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Posts

Von Kommentaren und Sandkistenschlachten

Ich erinnere mich noch ziemlich genau an die Zeit, in der ich anfing, Blogs zu lesen. Modeblogs hießen die damals und Ü irgendwas waren die schon gar nicht. Lifestyle kam später. Ob man den damals *ohgottdasklingtwieannotobak* nicht pflegte oder ob er noch nicht erfunden oder einfach noch nicht hip war, weiß ich nicht. Ist auch wurscht, denn was mich damals beeindruckte waren die Kommentare unter den Posts. Es erschallten zig Rufe der Begeisterung. Die ich nicht immer unbedingt nachvollziehen konnte. Das gestehe ich jetzt einfach mal, auch auf die Gefahr hin, dass mich keiner mehr lieb hatte. So manches Mal war ich durchaus verdutzt, dass ein Outfit, das ich für kaum alltagstauglich hielt, von zwanzig Kommentatorinnen für gerade diese Alltagstauglichkeit gelobt wurde. Äh ja. Vermutlich war mein Alltag einfach ein anderer als auf High Hehls mitten auf einer Kreuzung mitten in New York herumzustehen und gelangweilt zu gucken. Was ich einfach klasse fand war die Tatsache, dass s...

Mehrwert auf kurzen Beinen

Ein guter Blogger bietet in jedem seiner Posts Mehrwert für die Leser, habe ich gelernt. Tja, und weil ich mich ja bemühe, ein guter Blogger zu sein, habe ich die Fotos, die ihr gleich seht, auch nicht in den Papierkorb befördert, sondern ich biete Mehrwert! Heute lernen wir nämlich, dass Jeans, die in der Mitte der Wade enden und zusätzlich ausgestellt sind, aus einer Fran einen Frodo machen. Wenn dann noch flache Schuhe dazukommen, werden aus einigermaßen kurzen Beinen also richtig kurze Beine. Der kompetente Outfit-Blogger würde solche Fotos vermutlich sofort entsorgen. Ich denke mir jetzt, ich muss da durch.  Ihr leider auch. Denn leider mag ich diese Hose. Egal, was die mit meinen Beinen anstellt. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels: Eigentlich ist es sowieso zu kalt für dieses Hosenmodell. Die Fotos sind schon zwei Wochen alt, da ging das noch ;-) Na, dann beginnen wir doch mal mit dem Outfit. Die schwarze Weste wollte ich unbedingt haben. Ich habe schon soooo vie...

Valencia - trockengelegte Flussbetten, Architektur und ein Konzert

Nachdem hier inzwischen wie vermutlich bei Euch allen die Heizung läuft, der Ofen bollert und die Kuscheldecke in der Nähe des Sofas liegt, habe ich mit noch einmal meine Urlaubsfotos aus Valencia angesehen. Da wird einem wenigstens warm ums Herz, wenn schon nicht an den Füßen. Und dabei fiel mir dann auf, dass ich Euch einen Teil von Valencia noch gar nicht gezeigt habe. Es gibt nämlich nicht nur eine wunderschöne Altstadt mit Kathedrale, Stierkampfarena, alten Stadttoren und verwinkelten Gassen und einen tollen Strand, sondern es gibt auch die Stadt der Künste und der Wissenschaft, die Ciudad de las artes y las ciencias. Sie liegt am Ende des Flussbettes des Flusses Turia. Der floss entlang der Altstadt und führte regelmäßig zu verheerenden Überschwemmungen. Die letzte Überschwemmung fand 1957 statt, anschließend entschied man sich, den Fluss umzuleiten. Eine Million Quadratmeter Flussbett wurden in der Folge umgestaltet. Ein riesiger Park mit Sportanlagen und Spielplätzen e...

Weiße Blusen gehen immer

Könnte mal jemand ein paar höhere Temperaturen vorbeibringen? Vor ein paar Wochen war noch Sommerkleid-Wetter und inzwischen trage ich heimlich meinen Daunenmantel, wenn ich morgens mit dem Hund rausgehe. Die Sache mit dem Herbst ist ja gut und schön, aber er muss sich ja nicht gleich als Winter verkleiden. Naja, immerhin scheint manchmal noch die Sonne. Und Fine sind die Temperaturen sowieso egal, Hauptsache es regnet nicht. Dieser Hund ist nämlich etwas schräg drauf. Regen findet sie echt doof. Wasser von oben findet sie sowieso blöd. Diesen Hund in die Wanne zu setzen, um ihn zu baden, ist ein völlig sinnloses Unterfangen. Aber Wasser zum Reinspringen - das ist etwas völlig anderes. Das ist toll. Selbst im Winter, wenn man mit Eisschollen um die Wette schwimmen kann und die olle Fran sich Sorgen macht, dass der Hund sich verkühlt. Am allerschönsten ist es natürlich, wenn man Dinge aus dem  Wasser  holen darf, die  Frauchen reingeworfen hat. Deshalb habe ...

Falten sind das neue Fett

In ein bis zwei Wellen pro Jahr kommen sie über uns, die neuen Leiden der Frauen. Nicht mehr die üble Speckrolle über dem Hosenbund verhagelt den Bloggerinnen die Laune, sondern die Krähenfüße neben den Augen, die dank schwerer Lider nicht mehr so hell und strahlend wie einst mit neun Jahren in die Welt blicken. Die Zornesfalte sorgt gleich dutzendweise dafür, dass die Kollegen oder wahlweise der Gatte ständig fragt, auf wen man denn gerade wütend sei. Und die Naso-Labialfalte ist sowieso ein Graus! Genauso wie die hängende Kinnpartie! All diese Alterserscheinung sorgen dafür, dass reihenweise Bloggerinnen plötzlich kreuzunglücklich dreinschauen. Und das, obwohl sie sonst wirklich unglaublich dymanische, wahnsinnig starke und irre souveräne Frauen sind. Und nun wird all diese Souveränität, all diese mentale und körperliche Stärke ausgehebelt. Von fiesen Falten, Furchen und hängender Haut. Da beginnt man sich dann tatsächlich zu fragen, wie Angela Merkel mit DEN Mundwinkeln eines der...

Grauer Cardigan an Jeans und Ostsee

Nachdem ich Euch gestern mit nach Travemünde genommen habe, gibt es heute nochmal das Outfit dazu. Und das war gar nicht so einfach. Als wir morgens losgefahren sind, zeigte das Thermometer nämlich gerade mal sieben Grad. Also hatte ich anfangs sogar noch einen Kaschmirschal um den Hals. Im Laufe des Tages wurde es dann immer wärmer und am Nachmittag beim Kaffee in der Sonne hatte ich das Gefühl, gleich geröstet zu werden. Da ist mir so ein ehrlicher Sommertag ja irgendwie lieber. Man zieht morgens etwas möglichst Leichtes an und das passt dann den ganzen Tag lang. Nix da: Jacke an, Jacke aus, Schal um den Hals, Schal wieder wegpacken... Andererseits liebe ich meine Wollmonster und freue ich, dass ich sie jetzt endlich wieder tragen kann. Und wenn das Wetter so schön ist und die Sonne strahlt, dann geht auch noch die weiße Jeans. Ich bin übrigens in diesem Herbst erstmals von der Gunda-Krankheit befallen worden: Kalte Füße! Deshalb habe ich die handgestrickten Wollsocken, ...

Drachenfest in Travemünde

Ungefähr alle sechs Wochen brauche ich eine Dosis Seeluft. Als gebürtige Münsterländerin habe ich zwar keine Ahnung, woher ich diese Eigenart habe, aber es zieht mich regelmäßig ans Meer. Und wenn ich kein Meer kriege, kann ich grantig werden. Die Elbe reicht dann nicht, der Hamburger Hafen auch nicht. Ich will Meer. Und zwar regelmäßig. Der Rest der Familie kennt diese Marotte und hat sich damit abgefunden ;-) Was lag also näher, als den Tag der deutschen Einheit nicht auf dem Sofa zu verbringen, sondern an der Ostsee? Die Wetterprognose klang zwar nicht wirklich großartig, aber kinderfreie Tage muss man ausnutzen. Die Damen weilten nämlich in Paris und feierten den 17. Geburtstag von Tochter, groß, vermutlich im Sephora. Diesmal ging es in Richtung Travemünde. Ich mag Travemünde. Timmendorf mag ich nicht. Das liegt vermutlich daran, dass Timmendorf sich für den „besseren“ Teil der Lübecker Bucht hält. Wenn ich an der Ostsee bin, brauche ich als allererstes ein Fischbrötchen....