Nachdem ich mit ziemlich viel Begeisterung den Blogpost von Ines und Nicole über Haare gelesen habe und bei mir in den letzten Monaten die eine oder andere Frage (und auch der eine oder andere Aufschrei des Entsetzens ob meiner Frisur „Ist das etwa ne Dauerwelle?) Eintrudelte, dachte ich mir, dass ich einfach auch mal das Thema Haare vertiefen könnte. Haare sind nämlich ein Thema, das mich genauso wie viele von euch vermutlich das ganze Leben lang verfolgt. Und dabei gibt es einen Kernpunkt: Ich will gerne mal das, was ich nicht habe :-)
Diesmal waren es halt lange Haare. Nun ja, lang ist relativ. Alles ab Kinnlänge ist in meinen Augen lang. Seeeeehr lang. Und weil ich genau wusste, dass ich es nicht überlebe, wenn ich die Haare einfach so wachsen lasse, mussten es eben Locken sein. Locken mag ich - logisch, denn meine Haare sind einfach nur schnurgerade. Und ich will gerne mal das, was ich nicht habe.
Ok, mich hat durchaus erst einmal die Tatsache gestoppt, dass Locken eben Dauerwelle bedeutet. Dauerwelle - das klingt gefährlich nach Oma. Und wenn man doch im Sommer 60 wird - sollte man dann zusätzlich den Oma-Faktor durch eine Dauerwelle herausfordern? Ich habe das diverse Male mit meinem Friseur besprochen und im ersten Moment war er nicht so wirklich begeistert. Aber irgendwann hat er dann gemeint, dass wir das hinkriegen. Ohne Oma-Faktor.
Ich mag meinen Friseur. Der schneidet mir die Haare, seitdem ich vom Dorf in die Großstadt gezogen bin und freiwillig würde ich nicht wechseln. Ich bin eine sehr treue Friseur-Seele und wechsle eigentlich nur, wenn es sein muss. Heißt, dass ich auch nach dem Umzug genau diesem Friseur treu bleiben werde, auch wenn jetzt 20 Kilometer zwischen uns liegen. Denn auch wenn er meine manchmal nicht so wirklich fachkundigen Ideen nicht immer unbedingt auf den ersten Blick toll findet - er macht dann das draus, was realisierbar ist und bewahrt mich damit vor allzu heftigen Experimenten.
Diese eher heftigen Experimente habe ich schon immer gerne mal gemacht. Als ich versucht habe, mit 16 meine Haare zu blondieren und als knatschoranger Pumuckl endete. Oder als ich schonmal eine Dauerwelle wagte und aussah wie ein geplatztes Sofakissen. Als ich dann mit Mitte 40 nochmal der Meinung war, dass weißblond ein ganz großer Wurf wäre - war es nicht. War es überhaupt nicht. Echt nicht. Ich sah reichlich schräg und immer halbtot aus, so mit weißblonden Haaren. Aber wirklich tragisch fand ich das alles nicht - kann man ja abschneiden und rauswachsen lassen :-)
Also hatte ich diesmal mit meinem Friseur ein Abkommen geschlossen: Ich lasse die Haare erstmal eine Weile wachsen, so von März bis Juli. Und dann die Dauerwelle und wenn es blöd wird, dann wird das Ergebnis gleich wieder abgeschnippelt. Darauf hat er sich dann grinsend eingelassen - Humor hat mein Friseur nämlich auch.
Und auf diese Weise wurde aus dieser Frisur
innerhalb weniger Stunden diese Frisur.
Und seitdem wachsen sie, die Haare.
und sehen momentan eben so aus
Die Länge, die sie inzwischen erreicht haben, hätte ich mit glatten Haaren niemals „gezüchtet“. Ich hätte sie längst wieder rappelkurz schneiden lassen. Alle vier Wochen lasse ich die Konturen begradigen - zum Schnäppchenpreis von 8,50 Euro. Wir haben uns inzwischen darauf geeinigt, dass sie vermutlich im Mai lang genug sind, um die vorerst angestrebte Frisur erreicht zu haben. Dann wird das Lockengewusel voraussichtlich einem gewellten Bob weichen. Oder es wird ganz anders - wer weiß das schon.
Was mich übrigens vor ungeahnte Probleme gestellt hat, war die Pflege der Locken. Vorher war tägliches Waschen nach dem täglichen Schwimmen mit irgendeinem Shampoo und drei Minuten Föhnen. Jetzt gibt es spezielles Shampoo, Conditioner, Feuchtigkeitspflege und Lockengel (ich kann da übrigens tatsächlich Bali Curls empfehlen, das Zeug ist prima) plus 15 Minuten mit dem Diffusor. Ganz schön aufwendig, aber ansonsten wird ganz schnell das oben erwähnte geplatzte Sofakissen aus mir. Wer Locken will, muss halt länger rummachen. Aber dafür fühle ich mich mit dem Gewusel auf dem Kopf sehr, sehr wohl. Und die Locken sind ungefähr genauso lebhaft und unkontrollierbar wie ihre Trägerin. Passt also :-)
Also sein Sie spätestens im Mai wieder dabei, wenn es heißt: Fran überlegt sich was Neues für ihre Frisur. Und wenn es blöd aussieht, dann wird es halt wieder rappelkurz :-)
Liebe Grüße
Fran
P.S. Mein Friseur hat übrigens Recht: Die Zeiten, in denen eine Dauerwelle dafür sorgte, dass die Haare postwendend kaputtgehen, sind vorbei. Zumindest meine Zauseln haben unter der Behandlung null gelitten. Selbst die Spitzen sehen noch hervorragend aus.




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