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Bestellen und retour


Black Friday. Ich habe das Gefühl, die Bestell-Hysterie hat gerade ihren Gipfel erreicht. Überall gibt es Codes, die tolle Rabatte versprechen. Naja, genau genommen sind es in den allermeisten Fällen ziemlich genau die 20 Prozent, die es auch während der Glamour Shopping Week gibt... Ich habe gerade ehrlich gesagt andere Probleme als shoppen zu gehen. Aber da war noch dieser Post im Archiv, den ich Euch dann mal einfach unterjuble :-)

Erinnert ihr Euch an die „Bekenntnisse einer anonymen Bloggerin“? An die musste ich kürzlich denken, als ich irgendwo in der großen, weiten Ü40-Blogger-Welt herumhing und sinngemäß Folgendes las:

"Viele der Outfits, die ich euch zeige, bestelle ich, präsentiere sie auf dem Blog und schicke sie anschließend zurück"

Im ersten Moment fiel mir die Kinnlade auf die Knie. So ganz falsch hatte ich mit den Bekenntnissen also doch nicht gelegen? Die hatte ich eigentlich in einem Anfall von Albernheit weiter und weiter gesponnen. Dass da mehr als ein kleines Körnchen Wahrheit dran ist - damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Auf den zweiten Blick allerdings klang das eigentlich gar nicht so doof. Zumindest dann nicht, wenn man in der großen, weiten Ü40-Blogger-Welt so richtig erfolgreich sein will. Denn so anders als die „jungen Hühner“ sind wir streng genommen gar nicht. Luxusmarken werden gern genommen, ein möglichst großer Kleiderschrank ebenfalls und wer möchte den sündteuren Kaschmirpullover nur für den einen Blogpost tatsächlich kaufen, wenn er ihn auch zum Nulltarif zeigen kann? Da ist es definitiv die sinnvollere, weil sparsamere Variante, das Ding zu bestellen und nach dem Fotografieren des Outfits zu retournieren. Mit dieser Beschaffungs-Variante sind Luxusmarken erschwinglich. Dem Leser wird es letzendlich egal sein, ob er sich durch ein Outfit inspirieren lässt, das anschließend wieder eingetütet und zur Post getragen wird.

OK, ich habe auf meinem Blog den Anspruch, Euch Outfits zu zeigen, die ich tatsächlich in meinem Alltag so trage. Aber das hält eben jeder anders. Wenn man beispielsweise zeigen nur möchte, wie man irgendeinen angesagten Designer-Blazer kombinieren kann, dann braucht man dafür das Ding nicht zu kaufen. Dann kann man das zeigen und ab damit zurück ins Paket.

Ehrlich gesagt ist mir diese Variante auch noch lieber als das, was ich vor einigen Monaten in der Grazia (ich schwöre, ich habe sie nicht selbst gekauft, meine Freundin hat sie mir mitgebracht) las. Da gab es eine eher tragische Geschichte um eine junge Dame, die so gern Influencer werden wollte. Um dorthin zu kommen, hat die Arme sich bis über beide Ohren verschuldet, denn wie bitte soll man Influencer werden, wenn man nicht mindestens ein paar teure Taschen und noch teurere Luxusurlaube für die Traumkulissen vorzuweisen hat? Das Ganze endete tragisch: Die Influencer-Karriere lahmte und nix lief, wie es soll. Zum Schluss wollte die Bank tatsächlich das Geld zurück und sich nicht mit Instagram-Posts bezahlen lassen. Banken sind böse, ich sag`s euch.

Bevor sich also irgendjemand bis über beide Ohren verschuldet, möge er oder sie bitte die Bestellung-Blog-Retoure-Variante in Betracht ziehen. Mir ist das eigentlich auch lieber als das, was in der Bloggerwelt so gang und gäbe ist, nämlich die Klamotten von Kooperationspartnern in genau einem Blogpost supertoll zu finden, bevor sie wieder in der Versenkung verschwinden.

Welche Variante würdet ihr wählen, wenn ihr die freie Auswahl hättet? A) Bestellen und retour, b) nehmen, was sich an Kooperation bietet oder c) selbst zahlen und tatsächlich tragen?

Liebe Grüße
Fran


Kommentare

  1. Wie die Bank will am Ende ihr Geld zurück .... Scheibenhonig aber auch ...*gg.
    war ein (ungespnsorter)Witz

    Aber im ernst. Wenn man ein reiner Mode-Blogger ist. Ist´s natürlich schwierig wenn man kein Gespür für coole Outfit´s hat. Dann muss man tatsächlich komplette Look´s von der Stange kaufen. Und das ist wirklich teuer. Unser eins jenseits der vierzig weis was er will, und ergänzt seine Garderobe. Wo bei ich auch hier sicher bin das es diese Blogger gibt, die Look´s zeigen die sie sonst niemals tragen würden.

    Ich gehöre bedauerlicher weise auch noch zu der Sorte ich hab extra Wünsche und Würste. Mach den Kram zum Teil selber. Und nur weil es meine karierten Maiglöckchen eher weniger zu kaufen gibt. Das ist blöd .... pfff

    Aber Du hast völlig recht besser Retour schicken als die Rechnung nicht bezahlen können .
    Und nun warte ich schon sehnsüchtig auf die (Instagram)Sau des Monat´s .
    LG heidi

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    1. Banken können ganz schön fies sein - selbst wenn es sich um Peanuts handelt ;-) Daher ist es definitiv sinniger, Dinge zurückzuschicken als wenn man finanziell zugrunde geht.
      Die Instagram-Sau - herrje. Ich fürchte, die kommt mit Verspätung. Darum habe ich mich noch mit keinem Satz gekümmert.

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  2. Ich schreibe und zeige, was ich trage und gut finde. Oder natürlich auch mal ein Experiment. Oder ich berichte über meine Erfahrungen mit einem Onlinestylisten. Da ging dann halt alles zurück
    .
    Zusammengefasst. Ich zeige das was ich mag und trage. Was man trägt und haben müsste eher nicht.
    LG Sunny

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    1. An die Sache mit dem Online-Staylisten erinnere ich mich. Die waren eine Zeitlang rauf und runter auf allen Blogs zu sehen. Aber ich habe seit langem keinen entsprechenden Post mehr gesehen.

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  3. Ach so funktioniert das .. um ehrlich zu sein hegte ich schon länger ganz insgeheim den Verdacht, dass auf manchen Blogs Outfits präsentiert werden, die so im Alltag gar nicht getragen werden. Vor allem auch, wenn die meisten Kleidungsstücke danach nie mehr bildlich auftauchen. Traurige Scheinwelt .. trauriges Scheinleben. Irgendwie geht das bei mir gedanklich auch am Sinn vorbei.
    Sehe mich als Alltagsbloggerin, ich zeige ganz banal was ich auch trage, esse oder verwende. :)

    Viele liebe Grüße zu dir, Knuddler <3

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    1. Naja, niemand ist gezwungen Outfits zu posten, die man tatsächlich im Alltag trägt. Das ist halt unsere Vorstellung vom Bloggen. Andere sehen das total anders. Traurig finde ich es, wenn Kleidung aus "Kooperationen mit ganz viel Herzblut" nie wieder auftauchen. In einem solchen Fall fühle ich mich dann vereimert.

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  4. Vielleicht hast Du die Bloggerin dazu inspiriert :))
    Ich hab das kürzlich auch gelesen. Ich überlege mir was ich kaufe und trage es auch, mehrfach. Wenige Ausnahmen. Was mir natürlich nicht gefällt oder passt schicke ich zurück, da ich ja fast ausschließlich mangels Alternative viel online shoppe.
    Ich finde es allerdings nicht gut zu viele Retouren zu produzieren und ich glaube und hoffe da macht auch mal der Shop nicht mehr mit. Das kostet Geld und Ressourcen, allein durch den Versand.
    Blackfriday, ich habe drauf gewartet um mir mein Squalan wieder bei Beyer &S. zu bestellen. Das ist der einzige Rabatt den es bei denen gibt.
    Und eine schon länger begehrte Bluse wurde heute um 30 % reduziert und so für mich erschwinglich.
    Sonst brauch ich nix.
    Liebe Grüße Tina

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    1. Ich? Das dürfte schwierig sein - ich schicke kaum etwas zurück. Das liegt allerdings daran, dass ich wenig bestelle. Ich bin und bleibe ein haptischer Mensch, der ständig Dinge anfassen muss, bevor er sie kauft. Vor allem bei Kleidung.

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    2. :) Ich meinte durch Deinen vorangegangenen Post. Ich fasse auch gern an, das ist sehr wichtig, da bin ich total bei Dir. Mir bleibt da immer nur die Bewertung anderer Käufer,falls vorhanden, und der Blick auf die Materialien. Liegt an meiner Kleidergröße, das führen viele Läden nicht. Selbst wenn sie ansonsten Hersteller führen, die Übergrößen herstellen.
      Schönen Abend!

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  5. Ojemine, das ist ja schlimm! Ob die ganzen Luxustaschen auf Insta alle mit dieser Hilfe gezeigt werden können? Wobei man die auch mieten kann. Kenn ich aus Sex and the City und habe danach selbst sofort recherchiert.
    Einmal eine Chanel zu besitzen. Das wärs doch! Aber ich kenne mich, ich will sie dann nicht mehr hergeben. Also lieber nicht sonst klopft am Ende auch bei mir die Bank an :-)
    LG Natascha
    www.champagnerzumfruehstueck.com

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  6. :-) Liebe Fran,
    das klingt ganz fürchterlich. Ich vermute ja schon seit längerer Zeit, dass es viele Menschen gibt, die nur etwas bestellen, um es zu fotografieren und dann zu retournieren. Weil wie soll sich X, Y & Z regelmäßig mehrere Taschen/Klamotten etc. um mehrere hundert/tausend Euro leisten können? Mein Ding ist das definitiv nicht. Und ich finde es auch ehrlich gesagt sch....e! Aber vielleicht hat das bei mir etwas mit dem Alter und der Erkenntnis, dass nicht alles Gold ist was glänzt zu tun.
    Liebe Grüße
    Claudia :-)

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  7. Also die Option A ist keine Option für mich. Option B muss schon eine win-win Gelegenheit sein und zu mir passen. Option C ist auf jeden Fall mein Ding und das versuche ich auch in meiner "Welt" zu zeigen. Ich zeige was ich in meinem Alltag trage, aber ganz ehrlich, interessiert mich nicht, ob andere Blogger die Outfits kaufen und zurückgeben oder nicht. Das Problem liegt bei ihnen. Ob mich die Kleider inspirieren oder nicht, ist wichtig.
    Liebe Grüße,
    Claudia


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