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Tabuthemen, Schwarz und Weiß



Mich gibts noch :-) Allerdings nicht ganz so häufig wie gewohnt. So ganz langsam finde ich zwischen Arzt- und Psychologenterminen wieder in so etwas wie Alltag und zum Schreiben. Noch nicht beruflich, aber für ein paar Blogposts wird es reichen, hoffe ich. Jede Menge Gedanken und Themen hätte ich im Kopf.

Der gemeine Blogger beschäftigt sich ja gern mit Tabus. Ob Wechseljahre oder Botox - Tabus sind ein geniales Thema - mit einträglichen Kooperationen, von Nahrungsergänzung bis Inkontinenzeinlage. Ok, meine Wechseljahre waren herzlich unspektakulär, unter Inkontinenz leide ich noch nicht und nichts liegt mir ferner als Botox. Aber Tabu kann ich auch :-)


In meinem Fall wäre das Tabu die Depression. So ein Burnout klingt zwar total fancy und nach Managerkrankheit. Aber im Grunde ist es auch nur eine herkömmliche Depression, ausgelöst durch Stress und Erschöpfung, aber immerhin mit einem fancy Namen.


Über Depressionen redet man aber nun wirklich nicht gern. Denn der gemeine Blogger ist selbstverständlich ein sehr glücklicher Mensch, der sein Leben maximal genießt. Wenn er Stress hat, dann genießt er den ebenso oder fährt mal eben für ein Wochenende nach Paris, um die Batterien aufzuladen. Dummerweise haben bei mir nicht mal drei Wochen Sommerurlaub gereicht, um meine Batterien auch nur ansatzweise aufzuladen. In Achtsamkeit bin ich scheinbar eine Niete.


Und während der glückliche, achtsame Blogger von der Yogamatte aus seine Leser anstrahlt, mache ich einen Termin beim Psychiater. Ich meine: Hallo? Psychiater? Und dann weiter zum Psychotherapeuten. Den es erstmal zu finden gilt. Damit dürfte ich in Sachen Tabu ziemlich weit vorn zu liegen - denn wer geht da schon freiwillig hin?


Was man mit der Diagnose in der Hand so findet, wenn man Google bemüht, ist schon irre. Selbsternannten Achtsamkeit-Coaches mit zweifelhafter Qualifikation, aber einem Honorar von 300 Euro pro Stunde, eine Privatkklinik mit dem großartigen Angebot „In sieben Tagen aus dem Burnout“, - mein Arzt behauptet ja, man braucht raus ungefähr so lange wie rein. Soviel zu sieben Tagen Vermutlich gibt es sogar Nahrungsergänzungsmittel, die nicht nur Wechseljahre, sondern auch Depression können. Aber ganz ehrlich: Ich trabe lieber zweimal pro Wochen in die psychiatrische Institutsambulanz.


Ist übrigens ein heißer Tipp für alle, denen es psychisch schlecht geht. Genau dann einen qualifizierten Therapeuten zu oder Arzt zu finden und auch noch mit einem zeitnahen Termin - das ist nämlich quasi ein Ding der Unmöglichkeit. In einer Institutsambulanz findet man genau diese Kombination, jede Menge Kompetenz und Hilfe bei der Suche nach weiteren Schritten. Wenn man sich nicht dran stört, dass „psychiatrisch“ dran steht.


Weil ein Tabu selten allein kommt, fasse ich gleich noch ein heißes Eisen an: Schwarz-weiß, ganz ohne Farbe nämlich. Also das, was gemeinhin als furchtbar langweilig gilt. Ich mag schwarz-weiß. Erfahrungsgemäß so ungefähr bis Ende Januar. Dann brauche selbst ich Farbe, bis etwa im Mai wieder beige dran ist.


Bleiben wir bei schwarz-weiß. Das mag ich nicht nur, sondern es erspart auch ganz viel Aufwand beim Packen, wenn man für ein paar Tage wegfährt. Bei schwarz, weiß und bestenfalls noch grau oder einer Prise blau passt nämlich alles in beliebigen Kombinationen zueinander. Also habe ich es mir diesmal ganz einfach gemacht und diese Packvariante gewählt, als es in Richtung Ostsee ging. Zu mehr war mein Hirn im Moment ehrlich gesagt auch nicht fähig.






Mein ganz persönliches Tabu waren übrigens bis vor einigen Jahren noch Röcke. Kleider habe ich gern und oft getragen. Mit Röcken konnte ich gar nix anfangen. Ewig die Frage, was man dazu obenrum trägt. Das hat mich echt überfordert, so in der Theorie. Also habe ich lange Zeit überhaupt keine Röcke besessen. Das hat sich dann aber fix geändert. Und mein schwarz-weißes Streifenshirt ist nicht nur das erste Streifenshirt, das ich an mir richtig gern mag, sondern auch perfekt zum schmalen Rock. Bomberjacke und Boots passen ohnehin zu allem.


Die Jacke habe ich mir im Oktober bei COS gekauft und durfte feststellen, dass die auch wunderbar für den Winter taugt. Sie ist nämlich wärmer als gedacht, groß genug, um noch einen Cardigan oder Pullover darunter zu tragen und mit Schal zumindest bisher perfekt. Ich hoffe, das bleibt so, denn Kind, klein, hat meinen Daunenmantel nach Berlin entführt und Mantel und Kind werden erst im Februar zurück erwartet. Was tut man nicht alles für den Nachwuchs…







Soweit zu den heutigen Tabus :-) ich trabe dann mal wieder in Richtung Ambulanz!


Liebe Grüße

Fran


Kommentare

  1. Guten Morgen Fran, ich hab schon auf Dich gewartet heute Morgen. 😁
    Schön Dich zu sehen, Du machst alles richtig. Ich müsste mich eigentlich Auskennen bei dem Thema, denn wir haben viele Patienten mit Depressionen, aber dem ist nicht so. Mich würde mal interessieren wo die Psychotherapeuten ansetzen, das wieder hinzubekommen, außer medikamentös. Aber das musst Du mir nicht beantworten, das ist viel tabu für einen Blog.
    Du siehst selbst, im Streifenshirt siehst Du phänomenal aus! 😍 Das sind Allrounder und toll zum Rock und Boots. Ich mag das sehr.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina

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    1. Dazu kann ich gern demnächst etwas schreiben. Im Moment spreche ich regelmäßig mit einer Psychologin in der Ambulanz, zusätzlich zur Einstellung auf Medikamente. Was in der Klinik passieren wird, darauf bin ich selbst sehr gespannt. Mich haben schon viele Menschen gefragt, was da genau passiert.
      Erstmal geht es hauptsächlich um den Status Quo und was zu tun ist, damit der Druck nachlässt. Wie gesagt, dazu gerne demnächst mehr.

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  2. Hallo Fran,

    es ist schön, wieder von dir zu lesen. Und auch, dass es kleine Schritte in Richtung Besserung geht.
    Und dass du ein Tabuthema ansprichst, das unter den ganzen Tabuthemen, die mittlerweile gesellschaftsfähig sind wie Wechseljahre oder Hitzewallungen oder Botox sind, immer noch ein Riesentabu ist.

    Das ist ein Thema, das noch viel zuviel unangesprochen bleibt. Denn leider heißen psychische Erkrankungen heute immer noch bei den meisten, "einen an der Klatsche" zu haben oder "wenn du nur willst, klappt das schon." Nein!

    Und dass du dich direkt an einen Fachmann/-frau gewendet hast, und nicht erst den Umweg über ... gegangen bist, umso besser.

    Ein Outfit in Black & White. Sehr entspannend!

    Weiterhin einen guten Weg zu deiner Gesundung,
    Claudia :-)

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    1. Seitdem Kind, klein, Psychologie studiert, bin ich definitiv nicht mehr der Meinung, dass psychische Probleme irgendwas damit zu tun haben, dass man "einen an der Klatsche hat". Der Blick über den Tellerrand kann manchmal ganz schön erhellend sein :-)

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  3. Hallo liebe Fran,
    erst einmal ist es schön, von dir zu hören. Und dich zu sehen. Ich mag schwarz-weiß und ich mag, wie farbig du dieses vermeintliche Tabuthema angehst. Wobei mich ebenso wie Claudia auch interessiert, wo man anfängt..

    Ja, dieses Coaches und alles in sieben Tagen... Zweifelhaft und unzweifelhaft teuer.

    Ich habe von Institutsambulanz noch nie gehört, mir gefällt jedoch, dass du dich dort gut aufgehoben fühlst und somit kleine Schritte gehen kannst. Und auch mal stehenbleiben darfst.
    Ich wünsche dir alles, was ich dir vor Wochen auch schon gewünscht habe, aber vor allem Geduld.

    Zum Rock: Mit dem Obenrum habe ich keine Probleme, bei mir ist es eher das Untenrum, sprich in der Übergangszeit, wenn ich blickdichte Strumpfhosen zu dunkel und Feinstrumpfhosen bäh finde. Sommer und Winter ist's prima, denn im Grunde ist ein Rock ja eine Hose ohne Beine. Und da ziehe ich also fast dasselbe drauf wie bei der Hose.
    Die Bomberjacke mag ich, wir teilen ja die Vorliebe für dieses Geschäft, obwohl die mir dein beiges Kleid nicht verkaufen wollten ,haha.

    In diesem Sinne wünsche ich dir eine leuchtende und ruhige Vorweihnachtszeit, dass der Winter weiss, wo der Daunenmantel ist (da brauchte sie ihn letzte Woche aber auch) und sich erst im Februar in Hamburg austobt und dass du trotz allem immer einen Grund zum Lächeln und eine Hand zum Halten findest.
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Leggings sind die Lösung, zumindest wenn man mit dunkel kein Problem hat. Strumpfhosen hasse ich auch, die quetschen meine Zehen immer ein ;-) Im Ernst: ich habe irre empfindliche Füße, die ertragen keine Feinstrumpfhosen. Und wenn es auch nur einigermaßen warm genug ist, dann muss der Rock reichen. Ist ja lang genug :-)

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  4. :-) Liebe Fran,
    schön, Dich wieder zu lesen!
    Mir haben Psychiater und Psychologin in der Krise sehr geholfen. Anfangs habe ich ein ganz leichtes Medikament genommen. Ich finde, dass mehr Menschen eine Gesprächstherapie machen sollten, denn der Blick von außen hilft die eigenen Sorgen und Nöte von verschiedenen Seiten zu betrachten, auf die man allein nicht wahrnehmen würde.
    Ich drücke Dir die Daumen und lass gönn Dir die Ruhe, die Du brauchst, um wieder auf die Füße zu kommen. Marzipan kann dabei unterstützend helfen ;-)
    Alles Liebe,
    Claudia :-)

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    1. Da bin ich absolut bei dir: Mehr Therapien müssen her. Nur wenn ich mir die Wartelisten von Therapeuten so ansehe, dann wird das wohl nie so sein...

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  5. Fran mit Streifen, immer wieder schön!
    Auch in schwarz-weiß. Ich finde das ist eine feine Kombination.
    Sich Hilfe zu holen, ist auf jeden Fall immer klug. Gut, dass es so gute Angebote gibt, die einem wieder auf die Füsse helfen. Wir haben hier seit vielen Jahr ein sog. "Bündnis gegen Depression", das diese Krankheit aus dem Schatten geholt hat und öffentlich diskutabel gemacht hat. Und natürlich auch Hilfsmöglichkeiten aufzeigt. Das hat hier vielen geholfen.
    Hab eine möglichst gute Zeit, mit allem, was Du für Dich brauchst.
    Das wünscht Dir herzlich, Sieglinde

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    1. Das Bündnis klingt interessant! So etwas ist definitiv hilfreich, um den Betroffenen zu helfen, schätze ich. Allein Hilfe zu suchen, wenn man eigentlich gar nicht die Kraft dazu hat, ist ein Unding.

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  6. Ich habe wahrscheinlich glück, weil ich nicht so der strebsame, ehrgeizige Typ bin. Muss ich jetzt nicht näher ausführen. Wir kennen uns schon lang genug, ich habe es schon unzählige Male beschrieben. Warum? Weil ich wohl hoffte, es könnte auf andere abfärben. Das funktioniert in beide Richtungen nur bedingt. Ist einfach eine Typfrage.
    Trotzdem könnte es mir auch passieren und plötzlich diese Linie überschreiten. Ich bin zwar sehr nachsichtig mit mir, aber manchmal habe ich gefühlt so viel Energie, dass ich viel weiter gehe, als ich es von mir selbst erwarten würde.
    Tja. Und dann ist sie weg, *puff*. Die Energie. Einfach aufgebraucht, eingesogen, verpufft. Weg.
    Das einzige, was für mich funktioniert, ist tatsächlich "nichts tun". Einfach nichts. Ich tue natürlich schon was. Aber nichts, was ich auf einen "Zettel" schrieb. Oder was andere mir auf den "Zettel" schrieben.
    Aber um nochmal auf diese Tabu-Themen zu kommen. Ich glaube tatsächlich, dass Hormonschwankungen auf die Stimmung schlagen. Und dass man, wenns schankt, höllisch aufpassen muss, nicht in Schieflage zu kommen.
    Das trifft Diabeiker Typ I (habe ich in der Familie), Schilddrüsen Patienten (mich) oder auch Frauen nach dem "Wechsel". Ich habe es bei einer alten Nachbarin und meiner Tante "erlebt". Die beiden waren für mich immer die toughen "Tanten". Und grade die beiden haben nach dem Ausbleiben der Tage plötzlich wirklich stark "reagiert".
    Bei sowas würde ich allerdings nicht auf Pülverchen setzten, sondern meinen Endokrinologen und meinen Internisten aufsuchen.
    BG Sunny

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    1. Ja, das ist zumindest teilweise definitiv eine Typfrage. Der Perfektionist ist in dieser Hinsicht echt gefährdet. Und Nichtstun fällt ihm vermutlich noch viel schwerer als allen anderen.
      Dass die Wechseljahre für viele Frauen problematisch sind, weiß ich. Aber ich seh es halt wie du: Ich frage jemanden, der sich damit auskennt anstatt auf Pülverchen zu setzen. Ist dann auch preiswerter... ;-)

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  7. Neuer Haarschnitt, neuer Artikel, toll, umso mehr freue ich mich, dass du schwarz-weiß trägst, meine liebste Kombination. Schön, dich wieder zu lesen, liebe Fran!
    Die Bilder machen mich neidisch, aber die Tabus nicht - die möchte ich lieber nicht haben. Du gehst den richtigen Weg und das ist das Wichtigste! Weiter so.
    Liebe Grüße,
    Claudia

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    1. Der Weg ist manchmal ganz schön steinig und man ist versucht, wieder auf die Autobahn zurückzukehren... nur landet man dann halt wieder da, wo man nicht landen will. Soviel habe ich inzwischen kapiert.

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  8. https://farbwunder-style.blogspot.com/2018/06/sunday-colours-burn-out-fur.html
    Damals hab ich einen Post über Burnout und wie ich das sehe geschrieben, auch Du hast kommentiert! Und genau: ein Burnout ist eine Depression! Nur hört sich Burnout natürlich gleich mal viel besser an, weil es nicht nach "Schwäche, Versagen und ih, pfui Spinne!" klingt!
    Und genau das ist der Punkt. Im Nachhinein würde ich sagen, ja ich hatte (mit dreißig oder so) Depressionen, aber damals hab ich es nicht als solche wahrgenommen. Aber schlimm genug war es trotzdem.
    Deshalb finde ich es richtig gut, dass Du darüber schreibst und das Thema aus der Tabuecke holst, in der es sich immer noch befindet. Man darf entweder nicht darüber sprechen, weil man keine Ahnung hat oder weil man sich schämt oder weil es schon gar nicht Blogtauglich ist. Ich fand's damals auch interessant, wie viele Komments quasi aussagten "Damit will ich nix zu tun haben!" oder "Wir sind nicht befugt, darüber zu sprechen". Warum nicht? Genau das macht ein Tabu doch zum Tabu.
    Na ja, anderes Thema: der schwarz-weiß look steht Dir dermaßen gut, dass ich da GAR NIX langweilig dran finden kann. RICHTIG tolle Bilder!
    Ich wünsch Dir die besten Weihnachten, die momentan möglich sind - mit Gin-Punsch, Deinen Töchtern und gemütlichen Momenten! Alles Liebe, Maren

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    1. Dass man Depressionen nicht als solche wahrnimmt, scheint normal zu sein. Will man halt nicht haben, sowas. Ist wie Schweißfüße.
      Hab den Post gerade gelesen. Inzwischen könnte ich seitenweise darüber schreiben, während ich damals halt auch gedacht habe, dass MICH das ja niiiiiiemals betrifft. Selten so gelacht.

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