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Bloggeraktion: Farbe bekennen



Als ich das Thema der Aktion der Ü30-Blogger sah, war mein erster Gedanke: Nix für mich. Denn wie alle, die schon länger hier lesen, ziemlich genau wissen, bin ich alles andere als ein quietschbunt gekleideter Mensch. Ich mag schwarz und weiß und grau, ich mag das, was mein Umfeld gern als „Erdferkelfarben“ bezeichnet und ich mag Khaki und beige und cognac. Bunt ist nicht meins.


Wenn ich überhaupt etwas trage, was in die Nähe von Farbe kommt, dann dunkelblau und rot. Irgendwo gibt es dann noch ein bis drei rosa Kleidungsstücke in meinem Schrank und eine winzige Prise grün. Und das war`s dann auch schon.


Es gibt ja Menschen, die behaupten, man verschwinde in „meinen“ Farben. Man werde unsichtbar. Um sichtbar zu bleiben, brauche es Farbe. Am besten eine möglichst bunte Kombination. Pink und rot wird da gern genommen. Damit sei man dann sichtbar.


Das sehe ich, mit Verlaub, ein wenig anders. Man kann auch in beige und weiß und khaki oder in schwarz und grau ganz wunderbar sichtbar sein. Entscheidend ist vielleicht einfach, was drinsteckt in der Kleidung? Ob jemand einen Raum betritt und ihn ausfüllt, hängt nicht in erster Linie von den Farben seiner Kledung ab. Es hängt von dem ab, was er ausstrahlt. Und in einer Kombination von rot und pink würde ich eines ganz sicher ausstrahlen: Dass ich mich absolut unwohl fühle. Und schwupps: Ausstrahlung im Eimer.


Wenn ich eine Konferenz leite - und das tu ich täglich - oder eine Veranstaltung moderiere - das tu nicht nicht ganz so häufig - dann hatte ich bisher noch kein einziges Mal das Gefühl, ich sei unsichtbar, nur weil ich eine beigefarbene Hose oder ein weißes Hemd oder einfach nur ein freundliches Schwarz trug. Und meinen Job als Redaktionsleiterin habe ich auch in „meinen“ Farben und nicht in Verkleidung bekommen.


Sichtbar werde ich in dem Moment, in dem ich Farbe bekenne. Und zwar nicht mit bunter Kleidung, sondern indem ich meine Meinung vertrete. Das liegt mir übrigens weitaus mehr als mich bunt zu kleiden. Ich liebe den Schlagabtausch mit anderen Menschen. Ich liebe Diskussionen und ich liebe es, meine Meinung zu vertreten. Als Ausgleich sind mir Menschen, die eher so gar keine Meinung haben und die es vorziehen, everybodys darling zu sein, irgendwie suspekt. Ich treffe solche Menschen gar nicht selten und auch wenn sie in den schillerndsten Farben daherkommen: Aus der Masse herausstechen tun sie in der Regel nicht. Sie wieseln sich halt eher so durch.


Und natürlich ecke ich manchmal mit meiner Meinung an. Aber für all die Menschen, die mir wichtig sind, war das bisher kein Problem. Die waren ganz oft nicht der gleichen Meinung wie ich. Das Thema wurde ausdiskutiert und fertig. Denn ehrlich gesagt: Ich neige durchaus auch mal dazu, mir vorschnell eine Meinung zu bilden. Als Ausgleich bin ich aber auch in der Lage, das einzusehen und meine Meinung  zu revidieren, wenn man mich mit stichhaltigen Argumenten überzeugt.


Farbe bekennen ist also in meinen Augen viel mehr als bunte Kleidung zu tragen. Und deshalb gibt es heute auch kein buntes Outfit, sondern eines in einem Outfit, das wohl viele als farblos bezeichnen würde. Unsichtbar bin ich darin noch lange nicht :-)


Das Kleid ist übrigens der Zwilling von dem hier, allerdings ist diese Version aus Merinowolle und ärmellos, also ziemlich frühlingstauglich. Die Jeansjacke, das wissen alle, die hier schon länger lesen, ist im Frühling und Sommer quasi an mir festgewachsen und auch wenn das Datum sagt, dass noch immer Februar und damit Winter ist, sagten die Temperaturen der letzten Woche etwas anderes. Ok, inzwischen hat sich der Wettergott das ein wenig anders überlegt. Aber morgen beginnt mit dem März auch der meteorologische Frühling und das ist definitiv ein Grund für ein helles Kleid.









Und jetzt bin ich gespannt, auf welche Weise die anderen Blogger, die bei der Aktion mitmachen, heute Farbe bekennen :-) Ich nehme an, es wird bunt.


Liebe Grüße

Fran



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Kommentare

  1. Das Unsichtbarthema ist meiner Meinung nach eine Erfindung aus der Feder von jemand, der für ein Modemagazin geschrieben hat. Wohl als reißerischer Titel, um Leute auf die Seite zu locken und die Diskussion anzufachen. Das wurde dann „dankbar“ von Modebloggern aufgenommen und allseits diskutiert. Bis der „Lavk“ ab war. Ich habe mal drüber geschrieben und war über das Ausmaß an Reaktionen erstaunt. Das hat wirklich einen Nerv getroffen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die wenigsten Frauen, die da diskutiert haben, unsichtbar sind. Dafür hatten sie viel zu deutlich ihre Meinung vertreten. Und das passt nicht zu unsichtbaren Menschen. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit wird sich jemand, der sehr zurückhaltend ist, selten in auffallenden Farben daher kommen. Unabhängig vom Alter.
    Ich trage sowohl gerne Farbe als auch Kleidung in neutralen Tönen. Da mag ich Abwechslung und das passt auch so für mich. Jede, wie sie mag.
    Das Kleid gefällt wir so gut aber ich fürchte, für mich wäre das zu lang. Schade.
    Schöne Grüße
    Andrea

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  2. Am wichtigsten ist es authentisch zu bleiben - egal ob in bunt oder "Erdferkelfarben". Sich über das was und wo Gedanken zu machen gehört für mich als "bunter Vogel" dazu. Ich mag direkte Menschen, Menschen die vor allem mit ihrer Haltung Farbe bekennen und auch keine Angst haben mal anzuecken. Wer es jedem recht machen will, verliert dabei schnell aus den Augen, so zu leben dass es zu einem selber passt.
    Ich mag deinen Look - und die Jeansjacke ist toll.
    Liebe Grüsse
    Steph

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  3. Liebe Fran,
    du triffst den Nagel auf den Kopf! Ich mag es bunt, mein Leben ist bunt, meine Meinung ist bunt. Meine Kleidung- eher weniger. Rosa ist das höchste der Gefühle, ich bin schon bei rot an mir raus. Und deshalb: Wer es bunt mag, der kann es tragen und sich wohlfühlen. Bei vielen passt es auch wie die Faust aufs Auge. Aber es hat nichts mit Sichtbarkeit zu tun. Absolut nicht.
    Ich finde du hast das Motto prima umgesetzt (ich finde es übrigens fabrig ;)) und ich mag deinen Look.
    Hab einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße
    Nicole

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  4. Für Sichtbarkeit brauche ich auch keine Farbe. Die brauche ich für meine innere Stimmung.

    Am auffälligsten ist bei mir allerdings der energische Schritt und mein lautes Lachen :).

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  5. Ohne knallbunte Farben könnte ich nicht leben. Aber so ist jeder verschieden. Es hängt einfach vom Typ ab. Die Ausstrahlung eines Menschen hängt aber nicht davon ab, sondern das, was drin ist. Da sind wir uns einig. Ich finde, die gedeckten Farben stehen Dir sehr gut.

    Liebe Grüße Sabine

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  6. Liebe Fran, joa was soll ich sagen, am Wichtigsten ist es sich wohlzufühlen. Das zu vertreten was man trägt, egal welche Farbe oder nicht. Das strahlt man aus. Und das ist das was zur Person passt. Ich glaub dennoch dass es Menschen gibt, sehr viele sogar, die sich gern anders kleiden mögen und aus welchem Grund auch immer, es nicht wirklich tun.
    Du bist sowas von angekommen in Deinen Sachen, dass ich etwas sehe und sofort an dich denke. Das wär Fran's Stil. Es ist Dein Stil. Der passt und damit bist Du genau die Person die Du sein willst. Da muss kein Rot her.:)
    Das Kleid ist der Hammer. Ich liebe diese Länge an Dir. Klasse mit den Sneakern.
    Ich sage auch oft offen meine Meinung. Das hat sich mitzunehmendem Alter "verschlimmert" Damit eckt man schon mal an. Aber ich bin immer lieber für klare Fronten und gut isses. Die Meinung anderer kann ich aber in den meisten Fällen auch akzeptieren. Und ich kann, wie Du auch, sagen wenn ich mich geirrt habe.
    Einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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  7. Bilder, Farbe, Aussehen, bedeutungslose Diskussionen sind gar nicht das, was man sichtbar macht. Für mich sind es Fairness, Ehrlichkeit, Authentizität, Charisma, Offenheit und Direktheit. Und das alles zusammen mit dem Respekt vor einer anderen Meinung! Was auch immer die Farbe ist, die jemand trägt!
    Ich mag deinen Stil sehr... und ich mag dich auch...und dein Artikel auch! :) Danke dafür!
    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!
    Claudia

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  8. Ich liebe Farben, aber ich liebe es auch, Farbe zu bekennen im übertragenen Sinne. Deshalb gefällt mir dein Post.
    LG
    Astrid

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  9. Jeans kommt nie aus der Mode und ist irgendwie zeitlos. Tolles Outfit. LG Romy

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  10. Bunt bin ich selber, so sage ich oft, wenn ich wieder mal in beige, braun oder grün daherkomme. Orange und dunkelblau ist schon das Höchste der Kleidergefühle.
    Accessoires wie ein bunter Schal, eine Kette oder eine Brosche, die erfüllen meine Bedürfnisse für Buntheit völlig. Nicht immer will und wollte ich laut auftreten. Mir gehts wie Dir in Deinem Job. Früher im Beruf als Seminarleiterin, da habe ich mich auch farblich zurückgenommen. Meine Rolle und Ausstrahlung waren deutlich genug.
    Ich finde Buntes an anderen Menschen sehr schön und kann mich drüber freuen, wenn es prägnante Looks sind. Ist doch toll, dass wir alle so unterschiedlich sind und das auch modisch ausleben können.
    Insofern ist dein Post ein sehr bunter Beitrag zur Blogparade.
    Eine bunte Woche wünscht Dir
    Sieglinde

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  11. Hallo Fran,
    Es muss ja nicht jede(r) in bunt herumlaufen. Gott sei Dank sind wir in unseren Ausprägungen verschieden. Dein Outfit hat auch was - es sticht zwar farblich nicht hervor - und das willst Du ja auch gar nicht - und hat doch das bestimmte Etwas. Jeans gepaart mit diesem Cremeweiss - das hat was.
    Alles Liebe
    Gerda

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  12. Ich sags jetzt mal so. Dieser clean chic passt einfach zu Deinem Typ. Und die dafür notwendigen Farben stehen Dir. Nachdem Du anderen die Freude am Bunten lässt, sehe ich kein Problem. Schade finde ich es nur, wenn jemand, dem Farbe stehen würde auf dezente Farbens setzt um nicht aufzufallen und diese Zurückhaltung auch von seiner Umwelt fordert. Weil "man" das eben in einem gewissen Alter "so macht". Ganz ähnlich der Diskussion um Leggings, Miniröcke usw.
    BG Sunny

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  13. Ich seh's ähnlich wie meine Vorgängerinnen, Authentizität ist alles (auch wenn ich ´das Wort immer noch nicht aussprechen kann!). Und das ist es was man sieht, die so genannte "Ausstrahlung"... das Gute ist, ich weiß inzwischen, in welchen Looks ich mich "unsichtbar" machen kann, auch das kann nämlich Vorteile haben, besonders wenn man groß ist und ansonsten eh eher nicht unsichtbar ist... :-D
    Was Deine Farben betrifft, ich hab selbst so Phasen, in denen ich alles andere als schreiend bunt daherkomme, einfach, weil mir ab und zu danach ist. beige, weiß, Erdfarben und grau - für mich ein bisschen so der "Skandi-Style", finde ich bezaubernd schön, genau wie dein Outfit. Mir gefällt das sehr und es steht Dir. Wenn man von außen denkt: wow, steht ihr aber gut! ist das meiner Ansicht nach ein Beweis, dass die Person ihren Stil gefunden hat und dass mit ihrer Ausstrahlung alles passt. Man kann in Rot, Magenta und Pink im übrigen auch völlig unsichtbar werden, ist ja logisch, denn dann sieht man nur noch die Farbe, nicht mehr die Person. Ach, das geht mir eh auf den Keks mit dem "unsichtbar". das einzige Kleidungsstück, das unsichtbar macht, ist der Unsichtbarkeits-Umhang, den Harry Potter besitzt, Ts.
    Liebe Grüße Maren

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  14. Natürlich, wenn jemand ein Raum betritt und trägt leuchtenden Farben, ist er alles andere als unsichtbar. Trotzdem, ich bin der Meinung, dass die Ausstrahlung die wichtigste Rolle spielt. Manchmal sehen wir Menschen, die uns auf Anhieb gefallen und wissen nicht warum. Es ist nicht mal die Kleidung oder die Haare, es ist die Art wie einer sich verhält, lebt und verkauft. Ich finde dein helles Kleid sehr schön! Liebe Grüße!

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  15. Kenn Dich zwar nicht persönlich, aber ich hatte bisher nicht den Eindruck, daß Du eine von den mausgrauen Unsichtbaren bist, die in Nichtfarben verschwinden. Nein.
    Es ist dein strahlendes Lächeln auf den Fotos, auch in anderen Posts.
    Herzliche Grüße!
    Susan

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  16. Hallo Fran,
    es muss definitiv nicht jeder so ein "bunter Vogel" sein wie ich. Dein Stil ist zwar nicht bunt, aber trotzdem nicht unscheinbar. Und viel wichtiger als all das ist es natürlich, Stellung zu beziehen, eine Meinung zu haben und diese - selbst wenn sie unbequem ist - auch laut zu äußern. Das kann man mit nicht so bunter Kleidung genau so gut wie mit bunter ;-)
    Alles Liebe, Traude

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  17. Hi Fran,
    ich könnte Dir gar nicht mehr zustimmen! Ein quietschbuntes Outfit lenkt eher von der Persönlichkeit ab. Ich persönlich finde die echte Eleganz liegt in dezenten Auftritten, die die Frau und nicht die Klamotte strahlen lassen.
    Es sei denn, man möchte diese Ablenkung...
    Ich habe nichts gegen Farben, setze sie aber selbst auch nur sehr sparsam ein...
    LG und eine schöne Woche,
    Nicole

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  18. Ein schönes Outfit! Ja, man kann auch in neutralen Farben gut aussehen. Solche Outfits finde ich auch oft sehr elegant und harmonisch, fühle mich selbst aber überhaupt nicht wohl drin - für mich muss es knallen :D besonders schön finde ich ja Schwarz-Weiß, aber darin fühle ich mich so farblos, dass ich mich sofort umziehe, wenn ich zufällig mal so eine Kombi aus dem Schrank ziehe.

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