Direkt zum Hauptbereich

Mein Oktober: Alte Traditionen und neue Entwicklungen



Eigentlich gehört der Oktober ja nicht zu meinen Lieblingsmonaten. Allein die Tatsache, dass beide Töchter im Oktober Geburtstag haben, fand ich viele Jahre lang einfach nur stressig. Zwei Kindergeburtstage innnerhalb von drei Wochen - das war für mich Höchstsrafe. Zumal spätestens der zweite Geburtstag fast immer mit richtig miesem Wetter verbunden war, so dass man die Bande nicht mal ruhigen Gewissens in den Garten schicken konnte.


Aber Kindergeburtstage sind längst Geschichte und der Oktober gab wettermäßig alles. Er fühlte sich weit mehr wie ein unendlicher Spätsommer an denn als waschechter Herbst. Und Spätsommer ist genau mein Ding :-)







Im Hause W. hat das Geburtstagskind traditionsgemäß an seinem Ehrentag das Sagen. Der Rest nimmt Urlaub und macht ohne Widerspruch alles mit. Und deshalb habe ich in diesem Jahr etwas getan, was ich zuletzt vor mehr als 40 Jahren getan habe: Ich war zum Pilzesuchen im Wald - einen ganzen Nachmittag lang. Und das hat riesigen Spaß gemacht. Ok, das Ergebnis der Suche habe ich dann großzügig an das Geburtstagskind abgetreten. Ich muss ja nicht unbedingt essen, was ich gesammelt habe ;-) Also durfte das Kind die Ausbeute - und die war nicht gerade klein - für sich und ihre Freunde zubereiten. Von Vergiftungserscheinungen ist mir nichts bekannt geworden.






Kind, klein, hat sich gemeinsames Essen - vom üppigen Frühstück bis zum abendlichen Raclette, plus Spielen bis zum Abwinken gewünscht. Also habe ich beim Carcassonne und Risiko pflichtgemäß nicht gewonnnen… und konnte immerhin vermeiden, dass ein Exit-Spiel die Türschwelle überquerte. Die mag ich nämlich nach wie vor nicht. Dafür war das Raclette umso leckerer und sorgte für ein stundenlanges Gelage. Ja, doch, diese Form der Geburtstagsfeierei liegt mir doch wesentlich mehr als zehn bis zwölf Siebenjährige zu entertainen, mit ihnen zu basteln und im Anschluss noch eine gemeinsame Übernachtung der Gäste zu überleben ;-)


Damit das arme Kind, klein, nicht nur mit Familie und Frend spielen muss, gab es Ende Oktober dann noch ein verlängertes Wochenende in Binz für mich. 21-Jährige im Dutzend finde ich nämlich genauso anstrengend wie besagte Siebenjährige. Also ging ich am Strand spazieren, während das Kind im Anschluss an seine Party die Wohnung wienerte. Hat hervorragend geklappt - sowohl das Spazierengehen als auch das Wienern.









Überhaupt war ich von Binz sehr positiv überrascht. Das Städtchen ist wirklich nett, das Hotel im alten Kurhaus richtig gut und das Wetter war ein Traum. Also habe ich morgendliches Schwimmen, den langen Strand, die herbstlichen Wälder, die Sauna am Nachmittag, ein hervorragendes Frühstück und leckeren Milchkaffee rund um die Uhr sowie ein Pale Ale am Abend sehr genossen. Eine Auszeit, die erst ein paar Tage vorher geplant wurde, aber umso schöner war.


Was gab es noch? Ich habe das Wetter bei vielen, vielen Spaziergängen genossen und habe mir vorgenommen, am Wochenende Hamburg zu Fuß zu erkunden. Den Auftakt machten eine 13-Kilometer-Wanderung zur neuen Wohnung von Kind, groß, ein sehr, sehr langer Spaziergang in Cuxhaven und der erste Gang, den ich rund um die Alster gemacht habe (Asche über mein Hamburger Haupt). Ich bin gespannt, wie lange das Wetter für solche Unternehmungen noch mitspielt.








Und dann waren da noch einige Projekte und Entscheidungen, die mich schon ins nächste Jahr führen. Noch kann ich keine konkreten Schritte vermelden, so gern ich das auch tun würde - hach, das wollte ich so richtig influencer-like schon immer mal schreiben ;-) Aber mein 2023 wird definitiv sehr spannend. Und ihr sollte ja auch im nächsten Jahr noch hier lesen.


Liebe Grüße

Fran


P.S. Eines hat mich auf Rügen ein bisschen geschockt. Ich hatte die Prora - ursprünglich ein Massen-Ferien-Projekt aus dem Dritten reich - zuletzt vor rund 15 Jahren gesehen, als das zugleich faszinierende und bedrückende Beton-Monster noch weitgehend „unberührt“ war. Ende Oktober war ich wieder da. Und was ist draus geworden? Ein Massen-Ferien-Projekt der neuen Art. Ein Kilometer uniforme Ferienwohnungen. Urlaub in Käfighaltung quasi. Aber immerhin gibt es das Dokumentationszentrum noch.






Kommentare

  1. Ein Verwandter von mir war Förster auf Rügen, aber das ist auch schon alles, was ich darüber weiß. Wollte da schon immer mal hin, hab's aber nie geschafft. Ich wusste mit meiner Halbbildung auch gar nix über die Prora. Dafür weiß ich, dass es dort bis vor der Wende fast keine Seeadler mehr gab, aber jetzt schon wieder. Sieht gruselig aus, das Ferienlager für Urlauber!
    Kindergeburtstage... puh, finden leider nach wie vor statt, aber ich kann danach wenigstens nach Hause gehen, und muss nicht die Folgen des Zuckerschocks den ganzen Abend erleben... :-DDDD
    Bin ja mal gespannt auf dein ereignisreiches 2023!
    Liebe Grüße, Maren

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich hatte keine Ahnung, was das ist, als ich dieses Monsterteil zum ersten Mal gesehen habe. Aber da es ein Dokumentationszentrum gibt, war diese Wissenslücke schnell gefüllt. Ein Monsterbau, der als KdF-Ferienheim dienen sollte. Und jetzt dient es eben als - Ferienheim. Meine Töchter würden vermutlich cringe dazu sagen....
      Ich fand Kindergeburtstage furchtbar. Zehn bis zwölf lärmende Kinder, die unterhalten werden wollen. Stundenlang. Mit Basteln und so. Und dann übernachten die alle beim Geburtstagskinde und machen bis zwei Uhr nachts Alarm... Es war nicht schön. Aber es gibt ganz viele Mütter, die das lieben. Ich gehöre definitiv nicht dazu.

      Löschen
  2. Ich sach ja: neu erfinden. Sehr schöne Impressionen hast Du da gebannt.
    Danke schön.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vor einem Jahr hätte ich dich nur blöde angeguckt, beim Stichwort "neu erfinden". Aber es funktioniert. Und es macht sehr, sehr viel Spaß.

      Löschen
  3. Dann wurde Prora am Ende ja fast doch noch seiner Bestimmung zugeführt ... gruselig. War Abriss teurer als hübscher, kleinerer Neubau? Erinnert mich immer an Bunker. In der Ausstellung war ich auch mal.

    Warst Du schon mal auf Usedom?

    Viele Grüße
    Ines

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich schätze, die Gebäude durften nicht abgerissen werden. Was sie draus gemacht haben - naja. Sehr schräg das Ganze.
      Auf Usedom war ich noch nicht, steht aber für das nächste Jahr auf der Liste!

      Löschen
  4. Ahhh Fran, ich liebe es, Kindergeburtstage zu planen und zu dekorieren (auch für Erwachsene). Ich war "traurig", wenn mein Sohn lieber im Mc oder woanders feierte. Ich glaube, ich habe die Partys mehr genossen als mein Sohn! kkkkk:)))
    Auch wenn der Oktober nicht dein Lieblingsmonat ist, kann ich sehen, dass der Monat wieder fantastisch für dich war. Abgesehen von den Pilzesuchen im Wald haben mich ihre Strandspaziergänge in Binz ein wenig neidisch gemacht! Tolle Fotos!
    Was auch immer du für das nächste Jahr vorhast, ich hoffe, du schaffst es mit großem Erfolg. Ich drücke dir schon fest die Daumen!
    Liebe Grüße,
    Claudia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, Claudia :-)
      Irre, wie unterschiedlich das ist. Ich habe Kindergeburtstage echt gehasst. Und dann gleich zwei innerhalb von drei Wochen...

      Löschen
  5. Ein Oktober, der es mal freudig in sich hatte. Ich hätte die Pilze auch nicht gegessen, haha. Ich bin die Champignon Else, die maximal mal bei Pfifferlingen nascht.
    Binz auf deinen Bildern sieht schön aus. Ich war tatsächlich noch nie da.
    Ich musste lachen bei den Kindergeburtstagen- ein sehr bekanntes Gefühl. Und Frannic- die Niemehrverlust Coacher- Yess!!

    Bin sehr gespannt auf deine Projekte, da es bis 2023 noch ein bisschen hin ist, kannst du mehrmals anschärfen hier, haha.
    Und bei deinem Blumentopf denke ich jedes Mal beim Scrollen, dass da eine Flasche drinsteckt- hmmm.

    Liebe Grüße und einen feinen November
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bei Pfifferlingen naschen tu ich auch. Aber nur im Restaurant oder wenn die Dinger aus dem Supermarkt kommen. Alles andere ist mir nicht ganz geheuer.
      Frannic gefällt mir hervorragend! Da sollten wir ein Geschäft draus machen ;-) Ha, und die Flasche ist eine Solarleuchte. Vermutlich fragt sich die Nachbarschaft schon, ob ich Alkoholiker bin. Ich habe nämlich ein halbes Dutzend von diesen Leuchten. Oh Gott, ich muss sie ersetzen!

      Löschen
  6. Kindergeburtstage. Im Mai kann man mit dem Wetter tatsächlich öfter Glück haben. An meinem im März ist es selten schön, meist saut oder schneit es.... Gartenfeiern waren da eher nicht angezeigt. Übernachtungsparty hatten wir nie. Mein Sohn ging als Kind immer freiwillig früh ins Bett. Wenn ihn da jemand vom Schlafen abgehalten hätte, wäre wohl eher grantig geworden.
    Das klingt bei Dir nach einem schönen, entspannten Oktober. Das mit den Pilzen verstehe ich. Ich habe schon sehr lange keine mehr gesucht, wäre mir da auch nicht im geringsten sicher.
    Ich bin schon gespannt, was Du für 2023 planst. Ist nicht nur bei den Astrologen und keltischen Schamanen als spannendes Jahr mit vielen neuen Dingen angesagt.
    Auch ich plane die eine, oder andere Veränderung.
    BG Sunny

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Uaaa, keltische Schamanen? Astrologen? Himmel, ich sollte mir das nochmal überlegen. Eigentlich soll es schon was mit Substanz sein *grins*

      Löschen
  7. Ohja, die berühmt berüchtigten Kindergeburtstage, noch gar nicht solange her, haben sich zwischenzeitlich zu Sommerpartys im Gartenbereich mit Übernachtung in Zelten entwickelt. Solange es sich bei 17jährigen Jungs noch in Grenze hält, ist es für uns in Ordnung. Die Freundschaften halten hier schon seit dem Kita-Alter. Die Insel Rügen hat soviel Schönes zu bieten. In Binz waren wir schon oft. Prora dieser Riesenkoloss, unseren Urlaub dort zu verbringen wäre keine Option. Da Du ja ein Ostsee-Fan bist, kann ich Dir auch die kleine Insel Usedom, die sonnenreichste Insel Deutschlands mit ihren schönen Seeheilbädern empfehlen. Viele Grüße, Grit.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Usedom steht als Nächstes auf der Liste! Ich war noch nie da, aber ich will unbedingt mal hin.

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet. Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Weimar in grün mit 40 Jahren Verspätung

Von Optimismus und warum er manchen Menschen schwer fällt

Kleiderstange: Jeans. Und der tagesaktuelle Wetterbericht ;-)