Ich bin schon wieder Ostsee-reif… Und das, obwohl ich heute einen freien Tag hatte. Aber der Handwerker, der mir diesen freien Tag eingebracht hat, hat ganze Arbeit geleistet. Aber von vorn.
Anfang November habe ich einen neuen Fußboden für den Flur und ein Zimmer im Erdgeschoss ausgesucht. Der Fußbodenleger hatte allerdings keine Zeit, sich gleich darum zu kümmern. Zwischendurch hatte ich dann leicht andere Prioritäten ;-) Aber im letzten Monat wollte ich dann doch Nägel mit Köpfen machen - immerhin dürfte ein neuer Fußboden den Wert des Hauses nicht gerade mindern - und erinnerte die Firma daran, dass ich immer noch auf einen Termin warte. Den bekam ich dann auch. Heute früh sollte es werden.
Nicht nur, dass der gute Mann sich mal eben um zwei Stunden verspätete - egal, ich hatte mir ja den ganzen Tag frei genommen. Nein, er kam auch allein und in mächtig mieser Stimmung. Eigentlich sollte er einen Kollegen mitbringen, aber der war krank. Er machte sich also eher schlecht gelaunt an die Arbeit, den alten Teppichboden zu entfernen. So weit, so gut. Dann war es Zeit für die Grundierung. Ich schaffte es gerade noch zu fragen, wann ich wieder durch den Flur gehen kann - immerhin hatte ich wenig Lust, den ganzen Tag im Wohnzimmer eingesperrt zu sein. „Eine Stunde“, warf er mir zu und verschwand. Wohin? Keine Ahnung. Eine Stunde später war er wieder da und machte sich an den nächsten Schritt: Spachteln. Ich gab ihm Bescheid, dass ich mitsamt dem Kinde oben bin, falls etwas ist und ergriff die Gelegenheit, meinen Kleiderschrank mal wieder aufzuräumen.
Ungefähr eine Stunde später sah ich zufällig durchs Fenster und sah, wie Mr. Handwerker in sein Auto stieg und davon fuhr. Hä? Verabschiedet hatte er sich nicht. Also hatte er bestimmt etwas vergessen und holt das schnell. Tja, eine halbe Stunde später war er immer noch nicht wieder da und ich ging nach unten, um zu gucken, wie es da inzwischen aussah. Allerdings kam ich nur bis ans Ende der Treppe. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich angenommen, dass „spachteln“ bedeutet, dass einige unebene Stellen ausgeglichen werden. Dass der komplette Boden mit einer zentimeterhohen Schicht „irgendwas“ bedeckt war - damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Immerhin war ich so schlau, per Finger zu testen, ob das Zeug schon trocken ist. War es nicht. Es hatte die Konsistenz von Pudding.
Und jetzt? Handwerker weg. Puddingschicht auf dem Boden. Küche, Getränke, Computer und ein einsamer Hund im Wohnhzimmer - nichts von alledem erreichbar, ohne durch Pudding zu waten. Immerhin hatte ich mein Handy mit nach oben genommen. Ich also fix die Firma angerufen und gefragt, was bitte das jetzt sein soll und wohin der Handwerker entschwand. Letzteres wusste man dort auch nicht so genau, aber immerhin wusste man, dass er nicht zurückkehren würde und dass der Pudding sechs bis acht Stunden braucht, um zu trocknen. Na, danke auch! Da hätte Mr. Handwerker ja auch mal eben Bescheid sagen können… dann wäre ich nämlich vor der Pudding-Geschichte ins Wohnzimmer zurückgekehrt, damit wenigstens der Hund via Terrasse an die Luft kommt. Dass die Küche nicht mehr erreichbar war, störte eher das Kind. Das guckte ziemlich bedröppelt ob der Aussicht, dass die Sache mit dem Essen dann wohl ausfällt.
Zwei Stunden habe ich durchgehalten, dann war der Kleiderschrank aufgeräumt, das Bad war geputzt und der Hund musste raus. Also habe ich die Pudding-Tour gewagt. Und siehe da: Das Zeug braucht gar keine sechs bis acht Stunden, sondern lediglich drei. Ich habe zumindest keine Spuren hinterlassen. Teil zwei der Fußboden-Verlegung folgt übrigens am Mittwoch. Ich bin gespannt, welche Überraschungen mich dabei erwarten.
Da guck ich mir doch lieber noch ein paar Fotos vom letzten Wochenende in Kühlungsborn an. Diesmal im Plisseerock. Faltenröcke im Allgemeinen und Plisseeröcke im Speziellen sind ja angeblich total altbacken und wenn sie dann noch in Taube daherkommen, könnte das im Prinzip die perfekte Oma-Uniform sein. Ob meine Oma dazu allerdings eine Jeansjacke getragen hätte, da bin ich mir nicht sicher. Naja, genau genommen bin ich mir ziemlich sicher, dass meine Oma nie eine Jeansjacke besaß ;-) Der Rock war übrigens ein weiterer Zufallsfund im einzig ernst zu nehmenden Bekleidungsgeschäft vor Ort. Ja, genau das, in dem ich auch mein Leo-Kleid gefunden habe.
Wenn die Einkäufer da so weitermachen, bedeutet das meinen Ruin. Vermutlich sollte ich doch umziehen, um aus der Reichweite dieses Geschäftes zu kommen. Aber wenn ich schon einen neuen Fußboden bekomme, würde ich den auch gern ein wenig genießen, bevor ich umziehe… DAS sind Fragen, die die Welt bewegen :-)
Liebe Grüße
Fran
Guten Morgen Fran,
AntwortenLöschenweshalb sind Handwerker so? Solche Erfahrungen macht man immer wieder, okay wir machen aus diesem Grund viel selbst. Aber das geht nicht immer. Unser Kaminbauer lies damals mittendrin alles liegen und verschwand mal für eine Woche Last Minute nach Malle. Ich schwöre, ich hab den nicht geärgert. Was waren wir froh, als er seine Arbeit dann wieder aufnahm und die Baustelle im Wohnzimmer verschwand.
Klar musstest Du da drüber laufen. Klasse dass es gut ging.
Der Rock ist klasse, die Farbe ist so schön :) Das klingt doch gut für das Geschäft ;)
Meine Oma hatte auch nie eine Jeansjacke... auch keine Jeans :)
Wünsch Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina
Ich habe keine Ahnung, warum sie so sind. Sie sind sehr oft ziemlich maulfaul - zumindest habe ich das auch beruflich so erlebt. Wären sie Plaudertaschen, wären sie vermutlich im Autohandel gelandet...
LöschenEine Woche Malle während eines Auftrages? Das klingt ja richtig nett. Ich sollte froh sein, dass der Typ den Kram immerhin erstmal fertig gemacht hat :-)
Boah bei so was könnte ich explodieren. Hier war mal einer der meinte heute hätte er so gar keine Lust auf´s Arbeiten. Da habe ich ihm den Ausgang gezeigt und seinen Chef gefragt ob wir bei Wünsch Dir was seien. ....*gg
AntwortenLöschenAber super das der Boden doch noch zu betreten war :))
Den Rock finde ich mega. Einfach richtig klasse . Also nur wenn Du ihn leid bist dann schick ihn her. Ich würde ihn adoptieren und wirklich gut auf ihn aufpassen ...*gg echt jetzt :)) Gut siehst Du aus
LG heidi
Kein Problem. Wenn der Rock hier nicht mehr wohnen darf, dann schick ich ihn dir :-)
LöschenKeine Lust auf Arbeiten? Joa. Dann hätte ich wohl auch keine Lust auf Bezahlen.
Hahahaha - das darf doch nicht wahr sein! Aber echt, ich kenne auch solche Handwerker, die haben mir auch mal bei der Badrenovierung die Wand zum Schlafzimmer "durchgebrochen", aus Versehen. Aber der Mann hatte dann wenigstens Humor, er sagte, wenn ich wollte, könnte er statt Ziegel ein paar Glasbausteine einsetzen. Aber die Sauerei im Schlafzimmer musste ich wegmachen - die waren ja schließlich nur fürs Bad zuständig!
AntwortenLöschenDein gesamtes Outfit finde ich mega, der Rock ist superklasse und ich würde ihn genauso kombinieren! Und genau diese Farbe wählen, so sieht taupe nämlich überhaupt nicht oma-mäßig aus! Richtig gelungen.
Liebe Grüße, Maren
Heute muss ich mich mal etwas aufregen (aber nicht über Handwerker, obwohl es da auch einiges zu sagen gäbe):
AntwortenLöschenWas ist eigentlich omamäßig und warum wird es so oft als Vergleich verwendet?
Es geht mir langsam auf die Hutschnur (die hatte vielleicht noch meine Oma??), dass alles, was altbacken und brav aussieht, heutzutage omamäßig aussieht.
Da wird die Oma zu etwas verwendet, was schon lange so nicht mehr stimmt.
Ich bin vierfache Oma und finde mich in keinem sog. omamäßigen Zustand oder Outfit wieder. Und solche wie mich, kenne ich viele. Langsam finde ich das nicht mehr lustig für uns ältere Frauen bzw. wirklichen Omas. Da gibts sicher andere Adjektive, die besser passen.
Dein Outfit dagegen finde ich sehr zu Dir sehr passend und, dass es Dir Spaß macht, sieht man!
Ostseeluft werde ich im Juni in Dänemark schnuppern - freu mich schon drauf, wenn ich Deine Fotos sehe...
Herzliche Grüße von Sieglinde
Erinnert mich an unseren ehemaligen Gärtner, der sich irgendwann einfach tot stellte. Erst haben wir uns noch Sorgen gemacht und sind ihm nachgelaufen (wir waren immer zufrieden mit ihm, hatten auch pünktlich gezahlt und alles ...), aber als dann mal so ein "Aus-Versehen-auf den-Knopf-gekommen"-Anruf von seinem Handy aus kam und man ihn arbeiten hörte, war uns spätestens klar: Er will uns nicht mehr als Kunden. Tja. Hätte er auch einfach sagen können, aber das traute er sich wohl nicht.
AntwortenLöschenIn der Firma hatten wir auch Kontakt mit ebendieser Verhaltensweise. Da war es kein Handwerker im alten Sinne, sondern ein Werbe-Grafiker. Dem haben wir ALLE hinterhertelefoniert und geschrieben - keiner hat verstanden, warum er uns nach Jahren ohne ein Wort einfach komplett ignoriert hat.
Drücke die Daumen, dass Dir das mit Deinem halbfertigen Fußboden nicht auch noch blüht. Krass, der Typ!
Deinen Rock mag ich ebenfalls. :)
Liebe Grüße
Gunda
Ich würde gerne mal den Maler kommen lassen aber ich habe bedenken, dass es danach nicht schöner sein wird. Mal sehen, wann ich mich aufraffen kann. Ich drücke dir die Daumen, dass es beim nächsten Mal besser wird und wende mich lieber dem Outfit zu, dass mir gut gefällt. Ein Plisseerock fehlt mir noch, da habe ich meinen noch nicht gefunden. Toll finde ich die Sneaker dazu. Bei mir finde ich immer, dass Sneaker zum Rock nicht aussehen. Aber vielleicht sollte ich es einfach noch mal probieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Oje. Der Albtraum eines jeden Hausbesitzers. Muss man echt nicht haben.
AntwortenLöschenRock an Ostsee geht immer :)
Liebe Grüße Sabine
Deine Stories sind einfach immer so köstlich zu lesen, vielen Dank! Ich konnte mir den Pudding sehr gut vorstellen und war überrascht, dass du es nach 3 Stunden gewagt hast darauf zu gehen! Hund war bestimmt sehr froh. ;) Die Bilder sind auch klasse und der Plisseerock ist super, die Farbe gefällt mir sehr.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und schönes Wochenende!
Claudia