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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Trends, Homeoffice und ein Kleid

Ich hab`s ja nicht so mit den Trends. Meist latsche ich orientierungslos hinterher. So auch diesmal. Die gefühlt ganze Welt sitzt im Homeoffice, gibt drölfzig Tipps zum effektiven Arbeiten am Küchentisch oder zum richtigen Homoffice-Outfit samt leichtem Homeoffice-Tages-Makeup, kocht fancy Homeoffice-Snacks und ich fahre immer noch täglich ins Büro. Immerhin einen Tag lang durfte ich in der vergangenen Woche dann auch mal home-officen. Das war ein Testlauf und ich hab es geschafft, die Teilnahme an der Videokonferenz zu versaubeuteln. Aber sonst, sonst wars schön :-) Ich konnte in der Lounge (so heißt tatsächlich das Erdgeschoss laut Haustechnik-Tablet – wir nennen es prosaisch Küche und Essbereich) in der Sonne sitzen, ich hatte die Terrasse und die räuberischen Enten im Blick und die Kaffeemaschine samt Milchschäumer in Reichweite. Ich war produktiv wie selten und habe immerhin alles, was ich noch im Block, endlich runtergeschrieben. Und weil der Probleauf so gut geklappt

Neues aus Entenhausen

  Gilt das Versammlungsverbot eigentlich auch für Enten? Und falls ja: Hat ihnen das irgendjemand gesagt? Dürfen mehr als zwei Enten, die im gleichen Gewässer leben, sich jetzt noch zum gemeinsamen Quaken treffen? Fragen, die wohl nie beantwortet werden… Die Enten, die drölfzig Mal am Tag an meiner Terrasse vorbeischwimmen, mag ich sehr gern. Rehe, die durch den Garten laufen, hatte ich 20 Jahre lang. Jetzt habe ich Enten :-). Die Rehe haben viele Jahre lang die Stiefmütterchen, die ich jedes Jahr im März im Garten gepflanzt habe, gefuttert. Nachmittags gepflanzt waren die Blumen am nächsten Morgen verputzt. Besonders gern genommen wurden Stiefmütterchen in abgefahrenen Farben. Orange war sofort aus. Gelb blieb bis zum Schluss. In der vergangenen Woche habe ich dann auf meiner Terrasse die Kübel mit Stiefmütterchen bepflanzt. „Diesmal fressen die Rehe die nicht“, sagte ich noch zum Kinde, als wir im Gartencenter an der Kasse standen. Ja nun, die Rehe haben die Blume

Die Welt steht still – oder dreht sich schneller

Wo man geht und steht, überall hört und liest man darüber, dass die Welt sich verlangsamt, gar still steht. Die große Entschleunigung. Menschen, die die viele freie Zeit, die sie plötzlich haben, für Dinge wie Steuererklärungen oder Entrümplungsaktionen nutzen. Ich schätze, das Finanzamt wird sich in den nächsten vier Wochen mächtig wundern, wie viele Steuererklärungen in diesem Jahr überpünktlich eingehen und die Mülltonnen werden spätestens Ende kommender Woche übervoll sein. Hoffen wir, dass die Beschäftigten in der Abfallwirtschaft durchhalten und das Zeug auch entsorgen ;-) Hier sind zumindest die Annahmestellen für Sperr- und Sondermüll aller Art geschlossen. Von Entschleunigung merke ich beruflich noch absolut nichts, eher im Gegenteil. In der Redaktion geht es drunter und drüber. Geschichten, die man morgens schreibt, sind nachmittags obsolet. Wir konferieren also mindestens viermal pro Tag, gleichen ab, was noch geht und was nicht mehr und hoffen, dass es nie

Es ist kein Urlaub und auch kein Grund zur Panik. Es ist einfach Corona.

Am Sonntag war ich nach dem Dienst noch ein kurze Runde im Park spazieren. Es war sonnig, es war warm. Und es war die Hölle los. Mann und Maus, Kind und Kegel - alle waren auf den Beinen. Inklusive mir. Und während ich schnellen Schrittes durch den Park marschierte, spielten Gruppen von Jugendlichen Basketball, saßen Großfamilien auf dem Spielplatz und picknickten und flanierten Eltern und Kinder am See. Es war ein bisschen wie Urlaub. Nein, eigentlich nciht nur ein  bisschen. Es fühlte sich definitiv an wie Urlaub. Schalten wir um auf Sonnabendmorgen. Ich brauchte noch ganz fix einen Schrubber, um die Terrasse frühlingsfein zu machen und verabschiedete mich von Kind, klein, mit einem fröhlichen „Bin gleich wieder da“. Das dachte ich auch. Bis ich die Schlange vor der Kasse sah. Die ging durch den halben Laden. Und es handelt sich um einen großen Laden… Vor mir standen drölfzig Menschen mit vollgepackten Wagen. Zehn Päckchen Butter, 24 Liter Milch und zwölf Packungen Nudeln

Mein Februar: Unterwegs

Das war er also, der Februar. Den mag ich nicht allzu gern, denn er ist der letzte richtige Wintermonat und den Winter mag ich eben auch nicht allzu gern. Ja, ich weiß. Den Winter nicht zu mögen ist vermutlich wahnsinnig uncool, weil das heftig darauf hindeutet, dass man sein Leben nicht richtig liebhat. Aber glaubt mir: Ich liebe mein Leben, ich liebe mich und ich bin im Prinzip sogar ein sehr ausgeglichener Mensch. Aber so ein dunkler, kalter, nasser Winter, der setzt mir halt zu und je länger er dauert, umso mehr setzt er mir zu. Also habe ich mir den Februar mit diversen Ausflügen möglichst hübsch gemacht. Anfang Februar ging es für ein Wochenende nach Berlin. Da hat es übrigens fast pausenlos geregnet *grins*. Es war trotzdem klasse, vor allem der Sonntag in Köpenick. Da war ich vor vielen, vielen Jahren zuletzt, nämlich während der obligatorischen Berlin-Klassenreise in der 10. Klasse, also 1981 - lange vor der Wende. Ein Tag in Ostberlin war damals genauso obligatorisch

Corona und ein Leopard an der Nordsee

Corona also. Als Bier schon allenfalls mittelmäßig, als Virus einfach mies. Die meisten Menschen, die sich mit dem Virus infizieren, merken das kaum. Aber der Virus scheint, wenn er schon nicht alle Infizierten sterbenskrank macht, das Mieseste aus den Menschen rauszuholen. Ja, in Barcelona liefen am Wochenende einige Menschen am Flughafen mit einer Atemmaske herum. Ich frage mich ja, warum man in ein Flugzeug steigt, wenn man wirklich große Angst vor dem Virus hat und warum man, wenn man denn schon so große Angst hat, eine vor-nix-schützende OP-Maske trägt, aber gut. Vielleicht blieb diesen Menschen kein anderer Weg als zu fliegen und vielleicht hatte sich zu ihnen noch nicht herumgesprochen, dass eine OP-Maske kein Virus an der Übertragung hindert. Ich fand den Anblick von Masken auf jeden Fall eher belustigend als beunruhigend. Ansonsten war Barcelona wie immer: Wunderschön. Etwas befremdlich fand ich die Nachrichten über Hamsterkäufe in Deutschland, die mich erreichten

Eine spontane Reise oder: Ich liebe Kofferpacken

Es war am vergangenen Dienstag, als Kind, groß, anrief und mich fragte, was ich am Wochenende plane - immerhin gibt es ja in diesem Jahr diesen Extra-Tag. Richtig große Pläne hatte ich eigentlich nicht. Am Samstag vielleicht ein bisschen bummeln gehen, den Sonntagsdienst hatte ich schon weggetauscht, so dass ich mich dem fröhlichen Nichtstun hätte hingeben können. Joa und dann fragte das Kind, ob ich nicht Lust hätte, am Freitagnachmittag nach Barcelona zu fliegen und am Sonntag zurück. Ich habe dem Kind leider meine Winterhasser-Gene vererbt. Sie leidet, genau wie ich, ziemlich unter fehlender Sonne und Dauerregen, garniert mit Dauersturm. OK, für zwei Tage irgendwohin ans Mittelmeer zu fliegen, nur um dem Einerlei aus Kälte, Regen und Dunkelheit zu entkommen, ist umwelttechnisch mächtig mies. Über die Kosten decken wir mal gnädig den Mantel des Schweigens. Und trotzdem habe ich spontan ja gesagt. Barcelona? Immer. Jederzeit. Ich liebe diese Stadt so sehr. Ich fühle mich i