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Meine Fashionregeln - eine Ü30-Bloggeraktion



Fashionregeln? Als ich das Thema der neuen Ü30-Bloggeraktion sah, poppten in meinem Kopf sofort Sprechblasen auf, die Dinge sagen wie: „Ab 40 keine Shorts mehr“ oder „Keine Jeans, wenn du älter als 50 bist“. Alternativ wird auch „Beige ist nur für Rentner“ oder „Sobald die Haare grau werden, ist Bunt Pflicht“ gern genommen. Und was las ich gestern erst? Feminin und figurbetont sollte es sein für die nicht mehr ganz junge Frau. Oversize geht da gar nicht mehr.

Folgerichtig hätte ich jetzt mal ganz spontan gesagt, dass ich Fashionregeln - vor allem die, die Frauen über 40 vorschreiben wollen, was sie zu tragen oder im Laden zu lassen haben - ganz furchtbar finde. Jeder soll bitte genau das tragen, was er tragen möchte. Regeln gibt es in unserem Alltag schon ausreichend viele. Warum sollten wir uns also zusätzlich noch das Leben mit Fashionregeln schwer machen? Und warum sollte man überhaupt welche aufstellen? Warum sich beschränken, wenn man doch Freiheit haben kann? Abgesehen davon gäbe es wenige Fashionregeln, von denen ich behaupten würde, sie niemals zu brechen.


Ich bin weit davon entfernt, alles schön zu finden, was ich an Menschen in meinem Umfeld so täglich an Kleidung sehe. Aber wer bin ich denn, das zu beurteilen? Jeder soll die Mode tragen, die er selbst schön findet. Ob es mir gefällt, ist dabei nichtmal drittrangig und ich habe ganz sicher nicht das Recht, Regeln dafür aufzustellen, was Menschen tragen sollen - oder eben auch nicht.


So, wäre das also schonmal geklärt :-)


Für meine eigene Kleidung gibt es allerdings eine Regel, die ich seit Jahren befolge und mit der ich mich sehr wohl fühle: Das, was ich kaufe und trage, muss MIR gefallen. Und zwar im Zweifelsfall nur mir. Was andere Menschen davon halten, und mögen sie auch noch so eng sein, ist ja ganz nett zu wissen, aber für eine Kaufentscheidung unerheblich. ICH trage die Keidung, also entscheide ICH.


Das führt manchmal durchaus zu merkwürdigen Blicken oder kritischen Kommentaren meiner Einkaufsbegleitungen. Die mögen nämlich nicht immer das, was ich so in die Umkleidekabine und anschließend zur Kasse schleppe. Und ja, manchmal wird dann auch gut sichtbar mit den Augen gerollt. Das ist ok. Mein Jeans-Jumpsuit beispielsweise war so ein Kauf, den außer mir erstmal niemand in meiner Umgebung sonderlich kleidsam fand. Und das ist noch sehr euphemistisch formuliert ;-)


Ähnlich ging es mir mit diversen eher voluminösen Kleidern, mit ein ganz klein wenig oversize geschnittenen Pullovern oder mit meiner Lieblingsbluse - der mit der Kapuze. Bei all diesen Käufen gab es erstmal kritische Blicke aus meinem Umfeld. Aber ein paar Wochen später, da höre ich ganz oft dann doch den Satz: „Ich hätte das nie gedacht, aber das passt zu dir und sieht gar nicht so schlimm aus wie befürchtet“. Na also. Geht doch :-)







Aber selbst wenn dieser Satz nicht kommt: Ich trage, was ich mag.


Das war übrigens nicht immer so. In meinen frühen Zwanzigern hatte ich einen Freund. BWLer, ein schnittiger Mercedes-Sportwagen und coole Agentur-Vibes. Die waren damals, Ende der 80er, voll hip. Und der junge Mann hatte sehr genaue Vorstellungen davon, wie seine Freundin gekleidet sein sollte. Ich war durchaus das, was ich heute als völlig naiv bezeichnen würde, hatte ohnehin damals keine modischen Vorlieben und bin folglich mit ihm durch irgendwelche Boutiquen getingelt und er kaufte dann für mich arme Studentin, die sich das nicht leisten konnte, irgendwelche Klamotten mit möglichst großen Markennamen. War damals halt auch hip. Nun denn, die Beziehung hielt nicht lange und ich habe angefangen, mich nicht nur in Sachen Männergeschmack weiter zu entwickeln.


Liebe Grüße

Fran


Kommentare

  1. Jaaa genau so! Völlig korrekt! 😁 Ich halte das ebenso, wie Du ja weißt und das ist einfach genau das Richtige. Was glaubst Du wie oft ich schon: „Das trägt aber auf“ gehört habe und ich das Teil geliebt und gekauft habe. Ich gestehe, manchmal erst recht! 😂 Du triffst die richtigen Modeentscheidungen für Dich, ich steh voll drauf.
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes, hoffentlich sonniges Wochenende, liebe Grüße Tina

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  2. Ich hab schon in jungen Jahren nicht viel auf Moderegeln gegeben und getragen was mir gefällt - bei einigen Dingen bin ich froh, dass es keine Beweisfotos mehr gibt 😉.
    Einzige Regel bei mir "keine Kompromisse". Wenn´s keine Liebe auf den ersten Blick (bzw. auf die erste Anprobe) ist, kaufe ich es nicht. Führt mitunter dazu, dass ich Engpässe anderweitig überbrücken muss und dadurch schon ganz neue Kombinationen entstanden sind.
    LG
    Vanessa

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  3. Ich seh das auch so. Ich kann für mich selbst meine eigenen Fashionregeln aufstellen, und was andere tragen, geht mich nix an. Bin ja nicht deren Style-Pädagogin, Gott bewahre. Was ich mir manchmal über das Outfit anderer so "denke", ist auch wiederum meine Sache, wobei ich mir im Laufe der Jahre immer weniger denke, es ist mir tatsächlich wurscht.
    Liebe Grüße
    Maren

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  4. "... sieht gar nicht so schlimm aus wie befürchtet." Na Dein Umfeld versteht sich ja auf wertschätzende Kommentare :). Dass ist so, als wenn mein Mann zum Essen als Kompliment sagt, dass einem davon nicht gleich schlecht wird ...

    Weiter viel Spaß an den Gefällt-Dir-Looks wünscht Dir
    Ines

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  5. Du hast deinen Modestil gefunden und das was du trägst steht dir richtig gut. Authentisch ist eben immer cool und wirkt ansprechend. So empfinde ich es, wirkt jemand verkleidet bringen die angesagtesten Klamotten nichts.
    Die Outfits du heute präsentierst sind allesamt meine Favoriten <3

    Liebe Grüße

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  6. Ich habe eigene Regeln für mich, aber ich übertrage sie, wie du, nicht auf andere. Ich mag es, wenn Menschen echten Stil haben. Das sieht man nämlich. Dieses Abkopierte gefällt mir nicht.
    Darum finde ich es gut, dass du trägst, was dir gefällt. Ich mache das zu 95 % auch. Wenn ich allerdings Begleitung in Form meines Mitbewohners habe und sehe seinen Blick (ohne dass er etwas sagen muss), dann kann es passieren, dass ich mich dagegen entscheide. Es sei denn, es ist ein absolutes Herzensteil.
    Gut, dass eine Weiterentwicklung stattgefunden hat: Denn du hast auch deinen eigenen, ganz besonderen Stil, von dem ich seeeehr vieles mag.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  7. Du machst es genau richtig. Schließlich sollt du die Klamotten selbst tragen und mögen und nicht die anderen. Davon mal ganz abgesehen gefällt mir dein persönlicher Stil.

    Liebe Grüße
    Sabine

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  8. Das zu tragen, was ich will und mich dabei gut zu fühlen, ist für mich die wichtigste Regel.
    Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Selbstvertrauen und die Stimmung eines Menschen. Wer sich gut gekleidet fühlt, strahlt dies auch nach außen aus und wirkt selbstbewusster. Es ist eine logische Sache. All das vermittelst du durch deine Fotos mit deinem Stil und der Art, wie du dich kleidest. I love it! <3
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  9. Da sind zwei Sätze in Deinem Beitrag die mir hängengeblieben sind.
    Jeder soll das tragen was ihm gefällt (natürlich auch in der weiblichen Form).
    Und: Sieht doch gar nicht so schlecht aus...Hä....ich finde, wichtig ist, das man das trägt was einem gefällt und nicht was anderen eventuell gefallen könnte.
    Ja, jede sollte das tragen, in welchem man sich wohlfühlt.
    Ob man nach außen eine Wirkung erzielen möchte für entsprechende Anlässe (eine Wirkung hat man ja aber auch, wenn man keine erzielen möchte) und dies mit entsprechender Kleidung unterstreicht ist ja auch Wesen unserer Kleidung. Nicht umsonst heißt es ja auch Kleider machen Leute.
    Das hellblaue etwas größer geschnittene (Blusen?)Kleid gefällt mir sehr gut.
    Alles Liebe
    Violetta

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  10. Ich komme hier wieder auf meinen Punkt mit der "Konkurrenz" zurück. Warum Fashionregeln aufstellen. Ich vermute das wird gemacht, um allen zu verbieten etwas zu tun, was man sich selbst nicht (mehr) traut. Traut, weil man sich damit unsicher, nicht schön, nicht gut genug fühlt.
    Wenn Fran in Shorts ü50 eine klasse Figur macht, weil sie genetisch Glück hat und Top Beine, dann wollen 50 andere Frauen das nicht sehen, weil sie selbst der Ansicht sind, sie könnten einem Vergleich nicht standhalten. Also: ü50 keine Shorts. Gleiches "Recht" für alle. Grund: geht keinen was an. Es sind die Neider, die Dir das verbieten wollen.
    Ich glaube auch, die meisten von uns wissen ganz gut, was zu ihnen passt. Und in dem fühlen wir uns dann auch wohl.
    BG Sunny

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  11. Liebe Fran,

    das sind wahre Worte, toll dass du so denkst und handelst. Man kann auf den Fotos richtig gut sehen, wie wohl du dich in deiner Kleidung fühlst.

    LG, Heike

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