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Herbstspaziergang zu Hamburgs kleinstem Leuchtturm



Über den Osterspaziergang hat Goethe ein Gedicht geschrieben. Warum eigentlich nicht über den Herbstspaziergang? Der ist nämlich mindestens genauso schön. Es ist ja bekannt, dass ich kein besonders großer Fan von Herbst und Winter bin. Aber am Sonntag, als die Sonne innerhalb von einer Stunde gründlich mit dem Nebel aufgeräumt hatte, da hielt mich nichts mehr zuhause. Die Sonne brachte das gelbe und rote Laub der Bäume zum Strahlen, die trockenen Blätter raschelten am Boden und mit fast 20 Grad war es wunderbar warm. Ein Tag wie gemacht für einen Herbstspaziergang also. 


Anziehen muss man sich dafür natürlich auch. Und weil ich mit den dunklen Farben momentan noch ein wenig hadere (ist in jedem Herbst so…), habe ich mein hellblaues Kleid mit einer dünnen, dunkelblauen Jeansjacke und weißen Sneakern kombiniert, die Sonnenbrille auf die Nase gesetzt und bin los.


Das Ziel sollte diesmal nicht der Park hier nebenan sein, sondern der kleinste Leuchtturm Hamburgs, der an der Spitze der Elbinsel steht, auf der ich wohne. Das Leuchtfeuer Bunthaus ist ziemlich beliebt, aber am Sonntagmorgen um zehn Uhr sitzen die Spaziergänger noch an ihren Frühstückstischen. Ich bin einfach etwas schneller geschwommen, habe das Frühstück auf später geschoben und bin im Sonnenschein losgezogen. Und richtig: Auf dem schmalen Waldweg, der über eine Landzunge zum Leuchtfeuer führt und auf dem am Sonntagnachmittag ungefähr so viel Betrieb herrscht wie auf der A7 kurz vor der Sperrung des Elbtunnels, war kein Mensch unterwegs.


Wie verzaubert von der wunderschönen Herbstszenerie bin ich durch das Lauf auf dem Weg gehüpft, um es so richtig zum Rascheln zu bringen, habe Ausschau nach Binnenschiffen gehalten und darauf gewartet, dass endlich der Leuchtturm - oder sollte ich sagen das Leuchttürmchen - auftaucht. Das Leuchtfeuer ist nämlich nur ganze sieben Meter hoch. Erbaut wurde es 1914, um den Schiffen die Teilung der Elbe in Norder- und Süderelbe anzuzeigen. Und ja, es heißt wirklich Norder- und Süderelbe. Wer Nord- und Südelbe sagt, wird streng bestraft. In Betrieb war das Leuchtfeuer bis 1972, acht Jahre später wurde er reatauriert und einem Verein übergeben, der sich um den Erhalt kümmert.







Natürlich musste ich die steile Leiter hinaufklettern und mir die Leben auf dem Fluss von oben ansehen. Und ich habe es sogar geschafft, ein paar Fotos von meinem Sonntagsspaziergangs-Outfit zu schießen. An einem Sonntagnachmittag wäre das so gut wie unmöglich gewesen, weil sich dann in der Regel eine lange Schlange vor der Leiter bildet. Am Morgen dagegen konnte ich ungestört den Ausblick eine halbe Stunde lang genießen. Hach, das war soooo schön!










Auf dem Rückweg habe ich dann noch eine kurze Pause am Stackmeister eingelegt. Das ist ein kleines Restaurang/Café ganz in der Nähe des Leuchtturms, in dem man prima Kaffeetrinken oder Pannfisch essen kann. Und nach dem Essen lohnt es sich, die Umgebung mit der kleinen Ausstellung zum Elbe-Tide-Auenzentrum zu besuchen oder das Naturschutzgebiet Heuckenlock zu erkunden. Wenn ihr also mal in Hamburg seid und nicht über Tonnen von Touristen stolpern wollt, sondern echte Hamburger treffen möchtet: Die Bunthäuser Spitze ist ein tolles Ausflugsziel, das zeigt, wie wunderschön die Natur am Elbstrand sein kann. Erreichbar ist die Bunthäuser Spitze vom Zentrum aus innerhalb von 15 Minuten per S-Bahn und anschließend in 20 Minuten mit dem Bus. Und wenn ihr Bescheid sagt, komm ich gern mit :-)






Liebe Grüße

Fran





Kommentare

  1. Aha ein kleiner Leuchtturm! Süß 💕 Tut das Not, den so vollzukritzeln? Also echt.
    Toll dass Du dort so lange verweilen konntest. Das Wetter scheint gut. Perfekt für Jeansjacke.Mag ich immer gern an Dir.
    Liebe Grüße Tina

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  2. Ich musste ein bisschen schmunzeln, denn wir scheinen diesen Herbst gleich zu fühlen und unsere Kleidungsstücke ähnlich auszuwählen. Sehr schön.
    Golden hat er sich in mein Herz geschlichen. Kalt, grau und nass nicht.
    Hoffen wir, dass der Herbstglow bleibt.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  3. Vielen Dank für die schönen Fotos und Tipps! Ich werde es aufschreiben... und wenn ich eines Tages wieder nach Hamburg fahre, werde ich es dir auf jeden Fall im Voraus sagen, liebe Fran! ;)
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  4. Das sieht nach super Wetter und einem schönen Ausflugsziel aus, ohne sich stundenlang in den Stau stellen zu müssen. Sonntag Früh ist ja meine Sportzeit, dann Kochzeit und dann Essenszeit. Aber wenn das bei Dir so gut rein passt, dann ist das perfekt. Das Timing ist wie immer entscheidend.
    Btw. machst Du Deine Bilder mit Selbstauslöser? Du schreibst. Ich, nicht wir. Bislang dachte ich, Du hättest "Personal". :-) BG Sunny

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  5. So lass ich mir den Herbst auch gefallen!
    Ich habe auch festgestellt, dass es um die Mittagszeit gähnend leer ist auf den Hauptspazierwegen (und daneben sowieso immer). Da wir am Wochenende eh keinen geregelten Tagesablauf pflegen, sieht man mich dann gerne mal draußen, wenn alle anderen am Mittagstisch sitzen.
    Liebe Grüße!

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  6. Der kleine Turm ist immer einen Ausflug wert! Tagsüber unter der Woche ist das auch nichts los. Schön, dass Deine besondere Jeansjacke nochmal warm genug war, bevor der kalte Herbst kommt.

    Sonnige Grüße!

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  7. Ein kleiner süßer Leuchtturm und dann noch bei so einem schönen Herbstwetter. Da geht einem das Herz auf. Ich könnte bloß nicht ohne Frühstück aus dem Haus :)

    Liebe Grüße
    Sabine

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