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Weisheiten aus dem Kleiderschrank



Ja nee, ist klar. Da heißt man den Herbst willkommen, der nimmt das wörtlich und kommt gleich mit Sturm und Regen und schwupps - hat man sich auch schon die erste Erkältung der Saison eingefangen. Ich glaube, ich überlege mir das mit dem Herbst nochmal. Wenn er wenigstens sonnig wäre, so Bilderbuch-Herbst-mäßig. Aber nein, die Kastanien, die ich gestern gesammelt habe, musste ich zuhause erst mal von Schlamm befreien. Hübsch sehen sie trotzdem aus :-)


Den letzten richtig schönen Tag habe ich in der vergangenen Woche für eine Stippvisite in Entenwerder genutzt. Kaffee mit Elbblick und Sonne im Gesicht ist einfach großartig. Eine Jacke wer trotzdem nötig, denn gerade an der Elbe weht gerne mal ein kühler Wind.


Aber nachdem ich am vergangenen Wochenende meinen Kleiderschrank aufgeräumt und auf Herbst/Winter gepolt habe, freue ich mich durchaus über all die Kleidungsstücke, die ich in den letzten Monaten nicht getragen habe. Zum Beispiel auf ganz viel Jeans, ob als Hose oder als Rock.


Und auf die Wolljacke, die eigentlich zu einem Zweiteiler gehört, die ich aber liebend gern auch solo trage. Ich habe gerade mal nachgesehen: Der Zweiteiler wohnt hier seit drei Jahren, wird seitdem fleißig getragen und ich mag ihn immer noch irre gern. Für Spießer-Tage als Zweiteiler und für alle anderen Tage werden Rock und Jacke halt getrennt. Beide sind aus wunderbar weichem Wollstoff, gefüttert und einfach saumäßig bequem. Ich schätze mal, da geht Ines  Modemathematik auf.


Mich freut es. Und ich stelle durchaus fest, dass ich im Laufe der Jahre scheinbar doch weiser geworden bin, was den Einkauf von Kleidung angeht. In diesem Jahr habe ich nach dem Neu-Einräumen des Schrankes sogar eine Liste gemacht mit Dingen, die da für den Winter fehlen. Ich meine: Hallo? Sowas habe ich noch nie gemacht. Noch dazu ist diese Liste echt kurz. Werde ich weise? Oder einfach nur alt?


Auf jeden Fall fliegt bei mir, anders als noch vor zehn Jahren, kaum noch etwas aus dem Schrank, das nicht entweder kaputt, wirklich aufgetragen ist oder beim besten Willen nicht mehr passt. Witzigerweise in der „falschen“ Richtung. Es gab ja Zeiten, in denen ich wesentlich mehr war als heute. Und es gab seehr lange einige wenige Kleidungsstücke, die ich aus dieser Zeit aufbewahrt hatte. Denn es könnte ja sein, dass…. Es war nie so. Mein Gewicht schwankt übers Jahr mal um zwei bis drei Kilo. Aber das war`s dann auch. 


Womit ich übrigens im Vorbeigehen bewiesen habe, dass man im Rahmen der Wechseljahre gar nicht zwangsläufig zunehmen muss. Ist ja eine sehr beliebte Ansicht unter Frauen über 40. Wundert mich nicht, ist ja auch mächtig bequem so. So gar nicht bequem ist es dagegen, sich täglich zum Sport aufzuraffen ;-) Wobei: Ich gehe inzwischen seit 18 Monaten sechsmal pro Woche schwimmen. Irgendwas zwischen 500 und 1500 Meter. Sehr schnell, schnell oder langsam. Mit oder ohne Beinarbeit. Mit oder ohne Armarbeit. Je nach Lust und Laune.  Und mal ehrlich: Wenn ich das schaffe, dann schafft das jeder. Seitdem habe ich übrigens kein einziges Mal mehr mit meinem Rücken gekämpft. Und das Gewicht bleibt konstant. Ha, und ich habe gelernt, eiskalt zu duschen und es zu genießen. Ernsthaft. Hätte ich auch nie für möglich gehalten.


Man kann also auch mit über 50 problemlos noch neue Gewohnheiten entwickeln und eben auch die Sache mit dem Kleiderschrank in den Griff kriegen :-) Oder es zumindest hoffen.









Habt ihr eigentlich eine Liste mit Ergänzungen, die der Schrank für Herbst und Winter braucht? Oder ergänzt ihr wie ich bislang, nämlich einfach nach Lust und Laune?


Liebe Grüße

Fran

Kommentare

  1. Weise oder alt? Egal. Hauptsache es läuft!

    Zweiteiler, die sich auch einzeln gut machen, sind die besten. Wobei ich seit vielen Jahren keinen besitze. Bestimmt seit mehr als zehn Jahren.

    Ich habe eine Wunschliste, aber Du weißt ja inzwischen, dass ich Spontankäufen auch nicht abgeneigt bin, wenn ich etwas Schönes erspähe. Von der Herbstwunschliste abgearbeitet ist eine wärmere Hose, die kurz darauf dupliziert wurde. Die ist super. Praktisch ist, dass sie schmutzabweisend ist. Waldreste fallen einfach ab, wenn sie getrocknet sind. Außerdem ein paar Wanderstiefel für dicke Socken. Die sind schon erfolgreich eingelaufen. Fürs Frühjahr habe ich schon eine leichte, kurze Strickjacke als Ersatz für ein Pillingopfer gefunden. Läuft!

    Wenn das Wetter so weiter geht, kannst Du bald morgens Deine Schlittschuhe einweihen ...

    Eiskalte Grüße!
    Ines

    PS: Danke für die Verlinkung. Die Modemathematik ist meine liebste :). Wobei ich auch der klassischen Mathematik etwas abgewinne. Ich mag einfach Zahlen.

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    1. Mir geht noch etwas zu diesem Beitrag durch den Kopf, das ich gerne loswerden möchte. Es ist Dein Satz "Wenn ich das schaffe, dann schafft das jeder.", den ich bedenklich finde. Dir geht es um Machbarkeit von Änderungen bei Gewohnheiten und/oder Disziplin, oder? Ja, da ist viel möglich und mehr, als viele Menschen für möglich halten für sich. Dem stimme ich zu. Dennoch stört mich der Satz aus zwei Gründen:

      1. Nicht jeder kann das. Oder nicht in jeder Lebensphase. Denk mal an Deinen Burnout ... phasenweise wäre das sicher undenkbar gewesen. Und wenn das jemand gesagt hätte, dass xyz jeder kann, was Dir gerade unmöglich erschien und vielleicht wirklich unmöglich war, wie hättest Du Dich da gefühlt?

      2. Der Satz wertet Deine eigene Leistung herab. Ich habe jahrzehntelang diesen Satz geglaubt und fand deshalb nichts Besonders an dem, was ich kann. Ich kann aber ganz viele - tolle und schräge - Sachen, die beileibe nicht jeder kann. Mir darüber klar zu werden, dass das nicht jeder kann, führte auf der einen Seite zu mehr Selbstbewusstsein und auf der anderen Seite zu weniger Herabwürdigung anderer Menschen. Win-win für alle.


      Weiter viel Freude am Schwimmen wünscht Dir
      Ines

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    2. Ja, du hast Recht. Wobei ich tatsächlich im Burnout mit dem Schwimmen angefangen habe. Ok, nicht in den ersten Monaten. Aber direkt nach der Tagesklinik. Und ja, erstmal musste ich mich zwingen. Aber mir war klar, dass Sport einfach unabdingbar war, um wieder gesund zu werden.
      Mit dem Abwerten hast du definitiv Recht. Tu ich noch immer zu oft. Ohne es zu merken. Daher ganz ernstlich danke, dass du mich drauf aufmerksam machst!

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  2. Du trägst einen genialen Jeansrock, sehr trendy Fran. 😁 Ich mag die Länge und freu mich über die nackten Beine, auch wenn Du jetzt leider erkältet bist.
    Ich brauche meist im Herbst neue Hosen, weil ich täglich welche zur Arbeit trage.
    Oberbekleidung 1-3 Teile als Ersatz für verschlissene Kleidung und meist Schuhe.
    Einiges davon habe ich schon gefunden. Wobei die Lederhose nichts für die Praxis ist, die ist rein für die Freizeit. Das heisst ich habe noch Hosen auf dem Zettel. Ich finde auch Du machst alles richtig mit Deiner Garderobe, sonst würdest Du Dich nicht freuen, die Sachen wieder tragen zu können. Vielleicht liegt es auch daran, dann wir einfach etwas schlauer geworden sind, was die Qualität angeht und auch etwas mehr in einzelne Teile investieren können, als in unseren jungen Jahren. Auf jeden Fall liebe ich es auch, wenn die Modemathematik aufgeht.
    Liebe Grüße Tina

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    1. Die Erkältung kam später, daran war der Rock nicht schuld. Erst Viren, dann Bakterien obenauf. Das übliche Procedere bei mir. Blöd, das. Aber inzwischen sind die Zeiten für nackte Beine wohl definitiv zu Ende. Schade.
      Aber immerhin kann ich dann meine Lederhosen wieder auspacken :-)

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  3. Zweiteiler finde ich klasse. Man kann nach Lust und Laune kombinieren. Der heftige Temperatursturz ist weniger schön. Und eine Erkältung auch nicht. Für den Winter habe ich ein neues kuscheliges Strickkleid. Werde noch berichten. Sport müsste ich mal wieder machen 🙈

    Liebe Grüße
    Sabine

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  4. Als ich gerade deinen Jeansrock sah, erinnerte ich mich an meinen. Pluspunkt für den Herbst. Ich hatte so etwas schon einmal mit 16 und mochte ihn damals schon.
    Ich habe eine Liste und ich habe keine Liste. Wenn mir etwas ins Visier gerät, das ich mag, dann kann ich immer noch mal schnell und gern zuschlagen.
    Aber ich habe auch die I need Liste, die sich aber deutlich schwieriger abarbeitet. Weil ich oft anders brauche, als Industrie und Geschäfte mich glauben lassen möchten.
    Aber ich habe Geduld- hüstel, also oft.
    Allerdings habe ich noch nie Dinge nach einer Saison aussortiert, ich behalte sie immer, weil ich sie halt mag.
    Insofern sind wir uns doch einig.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  5. In der Tat muss ich so langsam mal eine Liste anfangen, obwohl mir das echt widerstrebt. Aber von meiner übersichtlichen Anzahl an Hosen sind zwei in Auflösung begriffen und auch mein flaches Paar Schuhe fürs Büro fällt so langsam auseinander. Allerdings gehe ich nicht so gerne shoppen und wenn ich alleine gehe, komme ich meist unverrichteter Dinge zurück. Hole mir daher jetzt Support von einer Freundin und wir planen ein gemeinsames Wochenende inkl. Bummeln. Aber noch habe ich genug anzuziehen, gibt auch mal neue Kombinationen, wenn Gewohntes wegfällt. Wenn man etwas ganz bestimmtes sucht, findet man das meist eh nicht.
    Was das Gewicht angeht - das ist immer gleich und solange die Hosen passen, juckt mich das auch nicht. Viel wichtiger finde ich Bewegung für die Gesundheit und das Körpergefühl. Aber mit dir kann ich in keinster Weise mithalten, Respekt!

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  7. Du hast definitiv Recht, mit dem Alter wird der Stoffwechsel zwar langsamer, aber nur an den Wechseljahren liegt das nicht, wenn man zunimmt.
    Es sind definitiv auch veränderte Lebensgewohnheiten, die weniger Bewegung mit sich bringen. Zwischen 16 und 26 war ich keinen Abend zu Hause und viele Nächte war ich bis zum Morgengrauen unterwegs. Seit ich im Homeoffice bin und bestimmt auch mehr arbeite als noch vor 20 oder auch noch vor 10 Jahren, habe ich zu wenig Bewegung. Die Zeit, die ich nicht auf dem Arbeitsweg bin, schlafe ich oder kümmere mich um die beiden Haushalte. Am Sport hat sich nichts verändert, das sind 2-3 Mal 1-2 Stunden.
    Ja. Da habe ich schon zugenommen. Aber mei. Die Zeiten werden sich auch wieder ändern.
    Sechsmal pro Woche schwimmen? Wow. Ich war seit Jahren nicht mehr im Schwimmbad und seit 2018 nicht mehr am/im Meer. Das nächste Freibad ist 15 km entfernt. Das nächste Hallenbad auch. Und der nächste badetaugliche Weiher ebenfalls.
    Also da beneide ich Dich tatsächlich drum.
    BG Sunny

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  8. Nicht mit Liste. Ich weiß, was ich habe und kaufe, was ich will oder was ich noch nicht habe und brauche. Ganz einfach, ohne große Pläne, lasse ich meinen Einkauf geschehen. So wie diesen Jeansrock, den ich vor langer Zeit hatte, als ich gerne Röcke trug. Aber heute haben sie in meiner Garderobe keine Priorität mehr, ich finde Kleider einfacher!
    Trotzdem finde ich, dass ein Jeansrock geht einfach immer! Das Outfit steht dir wirklich super und ich liebe außerdem deine Kombi mit der Jacke!
    Liebe Grüße,
    Claudia

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  9. Sechsmal pro Woche schwimmen? Hut ab! Ich bin bei einmal pro Woche (der Rest ist Spazierengehen). Und wegen der Frage: wirklich nach Liste shoppen nicht, eher dieses "es müssen neue Socken" oder "DIE Jeans ist komplett durchgescheuert". Die Inventur des Kleiderschrankes schiebe ich momentan vor mir her.
    Viele Grüße
    Ilka

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  10. Wenn ich 6 mal die Woche schwimmen gehen würde, würde ich vermutlich auch nicht zunehmen...! :-))) Aber früher hab ich null Sport gemacht, ungesund gegessen, Alkohol getrunken - und hab nie auch nur ein Gramm zugenommen. Bzw. wenn, dann waren die Pfunde schnellstens wieder runter. Das ist heute nicht mehr der Fall. Trotz täglicher Bewegung, 10.000 Schritte und so. Aber man muss viel, viel mehr Sport machen, und diese Disziplin bringen nicht alle auf.
    Ein Jeansrock ist eine gute Investition. Deiner ist sehr schön, steht dir!
    Liebe Grüße
    Maren

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