So ein Sommer vergeht ja irgendwie immer zu schnell. Aber so fix wie in diesem Jahr ging es zumindest für mich gefühlt noch nie. Dreimal gedreht und schon waren Juni, Juli und August rum. Nicht einmal einen einzigen Monatsrückblick habe ich geschrieben - Asche auf mein Haupt. Also kommt hier noch ein winzig kleines Fazit meiner Sommermonate, frei nach dem Motto: Wo hat die sich überhaupt rumgetrieben?
Dabei habe ich mich genau genommen kaum rumgetrieben. Denn nachdem der Liebste Ende Mai aus der Klinik entlassen wurde und für den Juni „nur“ eine ambulante Reha angesagt war, habe ich im Juni vor allem eines gemacht: Taxidienst zur Reha und zurück. War mir aber wurscht, denn das Gefühl, den Liebsten nach drei Monaten Klinikaufenthalt einfach mit nach Hause zu nehmen, war unbezahlbar.
Und an den Wochenenden blieb immerhin genügend Zeit für Ausflüge an die Ostsee. Weil unser Fuerteventura-Urlaub im März Opfer des Schlaganfalls wurde, haben wir das eine oder andere Wochenende in Kühlungsborn verlebt oder haben einen Ausflug nach Travemünde gemacht. Ich liebe die Tatsache, dass man von Hamburg aus in einer knappen Stunde am Meer ist, noch immer :-)
Und nachdem Kind, klein, Mitte Juli in Richtung Spanien gestartet war, haben ihre Schwester und ich sie im Juli dann in Málaga besucht, wo sie einige Wochen lang gearbeitet habe. Tja, und was soll ich sagen: Ich bin verliebt. Málaga ist eine wunderschöne Stadt mit unglaublich lieben, relaxten Menschen, leckerem Essen und eine Strand in der Stadt. Was will man mehr?
In vielen Punkten ist Málaga Barcelona sehr ähnlich - allerdings weitaus kleiner. Aber, und das ist nicht zu unterschätzen, auch bei weitem nicht so touristisch. Ok, legt ein Kreuzfahrtschiff an, ergießen sich einige Tausend Touristen für ein paar Stunden über die Stadt. Aber die sind auch schnell wieder weg. Und den Rest der Zeit ist es sehr, sehr ruhig. Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass ich zum ersten Mal in Barcelona war. Es müssen inzwischen fast 15 Jahre sein. Damals gab es zwar Touristen in der Stadt, aber nur einen Bruchteil derer, die heute dort sind. In den Sommermonaten ist dort inzwischen kein Durchkommen mehr. Schade. Aber mit Málaga habe ich erstmal einen würdigen Ersatz gefunden :-) Verträumte Altstadtgassen und frische Churros zum Frühstück gibt es reichlich und eine wunderschöne maurische Burganlage obendrein.
Und nachdem die jungen Damen und ich uns in Málaga nach Kräften amüsiert haben, ging es plötzlich ganz schnell: Nach Jena. Hä? Wieso jetzt Jena? Das habe ich nich auch gefragt. Aber Hochschulstart (aka ZVS) wollte es so. Kurz nach dem Ausflug nach Málaga rief nämlich Kind, klein, eines schönen Abends freudestrahlend von irgendwo auf dem Jakobsweg überglücklich an, weil sie den ersehnten Platz fürs Zweitstudium bekommen hat. Leider nicht wie favorisiert in Lübeck. Sondern eben in Jena. Ich muss zugeben, die Begeisterung für Jena (äh, wo liegt das gleich? In Thüringen? Au weia) hielt sich anfangs in engen Grenzen.
Das Kind gab trotzdem mächtig Gas auf dem Jakobsweg und kam früher als geplant nach Hause, denn nun stand schließlich die Wohnungssuche an. Und weil es ja irgendwie praktisch ist, beschloss dann auch noch Kind, groß, kurz umzudisponieren und ebenfalls in Jena weiter zu studieren. Also Wohnung für zwei suchen. Dank hervorragender Vorarbeit der jungen Damen reichten dann auch genau zwei Tage in der künftigen Heimat, um eine wirklich tolle Wohnung für die beiden zu finden und die Stadt kennenzulernen. Was soll ich sagen? Jena ist eine wirklich hübsche, kleine Stadt.
Eine nette Altstadt mit malerischem Marktplatz, unglaublich viele junge Menschen - kein Wunder, sind doch rund 1/6 der Einwohner Studenten - und viel Grün. Abgesehen davon geht da irgendwie alles zu Fuß. Die Damen werden knapp zehn Minuten zur Uni brauchen. Dafür ist allerdings die Auswahl an Bars und Clubs wohl auch ein wenig eingeschränkt… Macht ja nix, in den Semesterferien dürfen sie dann gern „nach Hause“ kommen und Großstadt genießen :-)
Im September wird es übrigens auch nicht ruhiger: Erst geht die erste Umzugskisten-Tour in Richtung Jena, dann winkt endlich der ersehnte Urlaub und gleich danach kommt dann der große Umzug der Kinder. Mir graust ein bisschen davor, aber immerhin muss ich nur Fahrdienste übernehmen. Und hoffentlich keine Waschmaschine tragen. Wünscht mir Glück!
Liebe Grüße
Fran
Liebe Fran, danke für die Einblicke;)
AntwortenLöschenOh nein, Waschmaschine tragen bitte auf keinen Fall! Ansonsten sieht Jena wirklich ganz bezaubernd aus.
AntwortenLöschenIch war vor ungefähr 30 Jahren (oh Gott! oh Gott!) in Barcelona, damals kam es mir schon touristisch vor. Möchte gar nicht wissen, wie es heute zugeht, aber das ist ja überall (fast) so. Malaga sieht wirklich sehr hübsch aus, da war ich noch nie, aber meine Schwester hat dort für 2 Jahre oder so gelebt und gearbeitet.
Schön, dass Ihr öfter mal an der Ostsee wart, sozusagen als "Ersatz". Ich wünsche Dir/Euch einen fantastischen "großen" Urlaub, meiner liegt seit vorgestern ja leider hinter mir.
Liebe Grüße, Maren
Die jungen Damen schleppen hoffentlich ganz viele junge Herren an, die sich verpflichtet fühlen, Waschmaschine und Kühlschränke zu schleppen. Ich übernehme dann gern das Kisten-Tetris im Lastwagen.
LöschenUnd ja Barcelona war seit den olympischen Spielen auch eine Touristenstadt. Schon allein Gaudis Werke haben immer schon viele Besucher angezogen. Aber was sich da heute so durch die Altstadtgassen wälzt, das ist nicht mehr feierlich.
Deine Urlaubsposts muss ich alle mal nachlesen. Ich komme gerade wieder mal zu nix. Kaum ist der eine große Berg abgetragen, türmt sich der nächste auf. Aber in ein paar Tagen ist endlich Urlaub und dann hole ich ganz viel Blog-Lesen nach!
Jena wird glaub völlig unterschätzt. Sieht man ja schon auf den Fotos. Super dass die Mädels dann gemeinsam dort sind. So eine Fügung gibts ja eher selten.
AntwortenLöschenSchön was Du uns von Malaga zeigst. Es muss wirklich nicht immer Barcelona sein. ☺️ Sarah fand Valencia auch sehr schön und mir hat Girona auch gut gefallen.
Um die Nähe zum Meer beneide ich Dich. Das ist wirklich genial.
Ich wünsche euch einen wunderschönen erholsamen Urlaub, liebe Grüße Tina
Jena ist wirklich eine hübsche Stadt, alt mit unglaublich vielen jungen Menschen. Das ist eine tolle Mischung. Und dass die beiden gemeinsam dorthin ziehen, macht mich sehr glücklich. Auch wenn ich die eine oder andere Auseinandersetzung schon vor meinem geistigen Auge sehe. Aber mit einer Schwester kann man viel besser streiten als mit random WG-Bewohnern ;-)
LöschenValencia ist toll - die Mischung dort zwischen alt und neu ist phänomenal. In Girona war ich noch nie, das kommt aber bestimmt auch noch.
Das mit dem Tragen der Waschmaschine würde ich auch lieber lassen. Ansonsten ist ja ne Menge los bei Dir. Malaga würde mich reizen. Ich mag es inzwischen lieber etwas ruhiger im Urlaub.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabine
Nee, ich lasse tragen, darauf kannst du dich verlassen. Für solche Scherze bin ich zu alt :-)
LöschenHui, einmal gedanklich Sommer und Welt umrundet. Von der Waschmaschine lassen wir aber die Finger Frau Fran...
AntwortenLöschenIch finde es schön, dass du neben Bewährtem, so viel Neues und Schönes in dein Leben lassen konntest. So muss das. Der Sommer könnte noch bleiben, denn ich bin noch nicht fertig mit ihm. OBwohl ich mir heute online mal eine Steppweste angeschaut habe...
Viel Erfolg beim Fahren und wer wenig feiert, der kann viel lernen- oder so (kleiner Scherz)
Liebe Grüße
Nicole
Och, ich habe schon zwei Steppwesten gekauft. Zwei allerdings nur, weil ich genau weiß, dass eine davon demnächst in Jena wohnt. Und das ist mir echt zu weit, um sie da wieder abzuholen. Ist aber auch gemein, dass sich so eine Weste immer an ein Kind schmeißt und dann wird vergessen, die wieder in den Schrank zu hängen. Böse Weste!
LöschenErstmal, deine Sommergarderobe finde ich vom feinsten, was für schöne Sachen du immer trägst. Ende Mai ist berührend zu lesen und auch schön, weil es ab da bergauf ging. Weiterhin alles gut für die Gesundheit. Den beiden Damen wünsche ich ein tolle Zeit in Jena. Liebe Grüße zu dir
AntwortenLöschenIch glaube, wenn mich diese Jahr nicht umgehauen hat, dann haut mich so schnell gar nix mehr um. Und irgendwie endet doch immer alles gut. Darauf zu vertrauen habe ich in den letzten Jahren gelernt. Und siehe da: Es funktioniert.
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