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Weia, bin ich emanzipiert!


Ich habe kürzlich irgendwo - ich habe keine Ahnung mehr, wo das war - diverse Thesen zum Thema Handtaschen und Frauen gelesen. Unter anderem die, dass Frauen, die große Handtaschen haben, emanzipierter sind als diejenigen, die kleine Handtaschen nutzen.

Bisher war ich der Meinung, dass ich vorzugsweise eine große Handtasche, oder lieber noch einen Rucksack, benutze, weil ich nicht in der Lage bin, wichtige Dinge von unwichtigen Dingen zu trennen. Ich schleppe nämlich gern meinen halben Hausstand mit mir herum. Könnte ja sein, dass ich irgendetwas davon dringend brauche, wenn ich unterwegs bin.


Was befindet sich also an einem ganz normalen Tag in meiner Tasche? Erstmal der übliche Kram, der wohl in jeder Handtasche wohnt: Mein Handy, ein Portemonnaie, ein Kartenetui, mein Hausschlüssel, mein Büroschlüssel, mein Autoschlüssel. Manchmal auch zwei Autoschlüssel, weil man ja nicht wissen kann, welches Auto gerade auf dem Stellplatz steht, weil Kinder Autos nie so parken, dass man sie auch wiederfindet… Dann wären da noch die mindestens drei Masken, meine Sonnenbrille und die Pfefferminzbonbons, die bei eventuell aufkommende Hungerattacken unverzichtbar sind.


Wenn ich arbeite, stecken noch ein iPad, ein dazugehöriger Stift, ein Notizbuch und mindestens drei Kugelschreiber - man weiß erstens nie, wann der iPad-Akku leer ist und man auf Papier schreiben muss und zweitens nie, wann ein Kuli streikt. Dazu kommen Visitenkarten und ein Taschenkalender, weil man ja nie weiß, wann das Handy streikt.


Abgesehen davon müssen noch wahnsinnig wichtige Kleinigkeiten mit. Ein Lippenpflegestift, feuchte Reinigungstücher, Desinfektionsmittel, ein Einkaufsbeutel, etwa neun alte Kassenbons, fünf Parkscheine, mein Impfpass (weil man ja nie weiß, wann das Handy streikt), ein „Presse darf überall parken“-Schild, das mir schon das eine oder andere Knöllchen erspart hat und drölfzig Presseunterlagen, die ich ganz sicher morgen aufräume.


Ihr seht, ich bin mächtig emanzipiert! Emanzipierter geht quasi gar nicht. Ich bin sogar so emanzipiert, dass ich vergesse, den Arbeitskram aus der Tasche zu nehmen, wenn ich am Wochenende an die Ostsee fahre. Andere Menschen mögen das chaotisch nennen, ich nenne es ab sofort emanzipiert!


These Nummer zwei war übrigens, dass Frauen ohne Handtaschen unweiblich sind. Ich hoffe, in den Augen desjenigen, der diese These aufgestellt hat, gehören Rucksäcke in die Kategorie Handtaschen. Falls nicht, bin ich wohl etwa die Hälfte meiner Tage unweiblich.


Und was ist mit den Tagen, an denen ich zum Einkaufen oder zum Spazierengehen oder um irgendetwas trinken zu gehen lediglich mein Kartenetui, meinen Haustürschlüssel und eine Maske in die Hosentasche stecke? Mutiere ich dann zum Mann?


Ganz vielleicht aber sind solche Thesen aber auch völliger Blödsinn. Eventuell können total emanzipierte Frauen durchaus sehr, sehr kleine Taschen benutzen. Und ich brauche nur ständig die größte Größe, weil ich eben einfach gern alles mögliche in die Tasche packe, was ich eventuell gegebenenfalls vielleicht an diesem Tag brauchen könnte…


Vermutlich gibt es auch Thesen darüber, warum Menschen auf Mauern balancieren anstatt den gepflasterten Weg zu gehen. Ich wäre gespannt auf die Interpretation von Experten ;-) 


Für das Outfit bin ich der Experte, immerhin habe ich es ausgesucht. Die Sneaker sind gesetzt, denn am Meer laufe ich in der Regel so etwa zehn Kilometer pro Tag. Das würde ich ungern in anderen Schuhen tun. Die Hose ist einfach nur saubequem und hat diverse Taschen, die eine Handtasche überflüssig machen könnten. Dann wäre da noch das unermeidliche Hemd, das aber diesmal hellblau ist, darüber eine kurze Blazerjacke und eine Daunenweste. Das reicht selbst für kühle Herbstabende an der Ostsee definitiv aus, wärmer muss es derzeit noch nicht sein.









Ja, und dann natürlich die große Handtasche. Spezialanfertigung für total emanzipierte Frauen, die auf Mauern laufen ;-)


Liebe Grüße

Fran


P.S. Und damit das klar ist: Die Tasche wertet das Outfit natürlich total auf.

Kommentare

  1. Oh weh, da ist es mit meiner Emanzipation wohl nicht weit gekommen ... ich trage mittelgroße Taschen und Rucksäcke. Wie heißt es so schön? Stuck in the middle ... nicht nicht emanzipiert, aber auch nicht emanzipiert ...

    "Vermutlich gibt es auch Thesen darüber, warum Menschen auf Mauern balancieren anstatt den gepflasterten Weg zu gehen. Ich wäre gespannt auf die Interpretation von Experten ;-) "
    Weil Mauern laut HIER und BLANCIERE AUF MIR rufen!

    Pfefferminzbonbons gegen Hunger? Das käme mir nicht in den Sinn. Die machen mir eher noch mehr Hunger, genauso wie Äpfel. Bei mir gibt es eine Dose Mandeln für Notfälle. Werten die meine Handtasche auf?

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    1. Mittelgroße Taschen klingen gut. Dann schleppt man sich keinen Wolf mit Kram, den man nicht braucht. Das ist nämlich ein Problem, das ich so gar nicht im Griff habe.
      Pfefferminzbonbons helfen bei mir, wenn man in einer stundenlangen Sitzung steckt und einen Hungerast schiebt. Und die Mandeln werten definitiv auf, aber nur wenn es die richtige Sorte ist ;-)

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  2. Mit kleinen Taschen kann ich absolut nichts anfangen. Es muss mindestens eine Trinkflasche + Kamera zusätzlich zu meinem anderen "Kram" reinpassen. Das hat wohl eher weniger mit Emanzipation zu tun als damit, dass man denkt, alles mitnehmen zu MÜSSEN. Die Hälfte aus der Tasche brauche ich nämlich auf Garantie nicht. Aber man weiß ja nie :)

    Liebe Grüße Sabine

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    1. Meine Kamera mitzunehmen habe ich längst aufgegeben. Das Ding liegt verwaist in einer Schublade. Handy muss reichen.
      Und genau so ist es. Die Hälfte meines Tascheninhaltes brauche ich nicht. Also fast nie.

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  3. Mir rufen Mauern immer „setz Dich nieder“ zu 😂
    Taschen… da gibt es ja solche und solche und Rucksäcke sind keine Handtaschen. Nö, das ist ein Sack! Also bitte.
    Ich frag mich ja immer wie emanzipiert Männer (z.B. Göga) sind die mit der Handtasche ihrer Ehefrau ( z.B. ich) vor der Damentoilette warten!? Er machts nicht gern, sagt er kommt sich doof vor mit einer pinken Cupcaketasche…oder Strohschnecke…oder Elefant….oder Fakekamera… oder…. da zu stehen. Tzzz
    Tatsächlich tun mir kleine Taschen auf Dauer besser. Mit großen kann ich aber so viel tolle Sachen dabeihaben…
    Fran Du siehst klasse aus und ich finde es einfach gut wenn man sich so kleidet dass man das gut machen kann was man grade machen will. Gescheite Schuhe sind einfach ist von Vorteil beim länger laufen. Die Tasche ist natürlich in dieser Größe echt der Burner!
    Liebe Grüße Tina

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    1. Hihi, einen Taschenhalter habe ich noch nicht gefunden... Find ich gut, dass dein Mann das Ding bewacht, auch wenn es eine Strohschnecke ist ;-)
      Kleine Taschen sind vermutlich für den Rücken die weit bessere Alternative. Aber was, wenn ich ganz plötzlich das Land verlassen muss? Ok, kam noch nie vor. Aber könnte ja sein *kicher*

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  4. Okay liebe(r) Fran(z),

    ich oute mich dann mal als Emanze. Weil es IMMER (zu98%, ist das immer) große Taschen braucht. Weil mein Portemonnnaie (nicht sein Inhalt) so groß ist wie eine Clutch, weil ich jederzeit in der Lage bin, das Land zu verlassen (Nachtzeug und Zahnpasta kann ich kaufen).
    Vieles meines Inhalts gleicht sich mit deinem. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Gerade suche ich eine etwas größere Tasche, in der ich etwas mehr unterbringen könnte, allerdings mit gut gepolsterten Griffen.
    Ohne Tasche gehe ich nur ins Stadion und zu Basketballspielen. Da nehme ich nächstes Mal auch keinen Schirm mehr mit, hat doch einer meinen genommen und seinen rostigen Drogerieschirm meiner Marke dagelassen, grmpf.
    Und abends- da habe ich meist den Mann dabei. Wobei ich jetzt das Handy immer mit dabeihabe wegen Impfung und so. das darf nicht streiken, sonst müsste ich den Tascheninhalt aufstocken...
    Dein Outfit mag ich und obwohl ich bei der Anrede ein bisschen gefrozzelt habe, finde ich dich ziemlich weiblich.
    Und Mauern sind für vieles gut. Ich glaube ja, es steht für kindliche Neugier...
    So.
    Liebe Grüße von der seeeeehr emanzipierten Nicole

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    1. Ha, eine Leidensgenossin! Mein neues Portemonnaie ist auch ziemlich groß. Ok, die Größe einer Clutch hat es nicht, aber in eine Mini-Tasche würde es nie passen.
      Beim Basketball habe ich auch nie eine Tasche dabei. Da reichen die Hosentaschen aus. Ist aber auch ungefähr 150 Meter von meiner Wohnung weg. Deshalb entfällt auch der Schirm. Wobei ich Schirme eigentlich immer vergesse. Die Welt ist voller Schirme, die mal mir gehört haben.

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  5. Ich denke, welche Taschen und auch Schmuck man trägt/bzw. man tragen sollte hängt vom Einsatzzweck, der eigenen Größe und Statur, dem eigenen Geschmack und dem nötigen Selbstbewusstsein zu tun.
    Eine Elefant mit einer Mini Bag und Mini Kettchen sind noch elefantöser aus. Eine Maus mit einer Panzerkette und einer riesen Tasche wird davon erschlagen. Beides ist nicht im Sinne des Erfinders.
    Gut schaust Du übrigens aus.
    BG Sunny
    P.S.: Ich nutzte nach dem Studium eine Tasche für meine Arbeitsunterlagen. Privat aber ganz sicher nicht. Taschen waren was für Mütter, Tussis und alte Frauen. Die erste kleine Tasche habe ich mir für den Mutterpass zugelegt.

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    1. Ich habe viele, viele Jahre auch nie eine Tasche dabei gehabt. Alles, was ich brauchte, passte in Jacken- oder Hosentaschen. Scheinbar war ich genügsamer damals.
      Nach Einsatzzweck entscheide ich bei Taschen nicht immer. Die, die gerade da herumsteht und in der alles drin ist, nehme ich mit. Alles andere würde viel zu lange dauern.

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  6. Abgesehen von Rucksäcken (ich habe keine) habe ich Taschen in allen Größen, und ich benutze jede, je nachdem, wohin ich gehe, was ich in meiner Tasche mitnehmen muss und welches Outfit ich trage.
    Super schöner Look von Kopf bis Fuß, liebe Fran, ein Look, den ich gerne mag, weil er cool und bequem ist. Die Fotos sind klasse!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Bis ich eine Tasche umgepackt habe, dauert das immer endlos. Wechseln kann ich also nur, wenn ich Zeit habe. Und die habe ich eher selten... ich sollte mein Leben mal besser organisieren ;-)

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  7. Ha, ich habe mal in einem Seminar alle anwesenden Frauen - die mitmachen wollten - die Taschen ausleeren lassen und dann haben wir uns zu den Inhalten unterhalten. Warum uns was wichtig ist. War eine echt interessante Gesprächs-Runde mit allerlei Einsichten im wahrsten Sinn des Wortes.
    Deine Tasche wertet natürlich auf, schon durch den realen Geldwert... So wie Du sie trägst, finde ich es sehr persönlich und situativ angepasst. Man sieht, sie ist Dir wichtig - aus vielerlei Gründen - und nur das zählt.
    Achja, das könnte man auch emanzipiert nennen!
    Schöne Grüße von Sieglinde

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    1. Ich schätze, bei mir ist es gar nicht in erster Linie das, was wichtig ist. Da dürfte auch eine Portion Faulheit dabei sein ;-)
      Das mit dem Aufwerten mag ich nicht wirklich. Wenn mir mein Outfit gefällt, brauche ich es nicht aufzuwerten. Wenn es mir nicht gefällt, ziehe ich es nicht an. Aber die Tasche mag ich, sie ist groß genug, gut zu tragen und ich kann darin einigermaßen Ordnung halten.

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