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Keine Ärmel, kein Keks…



Ok, eigentlich heißt es „Keine Arme, keine Kekse“. Und auf der Suche nach der Bedeutung dieser Redensart habe ich Folgendes gefunden: „die nötigen Mittel zur Zweckerfüllung fehlen“. Eigentlich wollte ich euch was über Modetrends erzählen, die mir gefallen. Eingeweihte wissen allerding: Meine Ahnung von Mode beschränkt sich im Prinzip auf die Einteilung in „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“. Für mich reicht das ;-)


Und deswegen erzähle ich euch jetzt einfach, dass der Modetrend ohne Ärmel, nämlich Westen und Pullunder, definitiv in die Kategorie „gefällt mir“ fällt. Daunenwesten und Pullunder waren schon im vergangenen Winter der Renner und sind es auch in diesem Jahr noch.


Und während im Herbst 2021 noch die knielange Daunenweste dominierte, darf sie jetzt auch ein bisschen kürzer sein. Finde ich gut, denn die Westen in Knielänge verleihen doch der einen oder anderen Trägerin - mich eingeschlossen - ein wenig Ähnlichkeit mit Würmern beziehungsweise Raupen. Zumindest dann, wenn sie sehr eng gewählt werden. Und bevor mich hier wieder jemand der Bösartigkeit bezichtigt ;-) führe ich jetzt mal ins Feld, dass diese Erkenntnis nicht von mir stammt, sondern von meiner Tochter. Ich mag onehin eher die kurze Variante, denn der große Vorteil, den so eine Stepp- oder Daunenweste verleiht, nämlich die größere Beweglichkeit, nimmt man sich ja automatisch, wenn man das Ding an den Knien festzurrt.






Neben den Outdoor-Westen mag ich aber vor allem die Anzugwesten, die wir Frauen von den Männern gekapert haben. Während heute der dreiteilige Anzug gerade mal noch in großen Kanzleien oder in Vorstandsetagen zum Vorschein kommt, haben die Frauen die Westen aus den Schränken ihrer Männer gemopst und freuen sich dran :-) Im Sommer als Ersatz für ein Top, im Herbst und Winter mit Bluse oder Langarmshirt.






Meine Leidenschaft für diese Westen entstand vor vielen, vielen Jahren, als ich in London dieses entzückende Stück aus bordeauxrotem Samt erstand. Es kostete mich das Geld, das ich eigentlich für das Essen in den nächsten zwei Tagen eingeplant hatte, aber das war mir egal. Dann war halt das Hotelfrühstück die einzige Nahrungsquelle! Verhungert bin ich nicht, ich hatte damals noch diverse Reserven auf den Rippen…





Nummer drei ohne Ärmel ist der gute alte Pullunder, der ziemlich lange als Signature-Kleidungsstück von Hans-Dietrich Genscher und anderer älterer Herren ein Schattendasein führte. Ok, schnöselige US-College-Studenten trugen das Ding samt Patch der Alma Mater. Aber das war es dann auch. Ich mag den Pullunder-Trend. Pullover sind mir ganz oft viel zu warm und ich reiße sie mir in geschlossenen Räumen gern mal vom Leib. Ich bewundere wirklich all die Menschen, die ich in den sozialen Medien spätestens ab Oktober nur noch Kaschmirpullover mit Rollkragen tragen. Ich sterbe in Innenräumen in den Dingern regelmäßig. Und nein, ich heize mich hier nicht in den Ruin. In meinem Schrank liegt seit zwei Jahren ein wunderschöner, unglaublich kuscheliger Jumpsuit aus Kaschmir. Ich würde ihn wirklich gern mal auf dem Sofa tragen. Aber dazu müsste ich erstmal alle Fenster aufreißen…


Es gibt durchaus Situationen, in denen mir auch zu kalt ist. Wenn Kollegen bei minus fünf Grad das Bürofenster weit aufreißen, weil sie frische Luft brauchen etwa werde ich durchaus zur Zicke. Aber normal geheizte Innenräume sind nicht für mich und Wollpullover gemacht. Die Kombi verträgt sich nicht. Umso besser, dass es Pullunder gibt :-)






Vermutlich lässt die Tatsache, dass ich Ärmel an Kleidungsstücken nicht unbedingt notwendig finde, diverse Rückschlüsse auf meine Psyche zu. Ich muss mal Kind, klein, fragen. Die hat das studiert, die muss das wissen. Bis das Kind wieder mal hier auftaucht, frage ich einfach euch: Müssen Ärmel sein?


Liebe Grüße

Fran


P.S. Wo wir gerade beim sporadisch auftauchenden Kinde sind: Am Montag gibt es von Nicole und mir jeweils einen Beitrag zum Thema: „Was, wenn das Nest sich leert?“ Wir schreiben darüber, dass die Kinder irgendwann das Haus verlassen und was das mit uns macht. Und wir hoffen, ihr kommt zum Lesen vorbei.Keine Ärmel, kein Keks…

Kommentare

  1. Auf Pullunder- und Westenliebe können wir und sofort einigen, wobei ich bei Steppwesten deutlich die oberschenkellange Version bevorzuge. Mein Po ist zwar gepolstert, hat es aber dennoch warm. Ich bin dann gerne die Raupe Nimmersatt, die mag ich.

    Die extrem kurzen dicken Dauenwesten mag ich nicht, deren Sinn erschließt sich mir nicht - alle anderen aber gerne. Bei Dir finde ich Anzugwesten am besten, weil die zu den weiten weißen Blusen ein schöner maskulin-femininer Stilbruch sind. Für Kleidung auf Essen zu verzichten, kenne ich von früher auch :).

    Raupige Grüße!

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    1. Raupe gilt erst ab Knielänge :-) Ich mag die kurzen Dinger. In denen fühle ich mich ziemlich wohl und warm sind sie auch. Aber die schwarze wurde gerade entwendet...
      Anzugwesten finde ich genial. Und irgendwann werde ich hier im dreiteiligen Anzug erscheinen :-)

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  2. Hallo Fran,

    bei der knielangen ärmellosen Weste bin ich auch raus. Hobbit lässt grüßen.
    Aber so eine kurze, die würde mir gefallen. Muss mich mal umgucken.
    Genauso liebe ich Pullunder, schon seit meiner Jugend. Er muss auch nicht gelb sein. ;-)

    Ich liebe Westen aller Art. Vielleicht war ich in meinem früheren Leben doch ein Gentleman.

    Viele Grüße und viel Freude mit den dicken Dingern,
    Claudia

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    1. "Hobbit lässt grüßen" finde ich ja mal klasse. Und gelbe Pullunder sind halt wirklich nur für Genschman. Alle anderen sehen darin lächerlich aus. Ach, waren das noch Zeiten!

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  3. Hallo Fran,
    ich habe keine Westen. Vielleicht sollte ich mir mal eine warme Weste kaufen und gucken wie es damit ist. Ich kann so gar nicht mitreden. Also hab ich Ärmel, wenn mir kalt ist. Ist mir nicht kalt geh ich ohne Jacke. Ähm oder so.😂
    In Strickpullis ist mir auch viel zu warm, da geht es mir wie Dir. Ich muss sie auf jeden Fall ausziehen können, also was drunter haben und dann nutze ich sie oft anstatt Jacke.
    Dir steht ohne Arme soo gut, ich mag das voll.
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende, liebe Grüße Tina

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    1. Mit Ärmeln fühle ich mich immer so eingesperrt, vor allem in meinem Daunenmantel. Dafür muss es schon richtig, richtig kalt sein. Ansonsten geht immer noch ein Trench mit Daunenweste drüber.
      Das mit den Strickpullis finde ich immer leicht schade. Es gibt soooo schöne Exemplare. Und die ziehe ich fast nie an. Vielleicht sollte ich hier zuhause die Heizung auf 15 Grad drehen. Bei 19 sitze ich hier immer noch im T-Shirt.

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  4. Wenn ich an Westen denke, denke ich tatsächlich auch an Dich. Habe mir jetzt tatsäichlich eine schwarze Steppweste MIT Kapuze zugelegt. Ich habe nämlich einige Jacken, wo ich dann und wann die Kapuze schon vermisst habe.
    Tolle Beispiele zeigst Du uns hier.
    BG Sunny

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    1. Kapuze ist eine gute Idee, ich mag keine Schirme, Damit pustet es einen in Hamburg sowieso weg. Bei den Westen sind die Kapuzen oft abnehmbar. Finde ich gut, dann kommt sie einfach in die Tasche.

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  5. Das ist aktuell sehr angesagt;)

    Liebe Grüße

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  6. Guten Morgen aus dem Würmerland,

    Gerade habe ich mir so ein wadenlanges Teil gegönnt und es und ich sind sehr verliebt...
    Für mich war das Thema Weste immer ein Kinderthema. Die fanden das damals zum Spielen draußen immer super, weil beweglich.
    Mir war an den Armen wirklich immer kalt. Irgednwas ist passiert...
    Und Pullunder- die liebe ich. Habe zwar beim Umzug alle aussortiert, aber suche jetzt verzweifelt nach einem Oversizeteil in der richtigen Farbe.
    Dein Grauer hier wäre so ein Kandidat für mich...
    Alles andere mag ich an dir auch gern leiden.
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Dann bin ich jetzt sehr gespannt auf Fotos aus dem Würmerland :-) Ein richtiger Wurm ist es aber nur, wenn das Ding so richtig spack sitzt. Und das kann ich mir bei dir nicht wirklich vorstellen.

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  7. Deine Looks sind allesamt klasse! Obwohl ich absolut nichts gegen Westen habe, habe ich nur ein paar in meinem Kleiderschrank und ich trage nicht einmal die, die ich habe. Ich denke, es ist dieses Problem - es ist entweder zu heiß oder zu kalt.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Geht mir gerade so mit meinen Lederjacken. Jahrelang habe ich die richtig oft getragen. Und im Moment sind sie mir zu warm. Oder morgens zu kalt. Mal gucken, ob sich das noch ändert.

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