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Älter werden ist nix für Feiglinge - die Brut zieht aus


So, nun ist sie weg. Kind, groß (das eigentlich die kleinere von beiden ist, also das wunderbare Kind links im Bild), ist heute ausgezogen. So ein Umzug mit allem Zipp und Zapp. In ihrem ehemaligen Zimmer steht noch eine Kommode und im Kleiderschrank liegen ungefähr 50 Kleiderbügel. Heute früh haben wir den Transporter gepackt und am Ziel warteten schon ganz viele Umzugshelfer, die nicht nur alles in den zweiten Stock getragen haben, sondern auch noch sämtliche Ikea-Einkäufe mit einer Engelsgeduld zusammengebaut haben.

Bin ich jetzt traurig? Nein, keine Spur. Denn als ich heute nachmittag nach vollendetem Umzug auf dem Nachhauseweg mit dem Kinde telefonierte, sagte sie aus vollem Herzen „Mama, ich freu mich so“. Und genau deshalb bin ich keine Spur traurig, sondern freue mich aus vollem Herzen mit.

Das Kind ist fast 20 und es wurde Zeit für sie, auf eigenen Füßen zu stehen. Dass sie Verantwortung für sich übernehmen kann, hat sie in den letzten beiden Jahren seit dem Abitur bewiesen. Ich finde es irre, wie sie sich seitdem durchgekämpft hat, um ihr berufliches Ziel zu finden und wie sie den Weg dahin meistert, obwohl er wirklich mit Herausforderungen gepflastert ist. Wie sehr ihre Kollegen sie mögen und schätzen, habe ich heute erfahren. Und das macht mich irre stolz auf dieses Kind.

Klar hätte sie die nächsten Jahre noch „zuhause“ wohnen können. Aber es wurde Zeit, dass sie sich ihre eigenes Zuhause schafft, auch wenn das gar nicht weit von hier entfernt ist. Und weil meine Freundin gerade einen neuen Mieter für ihre Wohnung suchte, hat das Kind ein grandioses erstes eigenes Zuhause gefunden - samt Dachterrasse.

Auf der bin ich hoffentlich in den nächsten Monaten mindestens einmal pro Woche herzlich willkommen. Die restlichen sechs Tage darf das Kind dann total erwachsen sein und ohne Muttern auskommen. Ich hab ja noch Kind, klein. Wobei mir schwant, dass sie demnächst zum Dauergast bei ihrer Schwester mutiert. Dann bleibt mir immer noch der Hund. Und das Ex-Zimmer von Kind, groß. Das hat einen begehbaren Kleiderschrank. Ich habe also absolut keinen Grund, traurig über den Auszug zu sein :-)

Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Ich habe mich auch sehr für meine Tochter gefreut, als sie letztes Jahr ihre erste eigene Bude bezogen hat. Ein toller Moment. Sie ist in ihren 4 Wänden so glücklich und das freut mich sehr. Es gibt ja viele Sprüche dazu und in vielen steckt Wahrheit. Trotzdem werde ich sie an dieser Stelle nicht bemühen, du kennst sie mit Sicherheit alle.
    Und mal ganz ehrlich, so ein begehbarer Kleiderschrank..... :)
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Du weißt, ich bin nicht so der Typ für Sinnsprüche ;-) Der Kleiderschrank ist großartig. Inzwischen ist er eingeräumt und habe endlich genügend Platz. Hach. Schön.

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  2. Ich hätte eigentlich schon viel eher damit gerechnet, dass mein Sohn auszieht. Aber nachdem er nicht in eine andere Stadt möchte.... und München sich niemand mit normalem Geldbeutel oder mit reichen Eltern leisten kann. Muss er zu Hause bleiben.

    Aber so wie bei Euch ist es ja toll. So ein bissal eigenes Leben würde ich schon auch mla wieder ganz nett finden.

    BG Sunny

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    1. München ist in Sachen Mieten wohl wirklich die Höchststrafe. Wobei ich den Hamburger Wohnungsmarkt ja im Moment auch genau studiere und mir regelmäßig etwas aus dem Gesicht fällt. Kaltmieten um 2000 Euro sind scheinbar völlig selbstverständlich, wenn man eine etwas größere Wohnung sucht. Ich frag mich wirklich, wer das bezahlen kann...

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  3. Für Kind, groß, alles Gute für den Einzug ins neue Heim! Es ist auf jeden Fall auch spannend für die Zuhausegebliebenen, aber wie du sagst, sie ist glücklich und darauf kommt es an! Obwohl dieses neue Ankleidezimmer auch ein guter Grund ist, glücklich zu sein.....So macht Aufräumen Spaß! ;)
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Bei mir klappt das mit dem Aufräumen ganz gut. Kind, klein, hat ein künftiges, gemeinsames Kleiderschrank-Zimmer mit den Worten abgelehnt, dass das nicht geht, das sie keine Lust hat, da ständig aufzuräumen. Äh ja. Da wäre mir doch fast der Satz mit "Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst..." rausgerutscht ;-)

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  4. Ja auf jeden Fall freut man sich für die "Kinder" Das geht mir auch so. Es hat einige Vorteile, ich habe deutlich weniger Arbeit und auch mehr Platz im Schrank. Allerdings muss ich gestehen, vergeht kein Tag ohne mal mindestens eine whatsapp, sei es nur "guten Morgen" :)
    Ich freu mich für Deine kleine Große und wünsche ihr alles Gute! Dir viel Spaß mit dem begehbaren Kleiderschrank.;)
    Liebe Grüße Tina

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    1. Deutlich weniger Arbeit stimmt. Allerdings auch deutlich weniger potentiell Schuldige, wenn man wieder was schief geht *grins* Gewhatsappt wird hier auch reichlich. Heute kam ein Foto von ihrem neuen besten Freund: Dem riesigen Kühlschrank.

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  5. Das hört sich doch richtig gut an. Du darfst bestimmt auch zweimal :-) pro Woche vorbeikommen... Alles richtig gemacht bei der Erziehung!
    Ich finde es ja eher gruselig, wenn Mütter ihren Kindern kein eigenes Leben zugestehen und sich nicht von ihnen abnabeln können. Liebe Grüße, A

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    1. Zweimal pro Woche nur, wenn ich den Duschvorhang anbringe :-) Oder den neu erworbenen Kühlschrank fülle....

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  6. Oh ja, das kann ich gut nachvollziehen. Ich finde es ganz toll, wenn die Kinder auf eigenen Füßen stehen und so selbstständig sind. Dass sie ausziehen bedeutet ja nicht, dass man sie nie wieder zu Gesicht bekommt. Ich war nicht traurig, als meine Kinder aus dem Haus gingen.

    Alles Gute für Deine Tochter.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Nein, nie wieder zu Gesicht bekommen - die Gefahr besteht wohl nicht. Zumal hier ja noch ihr Lieblingshund wohnt, der regelmäßig gekrault werden muss. Abgesehen davon arbeitet sie diese Woche ungefähr 500 Meter Luftlinie von ihrem Ex-Zuhause entfernt. Da kommt sie gern mal auf der Suche nach Food vorbei...

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  7. :-) Liebe Fran,
    herzliche Glückwünsche an "Kind Groß" und an Dich zur neu gewonnenen Freiheit. Die kann nämlich auch Nähe schaffen, wenn man sich nämlich nicht mehr gegenseitig auf die Nerven geht. Deine Tochter ist ein tolles Mädchen - ganz wie die Mutter! - und vor ihrem Berufswunsch habe ich alle Achtung!
    Liebe Grüße
    Claudia :-)

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    1. Das ist in der Tat ein guter Punkt. Man geht sich nicht mehr auf die Nerven. Wobei ich mich manchmal durchaus zusammenreißen muss, um in ihrer Wohnung nicht zu klingen wie meine eigene Mutter. Aber ich arbeite dran.

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  8. Glückwunsch:)) Ein Ankleidezimmer ist auch toll . Ehrlich.
    Und ja es ist klasse wenn man sieht das die Kleinen flügge werden, und auf eigenen Beinen stehen....und das auch hinbekommen .
    Übrigens weiß man dann das man alles richtig gemacht hat ;)
    LG heidi

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    1. Naja, ob ich alles richtig gemacht habe, das werden wir irgendwann sehen. Aber immerhin habe ich scheinbar keine allzu großen bleibenden Schäden hinterlassen :-)

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  9. Finde ich klasse. Man muss wirklich froh sein, wenn das Kind erwachsen wird. Und umso mehr glücklicher, wenn das Kind mehr und mehr in Richtung Selbstverwirklichung geht.

    Ganz viele Grüße, Karoline

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    1. Zumindest gerät man nicht in Gefahr, geistig völlig einzurosten. Ich finds schön, wenn mir zur Abwechslung mal meine eigenen Kinder die Welt erklären anstatt ich ihnen. Das hält recht zuverlässig geistig flexibel.

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  10. Super das du dich für das "kleine" Kind groß über ihren Auszug freuen kannst, liebe Fran. Wenn die Kinder zu Hause das beste Rüstzeug für ein eigenes und selbstständiges Leben mitbekommen haben, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund traurig zu sein. Das Kind groß wird seinen Weg schon meistern. Kind groß wurde bei mir mit ca. 25 bei einem anstehenden Umzug leicht aus dem Nest geschubst. Er hat es überlebt und das Beste draus gemacht. Kind klein ist dann mit ca. 23 freiwillig ausgezogen, weil wir uns gegenseitig auf die Nerven gegangen sind. Kind groß meldet sich regelmäßig telefonisch und kommt wie Kind klein ab und zu vorbei. Da beide nicht so ganz um die Ecke wohnen, ist das auch normal denke ich. Beide gehen ihren Weg und kommen gut klar. Traurig über den Auszug war ich bei beiden nicht, denn mein Leben ist so gut gefüllt, dass ich mich manchmal daran erinnern muss zwischendrin nachzufragen, ob die beiden inzwischen gestandenen Männer noch leben ;).

    So ein begehbarer Kleiderschrank hat doch auch was für sich.

    Liebe Grüße Ursula

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    1. Ich glaube, Jungs sind eher diejenigen, die man aus dem Nest schubsen muss, oder? Überleben tun sie es vermutlich alle. Ist wohl so ähnlich wie mit dem Ruhestand. Entweder man hat ein gefülltes Leben oder man spielt "Papa ante portas". Ich nehm das Leben :-)

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