Zwei Wochen lang war es still hier. Und während der Rest der Welt entweder neudeutsch mütend war oder zur Inspiration good vibes versprühte, war ich einfach nur traurig. Ja, traurig. Denn vor knapp zwei Wochen starb mein Vater. Meine Mutter starb schon vor mehr als zehn Jahren. Und ich habe nun keine Eltern mehr. Eltern. Das sind Menschen, zu denen man gehen kann, wenn einem das Leben über dem Kopf zusammenschlägt. Wo alles gut ist und wo einem nichts etwas anhaben kann. Eltern sind es, zu denen man voller Vertrauen darauf, dass alles gut wird, gehen kann, egal welchen Blödsinn man angestellt hat. Man könnte meinen, dass man mit 55 solche Menschen nicht mehr braucht - weit gefehlt. Man braucht sie immer. Und im Prinzip ist es egal, wie alt und krank die eigenen Eltern sind und ob sich das Kräfteverhältnis zwischen Kindern und Eltern eigentlich längst umgekehrt hat - dieses Gefühl bleibt immer. Und so fühlt man den Verlust dieses Gefühls eben auch immer. Auf der anderen Seite bin i