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Warum ich nicht im eigenen Kleiderschrank einkaufe ;-)



Den Tipp, im eigenen Kleiderschrank einzukaufen, liest man häufig. Ich kann das nicht. Blöderweise vergesse ich nämlich höchst selten, was sich darin befindet. Zweimal pro Jahr räume ich meinen Schrank aus, säubere ihn und räume ihn wieder ein. Aussortiert wird dabei inzwischen herzlich wenig. Das passiert nur, wenn etwas nicht mehr passt oder wenn es Alterserscheinungen zeigt. Auf diese Weise ist aber dafür gesorgt, dass ich ziemlich genau weiß, was in meinem Schrank wohnt.


Mit großen Überraschungen ist also nicht zu rechnen, solange mein Gedächtnis noch einigermaßen verlässlich arbeitet. Sollte ich mal tüddelig werden, ist der Schrankinhalt halt jeden Morgen aufs Neue eine Überraschung ;-) Bis dahin trage ich einfach ungeniert Kleidungsstücke doppelt und besitze auch noch die Frechheit, sie hier zum wiederholten Male zu zeigen.


So wie mein heutiges Kleid zum Beispiel. Gekauft habe ich es in Danzig vor drei Jahren. Bei meinem Lieblings-Klamottendealer, bei dem ich fast alle meine Kleider kaufe: bei COS. Und ja, dieser Laden gehört zum H&M-Imperium. Ist also ganz sicher nicht die nachhaltigste Quelle für Kleidung. Die Preise sind höher, die Materialien immerhin zu einem guten Teil Bio oder recycelt und - was mir wichtig ist - die Qualität ist wirklich gut.  Kaputt geht da eigentlich gar nichts. Mein ältestes COS-Exemplar ist eine Hose, die rund zehn Jahre auf dem Buckel hat und die ich wirklich ständig trage. Abnutzungserscheinungen: Keine.


Bis vor gut zehn Jahren habe ich übrigens nie Kleider oder Röcke getragen. Mehr als 20 Jahre lang hatte ich sprichwörtlich ausschließlich die Hosen an. Einzige Ausnnahme war mein Bewerbungs-Kostüm in dunkelblau. Getragen habe ich es ausschließlich zu Vorstellungsgesprächen. Ansonsten lebte ich im Herbst, Winter und Frühling in Jeans und im Sommer in Shorts und war glücklich damit.


Also Spätberufene in Sachen Kleid und Rock hatte ich anfangs den einen oder anderen Fehlkauf zu verzeichnen. Inzwischen weiß ich, was ich mag. Und das heutige Kleid hat mir sofort zugewunken, als ich den Laden in Danzig betrat. Hemdblusenkleider mag ich ohnehin supergern. Weiß mit einem ganz feinen Nadelstreifen war mal was anderes und die großen Taschen haben mich dann endgültig überzeugt. Außerdem ist das Kleid aus relativ fester, glatter Baumwolle, die wunderbar kühlt - zusammen mit der Weite, die Luft an den Körper lässt, ist es ein perfektes Sommerkleid.


Und weil das so ist, durfte es auch mit nach Andalusien, wo ich am Atlantik die Seele baumeln ließ. Elf Kilometer Strand - für mich ein Paradies. Stundenlang mit den Füßen im Wasser schlendern, dabei Muscheln und schöne Steine suchen und am Abend den Sonneruntergang bestaunen - das kann ich perfekt und dafür eignet sich das Kleid perfekt :-)











Und einkaufen kann ich es in meinen Kleiderschrank zwar nicht, aber ich kann es jeden Sommer einfach wieder rausnehmen und mich daran erfreuen.


Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Guten Morgen Fran, oh ja ich verstehe weshalb Du Dich in das Kleid verliebt hast. Es steht Dir super, ist unkompliziert und doch ein wenig abseits der Norm mit diesen großen Taschen. Ich verstehe auch weshalb Du bei COS fündig wirst. Schnitte sind clean und doch besonders und Material ist gut. Du bist der Beweis. 😁 Bei H&M werde ich auch fündig, seit sie weite Kleider etc in XXL anbieten.Da weiß ich sofort was ich mag und trage die Sachen jahrelang.
    Aaalso toll siehst Du aus, dort am Meer zum Sonnenuntergang hachzzz 😍
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag, liebe Grüße Tina

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    1. Meine Jeansjacke, ebenfalls von H&M, hat viele, viele Jahre auf dem Buckel und ich liebe sie, weil sie vom vielen Waschen ganz weich ist. Trotzdem hält sie. Ist hoffentlich auch eine Form von Nachhaltigkeit.

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  2. Mir geht das wie Dir: Erstens, weiß ich, was in meinem Schrank ist. Zweitens geht Shoppen mit Bezahlen und ich bezahle doch nicht meine eigenen Sachen neu. Die Formulierung "Shoppen im eigen Kleiderschrank" finde ich so undenkbar dämlich, dass mir weitere Worte dazu fehlen. Außer: Was für eine schöne Stimmung auf den Bildern in dem Sonnenlicht - dazu ist das Kleid auch noch in zehn Jahren perfekt.

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    1. An Shoppen ohne zu bezahlen könnte ich mich ja durchaus gewöhnen ;-) Aber das würde ich dann gern in anderen Kleiderschränken tun.

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  3. Du bist gut. :-))) Shop your own closet heißt ja nicht, dass Du
    a) was bezahlen musst und
    b) und auch nicht, dass Du nicht weißt, was im Schrank drin ist.

    Es bedeutet, dass man erst Mal das auftragen soll, was man schon hat. Wenn man Glück hat findet man ein Teil, dass "schon Mal Mode war". Wenn nicht, zieht man eben was anderes daraus an, was einem steht. Kombiniert "Altes" aus dem Schrank "neu".
    Der Spruch "shop your own closet" wurde für Frauen "kreiert", die nur etwas tragen "können", was "neu geshoppt" wurde. Es soll ja auch Leute geben, die nur essen "können", was "frisch gekocht" wurde.
    Variante 2 ziehe ich definitiv vor. Bei Kleidung setze ich schon immer auf "abgehangen".
    BG Sunny

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    1. Ok, dann muss ich den Ausdruck nicht verstehen, ich kann definitiv hervorragend Dinge tragen, die nicht neu geshoppt sind. Und ich kombiniere schon allein aus "Not" neu. sonst wäre es ja langweilig.
      Frisch gekocht dagegen finde ich aber auch leckerer als Fertigpamps ;-)

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  4. Mir geht es mit meinem Schrank auch so... :D Ich habe zwar tatsächlich vor ein paar Wochen mal ein paar Sachen aussortiert, aber sonderlich viel war das nun auch wieder nicht. Ich kann mich dann doch an alles erinnern. ;)

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    1. Falls das mit dem Erinnern schwieriger wird, mache ich mir ne Liste. Sonst ertrinke ich womöglich in beigefarbenen Hosen. Und das wäre ja irgendwie doof.

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  5. Kleid: 1a Menorca Sandalen: 1a*, Gesamterscheinung: 1a*
    So viel zum Outfit. Ich gestehe, wenn ich die jeweilig amtierende Jahreszeit im Kleiderschrank von vorne nach hinten und umgekehrt schiebe, dann fallen mir doch mal Dinge wieder ins Auge, die das Gehirn saisonartig verdrängt hat.
    Und wenn ich (egal ob bei unserem gemeinsamen Klamottenshop oder anderswo) stöbere und diese mich immer wieder anreizenden Sachen sehe, dann überlege ich schon manchmal, ob ich es in den Beständen habe.

    Wenn ich nicht gerade ein Kleid kaufe, dann baue ich mir in der Umkleidekabine schon Outfits- das ist dann wie shoppen im Schrank. Symbolisch gesprochen.

    Aber das einzig echte Shoppen kann und sollte Freude sein. Wie bei dir.
    Und ganz manchmal endet es bei Vorstellungen auch mit Nicht-Freude.

    Insofern- bleiben wir unserem Kleiderschrank und den Shops gewogen.
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. In der Ankleide Outfits mit Dingen, die schon da sind, durchgehen ist doch normal, oder? Habe ich aber nie als Shoppen im Schrank empfunden, sondern eher als Abgleich, ob das neue Teil wirklich zu dem passt, was schon da ist. Ich habe nämlich wenig Lust auf massenweise "Solitäre" im Schrank. Dazu fehlt der Platz und das wäre mir auch zu kostspielig.
      Die Nicht-Freude, wenn ich mir etwas Bestimmtes in den Kopf gesetzt habe, kenne ich nur zu gut. Je genauer meine Vorstellungen, desto schwieriger die Suche...

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  6. In den Tiefen des Kleiderschrankes kommt so Manches Teil zum Vorschein, welches sich zu einem neuentdeckten Lieblingsteil entwickeln kann. Dein Kleid finde ich klasse, es steht Dir hervorragend.
    Genauso ein feines Teil wie die beigefarbene "Fleischerschürze" aus Barcelona :);). Die Bilder mit dem Sonnenuntergang sind "fran-tastisch".
    Viele Grüße, Grit.

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    1. Die Fleischerschürze mag ich wirklich sehr. die habe ich in den vergangenen Wochen das eine oder andere Mal getragen und ausschließlich Komplimente dafür kassiert. Und außer dem Kinde hat niemand sie Fleischerschürze genannt ;-)

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  7. Ich finde, das sollte man nicht zu wörtlich nehmen. Bei mir kommt es schon vor, dass ich Sachen länger nicht trage. Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, was in meinem Kleiderschrank ist. Ich erfinde vielleicht ein Outfit neu - mit den Sachen, die bereits vorhanden sind. Das soll wohl der Spruch "shop your own closet" bedeuten, der einfach nur ins Deutsche übersetzt wurde. Wir Deutschen legen ja gern mal etwas auf die Waagschale.

    Dein Kleid jedenfalls finde ich super. Es passt definitiv perfekt zum Strand.

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. Nach Sunnys Erklärung habe ich es nun auch verstanden. Und ja, Sprache ist quasi seit Jahrzehnten mein Job. Da bin ich manchmal echt pingelig. Und ja, ich rette auch Dative und Genitive ;-)

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  8. „In meiner eigenen Garderobe einzukaufen“, werde ich nie, denn dann würde ich doppelt bezahlen, alle Sachen sind schon gekauft! :))) Ich mag und benutze diesen Spruch nicht. Und natürlich weiß ich, was es bedeutet und woher der Ausdruck stammt, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn verwenden werde. ;)
    Aber ich liebe es, mit den Stücken, die ich schon lange habe, neue und aufregende Outfits-Kombinationen zu kreieren.
    Schön, dass du dieses Kleid nicht vergessen hast, es ist für den Sommer und den Strand gemacht, genauso, wie du es getragen hast, sowie zur Begleitung eines Weines - oder Aperol, am späten Nachmittag in einem Restaurant…..
    Die Fotos sind wunderschön!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Bei Kleidern sind die Kombinationsmöglichkeiten ja naturgemäß beschränkt, aber klar, es macht Spaß, den halben Schrank auszuräumen und zu probieren, was geht und was nicht. Dauu hab ich nur viel zu selten Zeit. Oder nehme ich sie mir zu selten. Sollte ich mal ändern.

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