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Schwarz-weiß mit Boyfriend-Jeans



Schwarz-weiß ist wie gestreift: Geht immer. Wenn mir morgens also gar nichts Besseres einfällt, dann greife ich zu schwarz-weiß. Weiße, unbeschädigte Boyfriend-Jeans schienen allerdings in diesem Jahr voll aus dem Trend zu sein. Ich habe tagelang online gesucht, bis ich eine gefunden habe, die ohne Löcher und Risse auskommt und schwimme damit vermutlich voll gegen den Strom. Wenn ich Glück habe, trägt in zwei Jahren jeder die Dinger und ich darf mir einen Button „Trendsetter“ anheften ;-) Wobei Buttons bis dahin vermutlich auch out sind. Mist. Damit das Ganze mit weißer Hose und weißer Bluse nicht nach Arztpraxis aussieht, habe ich mir meine Strickjacke übergeworfen, die ich im vergangenen Jahr in Paris gekauft habe. Dazu dann endlich mal ein Paar Schuhe jenseits von Sneakers. Die musste ich erstmal abstauben, bevor ich sie anziehen konnte.




Gar nicht verstaubt ist unsere hübsche kleine Dorf-Grundschule, die heute die Kulisse bildet. Im Rahmen von diversen Projektwochen dürfen die Kids die Wände immer mal wieder anmalen. Auf dem Bild an der Garagenwand seht ihr, wie es hier aussieht :-) Die Schule liegt nämlich gleich am Elbdeich. Nebenan sind Kirche und Kindergarten. Quasi das Zentrum des Dorfes, allerdings ohne Supermarkt oder gar Arztpraxis. Dafür ist das Dorf viel zu klein. Deshalb ist es auch relativ selten, dass zwölf Kinder pro Klasse zusammenkommen. Dann werden halt zwei Klassen gemeinsam unterrichtet. Meine Töchter haben diese Schule natürlich auch besucht - die Klasse von Tochter, groß war mit 16 Kindern die größte Klasse seit vielen Jahren. Davon können Grundschüler anderswo vermutlich nur träumen. Na, dafür träumen die Kinder als Teenies dann von guten Busverbindungen. Irgendwas ist halt immer.


Witzig sind dann kleine Anekdoten, die das Leben auf dem Dorf ohne Einkaufsmöglichkeiten produziert. In der zweiten Klasse zum Beispiel gab es in einer Mathearbeit eine Aufgabe, bei der die Kinder den Preis für eine Kiste Limonade ausrechnen sollten. Angegeben war der Preis pro Flasche und das dazugehörige Pfand. Mit dem Begriff Pfand allerdings war keiner der Zweitklässler vertraut. Kein Wunder, hier kann man sein Kind halt nicht eben mal zum Supermarkt schicken, um schnell etwas zu holen. Einkaufen erfordert ein Auto und ist deshalb ausschließlich Elternsache. Die Zweitklässler saßen also stirnrunzelnd vor der Aufgabe und hatten keine Ahnung, was da von ihnen gefordert war.



Ich mag das Dorfleben trotzdem. Und meine Nachbarin hat eigentlich immer Eier, Mehl und Milch vorrätig, wenn ich beim Einkaufen wieder mal geschlampt habe. Und wenn mir dann doch nach Stadt ist, bin ich in einer guten halben Stunde in Hamburg. Nur richtig alt werden möchte ich hier dann doch nicht. Wenn ich erstmal 80 bin, hätte ich gern ein bisschen mehr Infrastruktur in Reichweite.


Liebe Grüße
Fran

Jeans: & other stories
Bluse: H&M
Strickjacke: Paule Ka
Schuhe: Zara 

Tasche: Lawrence Grey

Kommentare

  1. Guten Morgen Fran, wow das Outfit gefällt mir so richtig gut. Diese Jacke aus Paris macht es total spannend. Ich finde mit Bluse statt shirt sieht es auch schon weniger nach Arztpraxis aus ;) Dann noch die schicken schwarzen Treter dazu. Klasse!
    Süß die Kinder bei der Rechenaufgabe:)
    Wünsch Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina

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    1. Ich habe mich so richtig gefreut, endlich mal ein paar Stunden lang etwas anderes als Turnschuhe zu tragen :-) Und im Arzt-Look wäre ich beim Mediziner-Marathon der letzten Tage kaum aufgefallen. So hat mich aber niemand für die Sprechstundenhilfe gehalten *lach*

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    2. Mediziner- Marathon!? Respekt vor den Medizinern :)

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  2. Gut schauste aus mit dem Styling. Und diesmal auch ganz glattgebügelt ;-) Eigentlich viel zu schicki fürs Dorf ;-) Biste da bestimmt die Stylingqueen schlechthin!

    Dorfleben find ich für Kinder absolut genial. Ich bedauere die Stadtkinder immer, obwohl sie es ja nicht anders kennen und gar nichts vermissen. Aber ich bin froh, dass ich immer Garten hatte als Kind und draußen im Wald und auf Wiese toben konnte. Es war zwar kein Dorf, aber immer sehr grün gewohnt. Mit Tieren aller Art. das war schon schön. Und solange eine größere Stadt in der Nähe ist, ist es super.

    Einzig so als Teenie war es bisschen umständlich so abgelegen zu wohnen, man kam nur schwer weg.. wie bei Euch.. Busse fuhren keine nachts und die Taxis hatten keine Lust auf "Kurzstrecke" Der Heimweg war immer sehr gruselig. Aber haben wir ja auch überlebt.

    Das mit den Kid ist natürlich ein Ding. Das hätten die Lehrer aber auch bedenken können vorher.

    Liebe Grüße
    Bianca

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    1. Hihi, das übliche Vorurteil, dass man im Dorf nur mit Kittelschürze herumläuft, bestätigt sich hier so gar nicht. Im Ernst: Manchmal habe ich durchaus das Gefühl, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die allermeisten, ob Frauen oder Männer, achten sehr auf sich, sobald sie das Haus verlassen. Über eine Großstadt in Reichweite bin ich sehr froh, so idyllisch es hier auch ist. Und dass das Landleben sich sogar auf Matheaufgaben auswirkt, das hätte ich vorher nie gedacht.

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    2. Echt? Dann seid Ihr aber gut drauf auf Eurem Dorf, wenn sich dort so viele Leute schick anziehen!!!

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    3. Liegt eventuell daran, dass die meisten Menschen, die hier wohnen, täglich nach Hamburg pendeln. Die klischeehafte Dorf-Mutti, die ausschließlich für Küche, Kinder und Kirche zuständig ist und ansonsten hinterm Fenster hängt, gibt es nur noch sehr vereinzelt. Nachdem die Kinderbetreuung hier wirklich beispielhaft ist (bis Ende Grundschule ist eine Ganztagsbetreuung für jeden möglich, der das möchte, und zwar schon seit ungefähr zehn Jahren), sind eigentlich alle Mütter, die ich kenne, berufstätig. Vorher sah das noch anders aus. Als ich hierher zog (vor 15 Jahren) war ich schon ein Exot, was Job und Familie anging.

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  3. Klasse siehst Du aus mit Deinem Dress in SW. Gefällt mir sehr gut. So idyllisch das Dorfleben auch ist, ich hätte keine Lust, ständig auf ein Auto angewiesen zu sein. Daher bin ich mit dem Vorort von Kiel schon ganz zufrieden, weil ich nicht in die Stadt muss. Kann aber, wenn ich will. Die Luft auf dem Land ist auf jeden Fall besser.

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Ständig auf ein Auto angewiesen zu sein fällt einem hier erst dann auf, wenn das mit dem Autofahren nicht funktioniert, wie bei mir mit Gipsfuß. Dann wird es wirklich schwierig. Das ist einer der Gründe, weshalb ich hier nicht alt werden möchte. Wenn das mit dem Autofahren nicht mehr funktioniert, ist man nämlich aufgeschmissen.

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  4. Schwarz-weiß auf Fran Art! Sieht toll aus. Ich mag diese super schönen Schuhe zu der weißen Hose, die machen den Look so besonders :)

    Liebe Grüße!

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  5. Eure kleine schule ist ja wirklich nett. Bwi uns fangen sie schon in der Grundschule an, die kinder zusammen zu karren und in 30 mannklassen zusammen zu pferchen. Lässiges outfit, auch ohne Turnschuh. LG Sunny

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    1. Ja, die Schule ist toll. Und ein Stück Dorfgeschichte. Es gab mal Überlegungen, sie zu schließen, weil zu wenig Schüler da waren. Gottseidank ist das dann nicht passiert. Die 30er-Klassen gibt es dann aber der fünften Klasse, das reicht auch. Für die Dorfkinder ist das oft ein echter Kulturschock.

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  6. Ich möchte nicht auf dem Dorf leben. Hübsch ist es ja wirklich, aber gerade leihfreudige, schwatzhafte oder - wirklich schlimm - neugierige und zu allem etwas zu sagen habende Nachbarn (da gab's doch eine mit Nase am Fenster, nech?!? ;) ) würden mich irre machen!

    Dein Outfit liebe ich hingegen. Superschön, einfach und trotzdem originell und lässig. Die Jacke ist so klasse!
    Was trägst Du eigentlich unter Deinen weißen Sachen? Weiße Sachen?
    Oder was Hautfarbenes? Von wegen Durchschimmern und so. ;)

    Liebe Grüße
    Gunda

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    1. Ach, 95 Prozent der Nachbarn sind wirklich superlieb und ich bin froh, dass ich sie habe. Und die fünf Prozent nehme ich mit einem breiten Grinsen. Die können die auch in der Stadt passieren. Ich denke da an eine gewisse Frau Krause in der Stadt zurück, in der ich studiert habe und die mein Leben besser kannte als ich selbst. Oder meine Nachbarn damals in Essen, die meinen Freund anriefen, wenn ich *huch* Männerbesuch hatte.
      Unter der Bluse trage ich ein weißes Top. Hautfarben wäre vermutlich besser, aber ich besitze nix hautfarbenes *grins*

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  7. Die Strickjacke ist ja klasse, meine Mama würd sicher schon wieder versuchen die zu reparieren, weil das kann ja so nicht gehören ;-) Aber ich find das ist was ziemlich besonderes und schaut cool aus.
    Liebe Grüße Ela

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    1. Hihi, reparieren klingt gut :-) Meine Mutter hätte aber vermutlich auch gefragt, was das da für ein Getüddel ist.

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  8. ich finde ja die weissen klassiker allein schon prima - aber die jacke und die schuhe bringen eine schöne individuelle note rein! fein gemacht! :-)
    xxxxx

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    1. Danke :-) Klassiker ist gut - ich habe wochenlang gebraucht, um diese Hose ausfindig zu machen. Die Welt scheint keine Klassiker mehr zu mögen...

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  9. Die Jacke ist ja toll - würde ich auch schreiben, wenn sie nicht aus Paris wäre. ;) Und die Schuhe würde ich auch glatt nehmen. War am WE zum ersten Mal seit 6 Monaten wieder mit Absätzen (7-8cm) unterwegs und das war echt gewöhnungbedürftig. ;D

    @auf dem Dorf wohnen: Im Urlaub zieht's mich ja gerne in so kleine Örtchen (so emfinde ich das zumindest) und ich mag das sehr. Aber dort wohnen... hm... da könnte ich den Herren nicht mal eben sagen: "Küche bleibt kalt, holt euch ne türkische Pizza". Da wäre der Stress quasi vorprogrammiert. ;)

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    1. Aber beim Anblick der Jacke muss ich doch immer an dieses ganz besondere Einkaufserlebnis beim "Vente privée" denken *grins* Von 7-8 Zentimetern träume ich. Wie weit bist du denn gekommen? Ich würde im Moment vermutlich mit viel Glück die Strecke bis zum Auto schaffen. Also 20 Meter *lach*
      Äh, ja, für türkische Pizza darf man ins Auto steigen und zehn Kilometer westwärts fahren. Da hat man dann aber die Auswahl zwischen gleich ZWEI Läden! Ist ja auch nicht nix! Hat aber auch den Vorteil, dass hier jeder die grundlegende Kulturtechnik des Kochens lernt. Für den Fall, dass der Chefkoch mal außer Haus weilt und man trotzdem Hunger hat :-)

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  10. Das Outfit ist der Hammer! Die Boyfriend-Jeans gefällt mir sehr gut - ich brauche auch eine Jeans in diesem Schnitt (ohne Löcher.. grins..), nur weiß muss sie nicht sein.. und die Jacke hab ich schon mal bewundert, oder täusche ich mich? Die Schuhe stehen dir besonders gut (dein Knöchel sieht ja wieder toll aus, ist ja doch ziemlich schnell gegangen!) und die Tasche ist auch so ganz mein Ding.
    Das mit dem kleinen Dorf kenne ich nur zu gut.. meine Eltern sind um die 80 und leben genau in so einem Dorf - ohne Bäcker, ohne Apotheke.. mein Vater hat zwei künstliche Kniegelenke und meine Stiefmutter .. na ja, eigentlich dürfte sie überhaupt nicht mehr ans Steuer mit ihren Augen... aber das muss dann halt auch mal sein (und die Nachbarn kennen das Auto ja und können rechtzeitig in den Graben hüpfen, wenn sie kommt!).. für jeden Pups muss man losfahren und bloß nichts vergessen! (Inzwischen kann mein Papa wieder fahren, sie haben Automatik) Wie das werden soll, wenn die Beiden nicht mehr so fit sind? Wir diskutieren schon so lange Zeit darüber, aber ihre Meinung dazu ändert sich von Tag zu Tag. Vorteile hat das natürlich auch, wie du schon schreibst. Komischerweise ziehen alle Kinder, die irgendwann mal weggezogen sind, wieder zurück in das Kaff, sobald sie Familie gründen wollen. Mit Milch und Eiern sind alle durch die Bauernhöfe in der Umgebung gut versorgt und z.B. Brot backt meine Stiefmutter selbst. Das kann sie inzwischen hervorragend. Für mich wäre das aber trotzdem nichts!

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    1. Doch, die Jacke gab es schonmal. Ich finde sie nur jetzt nicht... Der Knöchel ist noch ein bisschen dicker, aber das sehe vermutlich nur ich.
      Mit 80 will ich hier keinesfalls mehr wohnen. Mit 60 bin ich spätestens weg. Milch, Eier und Brot wären mir auf Dauer zu einseitig *lach*. Nee, ich mag nicht mehr Autofahren müssen, weil es hier nichts gibt, obwohl ich es eigentlich nicht mehr kann.
      Und was werden soll, wenn die Eltern nicht mehr fit sind, ist auch eine gute Frage, wenn sie in der Stadt wohnen. Denn alleine wohnen ist ab irgendeinem Punkt nicht mehr schlau. Aber das mach jemandem mal begreiflich, der das nicht will.

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  11. Klasse Outfit! Ich bin begeistert von der Kombi. Die Jacke ist echt raffiniert, erinnert mich so ein wenig an die Roben unserer Richter/-innen.

    Ich denke auch, dass das Dorfleben jede Menge Vorteile bietet. Aber auch Nachteile. Wenn man im Alter nicht mehr so gut von A nach B kommt, ist es bestimmt angenehmer, Arzt, Einkaufsmöglichkeitten und Stadt in der Nähe zu haben. Aber dann müsste man ja das gewohnte Umfeld aufgeben. Und ob einem das irgendwann so leicht fällt, kann ich mir gar nicht richtig vorstellen.

    Lieben Gruß
    Sabine

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    1. Richterin Fran, das klingt gut. Fehlurteile garantiert :-)
      Och, das gewohnte Umfeld wird mir nicht fehlen. Bin schon so oft umgezogen, da kommt es auf einmal nicht mehr an.

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  12. So, einmal fix quergelesen: ob jetzt im Trend oder nicht, sie steht dir hervorragend. Kombiniert mit der schwarzen Jacke ein echter Hingucker.
    und wenn es so schwer war, die Hose zu finden, begegnet dir der Trend auch nicht an jeder Ecke.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Ich behalte sie einfach für die nächsten fünf Jahre. Dann ist sie wieder trendig wie nix ;-)

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