Ich gestehe wohl besser gleich: Bei mir gibt es weniger Sightseeing als vielmehr Food-and-Drin-Seeing :-) Das liegt vermutlich daran, dass ich furchtbar verfressen bin. Sehenswürdigkeiten in Hamburg und umzu findet man in jedem Reiseführer - und dass man in Hamburg die Elbphilharmonie, die Hafencity und den Michel sehen muss, sollte sich auch inzwischen herumgesprochen haben.
Ich zeige Euch heute meine Lieblingsplätze, an denen ich gerne eine Pause einlege, wenn ich in Hamburg oder Lüneburg unterwegs bin. Denn da lebe ich: Genau zwischen Hamburg und Lüneburg direkt am Elbdeich. Am Ende des Gartens ist der Deich, dahinter noch ein bisschen Deichvorland samt Wald und dann Elbe. Näher dran geht nicht. Hier habe ich Euch schonmal gezeigt, wo ich lebe.
Im Frühling und Sommer kann man sich hier prima per Rad bewegen. Die höchste Erhebung ist der Deich, und der ist gerade mal 4.50 Meter hoch. Demächst wird er wieder mal erhöht, aber mehr als ein Meter steht nicht zu befürchten. Da braucht man also nichtmal ein E-Bike. Als Startpunkt wähle ich das Elbcafé gleich im Nebendorf. Da kann man sich für die Tour erst einmal stärken. Das Frühstück ist großartig, das Tomate-Mozzarella-Sandwich ebenfalls. Aber am allerbesten ist die HImbeer-Windbeutel-Torte. Von der habe ich leider kein Foto. Die ist eigentlich immer aufgegessen, bevor ich das Handy zücken kann. Nach der Torte ab aufs Rad und dann geht es immer elbabwärts. Leider gibt es keinen Weg auf dem Deich, sondern lediglich daneben. Aber zumindest teilweise führt der Weg auf der Elbseite am Deich entlang. Nach ungefähr 15 Kilometern landet man in einem kleinen Ort namens Over und da gibt es die Strandhalle. Das ist ein kleines Lokal direkt an der Elbe hinterm Deich. Wenn man Glück hat, bekommt man einen Tisch direkt am Wasser und kann dort stundenlang die Seele baumeln lassen, den Schiffen auf der Elbe zusehen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Dann wieder ab aufs Rad und weiter die letzten Kilometer nach Harburg. Von dort kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück in die City. Wer die Tour radeln möchte, kann übrigens von Mai bis Oktober jeden Samstag und Sonntag von Hamburg-Bergedorf einen Shuttle-Bus auf die andere Elbseite nehmen. Der Bus nimmt nämlich auch Räder mit und ist kostenlos. Wenn ihr an der Haltestelle Drennhausen-Kirche aussteigt, landet ihr quasi am Ausgangspunkt, dem Elbcafé. Bei Fragen: Schickt mir einfach eine Mail :-)
Noch ein bisschen mehr Elbe gefällig? Dann ab zum Entenwerder 1. Das ist eine schwimmende Plattform auf der Elbe in Rotenburgsort. Auf dem Ponton befindet sich nicht nur ein goldener Pavillon, sondern auch ein tolles Café. Man trinkt seinen Kaffee (oder sein Bier) also quasi direkt auf der Elbe. Der Blick auf die Elbe, die vorbeifahrenden Schiffe und ein paar Industriebetriebe auf der anderen Elbseite ist gratis. Das Entenwerder 1 mausert sich inzwischen zum In-Treffpunkt. Am Sommerwochenenden ist ein Platz hier schwer zu bekommen. Montags bis freitags ist es nicht ganz so voll.
Und dann wäre da noch der Energiebunker in Wilhelmsburg, liebevoll Willy-Town genannt. Willy-Town ist ein mächtig unterschätzter Stadtteil. Bisher. Das ändert sich allerdings gerade. Wer ganz vorn sein will, klettert auf den Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Der steht immer noch, weil eine Sprengung vermutlich halb Wilhelmsburg in Trümmer legen würde. Ganz oben sind ein tolles Café und eine Aussichtsplattform, von der man über halb Hamburg sehen kann. Eine Reservierung ist auch hier ratsam.
Ein letzter Tipp für Hamburg ist das Alte Mädchen in der Schanze. Den Stadteil kennt spätestens seit dem missglückten Gipfel in Hamburg wohl jeder. Die Schanze kenne ich aus leidvoller Erfahrung. Als der Stadteil noch verranzt und nicht begehrt war, hat die Polizei da gern mal abgeschleppte Autos abgestellt. Meins auch. Mehrfach. Das war nicht nur doof, sondern auch teuer. Aber immerhin findet man bei der Suche nach seinem Auto dann auch nette Kneipen :-) Im Alten Mädchen gibt es gefühlt tausend Biersorten. Inklusive diverser IPAs. Und die finde sogar ich, die ich nie Bier trinke, ausgesprochen lecker. Außerdem gibt es hier die besten Pulled Pork Nachos der Welt. Wer unter der Woche spätestens um 18 Uhr da ist, hat beste Aussichten, noch einen Platz zu bekommen :-)
Von Hamburg geht es jetzt nach Lüneburg in meine liebste Frühstückslocations: Annas Café. Egal ob Normal-Futterer wie ich, Vegetarier oder Veganer: Bei Anna werden alle glücklich. Im Sommer kann man sogar draußen direkt an der Ilmenau (das ist ein kleiner Fluss) sitzen. Lecker und üppig ist es außerdem. Ich empfehle das Schlemmer-Frühstück für zwei in der Vegetarier-Variante. Der Käse ist einfach bombastisch gut, genauso wie die selbstgebackenen Brötchen. Wird Zeit, da wieder mal zu frühstücken. Nur nicht am Donnerstag, da ist Ruhetag. Und nach dem Frühstück kann man wunderbar noch eine Weile durch die Lüneburger Altstadt bummeln. Die ist einfach sehenswert! Genauso wie das Rathaus. Außerdem gibt es in Lüneburg noch den einen oder anderen kleine Laden, der nicht zu einer der Ketten gehört, die man europaweit in jeder Fußgängerzone findet. Außerdem wohnt Gunda in Lüneburg und kennt die besten Kneipen ;-)
So, das waren meine Tipps für Food- and Drink-Seeing in meiner Heimat. Und wenn ihr mal vorbei kommt, sagt bitte Bescheid! Ich bin immer und jederzeit für einen Milchkaffee im Elbcafé oder bei Anna oder ein IPA im Alten Mädchen oder in der Strandhalle zu haben :-)
Und jetzt ab zu den anderen Beiträgen der Ü30-Blogger und Friends, die Euch ihre Heimat vorstellen. Da ist sicherlich der eine oder andere Geheimtipp dabei!
Liebe Grüße
Fran
P.S. Einen habe ich noch, und zwar für alle Fans des United Kingdom: Das Eaton Place in Hamburg-Ottensen. Da fühlt man sich sofort an den Eaton Place versetzt, der Service ist unglaublich herzlich und nett, der Tee eine Wucht und die Scones ein Gedicht. Wem also in Brexit-Zeiten der Afternoon Tea vermisst, der ist hier genau richtig aufgehoben!
Tja, wenn das alles nicht so weit weg wäre, würde ich die Orte durchaus mal besuchen. Schön, dass du das zeigst, was man nicht in jedem Reise-Blog findet. Denn das sind dann die wirklichen Geheimtipps. Ich sollte auch mehr die kleinen Gartenwirtschaften fotografieren....aber meist vergesse ich schon den Fotoapparat ;) Dann wird es eben schwierig.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Andrea
Manche dieser Tipps sind leider auch schwierig zu erreichen, wenn man nicht mit dem Auto vor Ort ist. Und die Allerwelt-Tipps in Hamburg wie die Strandperle sind zwar wirklich nett, aber im Sommer halt inzwischen furchtbar überlaufen. Da kriegste kein Bein an den Boden. Da ist mir jede kleine Gartenwirtschaft lieber. Die sind so herrlich retro.
LöschenOh, wie schön! Wär alles was für mich: an der Elbe radeln, Hamburg Willy-Town, Scones futtern im Eaton Place: klasse. Hm. Muss unbedingt mal wieder zur Verwandtschaft nach Hamburg (falls die mich noch kennen, hüstel.) Ich war zwar schon mehrmals in HH, aber nie in der näheren Umgebung. Deine Tipps machen wirklich Lust darauf.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Maren
P.S.: bin auch für Food-and-Drink-Tipps jeder Art zu haben!
Falls du nach HH kommst, sag auf jeden Fall Bescheid. Scones kann ich jederzeit essen :-) Und in die Strandhalle fahre ich dich dann höchstpersönlich.
LöschenIch krieg vor allem gleich ein wenig Hunger, wenn ich deinen post lese. Ich mag Cafés und schau mir die Einrichtung immer fasziniert an, wie unterschiedlich alles ist. Gestern waren wir in einem neuen wo der Boden besonders schön war. Kleine Highlights :)
AntwortenLöschenEine Elbe so vor der Haustür könnt i auch gebrauchen.
Liebe Grüsse Ela
Was könnte wichtiger sein als Essen? Genau. Nichts :-)
LöschenDas lässt sich sicher einrichten, dass ich den einen oder anderen Deiner Tipps ausprobiere. Essen und Trinken mit Blick auf's Wasser ist schon was ganz besonderes. Besonders Lüneburg und seine Gassen gefallen mir ausgesprochen gut und radeln mit einem leckeren Ziel vor Augen ist auch eine gute Option. Danke für die tollen Tipps, Fran!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Lüneburg ist toll. Wenn du mal vorbeischneist, werden Gunda und ich dich mit Begeisterung in die Gastronomieszene einführen ;-)
LöschenHach herrlich, solche Tipps liebe ich :) Denn wenn man unterwegs ist freut man sich auch über gutes Essen und schöne Locations. Falls ich je wieder in die Richtung komme sage ich Dir auf jeden Fall Bescheid :)
AntwortenLöschenWünsche einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina
Au ja, sag Bescheid. Ich würde mich riesig freuen!
LöschenOh yeeees, ich hätte gerne einen Milchkaffee im Elbcafé mit dir (und ein Glas Wein schadet auch nicht ;)) ! Vielen Dank für die Einladung, für die geheime Tipps und wundervollen Fotos!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Claudia
Wein gibt es im Elbcafé leider nicht, aber wir könnten im Anschluss gleich in die Strandhalle wechseln :-)
LöschenIch mag Gehimtipp´s und das was man nicht unbedingt in jedem Reiseführer findet. Die Perlen kennen tatsächlich nur die Einheimischen :)) Und wenn ich mal in der Nähe bin sag ich vorher bescheid ;)
AntwortenLöschenLG heidi
Die Einheimischen habe ja auch meist mehr Zeit, Geheimtipps zu erkunden als Menschen, die im Akkord Reiseführer schreiben.
LöschenLiebe Fran,
AntwortenLöschendeine Fotos und dein Beitrag sind klasse. Ich kann an 5 Fingern abzählen, wie oft ich bisher in Deutschlands Norden war. Ein, zweimal in Hamburg, Lüneburg und einmal auf Sylt. Dein Beitrag hat mir richtig Lust gemacht, statt in Richtung Süden auch mal wieder in den Norden zu reisen.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende wünscht dir
Birgit
fortyfiftyhappy.de
Dabei ist der Norden wirklich eine Reise wert! Der Süden (von Deutschland) allerdings auch und ich bin da eigentlich nie. Das sollte ich wohl mal ändern, glaube ich.
LöschenOh wie schön, den Radweg an der Elbe muss ich mir merken. Da wir mit dem Wohnmobil in Urlaub fahren werden wir bestimmt irgendwann auch dort Urlaub machen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Bo
Sag vorher Bescheid, ich kenne ein paar großartige Wohnmobil-Stellplätze an der Elbe, die noch nicht völlig überlaufen sind.
LöschenYummy! Danke für die tollen Inspirationen :)
AntwortenLöschenBei uns ist das mit den Radtouren leider etwas mühseliger, da beneide ich euch „Nordlichter“ ja schon etwas drum...
Liebe Grüße
Kerstin
Radfahren ist hier wirklich sehr gut zu machen. Nur der Gegenwind ist manchmal etwas heftig. Aber alles ist besser als Berge beim Radfahren.
LöschenWas erspähen meine müden Äuglein da? Weiße Turnschuh mit schwarzen Streifen. Ich wusste es schon immer, Du bist eine Trendsetterin. Die von Dir gezeigten Kneipen sehen alle nett aus. Dass man rechtzeitig da sein muss, glaube ich Dir aufs Wort. Der Ausblick aufs Wasser ist natürlich auch nicht zu verachten. Ich werde den Post also gleich mal auf die Lesezeichenliste für Bloggertipps setzen, wo sich auch schon der eine oder andere von Dir findet.
AntwortenLöschenBG Sunny
Ha, ich und Trendsettern? Vergiss es gleich mal wieder. Die Turnschuhe besitze ich seit meinem 50. Geburtstag... Die müssten langsam mal erneuert werden.
LöschenEs geht nichts über das flache Land. Eine sehr schöne Gegend. Auch in Hamburg bin ich immer wieder gern, aber trotzdem froh, wenn ich dem Trubel danach entfliehen kann. Is na nich weit weg von Kiel.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sabine
Früher fand ich den Trubel in HH auch anstrengend. Jetzt eigentlich nicht mehr. Im Moment habe ich geplant, in zwei bis drei Jahren nach Hamburg zu ziehen. Wobei mir der Abschied von meiner Elb-Idylle schwer fallen wird, das weiß ich schon jetzt.
LöschenGenial! Deine Tipps kommen genau richtig. :-)
AntwortenLöschenWindbeutel sind ja nicht so meins, aber das Tomate-Mozzarella-Sandwich sieht sooo lecker aus. Das Elbcafe kommt auf die Wunschliste.
Ebenso Lüneburg. Das muss dieses Jahr unbedingt sein. Deine Beschreibung von Annas Cafe liest sich sehr gut, bombastischer Käse mit selbstgebackenen Brötchen, yeah!
Deine Fotos sind übrigens klasse! Speziell das Letzte, jetzt kriege ich echt Appetit...
Liebe Grüße
Sabine (hazel)
Für ein Frühstück in Annas Café aber unbedingt reservieren. Ansonsten hat man da schlechte Karten...
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