrieben haben , Du weißt wie es geht. Von daher bekommst Du das ganz sicher wieder weg ;)
    LG heidi

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    1. Ha, ich leih dir mal meine Tochter. Die kocht täglich, manchmal zweimal. Und sie kocht wirklich gut. Das Kind muss wieder in die Uni...

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  7. Wenn Du's schon mal geschafft hast richtig viel abzunehmen, wird das dieses mal ein Spaziergang. Zumal der Beigefarbene so toll ist. Der muss diesen Sommer einfach raus.
    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Naja, Spaziergang nicht gerade. Aber ich bin dran. Ich krieg das hin.

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  8. Ich habe auch zugenommen, wie mir meine Kleidung zurückmeldet, nicht viel, aber es reicht, um mir die Laune etwas zu vermiesen. Natürlich gibt es "Schlimmeres", aber das gibt es ja eh immer, und es ist auch kein Trost. Ich mag es einfach nicht, wenn Kleidung zu spack sitzt und zu viele Speckröllchen irgendwo rausquellen, wo sie bitte nix zu suchen haben! daher kann ich Dein Problem sehr gut verstehen. Aber ich bin auch überzeugt, dass es sowas wie ein "kollektives Bewusstsein" gibt... erst kauften alle Trockenhefe und backten wie verrückt Pizza, jetzt jammern sie! Also, ich auch... :-) Vermutlich heißt das, dass wir besonders soziale Menschen sind :-)))) Das schaffst Du schon, bald geht bestimmt überall die Diätwelle los! Dann sind wir bereits "überm Berg" ;-)
    Liebe Grüße Maren

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    1. Na klar gibt es Schlimmeres. Aber ich hätte gern mein Wohlfühlgewicht zurück, also muss ich da jetzt durch.
      Abgesehen davon: Jammern ist ja auch manchmal schön. Und wenn man dann über Luxusprobleme jammern kann, weil man keine echten Probleme hat, ist das auch nicht das Schlimmste *grins*

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  9. Da muss ich schmunzeln... Kilos. Ich habe mir Fahrrad bestellt. Mein erstes seit Teenager Alter- das muss was heißen (lach). Tolle Bilder! Liebe Grüße!

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    1. Fahrrad ist eine gute Idee. Ich habe schon überlegt, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Aber das sind 30 Kilometer. Also lieber doch nicht.

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