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Notre Dame und Paris von oben




Eigentlich war ich ja Ende Juli ein letztes Mal für dieses Jahr in Paris. Naja, bis ich auf die Idee kamen, dass der Oktober in Paris doch auch ganz hübsch ist. Und weil der Reformationstag in diesem Jahr ein Feiertag war und ich das Wochenende frei hatte, war der Entschluss schnell gefasst, ein allerletztes Mal für dieses Jahr nach Paris zu fliegen. Die Damen Töchter schlossen sich völlig selbstlos an, damit die arme Mutter sich nicht ganz allein in der großen Stadt verirrt - man weiß ja, dass alte Menschen manchmal Hilfe brauchen…

Und weil ich und selbst meine Schwester (nach sechs Jahren Paris, Schande über sie) zwar schon ganz oft IN Notre Dame waren und noch viel öfter über die Ile de la cité AN Notre Dame VORBEI Richtung Marais gehastet sind oder wegen eines Anschlages draußen bleiben mussten, aber noch nie AUF Notre Dame, ging es diesmal mehr als 400 Stufen in die Höhe. Tochter, klein, war zwar wenig begeistert von der Tatsache, dass da noch niemand einen Aufzug eingebaut hat, aber auf derartige Befindlichkeiten konnten wir leider keine Rücksicht nehmen ;-)


Ganz schön hoch, nämlich fast 70 Meter, sind die Türme.

Da ich die Schlangen vor dem Eingang zur Turmbesteigung schon aus den letzten Jahren kannte und keine Lust hatte, stundenlang zu warten, waren wir tatsächlich schon gegen zehn Uhr an Ort und Stelle. Auf den Turm dürfen nämlich immer nur 20 Menschen gleichzeitig, und zwar ab zehn Uhr morgens. Und weil die die Aussicht gern ein wenig länger genießen, die nächsten 20 aber erst hoch dürfen, wenn alle anderen sich bereits auf dem Weg nach unten befinden, konnte das in der Vergangenheit schonmal einige Stunden dauern, bis man endlich dran war. Dank moderner Technik ist allerdings inzwischen Schluss mit Schlangestehen. Man geht an ein Computerterminal und sucht sich einfach ein Zeitfenster aus, in dem man gern hoch möchte. Dann muss man nur noch das passende Zeitfenster antippen, einen Beleg mitnehmen, pünktlich zur Stelle sein und schon kann die Sache mit den Treppen losgehen.

Als Tipp für alle, die auch mal rauf wollen: Seid am besten frühmorgens da, reserviert ein passendes Zeitfenster und nutzt die Zeit bis dahin für einen Bummel durch die Straßen und ein Frühstück im Café St. Regis auf der Ile St. Louis. Bis dort hin sind es von Notre Dame gerade mal ungefähr 500 Meter, die machen richtig guten Kaffee, der Orangensaft ist frisch gepresst und der Preis von acht Euro für ein Frühstück mit Kaffee, Orangensaft und Croissant für Pariser Verhältnisse absolut human. Wenn ihr Mitreisende aus EU-Staaten bis 26 Jahren habt, denkt daran, dass die einen Ausweis mitnehmen. Dann ist die Turmbesteigung nämlich kostenlos. Alle über 26 zahlen zehn Euro.



Zur Stärkung erstmal Frühstück á la Française.
Vor dem Aufstieg blieb sogar noch Zeit für ein Shooting im Park hinter Notre Dame.


 Unter schwerer Bewachung übrigens, denn das war der letzte Tag des Ausnahmezustandes in Frankreich.

Vor der Tour nach oben gab es für uns also noch Zeit für ein Frühstück auf der Ile St. Louis und dann nahmen wir die Treppen in Angriff. Die waren übrigens gar nicht so schlimm. Zumindest dann nicht, wenn man den anderen Turmbesteigern einfach ein wenig Vorsprung lässt und im eigenen Tempo hochsteigt. Als Belohnung gibt es einen umwerfenden Blick über Paris aus 69 Metern Höhe. Klar kann man auch vom Eiffelturm oder vom Tour Montparnasse nach unten gucken, aber da gibt es keine Fabelwesen in der Fassade, die auf Paris runtergucken und die einfach phantastische Fotomotive ergeben.

Runde um Runde die Wendeltreppe hinauf...







Und unsere überaus charmante Gastgeberin :-) Danke für alles, du Liebe!

Den Rundumblick hat der eine oder andere schon bei Instagram Stories gesehen - er war bei Sonnenschein und klarer Sicht einfach großartig. Ein bisschen wehmütig bin ich gerade schon, dass das nun der allerletzte Besuch in Paris für dieses Jahr gewesen sein soll. Naja, vielleicht schaffe ich ja doch noch einen aller-allerletzten Abstecher. Ende Dezember hätte ich da noch ein paar Tage frei…

Liebe Grüße
Fran




Kommentare

  1. Danke für den Tipp bei der Turmbesteigung. Werde ich mir merken. Die Bilder sind wirklich schön mit den Fabelwesen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Die Fabelwesen verleihen dem Ganze so etwas Unwirkliches, die sind echt großartig.

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  2. So schöne Aussichtsfotos und eine charmante 3er Begleitung dazu. Aber auch uncharmante Mitgucker.... ganz schön gruslig die Monsterlinge...
    So nah kommt man ihnen wirklich nur, wenn man den Aufstieg wagt. Bravo!
    Ich war schon ewig nicht mehr in Paris. Vielleicht eine Idee für 2018?
    Danke für die Inspiration und die feinen Fotos sagt Sieglinde.

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    1. Ich muss mal googeln, warum die Monsterline so gruselig sind. Passt ja eigentlich gar nicht zu einer Kirche - ich hätte eher pausbäckige Engelchen erwartet. Und Paris ist immer eine Reise wert!

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    2. Sind die nicht so gruselig, weil sie "das Böse" abschrecken sollten? So nen pausbäckigen Engel pustest du doch um...^^

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    3. In der Tat, habe gerade gegoogelt. Sie sollten bösen Zauber abwehren. Aber die Figuren, die heute da sind, sind eh nicht die Originale, sondern von Victor Hugo inspirierte Nachbauten. Wieder was gelernt :-)

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  3. :-) Liebe Fran,
    danke für den kleinen Ausflug nach Paris.
    Nach Anblick Deines Frühstücks muss ich mir sofort eine Zimtschnecke und einen frischen Tee holen.
    Schönen Sonntag und liebe Grüße
    Claudia :-)

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    1. Zimtschnecke schlägt zwar Croissant nicht ganz, aber ist absolut ok :-)

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  4. Tolle Fotos, besonders die Fabelwesen haben es mir angetan! Da hat sich der Aufstieg allein deshalb schon gelohnt. Und der Ausblick auf die Stadt bei dieser klaren Sicht - gigantisch! Dein Outfit ist aber auch nicht schlecht und passt sich dem feinen, aber klassischen "Pariser Schick" absolut an (zumindest stelle ich mir das so vor). Klasse Schuhe und Hose! Nee, und 8 Euro für so ein opulentes Frühstück sind ja geradezu ein Schnäppchen :-D. Ich weiß schon, c'est Paris... sehr schöner Post und vielleicht schaffst Du's vor Silvester doch noch ein Mal... :-) Liebe Grüße, Maren

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    1. Ich beneide die Chimären ja um ihren Ausblick. Den hätte ich auch gern täglich :-)
      Pariser Schick hin und her - du siehst dort alles. Von elegant bis schlunzig, und zwar auch bei den Parisern selbst. Die Mär von der ewig eleganten Pariserin ist eine Mär, sorry. Es gibt sie bestimmt. Aber sie ist nicht omnipräsent. Genausowenig wie Ringelshirts ;-)

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  5. Hallo Fran,
    da habt ihr einen feinen Oktobertag erwischt für die Aussicht! Die ist ja absolut fantastisch... man ist nicht so hoch oben, hat aber trotzdem einen tollen Ausblick auf ds Häusermeer und kann noch Details erkennen, schade, dass wir das im Mai nicht gemacht haben... wir waren auf dem Triumphbogen... hachm das war auch so schön! Deinen Tipp mit dem Frühstück auf der Ile st. Lois hätten wir damals gut gebrauchen können.. so typisch französisch ist das Café!
    Liebe Grüße
    und DANKE für Deinen Kommentar zum Thema Älterwerden bei, ich habe mich sehr gefreut! ... ich wünsche mir oft meine Ausdrucksweise wäre besser, lebendiger.. da könnte ich bei Dir mal "in die Schule gehen", ist natürlich Quatsch, aber einen erfrischenden und informativen Schreibstil wie Deiner gefällt mir schon sehr... ( ich kenne Dich aus verschiedenen Kommentaren...)

    Marita

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    1. Auf dem Triumphbogen war ich noch nie, das sollte ich wohl auch mal in Angriff nehmen. Aber immerhin bin ich schon im Auto drumherumgefahren, durch den Alpha-Kevin der Kreisel ;-)

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  6. das ist also die aussicht von quasimodo!! fabulös!
    danke für den prima tip - kommt in die reisemappe - auch das café - ob der wirt sich vertan hat?
    xxxx

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    1. Nö, der hat sich nicht vertan. Stand so in der Karte. Fand ich witzig, weil schon ein Kaffee allein sechs Euro kosten sollte. Da nehm ich dann doch lieber das ganze Programm :-)

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  7. Wow! Was für ein Ausblick! Die Figuren sind der Hammer, das alleine ist der Aufstieg schon wert. Danke für´s mitnehmen! Liebe Grüße Patricia

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    1. Aber immer gern :-) Der Aufstieg war gar nicht schlimm. 400 Stufen vergehen schneller als man denkt.

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  8. Was für Fotos... kommen sofort auf meine Pinterest-Fernweh-Wand. Und ich ärgere mich gerade, dass ich so gut wie nie in die Stories schaue, da habe ich ja echt was verpasst. Mist. Also bitte, fahr in diesem Jahr nochmal nach Paris und die Clips stellst du dann auf youtube ein und nicht auf Insta, damit auch Schnarchnasen wie ich hinterherkommen. ;)

    Übrigens: Sehr schön, deine Schwester mal zu sehen. ;)

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    1. Youtube? Für mich armen Technik-Versager? Och nööööööö. Bin ja schon froh, dass ich das mit den Stories hingekriegt habe.

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  9. Herrliche Bilder, tolles Pariser Flair und ein echtes Traumwetter noch dazu...
    Das nenn ich außerdem eine wirklich nachahmenswerte Idee, sich durch ein reserviertes Zeitfenster das nervige Schlangestehen sparen zu können. Viel zu schade, in dieser schönen Stadt seine Zeit damit zu verschwenden, beim Warten ewiglang nur seinem Vordermann auf den Rücken zu staren. Da nenn ich den Besuch in diesem gemütlich-elegantem Cafe schon die deutlich bessere Alternative...
    Dein Outfit war die perfekte Mischung aus bequem, cool und eine feine Prise lässigem Chic. Und so wie ich das lese, gehe ich jetzt fast schon davon aus, dass wir uns im Dezember/Januar vielleicht noch Mal auf ein winterliche Paris-Impressionen freuen dürfen. Ich bin gespannt :-).
    Liebe Grüßen und schönen Sonntag

    Hasi

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    1. Die Sache mit den zu buchenden Zeitfenstern fand ich auch klasse. Da hat wirklich mal jemand mitgedacht. Winterliche Paris-Impressionen wären sooo schön. Mal gucken, ob ich es schaffe.

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  10. Hach wie schön Paris! und Fran! und Frans Schwester! Toll wirklich!
    Da hoch würde mich ja niemand bekommen. Deshalb danke ich Dir ganz herzlich für die schwindelfreie Ansicht. Wobei ich mich bei einem Foto fast ein wenig am Laptop festhalten musste :)
    Wenn mich jemand da hoch bekommen würde, allein wegen der Fabelwesen da oben. Die sind der Hammer!
    Danke Dir und ganz liebe Grüße Tina

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    1. Das ist gar nicht schlimm da oben. Da sind überall Netze gespannt, da KANN man nicht runterfallen. Ich bin ja auch kein Fan von Höhe, aber das war wirklich harmlos. In ein Riesenrad bringen mich keine zehn Pferde, auf den Turm würde ich problemlos nochmal klettern.

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  11. Tolle Bilder , bin ganz begeistert . Und ich bin unendlich froh das Du sie gemacht hast . Den Turm hoch würde gehen ...aber runter schauen ....niemals nicht . Erst wenn mir die 3. und 4. Hand gewachsen ist , die bräuchte ich nämlich zum fest halten . Ansonsten wird das nichts . Sorry zu viel höhe . Ich bin raus . Gur siehst Du aus . Echt klasse
    LG heidi

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    1. Du schaust nicht wirklich runter, du guckst einfach in die Ferne :-) Und für uns Bangbüxen gibt es überall Netze. Zum Festhalten am besten einen stattlichen Kerl mitnehmen ;-)

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  12. 400 Stufen. Vermutlich hat einen Lungenfacharzt daneben eine blühende Praxis.
    Aber die Idee ein Zeitfenster zu Buchen ist definitiv sehr zuvorkommend. Andere lassen die Touristen ja wirlich darben. Denen geht das am Keks vorbei.
    Freut mich, dass Du ein paar tolle Tage hattest. Auch mit Deinen "besorgten" Mädels. LG Sunny

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    1. Pah, 400 Stufen sind doch ein Klacks, selbst für mich als Raucher. Auf den Eiffelturm zu kraxeln ist mehr Arbeit und selbst da brauchte ich weder Sauerstoffzelt noch Ambulanz ;-)
      Die "besorgten" Mädels waren der Knaller. Vor allem bei der Kommunikation mit dem Freund meiner Schwester - de spricht kein Deutsch, sie kein Französisch. Und alle dachten, wenn man nur langsam genug spricht, wird man verstanden. Das war zum Schießen.

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