In den Jahren, die es diesen Blog bereits gibt, habe ich die eine oder andere Regel für Mode- oder Lifestyle-Blogger gelernt. Quasi die To Dos für erfolgreiches Bloggen, wenn es um Mode geht.
Dazu gehört selbstverständlich, dass man als influencender Blogger niemals Trends hinterherläuft. Echt, geht gar nicht. Das ist total uncool und unkreativ. Aber am Puls der Zeit will man dann ja doch bleiben. Und dazu gehört definitiv, dass man die Boots aus dem vergangenen Jahr ausmistet. Denn die haben ja gar kein zentimeterhohes Profil. Und wer, bitte, trägt denn in diesem Winter bitteschön Boots ohne Profil?
Und selbstverständlich „investieren“ wir alle in den Inhalt unseres Kleiderschrankes und kaufen nur hochwertige Klassiker, die wir jahrzehntelang tragen können. Das, was wir bei den üblichen High-Street-Ketten kaufen, das lassen wir besser mal unter den Tisch fallen. Oder verschieben die Präsentation der neuen Zara-Errungenschaften auf einen Post in der nächsten Woche, wenn wir uns gerade mal nicht mit Nachhaltigkeit beschäftigen.
Selbstverständlich wählt man als Influencer seine Kooperationspartner wahnsinnig sorgsam aus und empfiehlt nur Dinge, hinter denen man hundertprozentig steht. Etwas anderes kommt gar nicht in die Tüte. Da hat man ja auch eine Verantwortung! Naja, und falls es doch mal nicht ganz so hundertprozentig passt, dann verscheppert man den Kram halt einfach auf einer der beliebten Second-Hand-Plattformen oder per Insta-Sale. „Garantiert nur einmal für ein Foto getragen“.
Dann war da noch die Sache mit dem Mehrwert. Natürlich verlinkt man als serviceorientieter Influencer das, was man auf dem Blog oder per Instagram präsentiert. Und schon gleich dreimal, wenn es einen Rabattcode gibt. Weglassen kann man getrost die Links zum Zara-Schnäppchen. Sowas kauft man nicht! Der fehlende Link ist quasi auch ein Mehrwert, nämlich Prävention ;-) Oder aber: Zara nimmt an keinem Affiliate-Programm teil. Sucht euch den Kram doch bitte selbst raus, ein solcher Link bringt dem Influencer nämlich so gar keinen Mehrwert respektive Einnahmen.
Wer als Influencer auf sich hält, hat sich logischerweise auch der Selbstliebe verschrieben. Selbstliebe ist total wichtig. Nur die Falten, die sich irgendwann im reifen Alter jenseits der 40 zeigen, die kann man dann doch nicht lieben. So weit geht die Selbstliebe nicht. Die müssen weg. Wie gut, dass es Filler gibt.
Der erfolgreiche Influencer liebt aber logischerweise nicht nur sich selbst, sondern selbstverständlich alles rund um sich herum. Er ist von Grund auf positiv - äh, außer wenn es um irgendwelche Viren geht. Aber sonst? Negative Gefühle wie Neid - da fehlt ihm einfach das Gen. Den bösen, bösen Hate, der in den sozialen Medien tobt, sieht er mit Abscheu. Mit einer Ausnahme. Wenn er nämlich total betroffen ist. Und das äußert sich dann in einem Lamento darüber, dass es da diese Frau mit den schrecklichen Fotos gibt, die doch nur wirklich kein Mensch gut finden kann. Aber wie kommt die zu so vielen Followern? Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Die kauft doch ihre Follower! Solche Gedanken, gern auch in einem Blogpost formuliert, sind selbstverständlich kein Neid und kein Hate.
Glücklicherweise habe ich nicht vor, ein wichtiger Influencer zu werden. Das ist mir echt zu anstrengend. Ungeschriebene Regeln sind nicht mein Ding. Ich betrachte lieber amüsiert die Welt um mich herum und breche diese Regeln gleich mehrfach. Vermutlich macht mir das Bloggen genau deshalb so viel Spaß :-)
Immerhin gibt es mich heute in bunt anstatt in schwarz-weiß-grau. Der Farb-Flash, der bei mir zuverlässig irgendwann Ende Januar oder im Februar ausbricht, ist da. In diesem Jahr wird wohl Rot die Hauptrolle spielen. Ob das jetzt im Trend liegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich mag Rot gerade sehr. Die Hose gibt es schon länger, der Sweater ist neu. Dummerweise von Hasi & Mausi, also nix Investition. Aber er sprang mir in den Weg und ich wollte einen roten Sweater. Peinlich, aber ist so. Die Schuhe haben kein Profil, sind aber meine Lieblings-Winter-Sneaker und garantiert nicht mehr zu haben. Deshalb verzichte ich mal auf den Servicegedanken und verlinke wie üblich - nix. Aber weil ich Trends nachlaufe, habe ich anstatt meiner schwarzen einfach mal meine rosa Bomberjacke angezogen. Rot und rosa darf man nämlich, anders als in meiner Jugend, kombinieren. Ob das jetzt allerdings ein Trend ist? Vermutlich war er es vor drei Jahren. Ich bin halt nicht so schnell im Nachlaufen.
Sonst noch was? Äh ja. Meine Falten bleiben da, wo sie sind. Ich kann auch mit ihnen fröhlich aussehen. Und meine 100 Follower auf Instagram sind ehrlich erworben *grins*
Liebe Grüße
Fran
Guten Morgen Fran, haha Du hast mal wieder für feine ironische Unterhaltung gesorgt. Ich liebe es. Ja ich bin auch froh dass ich nicht influencen will. Ich stelle fest. 😂
AntwortenLöschenEhrlich dieses Sweatshirt ist der Burner und klar konntest Du nicht dran vorbeigehen. Das wissen die! Sonst würden die nicht rue des archieves draufschreiben. Hachz Paris, die Straße kennst Du vielleicht sogar. Ich hab grad einen Bummel durch diese Rue gemacht, im Maraisviertel.
https://www.parismarais.com/en/discover-the-marais/the-marais-neighborhoods/rue-des-archives.html
falls Du Lust hast der Bummel ist unten im Video. ❤️
Okay Fernweh gefüttert. Dein Look gefällt mir suuuper gut. Ich würd einfach meinen Leorock dazu tragen, genauso. Die rote Hose suche ich nämlich vergeblich in meinem Schrank.
Sollten wir uns mal treffen können wir unsere Sweatshirts tragen. Ich Paris, Du die Rue des Archieves. 🥳
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina
Ja, ich kenne die Straße. Meine Schwester hat mal ganz in der Nähe gewohnt, das war ihre erste Wohnung in Paris. Den Video-Bummel gucke ich mir gleich mal an.
LöschenFernweh - da sagst du was. Ich würde soooo gern mal wieder nach Paris. Und nach London. Und nach Barcelona. Naja, letzteres wird in diesem Jahr definitiv wohl noch klappen, die Kinder ziehen Ende des Jahres dahin. Du ahnst nicht, wie neidisch ich bin.
Die rote Hose habe ich mal zu Weihnachten bekommen. Die liebe ich sehr.
Schön, dass Dich der Farbflash erwischt hat. Rot spricht für Dynamik. Kann ich also gut nachvollziehen. Ich hoffe, dass der Sturm letzte Nacht das letzte Grau am Himmel weggepustet hat. Ein bisschen Farbe am Horizont tut jedenfalls gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sabine
Hihi, Dymamik passt im Moment nicht so ganz richtig. Aber egal, das wird wieder. Und bis dahin tu ich einfach so, als ob.
LöschenIch bin begeistert von diesem Look, das rot ist so stark!
AntwortenLöschenMit den Trends ist es irgendwie so, ich laufe ihnen nicht hinterher. Aber manchmal ist es wie mit einem Song, hört man ihn öfter gefällt er einem immer besser. Also wenn ich einen Trend oft sehe, kommt manchmal der Moment wo ich dann das Teil finde welches ich auch tragen würde und Zack ist es dann gekauft. Passiert nicht mehr zu oft, aber passiert.
Liebe Grüsse Ela
Och, ich gestehe, ich laufe durchaus manchem Trend nach. Aber ich mach das dann immer so spät, dass es keiner merkt ;-)
LöschenDas Rot ist super. Steht dir unheimlich gut. Rot war auch immer meine Farbe. In letzter Zeit tendiere ich zu grün 😊 Und ganz ehrlich? Trends interessieren mich überhaupt nicht. Toller Beitrag von dir.
AntwortenLöschenEinen schönen Wochenbeginn.
Herzliche Grüße
Gudrun
Grün mag ich auch total gern, seit dem vergangenen Jahr. Das kommt demnächst :-)
LöschenHat eine Frau ihrem eigenen Stil gefunden, wird sie auch nicht hinter jedem Trend laufen, egal ob Blogger, Influencer oder wer sonst noch. Man soll sich treu bleiben (und bitte nicht immer... Selbstliebe🙄) und zu gar nicht zwingen (lassen). Und klar, sind manche Zahlen hochgeschraubt, sonst habe ich keine Erklärung. Außerdem... Rot mag ich total, ob von Heute, Gestern oder von vor 10 Jahren. Liebe Sonntagsgrüße!
AntwortenLöschenIch fürchte, ich hab meinen Stil zwar für den Moment gefunden, aber die nächsten 20 Jahre ausschließlich diesem Stil treu zu bleiben würde mir wohl eher langweilig. Also wird variiert, je nach Lust und Laune. Ok, so richtig Eleganz wird man mich nie zu sehen bekommen. Das liegt außerhalb meiner Möglichkeiten.
LöschenOb Zahlen hochgeschraubt sind oder nicht - ich habe keine Ahnung. Ist mir aber ehrlich gesagt auch eher egal. Die einen kaufen Follower, die anderen schummeln sich auf andere Art durch. Solange es funktioniert, wird wohl jede Lücke genutzt. Ist wohl normal, wenn es um Geld geht. Versteh ich sogar.
Trend ist für mich das, was wir gerne tragen. Z.B. weil wir es bei anderen, auf eine bestimmte Art kombiniert, häufiger sehen. Häufig, nicht dauernd. Das was neu in die Shops kommt. Sweatys z.B. die letzten Jahre gab es die kaum. Jetzt sind sie ein Trend.
AntwortenLöschenHochwasserhosen. :-))) Karottenjeans :-(((
Lederröhren und Halftucks für mich jetzt eher nicht mehr. Gehören zum Mainstream.
Weite Kleidung ist ein Trend. Shirts wie in den 80ern, überschnittene Ärmel. Grade bei den jungen Leuten. Und ja. Rot ist sicher eine Farbe angesagt ist. Die Rots haben nur immer andere Namen.
Rosa und Rot ist schon länger ein Trend. Der sich aber mangels Modemut nicht so durchsetzt. Beige und Dunkelbraun ist halt harmloser.
Gut schaust Du aus.
BG Sunny
Hm. Ich trage seit vielen Jahren mit Begeisterung Hoodies. Die gab es eigentlich immer. Und Karottenhosen habe ich ja mächtig geliebt. Die würde ich sofort wieder ins Herz schließen :-) Schlaghosen dagegen können mir gestohlen bleiben. Behaupte ich jetzt mal. Wer weiß, was ich in drei Jahren dazu sage?
LöschenMainstream finde ich eigentlich ganz angenehm. Ich muss nicht unbedingt überall aus dem Rahmen fallen. Es gibt durchaus Phasen, in denen ich das mag. Und Phasen, in denen ich gern im Mainstream verschwinde.
:-) Herrlich, liebe Fran,
AntwortenLöschenich liebe Deine Posts! Und das tolle Rot, das Du hier so fröhlich präsentiert. Ds sieht nach einem sehr schönen Tag am Strand aus...
Alles Gute für Dich und liebe Grüße
Claudia :-)
Es war ein toller Tag. Die Sonne kam ganz unverhofft und ich hab mich riesig darüber gefreut!
LöschenKlasse, bin total amüsiert! Die Blogosphäre ist wirklich sehr interessant! Und ich habe in diesen Jahren auch gelernt, dass viele auch sagen, dass sie keine Influencer sein wollen! kkkkk Spaß! ;) Aber Influencer oder nicht, Trendy oder nicht, die Kombination des All Over roten Outfits mit dem zarten Rosa der Jacke ist einfach fantastisch. Ich liebte den Look und alles Drumherum. Einschließlich des neuen Haarschnitts??? Die Haare sind viel kürzer, oder irre ich mich?
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Claudia
Kannste mal sehen, ich liege voll im Trend :-) Und ja, die Haare sind viel kürzer als vorher. Ich habe mir einen Friseur gesucht, der fußläufig zu erreichen ist anstatt 25 Kilometer zu fahren. Und der meinte, je kürzer, desto besser. Bei mir hat er offenen Türen eingerannt :-)
Löschendanke für die amüsante Unterhaltung am frühen Morgen. In dem auffallenden, roten Outfit bist Du unübersehbar in Kühlungsborn-West.
AntwortenLöschenIch denke, ich habe richtig geschaut.
Ein paar hundert Meter weiter ist "unser Hotel". :);) Viele Grüße, Grit.
Ja, das ist Kühlungsborn-West. Der Spaziergang vom Hafen bis zur Bank ist Tradition. Der muss mindestens einmal absolviert werden. Egal, was das Wetter sagt.
LöschenIch bin total gespannt auf die Sanierung der Villa Baltic! Das arme Gebäude tut mir so leid, seitdem ich zum ersten Mal in Kühlungsborn war.
Es gab ja einen Bürgerentscheid in Kühlungsborn, ob die Fläche nebenan an die neuen Eigentümer verkauft werden kann. Dort soll ja ein Hotel mit Gastronomie- und Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Die "Villa Baltic" allein scheint augrund der hohen Sanierungskosten und Denkmalschutz unrentabel.
LöschenWir sind auch gespannt, ob sich bei unseren nächsten Urlaub, was getan hat.
Liebe Fran,
AntwortenLöschenganz kurz dachte ich, hups, wieviel Farbe sie trägt. Auch wenn Rot und ich (egal welcher Trend oder Nicht-Trend) keine Freunde miteinander werden, so mag ich es doch sehr an anderen. Und dir steht es sehr gut.
Einige Regeln, nun ja, ob geschrieben oder ungeschrieben...
Ich habe zu Falten auch meine Meinung, Filler oder OP gehören für mich nicht dazu. Aber ich pflege sie, weil ich der festen Überzeugung bin, dass man das auch sieht und ich mag das.
Wenn das Selbstliebe heißt, ok, aber mir ist das egal. Ich würde es auch ohne Bezeichnung so machen, bzw. mache es seit vielen Jahren als das Kind noch keinen Namen hatte.
Was mich wirklich stört, sind abrupte Meinungswechsel: Heute dies, morgen das.
Und auch Hasi&Mausi können nachhaltig sein, wenn man die Sachen lange trägt. Das ist vielleicht nicht der Grundgedanke, aber ich finde diesen Aspekt auch nicht unwichtig.
Ansonsten: Erlaubt ist, was gefällt, solange es anderen nicht schadet.
Liebe Grüße
Nicole
Gepflegt werden meine Falten auch. Das mögen die. Weggehen tun die davon aber nicht. Und ja, plötzliche Richtungswechsel finde ich gewöhnungsbedürftig. Klar, man lernt immer dazu und ändert durchaus auch mal seine Meinung. Aber abrupte Wechsel von einer Woche zur anderen irritieren mich.
LöschenDas mit der Nachhaltigkeit finde ich schwierig. Klar, wenn ich einen Sweater fünf Jahre lang trage, ist er vermutlich im engeren Sinne nachhaltig. Dass ich mit dem Kauf ein System unterstütze, das ich eigentlich nicht unterstützen möchte, bleibt doof. Ich fände es ja großartig, wenn es schlichtweg mehr Unternehmen gäbe, die - meinetwegen in Bangladesh - zu menschwürdigen und fairen Konditionen produzieren. Und wenn man sich dann noch um den Transport Gedanken machen würde, wäre doch eigentlich allen geholfen. Denn Mode made in Germany können sich halt schlichtweg viel zu viele Menschen nicht leisten.
Wobei mir dann wiederum ein Rätsel bleibt, warum man sich Taschen für Tausende von Euros kauft und dann ein Zara-Outfit damit "aufwertet". Da wäre es doch eigentlich sinniger, gleich ein wertiges Outfit zu kaufen. Fragen über Fragen. Kann man großartig nen Blogpost draus machen :-)