Zwei Wochen lang war es still hier. Und während der Rest der Welt entweder neudeutsch mütend war oder zur Inspiration good vibes versprühte, war ich einfach nur traurig. Ja, traurig. Denn vor knapp zwei Wochen starb mein Vater. Meine Mutter starb schon vor mehr als zehn Jahren. Und ich habe nun keine Eltern mehr.
Eltern. Das sind Menschen, zu denen man gehen kann, wenn einem das Leben über dem Kopf zusammenschlägt. Wo alles gut ist und wo einem nichts etwas anhaben kann. Eltern sind es, zu denen man voller Vertrauen darauf, dass alles gut wird, gehen kann, egal welchen Blödsinn man angestellt hat.
Man könnte meinen, dass man mit 55 solche Menschen nicht mehr braucht - weit gefehlt. Man braucht sie immer. Und im Prinzip ist es egal, wie alt und krank die eigenen Eltern sind und ob sich das Kräfteverhältnis zwischen Kindern und Eltern eigentlich längst umgekehrt hat - dieses Gefühl bleibt immer. Und so fühlt man den Verlust dieses Gefühls eben auch immer.
Auf der anderen Seite bin ich selbst Mutter und ich bin froh, dass ich genau dieses Gefühl meinen Kindern mitgeben kann. Zumindest hoffe ich das. Ich mag manchmal grimmig gucken, aber meine Mädels kochen mich in Sekundenschnelle weich – egal was sie angestellt haben. Und genau dieses Gefühl, dass es da zwei Jungerwachsene gibt, für die ich ein Elternteil bin, ist sicher auch ein Grund dafür, dass man eben weitermacht. „Das Leben geht weiter“ – das ist so platt wie es wahr ist.
Und auch wenn es im Moment wahrlich wichtigere Dinge gibt als das, was ich morgens anziehe, kann ich mich tatsächlich auch noch über so profane Dinge wie mein neues Streifenshirt freuen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich euch in den vergangenen Jahren erzäht habe, dass ich Streifen an anderen Menschen superschön finde, an mir aber nicht. Bis ich vor kurzem dieses Shirt online entdeckte. Ich habe ein paar Tage lang überlegt, ob das wieder so ein Anfall von „Ich will auch endlich Streifen an mir mögen“ ist und sich das Shirt mehr oder minder ungetragen zu seinem Kumpel in den Schrank legen würde. Dann habe ich ein paar weitere Tage gewartet, bis das Shirt in der richtigen Größe vorrätig war und dann habe ich`s getan.
Und seit es angekommen ist, habe ich ein neues Lieblingsshirt :-) Der schwere Baumwolljersey ist genau richtig für die derzeitigen Temperaturen, den Schnitt mag ich einfach supergern und siehe da: Ich mag Streifen an mir. Die Farbe respektive das Fehlen derselben passt zu meinem Gemütszustand in den letzten zwei Wochen.
Und inzwischen überlege ich, ob die das gute Stück nicht doch noch in rot/weiß kaufen sollte. Dann, wenn mir wieder nach ein bisschen mehr Farbe ist. Im Moment reicht schwarz und weiß völlig aus. Aber die Zeit für rot kommt auch wieder. Denn das Leben, das geht ja weiter.
Liebe Grüße
Fran
Guten Morgen liebe Fran,
AntwortenLöschendas tut mir leid für dich. Aber ich finde es toll, dass du trotz allem weiterhin fröhlich (als Streifenhörnchen) in die Kamera lächeln kannst.
Ja, Eltern sind das wichtigste. Meine Mutter starb vor 3 Jahren und jetzt bin ich für meinen Vater da, so wie er die letzten 40 Jahre für mich da war.
Irgendwo las ich mal einen tollen Spruch:
Meine Mutter brachte mir alles bei was ich zum Leben brauche
aber nicht wie ich ohne sie leben kann....
Das trifft, zumindest bei mir, auch auf meinen Vater zu.
Ich wünsche dir viel Kraft in dieser Zeit
Lg Linda
Ein paar Tage lang war mir definitiv nicht nach Lachen. Aber eine Zukunft ohne Lachen wäre ein Graus.
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AntwortenLöschenGuten morgen Fran,
AntwortenLöschenmein Beileid. Ich kann dich sehr verstehen, meine Mutter ist im Oktober 2020 und im Januar 2021. Sie fehlen uns sehr, aber sie hatten beide ein langes und schönes Leben.
Das Leben geht weiter und solange wir an die Verstorbenen denken sind sie nicht vergessen.
Grüße
Hannelore
Hannelore
Ein langes Leben hatte mein Vater definitiv, er starb eine Woche vor seinem 90. Geburtstag. So alt zu werden ist sicher auch nicht immer einfach, zumal meine Mutter schon vor zwölf Jahren starb und die beiden eigentlich untrennbar zusammen gehörten.
LöschenHerzliches Beileid liebe Fran. Der Verlust eines Elternteils ist immer schmerzhaft. Meine Mutter starb schon recht früh, und mein Vater befindet sich seit einigen Jahren im Pflegeheim, was für alle Beteiligten in dieser blöden Zeit nicht leicht ist.
AntwortenLöschenDein Streifenshirt mag ich besonders deswegen, weil es (anders als die üblichen Bretonshirts) oversized ist. Würde Dir in Rot-Weiß bestimmt auch stehen.
Liebe Grüße Sabine
In den vergangene zwölf Monaten im Pflegeheim zu sein war sicher sehr schwierig. Da hatten wir es einfacher. Mein Vater hat bis zuletzt in seinem Haus gelebt. Ein Pflegeheim hat er ganz vehement abgelehnt.
LöschenZu Deinem Verlust schicke ich Dir gute Gedanken, liebe Fran. Solch ein endgültiger Abschied macht einfach sehr traurig und lässt einen auch etwas ratlos zurück. Er war für Dich ein sehr wichtiger Mensch, das haben wir hier schon immer mal wieder gelesen. Umso mehr schmerzt es.
AntwortenLöschenInteressant finde ich, dass Du nun ausgerechnet jetzt zu einem Streifenshirt gefunden hast in dieser Zeit. Die Farben sehr passend und dennoch das Neue auch derzeit ins Leben lassend.
Und wenn dann mal Rot dran ist, dann ist Rot dran.
In diesem Sinne schicke ich Dir sehr liebe Grüße,
Sieglinde
Danke, liebe Sieglinde! Ich war immer eher ein Papa-Kind. Ich erinnere mich noch, wie ich ihm als Kind entgegen gerannt bin, wenn er abends nach Hause kam.
LöschenMein herzliches Beileid zum Verlust Deines Vaters! Es ist wie Du schreibst: Es ist immer eine Art Entwurzelung, wenn das letzte Elternteil stirbt, egal wie alt man dann ist. Hoffentlich haben Deine Töchter noch lange etwas von Dir!
AntwortenLöschen@Streifen Siehst Du, es gibt doch für jeden die passenden :). Und wenn die Farben gerade zu Deiner Stimmung passen - umso besser.
Herzliche Grüße
Ines
Unter mir werden meine Damen noch das eine oder andere Jahrzehnt leiden müssen ;-)
LöschenLiebe Fran,
AntwortenLöschenich schicke dir auch an dieser Stelle mein tiefes Mitgefühl. Denn es ist so wie du sagst: Das Leben geht immer weiter- irgendwie.
Als mein Vater starb (meine Mutter starb auch vor ihm), hat eine Nachbarin mir einen weisen Satz geschrieben: Man hört auf Kind zu sein, wenn die Eltern sterben. Das hat mich in einer eigenartigen, tiefen und weisen Weise berührt.
Weil es genauso ist. Und wahrscheinlich wird dieses Streifenshirt irgendwie immer für dich mit dieser Zeit verbunden sein. Ich wünsche dir und deinen Töchtern, dass ihr es immer schafft, einander weichzukochen und da seid. Einfach da seid.
Alles Liebe
Nicole
An dem Satz deiner Nachbarin ist was dran. Ein komisches Gefühl, plötzlich den Hafen zu verlieren. Ich bin froh, dass ich immerhin schon so alt bin wie ich bin. Wie schlimm muss das sein, wenn man selbst noch ein halbes Kind ist?
LöschenLiebe Fran,
AntwortenLöschenes ist immer schwer, für den Verlust von lieben Menschen die richtigen Worte zu finden. Trotzdem möchte ich dich wissen lassen, dass mir dein Verlust sehr leid tut. Ich glaube, dass der Tod der Eltern immer schwierig ist, weil sie eben immer da gewesen sind und letztlich auch immer für einen da sind, egal, was gerade mal wieder passiert ist oder wann man ein offenes Ohr benötigt.
Und ja, über Ablenkung durch Streifen darfst du dich freuen. Auch jetzt oder gerade jetzt. Es geht eben immer weiter. Irgendwie.
Schöne Grüße
Andrea
Das ist lieb von dir, Andrea. Danke!
LöschenLiebe Fran, ich sende Dir mein herzliches Beileid zu Deinem schmerzlichen Verlust. Ich weiß genau was Du meinst und es ist eine gute und wichtige Aufgabe Elternteil für Deine Kinder zu sein.
AntwortenLöschenIch freue mich über das Streifenshirt, das super aussieht zu diesem Look. Oversized und ganz Fran. Rot kann ich mir super vorstellen. Denn ja das Leben geht weiter. Klingt immer nach einer Phrase, ich weiß.
Liebe Grüße Tina
Ich versuch, den Mama-Job so gut zu machen wie möglich. Und ich glaube, so richtig schlecht bin ich darin in der Tat nicht.
LöschenLiebe Fran, auch ich möchte Dir aus ganzem Herzen mein tiefstes Mitgefühl aussprechen. Ich kann den Gedanken gar nicht zu Ende denken. Dass mein Pa sterben könnte, ich bin nicht im Stande ihn zu Ende zu denken.
AntwortenLöschenIch weiß der Tag wird kommen. Die Welt wird nicht mehr die selbe sein.
Als meine Mutter vor 22 Jahren starb, war ich gerade 30. Und ich war der Natur dankbar, dass sie zwei Elternteile vorgesehen hat. Es ist wie Du sagst, die Eltern sind immer da, man kann sich immer verlassen. Sie helfen immer und verzeihen alles. Und klar, natürlich kann man das für die eigenen Kinder auch sein. Das weitergeben, was man selbst erlebt und vorgelebt bekommen hat. Ich bin sicher. Du machst das gut.
Meine allerbesten Wünsche für Dich und Deine Mädels
Sunny
Denk nicht dran, freut euch, dass ihr zusammen lebt und euch täglich seht und versteht!
LöschenLiebe Fran,
AntwortenLöschendas tut mir von Herzen leid! Dein Vater war ja fixer Bestandteil Deines Blogs und somit auch für uns LeserInnen ein klitzeklein wenig vertraut. Mein Vater starb vor über 20 Jahren viel zu früh. Meine Mutter habe ich zum Glück noch. Allerdings wohnt sie in der Ferne und ich habe sie zuletzt im August gesehen. Ich kann sie wenigstens anrufen, wenn mir ein Gedanke kommt. Dir werden sicherlich noch viele Situation kommen, wo Du denkst "das muss ich unbedingt Papa erzählen" und in dem Moment, wo Du den Gedanken hast fällt Dir ein, dass das leider nicht mehr geht. Ich drück Dich aus der Ferne und wünsche Dir kuschelige Stunden in Deinem schwarz-weissen Ringel-Shirt (das Du Dir für fröhlichere Tage auch in Rot-Weiss schenken solltest!).
Herzliche Grüße
Claudia
Deine Mutter durfte ich ja kennenlernen und sie ist eine großartige Frau!
LöschenAch Fran, das tut mir aber leid! Insbesondere, wo Du offenbar ein inniges Verhältnis zu Babba gehabt hast. Was Du über Eltern sagst finde ich wunderschön und ich kann Dir an dieser Stelle sagen: freu Dich, dass es für Dich so war und dass Du diese Wärme, Sicherheit und Geborgenheit an Deine Kinder weitergeben kannst.
AntwortenLöschenIst aber nicht immer so...meine Eltern leben beide und sind voller Vorwürfe. Undenkbar, wegen Problemen zu Ihnen zu gehen.
Aber Dein Streifenshirt würde ich Dir sofort abluchsen.
Oder Dich drin fett umarmen, Dir den Rücken bisschen streicheln und mantramäßig murmeln: die Zeit heilt alle Wunden.
Halt die Ohren steif.
Die Seite kenne ich auch. Von einer Freundin und ja, auch aus einer Zeit, in der ich mich mit meinen Eltern nicht verstanden habe. Da ging es mir ähnlich wie dir, die Sache mit den Vorwürfen kenne ich. Irgendwie haben wir uns dann wieder eingekriegt, nachdem meine Mutter schwer erkrankte und klar war, dass sie sterben würde.
LöschenDas tut mir so leid … ich weiß wie es ist, ich habe auch meine Eltern verloren - sie waren mein sicherer Hafen! Das tut unendlich weh. Es geht niemals vorbei, und das ist ok so, aber wie du sagst, es wird besser werden mit der Zeit. Ich drück dich in Gedanken.
AntwortenLöschenSehr schön, dein Shirt! Da stimmt alles, Streifen, Kulisse und Fotos!
Liebe Grüße,
Claudia
Ach, Eltern zu verlieren ist so - sorry - scheiße. Es tut mir sehr leid, dass du das auch schon durchmachen musstest.
LöschenAuch wenn ich nicht unbedingt der Meinung bin, dass die Eltern immer für einen da waren und sind, schicke ich Dir gute Gedanken und möchte Dir sagen, dass es mir sehr Leid tut um Deinen Verlust! Es freut mich andererseits sehr für Dich, dass Deine Eltern für Dich da waren, dass Du diese Dankbarkeit und Wärme für sie hast, das solltest Du Dir bewahren (und tust es ohnehin!) und gibst es an Deine Töchter weiter. Das macht es ihnen so viel leichter. Das weiß ich ganz sicher.
AntwortenLöschenTolle Fotos!!! Du siehst klasse und gar nicht traurig aus in Deinem Streifenshirt mit der Lederhose, aber wir wissen ja eh, dass alle Gefühle sehr nah beieinander liegen.
Liebe Grüße,
Maren
Du hast ja Recht. Das ist sicher nicht bei allen Menschen der Fall. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum das so ist. Wenn ich mir meine Mädels angucke: Für die würde ich alles tun. Absolut alles. Auch wenn ich eine furchtbar genervte Baby-Mutter war *sag es bitte nicht weiter*, aber irgendwie habe ich wohl dir Kurve gekriegt ;-)
LöschenMein aufrichtiges Beileid liebe Fran. Es tut mir sehr leid, und ich wünsche Dir ganz viel Kraft, mit dem Verlust Deines Papas klarzukommen. Als Kind, Jugendliche, junge Erwachsene war es so selbstverständlich, dass die Eltern da sind und vom Gefühl her auch immer da sein werden. Wenn die Eltern dann älter werden oder krank sind, wird einem bewusst, dass sie nicht ewig da sein werden. Meine Mama ist vor 4 1/2 Jahren verstorben und sie fehlt mir immer noch wahnsinnig. Gerade an Feiertagen finde ich es besonders schlimm. Aber auch in vielen Alltagssituationen denke ich an meine Mama. Der Verlust eines Elternteils oder beider Elternteile macht es besonders schwer, wenn man ein gutes und inniges Verhältnis hatte. Wir können für die Liebe, die wir bekommen haben, dankbar sein. Auch wenn die Erinnerungen verbunden mit dem Verlust sehr schmerzhaft sind. Richtig, das Leben geht weiter. Schmunzeln musste ich darüber, dass Deine Kinder Dich schnell weichkochen. Das kann ich so gut nachvollziehen, denn es ergeht mir bei meinem Sohn nicht anders. Letztendlich spricht es auch für eine tolle und innige Beziehung.
AntwortenLöschenNun möchte ich natürlich auch noch auf Dein Outfit eingehen, denn dieses ist ganz nach meinem Geschmack. Die Lederimitat-Hose mit dem Streifenshirt wirkt so lässig. Auch der Longblazer passt perfekt dazu.
Ich sende Dir ganz liebe Grüße ♥
Ari
Ich bin sehr froh, dass ich die beiden Mädels habe. Auf diese Weise geht das Leben eben doch immer wieder weiter.
LöschenDer Longblazer ist übrigens mehr als 30 Jahre alt - den hab ein mir nach dem Studium für Vorstellungsgespräche gekauft. Seitdem begleitet er mich und ist einfach nicht kaputt zu kriegen.