Gelernt im Februar: Wie lange so ein Winter dauert, wie Nutrias klingen, einiges über Dingos und noch viel mehr
Ich bin tatsächlich schon Menschen begegnet, die behaupten, sie seien stolz darauf, nichts mehr lernen zu müssen, weil Lernen doof sei. Ich lerne gerne. Jeden Tag, so ganz nebenbei. Manchmal ist das Gelernte nützlich, manchmal ist es überflüssig oder gar langweilig und manchmal ist es amüsant. Und wenn man erst einmal anfängt, sich abends Gedanken darüber zu machen, was man am Tag gelernt hat, dann ist das bei mir jeden Tag eine ganze Menge.
Ines lernt übrigens auch täglich. Sie war diejenige, die auf die Idee gekommen ist zu notieren, was sie so in einem Monat lernt. Tina lernt ebenfalls jeden Monat viel neue Dinge und Nicole ebenfalls.
1. Bis Mitte des Monats ist noch Hochwinter. Dabei ist mir definitiv nach Frühling. Der Vorfrühling beginnt aber erst Mitte März, weil von Mitte Februar bis Mitte März Spätwinter ist. Na toll.
2. Kanadagänse sind die mit dem schwarzen Hals. Und Graugänse mögen keine Kanadagänse - zumindest wenn man die Streitereien zwischen beiden Arten täglich vor Augen hat. Gänse sind übrigens monogam. Und wenn der Partner stirbt, bleibt die Gans häufig für den Rest ihres Lebens allein.
3. Einen simplen Hammer zu kaufen ist gar nicht so einfach. Es gibt breite und schmale Hämmer, schwere und leichte, Hämmer mit Holz- und mit Kunststoffgriff… Ich will doch nur einen Hammer, mit dem ich ein paar Nägel in die Wand hauen kann, um Bilder aufzuhängen! A propos: Bei Nägeln (die eigentlich Drahtstifte heißen) geht die Qual der Wahl weiter.
4. Man sollte seinen Kinder genau auf die Hände sehen, um herauszufinden, was sie aus dem Haushalt entführen. Die Wasserwaage ist weg. Und meine Bilder in der Küche hängen jetzt vermutlich schief. Aber nur ein ganz kleines bisschen.
5. Die weltweit am häufigsten vorkommende psychische Erkrankungen sind Angststörungen aller Art.
6. Diese ominösen langen Winterabende, an denen man endlich mal Fotos sortiert/die Steuererklärung vorbereitet/das Rentenkonto klärt finden nie statt. Hilfreicher ist es, einfach ein paar Tage im Kalender dafür zu reservieren. Und wenn dann am ersten Tag noch nix passiert ist, ist das Gewissen so schlecht, dass man am zweiten Tag endlich anfängt. Funktioniert zumindest bei mir hervorragend.
7. Es gibt inzwischen veganes Nutella. Bionella ist trotzdem leckerer.
8. Wenn man hier durch die eine oder andere Kleingartenkolonie wandert, wird eines klar: Gartenzwerge sind voll out, Schaufensterpuppen dagegen sehr beliebt. Merke: Die Schaufensterpuppe ist der neue Zwerg.
9. In Norwegen ist der Verkauf von Alkohol an Wahltagen verboten. Ich bin mir nicht sicher, ob man verhindern möchte, dass betrunken gewählt wird oder dass man sich das Ergebnis schöntrinkt.
10. Einen Olivenbaum draußen zu überwintern ist schlauer als ihn ins Haus zu stellen. Bisher sieht es gut aus um mein Bäumchen. Ich hoffe, der Frost, der noch kommen soll, macht ihm nicht den Garaus.
11. Ein baskischer Käsekuchen unterscheidet sich in der Herstellung scheinbar von einem deutschen Käsekuchen vor allem dadurch, dass er tonnenweise Frischkäse statt Quark enthält. Geschmacklich ist er aber eine Klasse für sich.
12. Laufbänder scheinen eine Wissenschaft für sich zu sein, die man monatelang studieren muss, um anschließend eine Kaufentscheidung zu fällen, die sich dann vermutlich doch als falsch erweist. Was sich anhand der technischen Daten gut anhört, wird beim Lesen der Bewertungen zum Desaster. Ich glaube, ich sollte doch lieber weiter durch den Park rennen. Das ist einfacher.
13. Nutrias halten keinen Winterschlaf und können ganz schön laut fauchen. So laut, dass ich davon aufwache, wenn Frau Nuria unter meinem Fenster Herrn Nuria mal so richtig anfaucht.
14. In Sachen Umzugsorganisation bin ich großartig. Vor meinem nächsten eigenen Umzug graut mir aber schon jetzt.
15. Mein Lieblings-Supermarkt hat sein Wochen keine fettarme Bio-Milch. Andere Supermärkte übrigens auch nicht - heute für euch getestet. Bin ich da einem Milch-Skandal auf der Spur?
16. Ein Leben ohne Esstisch und Stühle ist doof. Wie gut, dass sich das in zwei Tagen ändert. In der ersten Studentenbude fand ich es noch volle Kanne revolutionär, auf dem Sofa zu essen. Heute finde ich es doof. Vor allem, weil ich anschließend den Teller nach unten bringen muss.
17. Die Uhren ticken im öffentlichen Dienst definitiv langsamer als in Unternehmen, die gewinnorientiert arbeiten. Dafür gibt es viel mehr Anträge, die man zum Zeitvertreib ausfüllen kann.
18. Ein runder Esstisch lässt meine „Lounge“ wesentlich größer erscheinen und ich liebe ihn jetzt schon. Auch wenn der Aufbau ein Kapitel für sich war…
19. Menschen, die auf Social Media gegen Flüchtlinge hetzen und das Deutschtum sehr hochhalten, zeichnen sich furchtbar oft durch eine eklatante Rechtschreib- und Grammatikschwäche in ihrer Muttersprache aus.
20. Es ist nach drölfzig Jahren, in denen man eher selten englisch gesprochen hat, erstmal merkwürdig, wenn das jetzt die Sprache im Job ist. Aber dann macht es richtig Spaß und nach ein paar Wochen bin ich wieder drin.
21. Katholische Erziehung prägt fürs Leben. Ich finde es immer noch merkwürdig, wenn in Hamburg Faschingsfeiern nach Aschermittwoch terminiert werden. Ich fürchte, diese Prägung werde ich nie wieder los.
22. Verliert man das Ticket für das Parkhaus, und das ich zum Einkaufen fahre, kostet das acht Euro. Wie das Ding aus meiner Hosentasche gefallen ist, erschließt sich mir aber nicht so wirklich.
23. Morsche Holzbohlen an einer Seebrücke auszutauschen dauert einige Monate. Wie gut, dass das an der Brücke zu dem Haus, in dem ich wohne, innerhalb von Stunden geht - sonst wäre ich wohl obdachlos oder müsste übers Geländer balancieren lernen.
24. 15 bis 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Bei Frauen wird die öfter diagnostiziert als bei Männern. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Frauen mit „sowas“ öfter zum Arzt gehen als Männer.
25. SAP ist ungefähr so intuitiv wie MS-DOS 6.0. Vermutlich kann sich kein Mensch mehr dran erinnern, aber es war furchtbar.
26. Wenn Stararchitekten ein Uni-Hauptgebäude planen, haben sie definitiv nicht im Auge, schnell von A nach B zu kommen. Ich verlaufe mich nach fast zwei Monaten noch immer.
27. Die Wissenschaft ist sich nicht so wirklich einig, was australische Dingos biologisch gesehen sind: Wolf oder vor langer Zeit verwilderter Hund? Außerdem ist wohl noch immer unklar, ob Dingos einheimische Tiere sind oder irgendwann „importiert“ wurden und verwilderten.
28. Furchtbar viel über den amtierenden US-Präsidenten. Und nichts Gutes.
Und was habt ihr im Februar so gelernt?
Liebe Grüße
Fran
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