Hüpfen wir also von Hamburg wieder zurück in den Ruhrpott. Ich war in den letzten Wochen gefühlt ständig unterwegs und wisst ihr, was das Schönste ist? Das ist noch nicht zu Ende :-) Ende September schiebe ich noch eine Woche in der Sonne ein, ehe der Herbst uns hier völlig übernimmt. Wobei es im Moment noch nicht so richtig danach aussieht - ich bin immer noch in Sommerkleidern unterwegs! Heute zeigte das Thermometer zwar nur knapp 20 Grad, aber in den nächsten Tagen wird es wieder wärmer - wegen mir darf das noch ein paar Wochen so weitergehen.
Also Ruhrpott. Die Sache mit der Kohle hatte ich ja nun im Bergwerksmuseum und in alten Familiengeschichten schon. Aber es gibt ja nun noch mehr als Zechen. Ein riesiger Gasometer in Oberhausen zum Beispiel. Das Ding diente übrigens dazu, Gas, das bei der Herstellung von Eisen entsteht, zu speichern. Mit diesem Gas wurden dann die Kokereien betrieben. Wusste ich vorher auch nicht. Der Gasometer wurde in den Zwanzigern des 20. Jahrhunderts gebaut, überlebte sogar den 2. Weltkrieg, brannte dann bei Reparaturarbeiten ab und wurde wieder aufgebaut. Seit Ende der Achtziger ist das gute Stück stillgelegt und wird heute als Ausstellungsfläche genutzt.
Im Moment läuft da die Ausstellung „Der Berg ruft“. Naja, Berge mögen rufen, aber normalerweise interessiert mich dieser Ruf nicht so wirklich. Das liegt an meinem Kindheits- und Jugendtrauma. 18 Jahre lang musste ich jeden Sommer drei Wochen lang Urlaub in Österreich machen. Das prägt fürs Leben, glaubt es mir. Anschließend will man nur noch ans Meer…
Ganz standesgemäß gekleidet war ich nicht - dn Blaumann hatte ich zuhause gelassen. Ich habe übrigens tatsächlich einen. Der ist allerdings nur als Kostüm für eine Theateraufführung im Oktober gedacht. Aber dazu im Oktober mehr - da kriegt ihr mich dann auch als Klempner Mechthild zu sehen. Oder auch nicht. Liegt dran, ob ich vor Aufregung von der Bühne falle ;-)
Weil der Sommer gerade mal eine kleine Pause machte, habe ich einfach Hoodie und Blazer übereinander getragen. Ich mag die Kombination super gern. Macht sie doch den Blazer ein wenig lässiger und den Hoodie ein wenig seriöser. Nicht dass das bei der Gasometer-Aktion nötig gewesen wäre. Nach oben
Der Abstieg allerdings, der hatte es in sich. Der Gasometer ist über 100 Meter hoch und irgendein Idiot hat im „Treppenhaus“ Gitter als Fußboden befohlen. Das heißt, man guckt fast die ganze Zeit bis auf den Boden runter, wenn man runterläuft. Immerhin gab es ein Treppengeländer, an dem ich mich festhalten konnte. Sonst hätte ich auf dem Hintern runterrutschen müssen. Oder klammheimlich den Aufzug für Rollstuhlfahrer benutzen.
Dank des wunderbaren Geländers bin ich problemlos unten angekommen und kann den Gasometer absolut empfehlen. Bloss die Ausstellung - naja, dafür muss man Berge mögen. Ich fand die Kuh-Fotos viel netter als die Aufnahmen von zahllosen Besteigungen von Matterhorn und Mount Everest. Aber ich leide ja auch unter diesem Alpen-Trauma ;-)
Liebe Grüße
Fran
AntwortenLöschenWenn der liebe Gott gewollt hätte, dass ich zu Fuß auf Berge steige, hätte er keine Ski und Motorräder erschaffen.
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Berge sind dazi da, den Horizont zu begrenzen und um schneebedeckte Gipfel in der Sonne glänzen zu lassen.
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LG Sunny
Oh ich versteh Dich, mir geht's genauso. Zur Not sitz ich auf dem Boden. :) Festhalten ist super gut. Tolle Bilder von Dir sind das geworden und von der Weite ;)
AntwortenLöschenIch freue mich immer wieder auf ein paar Tage am Meer. Ich liebe Weitblick, das muss es sein. Und die Luft am Meer.
Schönes Wochenende, liebe Grüße Tina
Ach und nein im Moment kein Master, aber wer weis. Sie möchte endlich arbeiten, was ich vollkommen verstehen kann. Sich mal was leisten können ;)
Ich verstehe dich so gut: ich habe auch ein Kindheitstrauma mit Sommerurlauben in Österreich, zwar nicht jedes Jahr, doch zweimal Berge im Sommer haben mir voll und ganz gereicht... Eine Gittertreppe in dieser Höhe hätte mich auch in Panik versetzt :-( Ich hätte mich die ganze Zeit ans Geländer gekrallt und nicht nach unten gesehen. Schönes Wochenende und viele Grüße, A
AntwortenLöschenHallo Fran,
AntwortenLöschenich staune, dass Dir das Ruhrgebiet so gut gefällt. Ja, ich bin ja von hier und es ist meine Heimat. Gasomether, Tetraeder, sämtliche Zechen, alles für mich nicht neu.
Leider herrscht seitdem die Zechen hier zugemacht wurden, auch sehr viel Vandalismus. Z.Bsp. hier auf Schlägel&Eisen, wurden an Weihnachten letztes Jahr 11 neu gepflanzte Birken mit der Machete einfach abgehauen. Und in diesem Jahr ist es auch immer wieder passiert, dass einige Bäume kurz und klein geschlagen wurden.
TrotzWachdienst. Ja, auch das ist das Ruhrgebiet!
So haben wir uns kurz entschlossen,noch eine Woche Ostsee-Urlaub zu machen.
Schöne Dörfer in der Probstei, alles wie heile Welt.
Doch meine Heimat ist und bleibt das Ruhrgebiet. Schon alleine wegen der kurzen Wege zum Einkaufen. (Gasometer = Centro OB).
Aber ich freue mich immer, von Dir übers Ruhrgebiet zu hören.
Schönes Wochenende, und viele Grüße
Vera
:-) Liebe Fran,
AntwortenLöschenich kann das alles gut nachvollziehen. Berge sind auch nicht meines. Nicht wirklich. Wenn ich Wahl zwischen Wasser und Bergen habe, geht's an's Wasser. No na, wie man hier in Österreich sagt.
Ich war dort in der Gegend auch mal auf einem stillgelegten Gebäude. Allerdings musste ich die Treppen hoch. Die waren aus Metallgitter und man konnte nach unten sehen. Der blanke Horror! Ein Freund hat mich förmlich nach oben geschoben und bei jeder Stufe "nicht nach unten schauen!" gesagt. Oben angekommen war ich bei dem Ausblick natürlich glücklich.
Muss ich da noch mal hoch? Ich glaube nicht.
Du hast Dich tapfer geschlagen!
Liebe Grüße
Claudia :-)
Bei mir muss der Berg noch nicht einmal rufen. Ich war als Kind am Meer und vielleicht mag ich es deshalb den Weg auf den Berg. Treppen machen mir auch nichts mehr, denn ich lebe im Hang :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Der Aufstieg hat sich gelohnt! Dort oben hat man einen fantastischen Panoramablick! Ich habe kein Probleme mit der Höhe, ich habe Problem so viele Stufen zu steigen ohne Atemnot! ;)
AntwortenLöschenLiebe GRüße,
Claudia